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bearbeiten fann. Man muß jedoch dafür Sorge fragen, daß nicht Die Funde bei Hannover   legten nun die Vermuting nahe, daß zu viel Schlämmkreide abgerieben wird, da das spätere Aussehen der sich auch Fichte noch hier und da an ursprünglicher Stätte lebend Bergoldung wesentlich von der Grundierung abhängt. Man benutzt vorfinden werde, und diese Annahme ist jetzt bestätigt worden. In zum Feinabreiben auch zuweilen noch Glaspapier. Das Arbeitsstück drei Forstrebieren: Miele, Lüß und alsrode in der Lüne­wird nun mit 5 oder 6 Lagen Waffergrund( oder Goldgrund) über- burger heide hat Conwent sehr ansehnliche Fichtenbestände zogen, welcher aus rohem Talg, Graphit, Ton, Pergamentleim und aufgefunden, die jedenfalls urwüchsig find. Dies wird u. a. bezeugt durch anderen Bestandteilen besteht, die zu einem steifen Brei gemischt das ungleiche Alter und die starke Beastung der Bäume, sowie durch werden. Jeden einzelnen Ueberzug läßt man erst gut trocknen. das häufige Auftreten merkwürdiger Wachsformen, alles Eigen­Nach dem Auftragen mehrerer solcher Ueberzüge wird der Goldgrund tümlichkeiten, die in einem regelrecht bewirtschafteten Waldgebiet eine glatte Oberfläche bilden, welche das Blattgold aufnehmen kann. nicht vorkommen würden. Wenn diese Fichtenbestände bisher nicht Der Vergolder erhält das Blattgold in Form von quadratischen bekannt geworden sind, so beruht dies darauf, daß das Gelände sehr Blättchen von 8 Bentimetern Seitenlänge, welche einzeln zwischen naß und schwer zugänglich ist; erst die Trockenheit des vorigen die Blätter eines kleinen Buches eingelegt sind. Er nimmt das Blatt- Sommers machte es möglich, zu ihnen zu gelangen. Es wäre tissen und hält es mittels einer an dessen Unterseite angebrachten wünschenswert, daß diese pflanzengeographisch bemerkenswerten Lederschleife, faßt sodann die zum Auflegen des Blattgoldes dienen- Fichtenbestände, soweit es tunlich ist, erhalten würden. den Kartenblättchen, ferner das Messer und einen Kamelhaarpinsel Ein zweiter urwüchsiger Fichtenbestand des norddeutschen Tief­zwischen die Finger der linken Hand und bringt durch geschickte kandes ist von Profeffor Conteng erst in diesen Tagen in Pommern  Manipulationen die erforderliche Anzahl Goldblättchen aus dem Buch aufgefunden worden. Er befindet sich in der Rübenhagener aufs Kissen. Er feuchtet hierauf einen fleinen Teil der Oberfläche Heide im Kreise Regenwalde   und hat sehr beträchtliche Aus­des zu vergoldenden Gegenstandes mit dem in Wasser getauchten dehnung. Auch hier ist der Boden sehr naß, so daß die Unter­Pinsel an, und den Anschußpinsel mit der rechten Hand fassend, suchung Schwierigkeiten hatte. Die Bäume zeigen dieselben für legt er die Haare desselben auf einen Goldblattstreifen, welcher an Urwüchsigkeit sprechenden Merkmale, wie die in der Lüneburger  dem Pinsel leicht anhaftet. Dieser Streifen wird nun auf den Heide; außerdem ist aber jeder Zweifel daran, daß sie an der Stelle Gegenstand aufgelegt, auf welchem er sofort infolge der vorher er- ursprünglich einheimisch sind, durch den Umstand ausgeschlossen, daß folgten Anfeuchtung festhaftet. Sodann wird ein weiterer Teil der die Forsten sich seit dem Jahre 1240 in den Händen einer Familie Oberfläche angefeuchtet und wieder ein entsprechender Streifen Gold-( von Osten) befunden und bis vor etwas vierzig Jahren vollständig blatt derart aufgetragen, daß derselbe etwas überlappt, d. h. daß der natürlichen Verjüngung überlassen worden sind. Es ist also der Nand desselben etwas auf dem bereits aufgelegten Streifen zu hier der Einwurf, es könne sich doch um angepflanzte Fichten handeln, liegen kommt. In derselben Weise wird das Verfahren fortgesetzt, gänzlich