-

420

-

"

so

Humoristisches.

"

- Maliziös. Nun, wie gefällt Ihnen der Vortrag des neuen Geschichtsprofessors?"

"

tein größeres Bemühen gesetzt, die Bauernposse nicht zur Bauern- erholungsstätten und ihre vollshygienische Bedeutung", daß blutarme tomödie hat reifen lassen. Man lacht, zumal wenn das Liebes- Mädchen im Durchschnitt um 4 Bfd. zunehmen, was neben der Regelung pärchen mit solchem urwüchsigen Humor wie in der Vorstellung der der Diät der frischen, reinen Luft zuzuschreiben ist. Ganz vorzüglich Wiener Gäste gespielt wird, über die Komik vor allem des dritten bekommt die Waldluft ferner den Schwindsüchtigen, weil sie dort vor und des letzten Bildes, aber doch nicht mit diesem sicheren Behagen ihren Hauptfeinden: Wind, Staub und zu großen Temperatur­wie beispielsweise im G'wissenswurm". Dadurch, daß die drollig- schwankungen, geschützt sind. Durch die frische Luft und die Ruhe teinerliche Szene, die der Poldi und das Agerl in der Wirtsstube wird in kurzer Zeit das Nahrungsbedürfnis erhöht; die oft ge­der Frau Melchthild tragieren, am Schlusse sich als eine bloße drückte Stimmung bessert sich und macht einer zuversichtlichen Berechnung herausstellt, das Herz der streitenden Väter in Stimmung Plazz. Auch die Ansteckungsgefahr ist im Walde bei den Angst zu jagen und und dadurch mild zu stimmen, fühlt Schwindsüchtigen geringer, weil die ausgeworfenen Bazillen durch die man sich selbst gewissermaßen angeführt. Wie Anzen Sonne bald unschädlich gemacht werden. Für blutarme und strophulöse gruber die Sache eingefädelt, durfte man annehmen, es sei dem Kinder endlich bietet der Wald ein wirksames Vorbeugungsmittel Dichter nicht um einen Streich, sondern um eine tiefere Jronie zu gegen Schwindsucht. tun, er wolle uns zeigen, wie zwei simple hausbacken- phlegmatische, ferndumme und gesunde Landkinder, denen die Väter die zugesagte Heirat verbieten, einen Augenblick auf die verrückte Idee verfallen,- Schlechter Erfolg. Journalist( der seinem Onkel das was die Zeitungen so spannend von unglücklichen Bärchen aus einen Brandbrief geschrieben hat): Schickt mir der Knaufer fünf der Stadt berichten, nachzuahmen und den harten Sinn der Ihrigen Mark auf den vier Seiten langen Brief... das macht für die Zeile durch einen rührsamen Doppelselbstmord zu beschämen. So faßt man noch nicht fünf Pfennige!"- 02 unwillkürlich auch die Wirtshausszene, in der der Bursch den schönen Abschiedsbrief aus der Zeitung abschreibt, auf und freut sich schon im voraus auf den Moment, wo die beiden am Ufer eines Bergsees, den sie als Selbstmordkandidaten aufgesucht, sich eines Besseren besinnen werden. Dieser Ernst wäre, glaube ich, luftiger und wohl auch psychologisch besser motiviert gewesen als das Scheinmanöver. Dem Stumpffinn Boldls, der ein so gedrücktes Wesen?" nicht einmal seine Liebeserklärung selbständig vorbringen fann wie das Mädel find prachtvoll gezeichnet in ihrer Tollpatschigkeit traut man die List nicht zu. Ter Kontrast zu solchen schwarzen Plänen hätte die Schlußwendung, die ländlich- sittlich anticipierte Hochzeit in der Scheune vielleicht noch wirksamer gemacht. den Vätern ist der des Agerl, bucklige, arme Hauderer, der bissig die ganze Welt für eine große Dummheit erklärt, sehr vielversprechend angelegt. Man glaubt, aus der Figur folle etwas wie ein pessimistischer Dorfphilosoph, eine Art um­gefehrter Steinklopferhannes herauswachsen. Doch im weiteren Ver­lauf verblaßt das, die Konturen verengen sich, er wird zum eigen finnigen Krakehler, der einzig, weil er mit dem reichen Sennerbauer fich nicht vertragen kann, dem Bund der jungen Leute Steine in den Weg wirft. Die Störenfriedfunktion, die ihm in dem Zusammen­hang der Posse zufällt, überwuchert in Hauderer die Züge, die zuerst am meisten interessierten. Am augenschein lichsten tritt die Sorglosigkeit, mit welcher der Dichter den fruchtbaren Stoff behandelt, in der Figur des alten Sentner hervor. Da opfert er dem bequemen szenischen Effekt zuliebe ganz offensichtlich die Einheit des Charakters Der Bauer wird als Broz geschildert, und gleichzeitig sollen wir glauben, daß er nach einer Aussprache mit Hauderer seinen Jungen ohne weiteres die Tochter dieses Hungerleiders heiraten lassen will.

