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ober an den Beinen. Sie müssen sich dann bis zum Abend unter| Tätigkeit des Vulfans verbunden. Die gegenteiligen Angaben den größten Schmerzen abzappeln, bis ihr Erlöser" kommt, um führt Lacroir darauf zurück, daß acht Tage vor dem Erdbeben, am ihnen vollends durch einen Druck auf den Schädel oder Hinwerfen 30. August, ein heftigerer Ausbruch stattgefunden hatte. Seitdem auf den Boden den Garaus zu machen. Wir schimpfen stets auf aber habe der Vulkan seinen gewöhnlichen Tätigkeitszustand gezeigt. die Schwalben- und Lerchenfänger in Italien , aber wir vernichten Bei einer am 24. September ausgeführten Besteigung fonnte unsere eigenen nüßlichen Standvögel, während der Südländer nur Lacroir die für den Vulkan eigentümlichen Explosionen aus einer die durchziehenden Vögel tötet, deren Nugen meist anderen süd- oder Entfernung von 150 Meter beobachten. Von den verschiedenen nördlich gelegenen Ländern zugute kommt. Vor einigen Jahren Krateröffnungen, die seit einigen Jahren festgestellt worden sind, wurde in Preußen von seiten des Landwirtschaftsministers bei den war nur eine in heftigerer Tätigkeit. Dort folgten sich in kurzen Forstverwaltungen eine Umfrage nach der ungefähren Menge der Zwischenräumen fleine Explosionen, die ein fast imausgesetztes, aber gefangenen Drosseln gehalten; die Zusammenstellung verzeichnete in furzen Abfäßen auftretendes Rollen hervorriefen und in ebenso über eine Million dieser armen Tiere, wovon faum 12 Prozent gleichmäßiger Folge fleine Dampfwolfen entstehen ließen. Da= auf die echten Krammetsvögel kommt, das übrige sind in der zwischen traten hin und wieder große Explosionen ein, die von furcht­Hauptsache Singdrosseln, Notdrosseln, Amseln, Schild- und Mistel- barem Knallen begleitet waren und mehr oder weniger große Lava­Drosseln. massen nach außen führten. Durch die fast ausschließlich flüssige Bulkans sehr von den großen Ausbrüchen, bei dem der Stromboli Beschaffenheit der Auswurfstoffe unterschied sich diese Tätigkeit des hobe, mit Asche beladene Dampfsäulen ausstößt; auch der Vulkan von Martinique zeigt ein ganz anderes Verhalten, da er fast nur feste Stoffe, Blöde, Sapilli und Staub mit mächtigen Dampf- und Gasmassen ausspeit.-

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Humoristisches.