ausgeschlossen. bis der Gegenstand vollständig überzogen ist. Aus einem Goldblatt, wie es aus dem Buch entnommen wird, schneidet man in der Regel unzähmbar gegolten, und es gilt im allgemeinen noch heute dafür, tt. Die Zähmung des Zebras  . Das Zebra hat lange Zeit für drei Streifen. Sobald der unter dem aufgetragenen Blättchen be- obwohl einzelne Zähmungsversuche von Erfolg begleitet waren. findliche Goldgrund bis zu einem bestimmten Grade getrocknet ist Die französische   Zeitschrift La Nature" berichtet jetzt über das was sich nur durch Versuche feststellen läßt, und zwar schwankt die unternehmen des belgischen Leutnants Nys, der seit dem Sommer dazu erforderliche Zeit zwischen 1 und 12 Stunden, entsprechend der vorigen Jahres in Afrika Zebras im großen zu zähmen begonnen Beschaffenheit der atmosphärischen Luft wird dem Goldüberzug hat. Von früheren Versuchen, diese Tiere dem Menschen unterwürfig mit Hülfe eines Glätters eine glatte Oberfläche gegeben. Der letztere zu machen, ist zunächst der des Majors Cambier, ebenfalls eines besteht aus Achat, Feuerstein oder Knochen. Wird diese Manipu- Belgiers, bemerkenswert, der ein junges Zebra soweit ge lation sorgfältig ausgeführt, so erhält mar einen prächtigen Glanz. bracht hatte, daß es ihm nachlief wie Sollen jedoch zur Erzielung von Kontrasten einige Stellen an einem Jahre später hatte der Dr. Paul Reichard  , der ein Hund. Einige Ornament matt gehalten werden, so wird der Glätter nicht benutzt. deutschen   Afrika  - Expedition in den Jahren 1881 bis 1884 teil­an der In diesem Falle wird das aufgetragene Blattgold nach dem Trocknen nahm, ein zahmes Zebra im Befiße eines Arabers in Sansibar   ges nur mittels eines dünnen, hellen Zementes oder Pergamentfirnisses sehen. Es diente seinem Herrn als Reittier und gehorchte ihm wie aufgeklebt. ein Pferd. Reichard meinte, daß das Zebra in Afrika   eine große Bedeutung erlangen könnte, wenn es gezähmt würde. Es sei mäßig, mutig, lebhaft, unermüdlich und widerstandsfähig gegen Wärme und Kälte. v. Uechtriz erzählt, daß er im Jahre 1893 einen Tierhändler in Kapstadt   tennen lernte, der 34 Quaggas besaß, die mittels des Lasso innerhalb sechs Stunden gefangen worden waren. Einige davon waren soweit zahm geworden, daß sie an ihren Wärter heran­tamen, um sich von ihm streicheln zu lassen. Derselbe Forscher hatte schon vorher im Jahre 1891, in Namaqualand einen Händler gesehen, der sich eines gezähmten Quaggas als Reittier bediente. Im Zirkus sind dressierte Zebras bereits in derselben Weise wie Pferde vorgeführt worden und Hagenbeck meint sogar, daß sich die Tiere sehr leicht zähmen lassen. Sie kommen noch ziemlich zahl reich in Afrika   vor, in manchen Gegenden bevölkern fie in Trupps von 80 bis 100 Stück die Ebene. Namentlich in Katanga   zwischen dem Tanganjika- See   und dem Lualaba sind die Zebras noch in sehr großer Menge vorhanden. Nach Katanga   hat sich auch der er wähnte Forscher gewandt und dort gelang es ihm am 30. Juli vorigen Jahres 90 Stüd Zebras   in einen 18 bis 20 Hektar großem Kraal zu treiben, der zu diesem Zwecke gebaut worden war. Die Tiere tollten, als sie sich gefangen fühlten, mehrere Stunden lang wild umher, dann beruhigten sie sich jedoch und begannen das Gras des Kraals abzuweiden. Nun gab es leider kein Wasser in dem Kraal, dieses mußte daher auf ziemlich umständlichem Wege herbeigeschafft werden und es dauerte außerdem lange, ehe die Bebras das vor gesetzte Wasser tranken. Man mußte die Zinkbehälter, in denen es sich befand, in die Erde einſenten und ihre Ränder mit Gas ver decken. Im Anfang gab es trotzdem viele Verluste, manche der gefangenen Tiere weigerten sich hartnädig, das vorgesetzte Futter oder Wasser zu nehmen, es starben eine Anzahl an Hunger und