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bei dieser Atmung die Pflanzen sehr viel Kohlensäure verlieren, und dergleichen physiologische Vorgänge zu veranlassen, wird vie:- so müssen sie natürlich einen großen Schab von Kohlenstoff mehr allem Anschein nach durch die Zersehung der Eiweißstoffe, berbindungen besitzen, aus denen sie jene Säure bilden können. Nun des Protoplasmas, hervorgerufen. Die Vorgänge find sehr koma find Erbsen und Lupinen an Kohlenhydraten( Stärkemehl usw.) pliziert. Die Atmung besteht natürlich nicht bloß darin, daß etwa fehr arm. Ihre intramolekulare Atmung ist an und für sich nur das giftige Kohlenorhd des Körpers durch den Sauerstoff zu schwach, aber sie wird außerordentlich verstärkt, wenn ihnen eine Kohlensäure verbrannt wird. Man muß sie sich vielmehr ähnlich Buderlösung gereicht wird, aus der sie die Kohlensäure entnehmen wie etwa die Berbauung vorstellen. Allerdings werden bei letterer fönnen. Der Buder wird nämlich bei dieser Atmung in Alfohol von außen eingeführte Stoffe dem Körper assimiliert, während die und Kohlensäure zerspalten. Diese Erscheinung erinnert ganz und Atmung in der Hauptsache ein Umsetzungsprozeß ist, der die inneren gar an den Prozeß der Gärung, bei der ebenfalls irgend ein Kohle- Substanzen, die Bestandteile des Protoplasmas, jelbst betrifft. hydrat in Altohol und Kohlensäure zersetzt wird. Und tatsächlich Denn die Zufuhr. von Sauerstoff bei der Atmung ist etwas sehr haben die Experimente und Untersuchungen Godlewskis den end- Aeußerliches, und sie wird durch die Abgabe von Kohlensäure wieder gültigen Beweis erbracht, daß die intramolekulare Atmung und die aufgewogen. Aber auch bei der Verdauung werden eingeführte Gia alkoholische Gärung ein und derselbe Prozeß ist. Wenn Hefepilze weißstoffe zum Beispiel erst zersetzt, um dann wieder von neuem oder andere Pilze eine Gärung des Stoffes veranlassen, in dem sie aufgebaut zu werden. Es scheint aber, daß die Atmung weniger sich befinden, so arbeiten sie ebenfalls unter Luftabschluß. Oder den Aufbau von Stoffen bezweckt, als die Erzeugung von Energie. fie haben wenigftens die Fähigkeit verloren, den atmosphärischen Barnes schlägt vor, die Atmung Energesis zu nennen, weil man sich Sauerstoff zur Atmung zu benußen. Sie bewirken vielmehr durch gewöhnt hat, unter Atmung nur den äußerlichen Prozeß des Gasihren Lebensprozeß eine Zersehung der fohlenwasserstoffhaltigen wechsels zu verstehen. Der Ausdruck ist nicht gerade sehr prägnant, Materie, in der sie leben. Dabei scheiden sie Kohlensäure aus und da es ja auch noch andere Prozesse gibt, die Energie erzeugen. Aber es entsteht außerdem Alkohol. Die Gärung ist also nichts anderes darin ist er richtig, daß die Atmung solch ein Energie erzeugender als eine Atmung der Hefepilze, eine intramolekulare Atmung. Prozeß ist. Das Molekulargebäude, aus dem das Protoplasma Aber auch zu der normalen Atmung steht die letztere wie die besteht, fällt bei der Atmung ein. Es bekommt den Anstoß aber Gärungsatmung in engster Beziehung. Auch bei der normalen feineswegs durch den eingeatmeten Sauerstoff, sondern vielmehr Atmung geht zunächst eine Zersehung der Kohlenhydrate in Kohlen durch eine Bersehung des Wassers, das ja immer im Körper der säure und Alkohol vor sich. Die Kohlensäure wird ausgeatmet. Der Pflanzen und Tiere vorhanden ist. Die Eiweißstoffe des ProtoAlfohol aber macht sich nicht bemerkbar, weil er mit dem veichlich plasmas berbinden sich mit Bestandteilen des Wassers. Darauf eingeführten Sauerstoff sofort Verbindungen eingeht. Der Alkohol treten Enzyme in Wirkung, welche die Eiweißstoffe spalten, so daß wird orydiert, er wird zu Stoffen umgewandelt, die weiter für den fie in einfachere Verbindungen zerfallen. Dabei findet nun auch Aufbau des Körpers verwendet werden können. der Sauerstoff Verwendung, und die Kohlensäure wird als AbfallBei der Gärung sind es spezifische Stoffe, bermittelst deren die produtt ausgeschieden. Weil bei der Atmung sich aber nun gerade Hefepilze eine Spaltung der Kohlenhydrate hervorbringen. Buchner diese beiden Stoffe leicht bemerkbar machen, so hat man ihnen eine hat gezeigt, daß bei den gärungserzeugenden Bilzen ein Enzym, übertriebene Bedeutung zugeschrieben. Sie find aber nichts als die sogenannte 3hmase, Zucker vergärt, auch wenn die Pilze selbst, einige der vielen Substanzen, die bei dem großen Umwandlungsin denen die Zymase vorhanden ist, nicht mehr leben. Auch God- prozesse der Atmung in Tätigkeit treten.