-

Merkwürdig, so viele Quellen und doch so troden!". Empfindlich. Warum hat denn Fräulein Rosa immer er" Ach, die ist einmal als Kind im Hemdchen photos graphiert worden!" ( Meggendorfer- Blätter".)

-

So fann bei aller Frische einzelner Szenen dies Tegte Stück des Anzengruberchklus sich mit den andern nicht vergleichen und doch war es ein boller Erfolg. Die

-

Notizen.

dind

Er hat schon wieder geschnappt. Die Ham burger Neuesten Nachrichten" sind von der Hamburger Börsenhalle", G. m. 6. H., gekauft worden und werden in unver­änderter Weise in dem Verlage dieser Gesellschaft, die außerdem den Hamburgischen Correspondenten" herausgibt, fortgeführt werden. Der bisherige Besizer der H. N. N." tritt als Geschäftsführer in die Hamburger Börsenhalle" über. Das Kapital der Hamburger Börsenhalle", G. m. b. H., wird auf 600 000 m. erhöht. Hamburger Börsenhalle" gehört zum Scherl Concern.-

"

1

Die

Hermann Vallentin vom Königl. Theater in Wies­ baden wurde von der nächsten Spielzeit an als Stomiler für das Schauspielhaus verpflichtet.

"

Die Wolzogen Oper bereitet für den 10. Juni die Erstaufführung der dreiaktigen fomischen Oper Die Pfahl­bauer" vor. Das Werk wurde 1875 von Wilhelm Freuden berg für den Mainzer Karneval geschrieben.

-

Im Wiener Gemeinderat wurde mit Rücksicht auf Niese den Verlauf des Rembrandtschen Gemäldes aus der Schönbornschen spielte eben, und der Beifall flang so laut, so überzeugt Galerie nach Frankfurt a. M. ein Antrag auf Erivirkung eines wie je. Das Unternehmen Lautenburgs. das eine Reihe ausgezeichneter Leistungen der Wiener Schauspieltumst vor solches bereits in Italien besteht.- ganze Ausfuhrverbotes für Kunstschäße eingebracht, wie ein führte, war darin, daß es den Berlinern die nähere Bekanntschaft dieser erstaunlichen, für Anzengruber- Dirndlrollen wunderbar

-

wundert.

"

"