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h. Berauschte Pflanzen. Berauschte Menschen zählen zu den alltäglichen Erscheinungen, berauschte Tiere sind schon etwas feltener, aber berauschte Pflanzen so etwas gibt's doch wohl gar nicht! Oh, doch. Seit etlichen Jahren gibt es alljährlich im Herbst eine nicht unbeträchtliche Anzahl berauschter Pflanzen zu sehen. Das heißt, zu sehen ist an solchen Pflanzen eigentlich nichts, denn sie unterscheiden sich im äußeren nicht im mindesten von nüchternen" Pflanzen. Das ist zunächst ein Vorteil, der den Rausch der Pflanzen­welt dem Menschenrausch gegenüber vorteilhaft auszeichnet; ein wöhnlich wollen auch diesmal wieder eine ganze Anzahl Studenten -Kurzer Prozeß. Der Semesterschluß naht. Wie ge­weiterer Vorteil des Pflanzenrausches besteht darin, daß seine früher in die Ferien aus allen möglichen Gründen, die sie dem Folge- Erscheinungen recht liebliche und angenehme sind, was man Dekan der Fakultät vortragen. Als er ein paar Entschuldigungen beim Menschen nicht zu finden pflegt. Wenn wir im Herbst einen gehört hat, sagt er furg entschloffen:" Diejenigen Herren, deren Blick in das Schaufenster einer besseren Blumenhandlung werfen, Großmutter gestorben ist, auf die rechte Seite, diejenigen, deren so werden uns hier sicherlich blühende Flieder- oder Syringen- Schwester Hochzeit macht, auf die linke Seite treten." bäumchen auffallen; eben diese Pflanzen sind es, die einmal einen Rausch gehabt" haben. Aus der Shule. Lehrer: Warum soll man Die Sache verhält sich folgendermaßen: Durch ein geeignetes jemand, der uns auf die rechte Wange schlägt, auch die linke Kulturverfahren werden die Pflanzen in den Gärtnereien im Spät- reichen?" sommer zur vorzeitigen Ruhe veranlaßt, es wird Sorge getragen, Schüler: Damit's mehr kostet!" daß die Pflanze schnellstens ihre Vegetation beendet und die Blätter abivirft. Sodann kommen die Pflanzen in einen luftdicht verschließ­baren Kasten, in welchem gleichzeitig ein bestimmtes Quantum Aether oder Chloroform in einem offenen Gefäß aufgehängt wird. Hierauf bleibt der Kasten eine gewisse Zeit geschlossen, während welcher der Aether verfliegt und durch die Boren des Pflanzen­förpers in diesen eindringt. Jetzt ist der Rausch der Pflanzen fertig; nun fommen die Pflanzen, noch bevor sie wieder nüchtern werden, in das Treibhaus, wo bei geringerem Wärmeaufwand und in fürzerer Zeit die Blumen hervorbrechen, als bei solchen Pflanzen, die diesem Verfahren nicht unterworfen wurden. Diese Aether­behandlung, welche ohne große Kosten und ohne viele Mühe--Heinz Tovotes Junggesellendrama. Ich lasse Dich aufivendung möglich ist, bedeutet mithin für den Gärtner eine nicht" wird ins Italienische und Dänische übersetzt. wesentliche Ersparnis an Heizungsmaterialien und an Zeit. Erfolg hatten bei der Uraufführung: Die heilige Darum hat sich das Verfahren in der Praxis schnell eingebürgert Elisabeth", Trauerspiel von Frip Lienhard, am Hof­und wird heute allgemein gehandhabt, trotzdem seit der Entdeckung theater zu Weimar , Der Lette", ein fünfaftiges Fischerdrama der eigenartigen Wirkung des Aethers auf die Pflanzen erst wenige von Paul Gottschalt, im Stadttheater zu Altona. - Jahre ins Land gegangen sind. Einen gelinden Durchfall erlebten: Marie

Marl?"

Münchner Kindl. Was möchst dann amal werden, Schußmann!" ,, Ei, warum denn?"

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. Die kriegen immer gut eingeschenkt!"

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Notizen.

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( Jugend").

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Was sagt nun die Wissenschaft über den Rausch der Pflanzen, Madeleines Bühnendichtung Das bißchen Liebe" im der, in des Wortes engster Bedeutung, so schöne Blüten zeitigt? Intimen Theater zu Nürnberg , Tschiritows Schauspiel Im Pflanzenförper findet ein ständiger Stoffwechsel statt, auch Die Juden" im Münchener Schauspielhause. dann, wenn die Vegetation ruht. Zucker und stickstoffhaltige Störper Richard Strauß' Oper Salome" ist von der werden in Stärke und Eiweiß umgebildet, und diese Körper werden Wiener hoftheaterzensur aus Religiositäts- und Moral­wieder in die Ursprungsstoffe gespaltet. Die Umbildung von Zucker gründen" verboten worden. Jetzt bewirbt sich die Wiener in Stärke wird als Kondensation, die Spaltung der Stärke in Zucker Boltsoper um das Aufführungsrecht. als Hydrolyse bezeichnet Eine Zeitlang halten beide Stoffwechsel­Ein ungeheurer Sonnenfled ist gegenwärtig auf methoden einander die Wage, sobald sich aber die Ruheperiode des der Mitte der Sonnenscheibe zu sehen. Im Fernrohr zerfällt das betreffenden Pflanzenförpers ihrem Ende nähert, die Pflanzen- Gebilde in über vierzig Einzelflede, deren Gesamtausdehmung gleich vegetation also wieder beginnen will, so überwiegt die Hydrolyse. ist dem sechsfachen des Erddurchmessers. Durch die Einwirkung der Aetherdämpfe wird die Kondensation ge­