Kleines feuilleton.
lewski nimmt an, daß die in Zuderlösung gebrachten Lupinensamen ein Enzym besitzen, das die Spaltung des Buders in Alkohol und Kohlensäure veranlaßt. Nun hat auch N. A. Marimot Erperimente angestellt( Berichte b. bot. Gesellsch. XXII), aus denen zu schließen ist, daß auch sonst Atmung unter Mitwirkung bon Enzymer bor fich geht. Marimoto gerrieb Schimmelpilze, die sich Curt Grottewiß Auf tragische Weise ums Leben gekommen durch eine besonders energische Atmung auszeichnen, und filtrierte ist einer der ältesten und beliebtesten Mitarbeiter unseres Unterden erhaltenen Saft, um möglichst ganze, also lebende Bellen von haltungsblattes und der„ Neuen Welt". Dr. Curt Grottewig ertrant seinem Versuche auszuschließen. Der Saft zeigte einen deutlichen am Sonntagabend gegen 8 Uhr beim Baden in der„ Großen Gaswechsel, und da natürlich alle Infektion durch Mikroorganismen Krampe " unweit seines Wohnortes Müggelheim . Wie Augenzeugen vermieden wurde, so konnte der Gaswechsel nur als eine Atmung berichten, geriet der des Schwimmens wohl Kundige einige zwanzig gedeutet werden. Solch lebloser Saft tann aber eine Abspaltung Meter vom Ufer entfert in Schlingpflanzen, aus denen er der Kohlensäure und des Sauerstoffes nur zustande bringen, wenn sich nicht mehr zu befreien vermochte; er versant. Die Leiche et Enzyme enthält, welche diese chemische Arbeit verrichten. Marimon gelangt sogar zu dem Resultat, daß zwei Enzyme in dem wurde 1% Stunden später von Müggelheimer Schiffern geborgen; Saft enthalten sein müssen. Würde nämlich sonst die Ausscheidung Wiederbelebungsversuche waren erfolglos.dm sited te der Kohlensäure als auch die Abspaltung des Sauerstoffes durch ein Grottewig wurde am 22. Juli 1866 geboren, stand also furz und dasselbe Enzym veranlaßt, so würde immer dasselbe Verhältnis vor der Vollendung seines 39. Lebensjahres. Sein erstes Werk, in in der Menge des nachweisbaren Sauerstoffes und der Kohlensäure Gemeinschaft mit einem anderen Autor verfaßt und 1890 erschienen, herrschen. Allein das Verhältnis variiert je nach den verschiedenen war ein Roman: Sonnenaufgang". Thin folgten die Nomane: Siegernatur", Jugendstürme". Auch eine äußeren Einwirkungen. Danach wird es wahrscheinlich, daß zwei Neues Leben", gesonderte Enzyme in dem Preßfaft der Schimmelpilze enthalten Modernisierung der zehn Gebote" gab er heraus, ferner die find. Das eine absorbiert den Sauerstoff, das andere spaltet die literarische Enquete: Die Zukunft der deutschen Literatur"( 1892), Kohlensäure ab. it der Grottewiß die Ansichten bekannter Zeitgenossen über die ge nannte Frage wiedergibt. Später wandte er sich ganz den Naturwissenschaften zu; 1902 erschien die Naturgeschichte des 19. Jahr hunderts"; seine außerordentlich fruchtbare Arbeitskraft aber bewies fich vor allem in den zahllosen Auffäßen und Notizen, die er in Zeitungen und Beitschriften veröffentlichte. Eine immige Liebe zur Natur sprach aus allem, was er schrieb. Viel Schönes, viel Lehrreiches ist auch unseren Lesern getvorden, seine Naturwissenschaftlichen Plaudereien stehen wohl überall in guter Erinnerung. Wir die letzte von bringen in dieser Nummer noch eine Uebersicht seiner Hand.
