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bon Neben aus Schlingpflanzen und Baumbast. Man versteht es, herrschte durchweg die monogame Form, und die Frau genoß im Quellen und Tümpel zu vergiften und so ein Gericht Fische zu Hause ähnlich wie bei den Germanen der größten Achtung. An det erlangen, die Tiere des Waldes mit dem Pfeil zu treffen oder in Spike des Stammes stand der König, dem die Vertretung desselben Schlingen und Fallgruben zu fangen. Aus der quirlenden Reibung in allen Angelegenheiten oblag, zumal als Opfernder gegenüber greier Hölzer gewinnt man das Feuer, an dem man die Speise den Göttern. röftet. Ein Schurz aus Blättern, der gerade die Blöße deckt, ist die Die ersten Kämpfe der Eindringenden galten dem Besitz des einzige Kleidung, ein Blätterdach oder ein überhängender Fels die Fünfstromlandes, und hier liegt denn auch das eigentliche Aryawarta, Wohnstätte. Aber so niedrig die Kultur, der Tharakter dieser das Arierland. Hier muß sich auch der Uebergang zur vollen Seß Menschen zeigt ganz die edleren Züge der naturwüchsigen Ursprüng- haftigkeit vollzogen haben. Den Fortschritt der Kultur spiegeln die lichkeit: hohes Selbstbewußtsein und ungebändigter Unabhängig- Gesänge dieser Zeit, die Veden, deutlich wieder. Im großen und teitsdrang, größte Zapferteit, Treue und Ehrlichkeit. Auch die ganzen herrscht eine Geschlechterorganisation, wie wir sie bei den Cheformen bewegen fich auf der Stufe des primitiven Lebens. Es Germanen des Tacitus finden. Das Rind ist nach wie vor der tommt sowohl die Familie nach Bater- wie nach Mutterrecht vor; Indikator des Reichtums, wie der Fürst gopati, Besizer von Kühen, in der ersteren ist die Monogamie die Regel. In Kurg, bei den der Kampf noch gotvishti, Begehren von Mühen heißt, und tiersche Er Toda, den Kuramba u. a. gelten die Brüder des Mannes ohne zeugnisse, wie Sauermilch , Rahm , Schmalz, Butter auch jetzt noch weiteres als die Gatten der Frau. Bei mehreren Kaften an der die Hauptnahrung bilden; doch gewinnt das auf der Tenne gedroschene Malabarküste herrscht noch heute die uralte Sitte, daß die Frau den Getreide immer größere Bedeutung. Das Haus ist dauerhafter Mann wählen und nach Belieben entlaffen kann; die Kinder aus gebaut. In der Mitte derselben findet sich der offene Herd und solcher Verbindung folgen der Sippe der Mutter. Wo die Horde rings herum gleichmäßige Erderhöhungen, die, mit Fellen bedeckt, als fich zum Stamm erweitert hat, steht ihm ein erblicher oder von Bank und Lagerstätte dienen. Neben dem Hause trifft man auf den den Familienoberen gewählter Häuptling bor , um die gemein- umfriedeten Stral für die Tiere und die Tenne zum Dreschen der famen Angelegenheiten zu leiten und die Gemeinschaft nach außen Frucht. Im Hause waltet die Frau, die Speisen bereitend, Wolle zu bertreten. verspinnend und aus Fellen zierliche Mäntel fertigend. Der Mann bestellt das Feld und geht der Jagd oder dem Handwerk nach. Wagenbau und Schmiedekunft haben große Fortschritte gemacht; nicht nur das Gold wird zu kunstvollen Spangen und Ketten verfertigt; was wichtiger ist, die Verarbeitung des Eisens hat begonnen. Die Häuser stehen in Weilern oder Dörfern; einzelne scheinen mit Wäller aus Erde oder Stein geschützt gewesen zu sein, ist doch das Vorkommen der Endung pur, Burg, feine Seltenheit. Eine Gruppe von Dörfern bildet den Gau, deffen Oberhaupt der radjan, der Res gierende. Seine Würde ist erblich und dann an die Zustimmung der Boltsversammlung gebunden, oder wird von den letzteren verliehen. Sie, die samiti, ist zuständig über alle wichtigen Fragen, wie Strieg und Frieden, sowie in allen Dingen, die den Stamm betreffen. Die waffenfähige Mannschaft gliedert sich nach Dörfern, will sagen nach angesessenen Sippen und Geschlechtern. In dieser Periode tritt zum ersten Male ein selbständiges Priestertum auf, indem es dem Nadjan freistand, sich beim Opfern von einem Purohita vertreten zu lassen. Hand in Hand mit der Umwälzung der sozialen Berhältnisse ging der Wandel in den religiösen Anschauungen. Noch bleibt auchy in der neuen Prägung die alte Naturreligion, wie sie allen arischen Völkern ursprünglich gemeinsam deutlich erkennbar. Die vorzüg lichste Verehrung fand Indra , der Regen und Sonnenschein spens dende, der die Wasser des Himmels löst und mit dem Blitz die Wolfen teilt, der mit den Feinden der Götter, den zerstörenden Ge walten der Natur, tötliche