-
680
-
Dynamit, das eine viel zu brisante, d. h. zermalmende Wirkung
Die biologische und züchterische Bedeutung der Färbung unserer ausübt, hat sich für diese Sprengungen nicht bewährt. Es hat sich Haustiere wird von den meisten Tierzüchtern insofern verkannt, als herausgestellt, daß einzelne Dynamitpatronen bei der Sprengung die Farbe mur als eines der wichtigsten Raffenmerkmale betrachtet bersagen, und die Gefahr, daß solche bei der späteren Bearbeitung wird. Wie einseitig dabei vorgegangen wird, zeigt der Fall, daß des abgeschrämten Gesteins durch Stoß oder Schlag explodieren auf einer landwirtschaftlichen Ausstellung einem mit dem Ia und könnten, ist eine zu große, weshalb schon aus einfachen Sicherheits- Siegerpreis ausgezeichneten ostfriesischen Bullen der Preis wieder gründen die Pulversprengung vorzuziehen ist. aberkannt wurde, als sich herausstellte, daß er am Unterfuß einen fleinen schwarzen Fleck hatte. Und doch ist die Färbung unserer meisten Haustiere nur ein Ergebnis ihrer Domestikation und zwar meistens ein Zeichen einer Schwächung der Konstitution durch diese, namentlich da, wo mehr oder minder weiße oder helle Färbung, besonders Scheckung oder gar Albinismus auftritt. Daß die Domestikation, die die Tiere dem Kampfe ums Dasein entzieht und sehr häufig ihre Auswahl nach Gesichtspunkten trifft, die der natürlichen Zuchtwahl gerade entgegengesetzt sind, die Tiere schwächt, ist ja bekannt. Namentlich die heller gezeichneten Tiere sind allen äußeren Schädigungen, Infektionskrankheiten, Witterungseinflüssen 2c. leichter unterworfen, als die dunkeln. Denn das Pigment ist das Ergebnis eines lebhaften Stoffwechsels, sein Fehlen also das Zeichen einer konstitutionellen Schwäche. Unsere Züchter hätten also im allgemeinen alle Ursache, das von ihnen meist so bevorzugte Weiß zu bekämpfen und das so verpönte Schwarz zu begünstigen. Nur in bestimmten Fällen wäre das Weiß vielleicht zu bevorzugen, da wo es sich um Milchreichtum und Mastfähigkeit handelt. Denn diese scheinen im Gegensatz zu konstitutioneller Kraft zu stehen. ( Umschau".)
Der gewonnene Kalkstein läßt eine dreifache Schichtung erkennen, von denen die untere die bevorzugtere ist. Sie enthält außer etwas blaugrauem Kalkstein, der wegen seines Gehaltes an Schwefeleisen nicht beliebt ist, reichliche Ausbeute an gelbem und weißem Kalkstein, der zu Steinmeß- und Bauarbeiten, sowie zur Zement- und Mörtelbereitung verarbeitet wird. Gewöhnlich findet fich der zu Bausteinen bevorzugte Kalfstein in der Schramlage, der zu Werkstücken dienende in der Schiebelage und über der Schram bis zur sogenannten grünen Lage. Der in der unteren Schicht noch borkommende taube Stalkstein wird zwar als Baustein mitverarbeitet, läßt sich aber nicht zur Kalkbereitung heranziehen, da er zu start tonhaltig ist.
Von der mittleren Schicht ist nur der oberste Teil, der dolomitische Saltstein, zur Zementfabrikation tauglich, von der obersten Schicht nur ein kleiner Teil als Baustein.
Ein großer Teil der Gewinnung wird an Ort und Stelle in der Kalkbrennerei und Zementfabrikation verarbeitet, der Rest auf der nahen Spree weiter verladen.
An den Erträgnissen der Brüche ist seit 1855 die Stadt Berlin mit einem Sechstel, der Fiskus mit fünf Sechsteln beteiligt. J. L.
Kleines feuilleton.