Die Mitwirkung von Enzymen ist jetzt bei so vielen phyfiologischen Prozessen erkannt oder wenigstens angenommen worden, daß es nichts Außergewöhnliches ist, wenn auch bei der Atmung Enzyme eine Rolle spielen. Der Prozeß der Atmung ist überhaupt bisher für einfacher gehalten worden, als er in Wirklichkeit ist. Man hat die Atmung bisher meist als eine sogenannte Verbrennung aufgefaßt. Der Sauerstoff, der eingeatmet wird, erzeugt nad, diefer Auffassung lediglich Wärme. In der Tat ist jede Verbrennung eine Verbindung mit Sauerstoff, Sauerstoff wird verbraucht und Wärme erzeugt. Von der Atmung ist auch die tierische Wärme abhängig, und auch die Wärme, die man in Pflanzen fonstatiert hat, verschwindet bei Entziehung von Sauerstoff. Danach hat man die Atmung gewiffermaßen als der Heizprozeß des Körpers betrachtet. Durch den Sauerstoff wird die Körpermaschine geheizt, es wird ihr die Wärme zugeführt, die Energie, welche zur Abwidelung der chemischen Prozesse im Körper nötig ist.
Allein diese Vorstellung ist doch nicht zutreffend oder wenigstens sehr einseitig. Sie beherrscht aber jetzt noch vielfach die Wissen schaft, obwohl die Tatsachen ihr widersprechen. Jüngst hat ein amerikanischer Physiologe, Chas. R. Barnes, in einem Vortrage, den Science"( Bd. 21 Seite 241) wiedergibt, nachdrüdlich auf diesen Irrtum hingewiesen. Die Atmung ist als eine Zersehung bon Protoplasma aufzufassen, bei welcher einesteils die Energie geliefert wird zu bestimmten Lebensfunktionen, andererseits aber auch einfachere Stoffe erzeugt werden, die fich zu neuen für den Körper besser verwendbaren Baustoffen zusam tensegen fönnen. In diesem Zerfall- und Aufbauprozeß hat nun der Sauerstoff gewisse Dienste zu leisten, er wird dabei gebraucht, wie ja in den organischen Verbindungen der Sauerstoff fast nie fehlt. Aber er ist doch nicht das einzige gens. Er ist nicht, wie man anfänglich glaubte, gewissermaßen das Feuerungsmaterial für die Maschine. Die Energie, welche der Körper braucht, um Bewegung, Wachstum
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m. Das Zweifindersystem in Frankreich . Mehr und mehr ist unter der Herrschaft des privaten Eigentums und der kapitalistischen Wirtschaft die Ehe bei den Besitzenden zu einem Rechenerempel geworden. An Stelle der Liebesbeirat ist die Geldheirat getreten, die man wohl auch schämig als Verstandesheirat" zu bezeichnen beliebt. In einem besonders starten Maße haben die sozialen und wirtschaft lichen Institutionen ohne Zweifel in Frankreich auf die Gestaltung des Familienlebens gewirkt. Dort ist es durchaus die Regel, daß die Kinder wohlhabender und vornehmer" Eltern mit einander verlobt und verheiratet werden, ohne daß man ihnen selbst einen irgendwie beträchtlichen Einfluß auf dieses Geschäft ließe. Wenn nur Geld zu Gelde kommt, dann ist schon alles gut- die Liebe" findet sich; oder auch nicht, wie man in der französischen Romanlitteratur nachlesen kann.
Demselben Zwecke der Schaffung und Sicherung eines möglichst beträchtlichen Familienvermögens dient in zweiter Linie die in Frankreich gebräuchliche Beschränkung des Kinderfegens. Außer der rein proletetarischen Bevölkerung der nördlichen und nordöstlichen Industriegegenden hält sich nur die noch ganz unberührt fromme Bauernschaft des Departements Calvados durchgehends von dem Zweitindersystem frei, das im übrigen start genug verbreitet ist, um direkt zum Merkmal der franzöfifchen Bourgeoisehe zu werden.