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Der Beobachter am Säntis observatorium ( Schweiz )

Hemmt und die Hydrolyse gefördert. Wenn also das gezeichnete maß am 21. Oftober schon eine Höhe der Neuschneedecke von Verfahren zur richtigen Zeit angewandt wird, so muß eine Be- 210 Bentimeter bei 14 Grad Kälte. Seit am Säntis meteorologische schleunigung der Ruheperiode herbeigeführt werden. Auf diesem Beobachtungen gemacht werden, ist solches nie vorgekommen. Umstand beruht die Anwendung und die Wirkung der Aether­behandlung.

Geologisches.

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Von allen Metallen schmilzt am schwersten das Tantal( 2250 Grad), dann folgt das Fridium( zirka 2000 Grad), das Niob( 1950 Grad), Platin( 1782 Grad), Vanadium ( 1680 Grad), reines Kupfer( 1084 Grad), Gold( 1064 Grad), Silber( 632 Grad) und Antimon( 629 Grad).

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-u. Hochöfen und Luftfeuchtigkeit. Um zu ver brennen, verbinden sich unsere Brennmaterialien mit dem in der Atmospäre verbundenen Sauerstoff; es muß also den Feuerungs­anlagen stets genügend Luft zugeführt werden das ist allgemein bekannt. Die zugeführte Luft enthält aber stets mehr oder weniger Feuchtigkeit, das heißt Wasserdampf, und um ihn, wie es in der Hige geschieht, in ihre chemischen Bestandteile zu zerlegen, wird Wärme gebraucht, die also ihren eigentlichen Zweck, der Ofenheizung, entzogen wird; bei den mit Koks geheizten Hochöfen machte sich dieser Verlust so sehr bemerkbar, daß man sich entschloß, Abhülfe dagegen zu suchen. Man baute große Stühlanlagen, durch die die Luft wandern muß, und in ihnen gefror die in ihr enthaltene Feuchtigkeit zu Schnee und Eis, so daß die Luft trocken an die Kohlen des Ofens gelangte. Die früher zur Zersetzung der Feuchtigkeit an­gewandte Wärme war so bedeutend, daß nach Anlage der Kühl­anlagen nicht weniger als 20 Prozent der verbrauchten Koksmenge gespart wurden.

Man hat das Erdbeben in Kalabrien zu den Ausbrüchen des Stromboli in Beziehung gebracht. Dem­gegenüber erflärt, wie wir der Tägl. Ndsch." entnehmen, der französische Geolog Lacroir, der durch seine Beobachtungen am Bultan von Martinique weiteren Streifen bekannt geworden ist, in einer Zuschrift an die Pariser Akademie, daß das Erdbeben ziveifel­Yos tektonischer Natur gewesen, d. h. durch Zerreißung und Ber­schiebung gespannter Teile der Erdfruste zustande gekommen sei; eine gleichzeitige stärkere Tätigkeit der Vulkane Süditaliens sei nicht beobachtet worden. Auch auf der Insel Stromboli ist durch das Erdbeben viel Schaden angerichtet worden, wenn auch keine Verluste an Menschenleben zu beklagen sind. Wenige Häuser sind unbeschädigt geblieben, die meisten zeigen mehr oder weniger zahlreiche Risse, und einige Mauern find eingestürzt. Im Innern der Insel fand Lacroir zahlreiche und tiefe Erdspalten, darunter einige von einen Peter Breite und einigen zwanzig Meter Länge; bedeutende Ein­stürze sind oder werden an diesen Spalten nächstens noch eintreten. Mit den starken Wirkungen des Erdbebens war aber feine erhöhte Verantwortl. Redakteur: Paul Büttner , Berlin.- Drud und Verlag: Vorwärts Buchdruderei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.