=
-
Medizinisches.
u. Das Mikrophon in der Medizin. Wer einmal vom Arzt untersucht wurde, weiß, daß eine sehr wichtige Rolle bei diesen Untersuchungen das Ohr des Arztes spielt. Das Vorhandensein, andererseits das Fehlen gewisser Geräusche und Töne ist eines co. In der 2. Sigung des Deutsch Desterreichischen Anthro- der genauesten Kennzeichen dafür, in welchem Zustand sich die einpologenfongresses zu Salzburg lieferte Professor A. Rzehak zelnen Organe des Patienten befinden, ob sie erkrankt sind und ( Brünn ) einen Beitrag zur Kenntnis des altdiluvialen welche Krankheitsart sie befallen hat. Da diese Geräusche oft nur Menschen durch eine kritische Besprechung des Unterliefers sehr fein sind, ist das menschliche Ohr ohne weiteres vielfach nicht in vonchos. Es sind jetzt gerade 25 Jahre her, seit Maska in der der Lage, fie genau zu hören; das Ohr bedarf dann der Unterder Schipkahöhle bei Stramberg in Mähren das Unterkiefer- stützung durch ein Hörrohr, und als solches dient ein besonders für fragment auffand, welches später unter dem Namen Schipkakiefer solche Untersuchungen geeignetes Instrument, das wohl schon jeder in der anthropologischen Welt allgemein bekannt wurde. Durch den in der Hand des Arztes gesehen hat, und das den Namen Einfluß Virchows lange Zeit mißverständlich aufgefaßt, hat dieses Stethoskop führt. Die Untersuchungsmethoden werden aber Kieferfragment endlich, hauptsächlich wohl durch die neueren immer mehr verfeinert, und so genügt jetzt auch das einfache fondern man wendet Arbeiten Walkhoffs, die ihm ohne Zweifel gebührende Würdigung Hörrohr nicht mehr, die feinsten gefunden. Daß es sich hier tatsächlich um die normale Methoden an, die die Physik dem Arzt bereitet. Bekanntlich lassen Untertieferform des altdiluvialen Menschen handelt, beweist sich mit dem Mikrophon noch Töne wahrnehmen, die viel zu unein neuer Fund, der wiederum in Mähren und zwar in der kleinen, bedeutend sind, als daß man sie sonst hören könnte; so ist z. B. das aber außerordentlich fossilreichen Schwedentischgrotte" bei Ochos Geräusch, das dadurch entsteht, daß eine Fliege über ein Papier ( im Brünner Höhlengebiete) gemacht wurde. Dortselbst fand sich mit friecht, bei Anwendung des Mikrophons noch deutlich zu erkennen. zahlreichen Ueberresten des Höhlenbären, des wollharigen Nashorns, Jezt hat man nun das Mikrophon mit dem Stethoskop vereinigt, der Höhlenhyäne, des Höhlenlöwen und anderer Vertreter der alt- und hierdurch kann man viel feinere Geräusche erkennen als früher. diluvialen Fauna auch ein menschlicher Unterkiefer, an welchem leider Besonders wichtig ist das neue Verfahren da, wo die Krankheit erst der untere Teil des Korpus, wie die aufsteigenden Aeste fehlen, der im Entstehen ist; dann sind naturgemäß die Geräusche im allaber sonst, namentlich was das vollständig erhaltene Gebiß anlangt, gemeinen viel schwächer, als wenn die Krankheit in voller Entnur von wenigen Funden dieser Art übertroffen wird. An dem wickelung ist. Es liegt auf der Hand, daß eine Krankheit viel Kiefer, dessen Erhaltungszustand durchaus dem der mit aufgefundenen leichter in ihrem Entstehen behandelt werden kann, als wenn sie erst Hyänen, Bären- und Löwenkiefer entspricht, fallen zunächst seine später bemerkt wird, und so wird die Verbindung von Mikrophon gewaltigen Dimensionen auf, durch welche die vielfach als und Stethoskop voraussichtlich Krankheiten zu heilen vermögen, die abnorm betrachteten Dimensionen des Schipkakiefers( der Schipka- früher erst bei vorgeschrittenem Grade erkennbar und dann unheilbar fiefer gehört einem etwa zehnjährigen, der neue Ochostiefer einem waren. beiläufig 30jährigen Individuum an) sofort auf die Ausmaße eines jugendlichen Kiefers zurückfinken. Einzig in ihrer Art ist die Entwickelung der lingualen Kieferplatte, die allseitig so start nach innen abfällt, wie dies bisher noch bei keinem menschlichen Unterfiefer beobachtet wurde. Die linguale Seite des Kiefers entspricht in der Symphysengegend durchaus jenen Verhältnissen, die Walkhoff als bezeichnend für den altdiluvialen Kieferntypus festgestellt hat. Ein Kinn war nicht vorhanden. Der Zahnbogen nähert sich deutlich der U- Form. Trotzdem beträgt der Abstand der Weisheitszähne an der Außenseite gemessen 65 Millimeter. Die Zähne sind durchweg auffallend groß und bereits ziemlich stark abgekaut; das gilt insbesondere von den Schneidezähnen.
