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Technisches.

SZ.

bereichert. Es ist 14. Jahrhundert. Wir werden nach einem nor- I partien überhaupt) von Frau Goege mit aller ihrer bekannten wegischen Gutshofe geführt, der den Namen Sonnenhügel"( Solhaug) Kunst durchgeführt. Die blonde jüngere Schwester wurde von führt. An den Gutsherrn Bengt Gautefon, einen nicht immer Fräulein Ekeblad ebenfalls sympathisch gegeben, und stimm­nüchtern polternden, etwas schwachen Kumpan, ist die stolze Margit technisch so, daß wir die Dame in ihren weiteren Fortschritten ver­unglücklich verheiratet. Um ihre jüngere Schwester Signe wirbt folgen möchten. der königliche Vogt Knut Gäsling, der aber erst recht einer bom tollen Saus und Braus ist. Inzwischen kommt natür­lich der edle Held Gudmund Alfson, ein Vetter der beiden Schwestern. Er liebt Sigue, während Margit ihre Liebe zu ihm möglichst lange zurückhält. Nun droht dem vom Hofe ferngehaltenen Gudmund Gefahr. Doch abgesehen davon, daß Bengt in einem Kampfe fällt, und nachdem Margit im letzten Augenblicke noch davon befreit worden ist, durch ihren Gifttrant Unglück angerichtet zu haben, wendet sich alles insofern zum Guten, als Gudmund wieder vom Hof in Ehren aufgenommen wird und seine Signe bekommt. Margit entsagt ihrer Liebe mit entsprechender Größe.

en. Drachenphotographien. In der letzten Zeit des oftasiatischen Kriegs ist auf russischer Seite ein Verfahren zur Auf­nahme von Photographien aus der Vogelschau benutzt worden, das von einem Amerikaner namens Weaver erfunden worden ist. Die Hauptrolle spielt dabei ein Flugdrache, an dessen Schweif der photo­graphische Apparat in einem leichten Rahmenwert aus Aluminium­bronze befestigt ist. Das Auswechseln der Platten und die Aus­lösung des Verschlusses geschieht auf elektrischem Wege, während der Drache sich in der Luft befindet. Der Neigungswinkel, den die Der hohe Wert dieses Ibsenschen Stückes liegt in seiner Kamera während der Aufnahme gegen die Wagerechte gebildet hat, romantischen Stimmung. Ueber dem ganzen schwebt ein Balladen- An dem Rahmenwert sind in einer Ebene, die zur Achse des optischen fann nachträglich an einem geteilten Viertelfreis abgelesen werden. ton. Norwegische Lieder vom Bergkönig und von der gefangenen Systems des Apparats parallel liegt, nach beiden Seiten hin Arme Jungfrau und dergleichen werden in symbolistischer Weise mit dem Gange der Handlung verflochten. Die Sprache ist meistens von befestigt, die 10 Fuß lang sind und an ihren äußeren Enden hohle Die Sprache ist meistens von Aluminiumfugeln von 60 Zentimeter Durchmesser tragen. Ueber einer ergreifenden Eigenart. Nun hat ein Komponist den Versuch den Armen ist eine Windfahne von 6 Fuß Länge angebracht, die gemacht, diesen Tert derart zu einem Musikdrama" zu benützen, sich im Azimuth   bewegt und in verschiedene Winkel zur Achse der daß er lediglich unbedeutende oder gar zu gedehnte Stellen Kamera gedreht werden kann. Dadurch sind zwei Bewegungen ge wegließ. Er ging dabei noch sparsamer vor, als es der Komponist Heinrich Zöllner   mit der Versunkenen Glode" von geben. Die Kamera selbst kann sich in verschiedenen Höhen und in Gerhart Hauptmann   tat, deren Vertonung vor einigen Jahren im durch die Windfahne eine Bewegung im Azimuth   in jedem Winkel verschiedenen Neigungen gegen den Horizont einstellen, während " Theater des Westens  " zu einem kurzen Gehör gebracht wurde. Man ist wohl nicht zu vorurteilsvoll, wenn man einer solchen gegen die photographische Achse und gegen die gleichsam als Visier dienenden Aluminiumfugeln ermöglicht wird. Der ganze Apparat Prozedur mit Bedenken gegenübertritt. Ein Operntert verlangt nun wird entweder durch einen Drachen oder auch durch einen kleinen einmal eine viel elementarere Stilisierung als ein Schauspieltert. Ballon in die Luft gehoben und durch ein kleines elektrisches Kabel Die Bestandteile eines solchen werden durch die musikalische Dehnung gehalten, das nur die Stärke einer Glühlichtleitung zu haben braucht; manchmal ganz einfach langweilig, und die feine Pointierung geht die Bedienung des photographischen Apparats wird vom Boden aus namentlich in einem modernen Opernhause verloren, in welchem vermittelt. Außerdem gehört zur Ausrüstung ein kleines Fernrohr, man ja das meiste nicht versteht und im Textbuche schwer mitleſen um die Bewegungen und die Stellung des Apparats genau berfolgen tann. Uebrigens hat die Uebersezerin des verkürzten Tertes, Frau M. v. Borch, sowohl speziell für Opernbedarf wie auch überhaupt besser gearbeitet als die obengenannte Uebersetzerin.