Erschöpfung. Nach bierzehn Tagen etwa, nachdem die überlebenden fich gut in ihr Schicksal gefunden hatten, begann man, jedes Tier einzeln einzufangen und Ueber das Vorkommen urwüchsiger Fichten im norddeutschen jedes in einem besonderen Stande in Ställen unterzubringen. Die Flachlande machte Museumsleiter Professor Content aus Danzig Bebras tobten nun zwischen ihren Ständen und cissen sich dabei die unlängst, wie der Tägl. Rundsch." geschrieben wird, in der Deutschen   Haut des Körpers wund, das brachte wieder einen Verlust von fünf Botanischen Gesellschaft bemerkenswerte Mitteilungen. Man fannte Tieren. Im ganzen sind von den 90 eingefangenen Tieren nur noch bisher im ganzen norddeutschen Flachlande von der Weichsel   bis 60 übrig, aber diese befinden sich sehr wohl und find bereits als Holland   keinen einzigen Platz, wo die Fichte oder Rottanne( Picea ziemlich zahm zu betrachten. Man kann sich ihnen nahen, ohne be excelsa) urwüchsig, d. h. als eingeborener, nicht eingeführter Baum fürchten zu müssen, daß sie beißen oder ausschlagen. Nach diesem borkäme. Allerdings hatte Professor Conwent schon vor zehn Jahren Erfolge hofft Nys, daß es ihm gelingen werde, die Bebras wirf im Steller Moor bei Hannover   die Reste einer untergegangenen lich zu dressieren, damit sie namentlich zum Lastentragen verwendet Waldung entdeckt, die vorzugsweise aus Eiben( Tarus), Fichten und werden können. Eichen bestand. Auf einem anderen, etwa 50 Kilometer entfernten Moor, dem Krelinger Bruch, wurden sogar noch ein paar lebende Eiben angetroffen; sonst ist auch dieser Baum, wenigstens Deutsches Theater. Anzengruber   Spiele. im nordwestdeutschen Flachlande, nirgends urwüchfig angetroffen, Doppelselbstmord." Bauernposse mit Gesang in sechs Bildern. Schade, daß Anzengruber hier an die lustigen Einfälle

Bei der Oelvergordung erhält der zu vergoldende Gegen­stand zunächst einen Ueberzug aus Bleiweißfarbe, die mit Leinsamen­Trockenöl und wenig Terpentin zubereitet ist. Kalziniertes Blei­weiß wird zu diesem Zwecke mit ungekochtem Leinsamenöl gut ge­rieben und mit Terpentinessenz in einem Verhältnis, wie es sich zum Gebrauch eignet, vermischt. Auf Ornamenten und denjenigen Teilen, welche am sorgfältigsten vergoldet werden sollen, müssen drei oder vier derartige gleichmäßige Ueberzüge hergestellt werden. Nun wird die Goldgrundfarbe aufgetragen. Dieselbe besteht aus den zerkleinerten und mit Del gemischten Farbenresten, welche in dem Napf zurück­bleiben, in dem die Maler ihre Pinsel reinigen. Diese Masse ist außerordentlich reich an Leim. Nachdem die Masse gut zerrieben und durch einen feinen Lappen gepreßt ist, ist dieselbe fertig, um als Goldgrundfarbe vertvertet zu werden. Ist dieselbe derart trocken, daß das Blattgold festhaftet, so wird dieses auf das oben beschriebene Blatttiffen gelegt, in Stücke geschnitten, sorgfältig mit dem Messer ausgebreitet, mit einem Baumwolllappen niedergedrückt und auf den Gegenstand mittels einer feinen Bürste aufgetragen. Soll der zu vergoldende Gegenstand Witterungseinflüssen ausgesetzt werden, so darf man keinen Firnis verwenden; für diesen Fall eignet sich eine einfache Delvergoldung besser. Finden dagegen die betreffenden Gegenstände Verwendung in Innenräumen, wo sie gegen die Ein­wirkung der Witterung geschüßt sind, so kann das Blattgold einen Ueberzug aus Spirituslack und schließlich nach Erhiben mittels einer Vergolder- Leuchtpfanne noch einen Delfirnisanstrich erhalten. Die Hize bringt die Durchsichtigkeit des Firnis und den Goldglanz voll zur Geltung. B- h.

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worden.

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Kleines feuilleton.

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Theater.