Das Gemälde die, Pietà" aus Villeneuve, ein Werk der prädestinierten Darstellerin vermittelte, vor allem dankenswert.alerschule von Avignon aus dem 15. Jahrhundert, ist Ihre bescheidene seelengute Anna im Pfarrer", die refolute Broni, für 100 000 Fr. für das Louvre Museum in Paris aus die ausgelassen fröhliche Horlacherlies und endlich jetzt das ein- gekauft worden. Das Gemälde wurde im vergangenen Jahre auf fältige, in all' ihrer schwerfälligen, albernen Dummheit so reizende der Bariser Ausstellung der französischen Primitiven sehr be Agerl das find Gestalten, die sich wie in leuchtenden Farben der Erinnerung einprägen. Sie kann sich auf der Bühne nicht Wenn der Auerhahn balzt." In der Jagdzeitung verleugnen, beim ersten Blick, beim ersten Ton erkennt man sie, St. Hubertus" wird folgendes Erlebnis erzählt:" Jm April aber, was bei weniger glücklichen Naturen ein Fehler wäre, das er heurigen Jahres machte einer meiner Jagdfreunde eine eigentümliche höht hier noch den Eindruck des Persönlichen. Man freut sich des Beobachtung, während er einen higig balzenden Hahn ansprang. gemeinsamen, im einzelnen dann freilich überaus fein differenzierten Es herrschte noch ungewisses Dämmerlicht; trotzdem war schon ein Familienzuges, der in ihrem Spiele diese Mädchen wie eine Galerie Hühnerhabicht auf dem Raubzug. Der Habicht umfreiste fort­von Schwestern erscheinen läßt. Sie war der Mittelpunkt des während den auf einer alleinstehenden Eiche balzenden Hahn und Bildes; die anderen, trefflich jeder in seiner Art, Amalie stieß zuweilen auf ihn bis in unmittelbare Nähe. Dies alles genierte Schönchen, die so plöglich durch den Tod Entrissene als Haus- den Hahn nicht im geringsten, der, unbekümmert um feinen Feind, hälterin im Pfarrer", Martinelli, Thaller, der jetzt zulegt den er gar nicht zu bemerken schien, sein Lied weiter sang, bis ihn noch in dem Doppelselbstmord" den Hauderer spielte, und noch das tödliche Blei erreichte." manche andere weniger Berühmte gruppierten sich um sie in ficherem, harmonischen Zusammenwirken.

"

-

Medizinisches.

dt.

-

Staubeden in Arizona . Wir lesen im ,, Prometheus": Die größte fünftliche Wasseranstauung der Welt ist bis jetzt die des Nils bei Assuan , die schäzungsweise 1000 Millionen Kubikmeter Wasser aufnehmen kann. Sie wird aber von der noch übertroffen hr. Die Waldluft als Seilfaktor. Der ungehenere werden, die im Staate Arizona , Nordamerika , am Salt River, etwa gesundheitliche Vorteil der Waldluft wird leider noch viel zu wenig 100 Kilometer oberhalb der Stadt Phoenix, angelegt werden soll. erkannt und ausgenügt. Die Vorzüge derselben sind vor allem die Der Salt River, in seinem unteren Laufe, an dem der Ort Phoenix Staubfreiheit und ihr Reichtum an Ozon, der aromatische, würzige liegt, Rio Salado genannt, kommt vom Mogollon- Gebirge herab Duft der Bäume, der Schutz gegen Wind und Sonnenstrahlen. Es und durchbricht das quer seine Strömungsrichtung durchsetzende verdunstet im Walde fortwährend Wasser in zwei bis dreimal Binal- Gebirge, etiva 100 Kilometer oberhalb, also östlich des Ortes größerer Menge als im Freien, bei heißem Wetter ist es im Walde Phoenix. Es scheint, daß hier der Staudamm erbaut werden soll, fühler, bei faltem wärmer als im Freien. Die Vorzüge der Wald- der nach dem Bauplan 80 Meter Höhe erhalten wird. Man denkt Luft verwendet man neuerdings systematisch in den sogenannten durch ihn ein Staubecken hervorzurufen, dessen Inhalt auf 1200 Walderholungsstätten, die rasch eine erfreuliche Verbreitung ge- Millionen Kubikmeter berechnet ist. Das Stautvaffer soll zur Land funden haben. Die Erfolge derselben sind schon bei einem furzen bewässerung während der trockenen Jahreszeit benutzt werden. Aufenthalt von mehreren Wochen in die Augen fallend. Dr. D. Feis Plan dieses Riesenwertes ist ernst gemeint, denn die Ausschreibung in Frankfurt a. M. berichtet u. a. in seinem Buche Die Wald - der Bauarbeiten soll bereits stattgefunden haben.- Berantwortl. Redakteur: Franz Rehbein , Berlin.- Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW,