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gegebenen Zeichen ohne weiteres wahrnehmen können. Da den Die Zufuhren blieben seit Monaten Inapp, fie haben zurzeit ganz meisten der Leser die Kenntnis der Einrichtung eines Hughes- und aufgehört, und zudem lauten die Nachrichten über die bevorKlopfapparates abgeht, wohl aber die Funktion des Morseapparates, stehende Ernte derart ungünstig, daß auch für das kommende Frühdie ja bereits in den Schulen erklärt und vor Augen geführt wird, nicht ganz unbekannt sein dürfte, so will ich mich lediglich mit der Behandlung des Uhrenzeichens nach diesem System befassen. Beispielsweise soll das Telegraphenamt Berlin eine Morseleitung nach Potsdam haben, in die noch die Aemter Neubabelsberg, Wannsee und Grunewald eingeschaltet sind.
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Berlin würde demnach eine Minute vor acht- oder vor neun, je nachdem die Weitergabe des Zeichens beſtimmt ist auf Kommando eines die Aufsicht im Telegraphensaal führenden Beamten mit der Taste dem Zeichengeber am Morse- Apparat eine größere Anzahl Bunkte" geben die Telegraphenschrift besteht befanntlich aus Puntten und Strichen und dann, natürlich wieder auf Befehl, die Taste so lange drücken, d. h. so lange einen Strich" machen, bis die Minute verflossen ist und die Uhr die Zeit acht oder neum angibt. Dann läßt Berlin die Taste los, die Aemter in den betreffenden Leitungen wissen, was die Glocke geschlagen hat" und melden sich vorschriftsgemäß der Reihenfolge nach mit den in Morseschrift gegebenen Worten: Hier Grunewald , guten Morgen", hier Wannsee , guten Morgen" 2c. 2c.
Der Berliner Beamte lieft die Meldung vom Morfestreifen ab und merkt sich dasjenige Amit, das sich nicht gemeldet hat, um es dann nochmals besonders anzurufen. Bei den Fernsprechleitungen ist der Vorgang ein ähnlicher. Die in den sogenannten Sp.- Leitungen ( Sprechleitungen) eingeschalteten Telephonapparate unterscheiden sich natürlich von den im Stadtfernsprechbetriebe benutzten Apparaten in verschiedenen Punkten. Diese Apparate, die in der Hauptsache zur Weitergabe von Telegrammen an Postagenturen und Bosthülfsstellen bestimmt sind, haben ihre durch die an der rechten Außenwand befindliche Kurbel, mit der verschiedene Glockenzeichen bewirkt werden tönnen, ganz besonderen Rufzeichen, die ebenfalls- analog den Verhältnissen beim Morse- Apparate turz( Punkte) oder lang( Striche) hergestellt werden.
Das Uhrenzeichen wird num daran erkannt, daß das gebende Amt eine volle Minute lang die bereits erwähnte Kurbel dreht und infolgedessen sämtliche in die betreffende Leitung eingeschalteten Aemter durch ein Glockenzeichen, das für gewöhnlich eine Minute aushält, aufmerksam gemacht werden. Vorschrift ist auch hier wieder, daß sich die Aemter der Reihenfolge nach melden, indem sie dem gebenden Beamten, der nunmehr den Hörer zur Hand genommen hat, unter Angabe ihres Ortsnamens einen guten Morgen wünschen.
Selbstverständlich ist es vollständig ausgeschlossen, daß während der Weitergabe des Uhrenzeichens Telegramme befördert werden fönnen. Bereits 3-5 Minuten vor der festgesetzten Zeit wird daher Der Betrieb eingestellt, da unbekümmert um eine noch nicht ganz abtelegraphierte Depesche das Uhrenzeichen zur rechten Zeit einfällt und dadurch die sämtlichen Leitungen betriebsunfähig werden. Man wird daher nie ein Telegramm erhalten, das, je nachdem mum das Uhrenzeichen um 8 oder 9 Uhr gegeben wird, um 8 resp. 9 Uhr aufgenommen worden ist.
Was ich nun hier von den Post- und Telegraphenanstalten gesagt habe, gilt natürlich in der Hauptsache auch für die EisenbahnTelegraphen und Stationen. Beide Behörden Post und Eisenbahn verfügen daher über genau gehende Uhren, was ja auch in Anbetracht ihrer Bedeutung in bezug auf den Verkehr als selbstverständlich vorausgesetzt werden muß.
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Diese einheitliche Regelung zu ermöglichen, hat man das so genannte Uhrenzeichen eingeführt.-
Robert Bieme.
Kleines feuilleton.
jahr, der Hauptimportzeit, teine übergroße Einfuhr in Aussicht steht. Zu all diesem kommt, daß der neue Zolltarif, der im nächsten Jahre in Kraft treten soll, für den Doppelzentner dieser Palmens wedel einen Einfuhrzoll von 250 M. vorsicht. Die Importeure halten infolgedessen ihre Lagerbestände fest, und die Händler machen sich die Lage zunuze, indem sie die Verkaufspreise ganz gewaltig, bis zu 150 und mehr Prozent, hinauffezen.
Trok dieser fünstlichen Preissteigerung bleibt der Wert eines präparierten Palmenwedels immer noch erheblich hinter dem Wert eines im Inlande herangezogenen Wedels zurück, denn ein hier im Gewächshause abgeschnittener Palmenwedel von einem Meter Länge verursacht etwa 2 M. Produktionskosten. Die Pflanze, welche diese Wedel liefert, ist keine eigentliche Palme, sondern zählt zu den ver= wandten Palmfarngewächsen. Die Bezeichnung„ Palmen" wedel ist somit botanisch anfechtbar. Der botanische Name dieser Pflanze lautet Cycas revoluta. Ihre Heimat ist das südöstliche Asien , von wo aus früher die walzenförmigen Stämme, welche wie bei den Baumfarnen sich nach und nach aus den Stumpen der abgefallener Wedel bilden, nach hier eingeführt wurden. Diese Stämme haben ein enormes Gewicht und verursachen infolgedessen eine bedeutende Fracht. Unter Anwendung vieler Mühe und nicht geringer Soften wurden diese Stämme in den Gewächshäusern zur Bewurzelung gebracht, worauf die Pflanze dann auch wieder zu treiben begann. Oft vergingen 4-5 Jahre, bis Wedel von so einer Pflanze ge schnitten werden konnten. Der Import dieser Stämme hat jetzt aufgehört, die noch in Kultur befindlichen Pflanzen sind ziemlich wertlos geworden, da heute selbst das zahlungsfähigere Publikum im Bedarfsfalle den billigen präparierten Palmenivedel dem teueren frischen vorzieht.
Während bei uns nur die Wedel von Cycas revoluta verwendet werden, wird in Japan die Pflanze selbst vielfach im Zimmer ge= pflegt. Zu diesem Zwecke werden aber nur Kleine Pflanzen benut, welche mehrfach verzweigte Stämme bilden. Solche meist recht früppelig ausschauende Pflanzen passen auch gar zu sehr zu dem Blumenschmud, wie solcher dem Japaner als höchstes Jdeal erscheint. Derartige fleine Pflanzen können aber auch bei uns mühelos im Zimmer unterhalten werden, da die Pflanzen, wenn sie einmal ges funde Wurzeln getrieben haben, keine großen Ansprüche an Pflege stellen; sie treiben auch im Zimmer alljährlich einige, wenn auch kleine Wedel , und bilden durch ihr bizarres Aussehen für jeden Blumenfreund einen interessanten Zimmerschmuck.-
k. Bom Briefmarkenhandel. Auf 20 Millionen Mark schätzt eint englischer Sachverständiger in einem Londoner Blatte das Kapital, geheuren Wachstum der Briefmarkensammelwut in den letzten Jahren das allein im eigentlichen Markenhandel steckt. Von dem unmachen sich nur wenig Leute, die dem Sport nicht selbst huldigen, eine Vorstellung. Die Summen, die für seltene Briefmarken auss Als Liebgegeben werden, repräsentieren oft große Vermögen. haberei wie als Geschäft nimmt so das Markensammeln eine be deutende Stellung ein. Es gibt Privatsammlungen, die einen Wert von 40 000 bis 4 000 000 M. besitzen. Eine große englische Firma, die aus der Verschmelzung zweier Firmen entstanden ist, hat zum Vor einigen Tagen Beispiel ein Kapital von über 2340 000 m. Nyland für 50 000 m., ein sehr hoher Preis für einen Auktionsverkaufte diese Firma die kleine Privatsammlung von Mr. Smithhielt. Wie wichtig diefer Handel aber doch ist, zeigen die Preise für verkauf, besonders, da die Sammlung nur wenige Seltenheiten enteinige besondere Marken. Eine sächsische Marte von 1851 mit einem Papierfehler brachte 1120 M.; eine rot und blaue Britisch ZentralAfrika- Pennymarfe 940 M.; eine blaue Pennymarke vom Kap der guten Hoffnung 760 M. Sehr oft werden weit höhere Preise für einzelne Markent bezahlt, wenngleich es nicht oft vorkommen wird, daß jemand, wie es vor einiger Zeit geschehen ist, 29 000 M. für eine blaue Mauritius - Twopennymarte ausgibt.