Kämpfe besteht, der die Burgen der Feinde der Arier, der alteingesessenen, schwarzhäutigen Dashu zerbricht und ihre Reihen zu Tausenden lichtet. So ist er der Beschüber des Volks und seiner Stämme, der himmlische Typus des Ariers selbst, und wie dieser am honigsüßen, berauschenden Somatrant Gefallen findet, so spendet er in der Opferflamme dem Gott das begehrte Naß! " Bereitet ist der Somatrant, o Indra , Dir; er fülle Dich mit Kraft! Trinke den trefflichen, Unsterblichkeit verleihenden und erfreuenden Komme her, o Indra , trinke mit Luft den Gepreßten, berausche Dich. o Held, die Feinde zu töten! Sebze Dich auf meine Decke! Hier, oguter, ist Safte gepreßt; trinke Dir den Bauch recht voll; Dir, o Furchtbarer, spenden wir!" Wie sich in Indra offensichtlich die Büge des germanischen Thor und Wotan vermischen, so entspricht Surya, der Sonnengott, dem Baldur, Agni, das aus dem Reibholz gewonnene Feuer, dem Loki der europäischen Nordländer, wenn auch in der Lokigestalt der skandinavischen Mythologie mehr die zerstörende Seite diefes. Elements hervortritt.
Neben solchen Stämmen niederster Kultur kennen die Veden auch beträchtlich fortgeschrittenere. Ziehen jene Ritâta unftet umher, tragen fie ihren Namen, weil die heilige Herdflamme des festen Hauses ihnen unbekannt, so sind die Nishädastämme nicht nur bereits ansässig geworden, ihres Reichtumes wegen werden fie von den Ariern gehaßt, die mit ihnen in ständiger Raubfehde liegen. " Oftmals werden die Götter, vor allem Indra , der Burgenzerstörer Burandara gepriesen, weil sie Hunderte von Burgen der schwarzhäutigen Dashu gebrochen haben; ja, die letzteren haben nicht nur fefte Bläße zur Wehr gegen die Feinde, sondern auch" Winterfluchten", Herbst-, Regen- und Wolkenburgen auf ihren Bergen, zum Schuß gegen die Ueberschwemmungen in der Ebene und gegen die schädlichen Miasmen. Die schlangenanbetenden Stämme der Naga müffen bekämpft werden wegen ihres Reichtums an loftbarem Befizz. Ihre Hauptstadt, in der ihr Fürst Wasuti herrscht, ift überreich an Schäßen und schönen Frauen; der Fürst besitzt einen Talisman, der selbst Tote wieder zum Leben ermeden fann." Und die Träger dieser Reichtümer find zugleich schlaue Handelsleute, die die Produkte ihrer Natur und ihrer Geschicklichkeit den Ariern zum Austausch bringen. Einzelne der eingeborenen Stämme müffen sogar schon zu förmlichen Reichen zusammengeschlossen gewesen sein. So wird später das Pandyareich im Süden der Halbinsel und beim Vordringen der Arier vom Indus zum Ganges das ihres Bundesgenossen Krishua erwähnt. Ueber den Kulturzustand dieser Völker unterrichtet noch näher die vergleichende Sprachforschung, die jetzt auch diese drawidische Sprachenfamilie in ihren Kreis gezogen hat. Sie besaßen Könige, die in fleinen Häusern wohnten, Sänger, die bei Festen Lieder vortrugen, und waren wahrscheinlich schon vor der Berührung mit den Ariern im Besitz eines Alphabets. Ein erbliches Priestertum fannten sie nicht, und selbst die Vorstellung von Himmel und Hölle, Seele und Sünde scheint ihnen fremd gewesen zu sein. Doch glaubten fie an Götter, die sie als No bezeichneten ein dem Arischen völlig unbekanntes Wort und in Tempeln( Ko- il) berehrten. Sie hatten leine Richter; das Herkommen war ihr Gesez. Ausgenommen Binn, Blei und Bint fannten sie die wichtigsten Metalle; ebenso die größeren Planeten außer Merkur und Saturn. Ihre Sprachen zählten bis 100, wenige bis 1000. Aerzte und eine Arzneiwissenschaft gab es bei ihnen nicht, wohl aber Arzneien. Weiler und Dörfer waren da, aber feine größeren Städte. Kähne, Boote und selbst feetüchtige Schiffe mit Berded wurden benutt, aber nicht zu überseeischem Verkehr, und deshalb waren überseeische Länder( mit Ausnahme Ceylons) ihnen unbekannt; auch der Unterschied zwischen Festland und Insel tritt in ihrer Sprache nicht hervor. Aderbau wurde sachverständig betrieben, und der Krieg war ihre Freude, Bogen und Pfeil, Speer und Schwert ihre Waffen. Handwerke wie Spinnen, Weben und Färben waren ausgebildet, ihre Tonwaren von großer Vollkommenheit." In Kunst und Wissenschaft fah es freilich noch ärmlich aus; ihre Sprache fennt fein Wort für Bildhauer- und Baukunft, Astronomie und Aftrologie, Philosophie und Grammatik. Ihr Ausdruck für Geist ist Zwerch fell" oder Inneres"; es gibt zwar ein draividisches Wort für denken, aber nicht für Gedächtnis, Urteil, Bewußtsein und Wille. ( Belmolt II).