Wilhelm Stenhammar  , der diesen Text vertont hat, ist ein Stockholmer, geboren 1871. Nach Studien in seiner Vaterstadt und in Berlin  , wurde er in jener ein angesehener mehrfacher Dirigent und berühmter Vokalkomponist. Unter seinen verschiedentlichen Kompositionen scheinen die Chorwerke besonders beliebt geworden zu sein. Von seinen bisher zwei Opern wurde Tirfing" 1898 in Stockholm   und Das Feft auf Solhaug" 1899 in Stuttgart   zum erstenmal und dann erst in der Heimat aufgeführt. Jetzt haben wirs am vergangenen Mittwoch im Königlichen Opernhaus als Premiere zu hören bekommen. Der Erfolg war der in solchen Fällen übliche, wenn man auch eine kleine Ermüdung des Publikums durch die mancherlei Ansprüche an seine Aufmerksamkeit merken tonnte.

zu können.

Notizen.

- ,, Masten" heißt eine neue Wochenschrift, die vom 1. Dk­tober an von der Leitung des Düsseldorfer   Schauspiel­hauses herausgegeben wird. In dem Blatte sollen alle drama­turgischen Probleme, sowie allgemeine Fragen der theatralischen Darstellung erörtert werden und zwar möglichst an der Hand der aufgeführten Stücke. Als Herausgeber zeichnet der einne Dramaturg des Theaters, Dr. Paul Ernst  .

-Im Sommersemester 1904 zählten die schweizerischen Universitäten und Akademien Bern  , Basel  , Zürich  , Genf  , Freiburg  , Lausanne   und Neuenburg 5925 Studenten und Zuhörer, darunter 1646 weibliche. Einer vorliegenden genauen Ausführung der Zeitschrift für schweizerische Statistik ist zu entnehmen, daß die Ausländer an den Hochschulen in der Mehrzahl waren. In diesem Jahre ist ihre Zahl noch um ein Beträchtliches gestiegen. Die Zahl der Russen betrug im Jahre 1904 1255.

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Richard Strauß  ' neue Oper, Salome  " gelangt am wiener Hofoperntheater Anfang Dezember zur Auf­führung.