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h. Balmenwebel. Der als ein Symbol des Friedens in Trauerblumenarrangements einst so hoch geschäzte und teuer bezahlte Palmenwedel ist in den letzten Jahren derart im Werte gesunken, Eine Philatelisten- Zeitung" setzte fürzlich einen Preis aus für daß er sich heute kaum noch einer besonderen Beachtung erfreut und die beste Beantwortung der Frage, warum ihre Leser Marten nur jenen Streifen begehrenswert erscheint, wo man nur geringes fammeln. Sehr viele antworteten:" Als Kapitalsanlage": und Geld für einen Grab- oder Sargschmud aufwenden kann. Der Marken sind in der Tat eine sehr sichere und einträgliche KapitalsBalmentvedel ist seit knapp einem Dugend Jahren um etwa 90 Pro- anlage. Besonders gut eignen sich die Marken der britischen Kolonien gent in seinem Werte gefallen. Dieser Preissturz hat seinen Grund dazu, speziell der Kolonien mit geringer Bevölkerungszahl, die mur in der Einfuhr von getrockneten Balmentvedeln aus Japan . Diese verhältnismäßig wenige Marken drucken. Ein Beispiel ist die Wedel werden in hiesigen jogenannten„ Palmenwebelfabriken" einer 10 Shilling Lagos, die 1903 für 12,50 m. verkauft wurde und jetzt und 1 Pfund Südnigeria , deren Markt eigenartigen Behandlung unterworfen, sie werden durch gewisse 80 M. wert ist, Bäder, deren Zusammenseßung in den verschiedenen Fabrifen als preis vor drei Jahren 25 M. und jetzt 160 M. beGeschäftsgeheimnis ängstlich gehütet wird, wieder geschmeidig ge- trägt. Die Sammlung, die der Engländer W. Hughes in 37 Jahren macht und fodann einem Färbeprozeß unterzogen, aus dem das ur- für nur 1380 M. angelegt hat, wurde für 60 000 m. verkauft. Die sprünglich so spröde und strohgelbe Nohmaterial so gefchmeidig und Sammlung von Pauwels aus Torquay , die ursprünglich 2700 M. naturähnlich hervorgeht, daß dem Laien eine Unterscheidung eines tostete, brachte nach 27 Jahren 80 000 Mr. Reine Sammlung von solchen„ präparierten" Wedels von einem frischen Wedel, der von einer Wertgegenständen nimmt so wenig Plaz ein, wie Briefmarken. Die Pflanze einer hiesigen Gärtnerei geschnitten wurde, nicht leicht fällt, fleine Stahlkammer einer großen Briefmarkenfirma enthält Marken Etliche Fabriken allerdings liefern eine Ware, der man die" Kunst" im Werte von 1 500 000 m., die in Lagerbücher geflebt und numeriert schon von weitem anmerkt. sind. Einige dieser 180 Lagerbücher find über 40 000 m, tvert. Die Neufundlandmarken dieser Abteilung werden allein auf 31 394 Mr. betvertet. Die Firma zählt 40 000 Kunden in aller Welt. Für diese Kunden werden 12 000 Kataloge britischer und 10 000 ausländischer Marken jährlich hergestellt. Die Firma hat einen jährlichen Umsatz in Marken von Millionen und verkauft wenigstens 30 000 Albums. Seltene Marken, so einige der Sandwich- Inseln, von Mauritius und
Da das aus Japan eingeführte Rohmaterial wenig mehr als die Fracht kostet und in großen Wiengen eingeführt wird, so können die präparierten Wedel billig abgegeben werden. Die Produktionsfosten stellen sich auf etwa 20 Pf. für den Meter( die Wedel werden en gros nach Metern gehandelt). Der Verkauftspreis dieser Ware hat nun allerdings ganz plöglich eine fünstliche Steigerung erfahren.