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Als die Arier in das Pendschab hinabstiegen, waren sie gemäß der Steppennatur ihrer bisherigen Wohnfiße in der Hauptsache Nomaden, deren vorwiegender Reichtum ihre Rinder, Schafe und Ziegenherden. Auch das Pferd züchteten sie; doch diente es lediglich zum Ziehen, zumal vor dem Streitwagen, der bei den Ariern eine ähnliche Rolle spielt wie bei den griechischen Helden vor Troja . Ihrem Herdenbefit entsprechend bestand ihre Nahrung in erster Linie aus Milch und Fleisch, ihre Kleidung aus Wolle und Fellen. Doch wußte man schon in der Heimat hölzerne Häuser zu zimmern und Gerste, Weizen und Hirse zu säen, ein Zeichen, daß man den Weg zur Seßhaftigkeit beschritten hatte. Von Metallen wurden Kupfer und Bronze bearbeitet. Eisen war selten. Die Waffen bestanden aus Bogen und Pfeil( deffen Spite meist aus giftbestrichenem Horn), Keule, Art, Schvert und Speer. Wagen Flöße, Ruderfchiffe waren gleichfalls in Gebrauch. Ju der Ehe
Das Fünfstromland ist vom Gangesgebiet durch die unwegsame Wüste Thar getrennt. Schritt für Schritt drängen die Arier vor, bem fruchtbaren Streifen am Fuß des Himalaya folgend, bis sie das Mittelland zwischen Djamna und Ganges beseßen. Und als auch hier das Volt sich staut, wenden sie sich gen Südwesten, wo der reiche Landstrich zwischen den Arawallibergen, den Abhängen des mittelindischen Tafellandes, und der Tharwüste an den Golf von Cambay im Süden der Halbinsel Gudscherat leitet. Auf der Westfeite Indiens ist dies der südlichste Punkt, den die Arier in gea schlossener Siedelung erreichen. Sier treten sie in nähere Beziehung zum Meer, das sie früh in die Ferne führt; bald danach muß die Für den Besiedlung Ceylons durch die Arier begonnen haben. Fortgang der Geschichte der Arier in Indien ist jedoch die Entwidelung ausschlaggebend, die im Mittelland zwischen Djamna und Ganges einsett. Am weitesten nach Osten vorgedrungen waren die Tritsu, ein Stamm der mächtigen Bharata. Zwischen ihnen und den westlichen Stämmen fam es zu langen, blutigen Kriegen, die die nachdrängenden Weststämme in ihrer Vorwärtsbewegung schließlich zum Stillstand bringen und sie der führenden Rolle berauben. Von den meisten dieser Stämme haben wir denn auch keine weitere gea schichtliche Kunde mehr von Belang. Nur einer von ihnen, die Buru, erhielten sich länger; ihr König( Poros) war es, der beim Einbruch Aleranders bon Macedonien in Indien diesem am Behut enta gegentrat und unterlag. Die Oststämme dagegen unterwarfen allmählich das gesamte Gangesgebiet und schufen hier die ersten arischen Staatenbildungen größeren Stiles.
Die wichtigsten Quellen über diesen Zeitraum sind zwei Epen, das Mahabharata und das Ramayana. Das erstere, die Schidsale der Bharata behandelnd, spielt in jenem Mittelland zwischen Ganges