Wenn wir einem solchen Werk Unvollkommenheiten nachsagen, so darf dies nicht etwa verwechselt werden mit Protesten gegen einen Roland von Berlin" oder dergleichen. Bei Stenhammar  ist alles tüchtig, solid, auf fester Basis begründet; nichts von hohlem Theaterpathos! Daß er es nicht zur höchsten Krone in der dramatischen Kraft bringt, ist eben sein und mancher anderer Schicksal. Seine Stärke liegt, wie bei so vielen Komponisten, im Lyrischen  . Die geheimnisvollen Nordlandslieder, die Chöre und dergleichen gelingen am besten. Und hier kommt es auch mehrmals bor, daß man den Einfluß des derzeit bedeutendsten nordischen Eine hessische Kunstausstellung ist für das Die hessische Kammer hat Komponisten, des Edvard Grieg  , merkt. Sonst aber hat sich der Jahr 1907 in Darmstadt   geplant. Komponist von einer derartigen Gefolgschaft und noch mehr von der 60000 m. dafür bewilligt unter der Voraussetzung, daß in der Aus­des Richard Wagner   ziemlich freigehalten; die Aehnlichkeit der all- werden Künstler zu Worte fommen, die in Hessen   ansässig sind, aus jede Richtung vertreten sei. In der Hauptsache gemeinen Prinzipien und einzelne Reminiszenzen sind ja sozusagen Hessen   stammen, oder auch solche, die hessische Motive behandeln.- werden Künstler zu Worte kommen, die in Hessen   ansässig sind, aus Erfreulich ist auch das Streben nach schlichten Weisen; meist errichten und zwar in Gestalt eines großen Parks, in den zahlreiche Ein Nibelungen- Denkmal wird die Stadt Worms  sezt eine Szene mit solchen ein und wird dann allmählich bis zu Brunnen und Statuen aus Stein und Erz Kunde geben follen von einem krachenden Höhepunkt fortgeführt, wobei aber die Illustration den alten Sagen und Mären. der seelischen Vorgänge durch die Orchestermusik wohl am meisten Brunnen", der dem Karlsruher   Bildhauer Johannes Hirt   in Augs­Das erste Kunstwerk, ein Hagen­hervortritt. Jm Melodischen ist der Komponist reicher als im Rhythmischen. Ueberall eine vornehme Haltung! Als eine Einzel- burg in Auftrag gegeben wurde, ist jetzt vollendet und zur Aufstellung heit erwähnen wir die Weglassung des bei Ibsen   am Ende des fertig. ersten Altes stehenden Chores, die jedenfalls den Verzicht auf einen griffene Leipziger Hauptbahnhof   werden. Er wird 85 550 Der größte Bahuhof der Welt wird der im Bau be­

selbstverständlich.

Abgangseffekt bedeutet.

sein.

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Wir fürchten, das Werk werde sich nicht erfolgreich halten; und Quadratmeter Grundfläche und 26 Geleise haben. Die Kosten be­dennoch würde es dessen entschieden würdig sein. Dazu kommt tragen 130 Millionen. Bis 1914 soll die Gesamtanlage im Betriebe noch das Aufgebot von gutem Wollen und vielleicht noch mehr gutem Können bei der Aufführung. Kapellmeister Dr. Muc hielt Einen Preis von 500 Mark setzt die Illustr. Landw. das Ganze in sicherer Weise zusammen. Von den Tenoren hatte Zeitung"( Berlin  , Dessauerstraße 6) für die beste Bearbeitung folgenden Herr Grüning den Guten und Herr Jörn den Bösen zu singen. Themas aus: Was fann geschehen, um den Trinkmilchvers Der leztgenannte Künstler hat sich aus geringen Anfängen stimm- brauch zu heben? Wie ist der Ausschank an öffentlichen Orten, technisch sehr gut herausgearbeitet, läßt aber immer noch etwas Bahnhöfen, Kasernen, Schulen u. f. f. zu organisieren? Wie ist Derbes in seiner Stimme merken, was freilich für die jetzige Rolle insbesondere die Kühlung im Sommer und die Warmhaltung im gut paßt. Die Barytonrolle des Butsherrn wurde von Winter praktisch zu bewerkstelligen? Wie ist in geeigneter Weise Herrn Hoffmann in einer außerordentlich interessanten Weise Reklame zu machen? Der Schlußtermin ist der 15. Januar 1906.­gegeben, und in einer kleinen Baßrolle bewährte sich Herr Krasa.- Die telegraphische Uebermittlung des russisch­Von den zwei Frauenrollen wurde die der älteren Schwester japanischen Friedensvertrages in geheimer Schrift von ( übrigens eine der schwierigsten, längsten und inhaltreichsten Opern- Portsmouth   nach Petersburg   hat rund 25 000 m. gekostet. Berantw. Red. Heinrich Weyler, Groß- Lichterfelde  . Druck und Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co..Berlin   SW.