" 1
Notizen.
"
- Siegfried Jakobsohn ist unter die Zeitungsherausgeber gegangen. Am 7. September erscheint die erste Nummer seiner neuen Wochenschrift, Die Schaubühne". Brieur, der Verfasser der„ Roten Robe", hat ein fünfattiges Drama, Die Französin" vollendet. Stenhammers Oper, Das Fest auf Solhaug' wird als erste Neuheit des Opernhauses am 15. September in Szene gehen. Jm Salon Schulte wird am 24. September eine zwanzig In derselben Sigung sprach Dr. Gorjanowic- Kram- Werke umfassende Böcklin - Ausstellung eröffnet. berger, Direktor des geologisch- paläontologischen Nationalmuseums t. Das größte Schwimmdock der Welt wird zurzeit in Agram, über die vor drei Jahren entdeckten Menschen( homo in den Vereinigten Staaten gebaut. Es ist darauf berechnet, ein primigenius) von Krapina ( Kroatien ). Der Vortragende vervoll- Gewicht von 16-20 000 Tonnen zu heben. Sein Eigengewicht beständigte seine vor zwei Jahren auf dem Naturforscherkongreß in läuft sich auf 10 600 Tonnen und seine Wasserverdrängung im Höchst Staffel gemachten Mitteilungen durch neue Funde, die weiteren fall auf 35 120 Tonnen. Es wird gebildet durch Vereinigung eines Aufschluß über die Beschaffenheit des Menschen von Krapina geben. Hauptpontons in der Mitte und zweier kleinerer an den Enden; jeder Es fanden sich neuerdings Oberschenkelknochen, Beckentnochen und dieser Teile kann nötigenfalls einzeln benutzt werden. Das Ganze namentlich der Unterliefer eines etwa 13jährigen wird ein vollkommenes Gebäude darstellen, da mit dem Dock auch Individuums von enormer Größe. Ebenso außer eine Reparaturwerkstätte und ein großer Raum für die Maschinen ordentlich war die Größe der Molarzähne. Sehr bemerkenswert ist und Apparate verbunden ist, die zur Hebung und Trockenlegung der die Auffindung zahlreicher aufgeschlagener menschlicher Röhren- größten Kriegs- und Handelsschiffe erforderlich sind. Zu den MaKnochen, welche auf unzweifelhaften kannibalismus des schinen gehören namentlich sechs Pumpen von außerordentlicher Menschen von Krapina hindeuten. Es fanden sich als Straft, die elektrisch betrieben werden und die Entleerung der Pontons industrielle Erzeugnisse äußerst roh bearbeitete Steingeräte. Alles in höchstens vier Stunden bewirken. Das außerordentliche Bauwerk in allem steht Staprina sowohl geologisch, paläontologisch, wie hin- ist übrigens nicht für das Heimatland bestimmt, sondern für die sichtlich der Kultur auf gleicher Stufe mit dem Menschen bei Tau- Philippinen, wo es im Hafen von Cavite untergebracht werden bach( zwischen Jena und Weimar ), dessen Dasein heute allgemein in und der ganzen amerikanischen Schiffahrt in Ostafien zugute die Interglazialzeit verlegt wird.- tommen soll.
Berantwort!. Redakteur: Paul Büttner , Berlin.- Drud und Verlag: Vorwärts Buchdruderei u.Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.