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Hauptsache aus unlöslicher Tonerde und unzersehbarem Quarz. Lange Zeit blieb es den Forschern unbegreiflich, auf welche Dann ist aber der Boden auch vollständig unfruchtbar geworden, Weise die Ameisen das Seidengespinst herstellten, δα und er kann nur dann noch einen gedeihlichen Pflanzenwuchs hervor- Tiere felbft feine Svinndrüsen besigen. Eine Beobachtung bringen, wenn ihm durch Düngung neue Pflanzennährstoffe zu der Tierchen bei der Herstellung ihrer Nester aus genügender Nähe geführt werden, oder wenn die Pflanzen dazu imstande wären, war einigermaßen mit Schwierigkeiten verknüpft, da die wehrimmer längere Wurzeln zu bilden, die in das seither noch un- baften, fleinen Baumeister sich sofort kampfesmutig auf jeden un erschlossene Erdreich einzudringen vermögen. berufenen Eindringling stürzen. Nach vieler Mühe gelang es aber Letzteres ist aber nur bedingungsweise möglich, ohne Düngung dennoch Professor Göldi in Para, alle Schwierigkeiten glücklich zu müßte also der Pflanzenwuchs aufhören, was aber nicht eintritt, überwinden. Göldi hatte nämlich im botanischen Garten zu Para und zwar infolge eines Umstandes nicht, auf den der„ Kosmos" ein Camponotus- Volt ausgesetzt, und es währte nicht lange, da in einer Abhandlung über„ Verwitterung und Wind in ihrer Ein- hatten die emsigen Tierchen einen passenden Strauch ausfindig gewirkung auf den Ackerbau des norddeutschen Flachlandes" auf- macht, in welchem sie sich sogleich häuslich einzurichten begannen. merksam macht. Der Geschiebemergel der norddeutschen Ebene Nachdem alle Zweige, die das Nest tragen sollten, gesäubert zeigt in seinem Profil, von der Oberfläche abwärts, lehmigen Sand waren, stellten sich Arbeiterinnen auf einem der Blätter über sandigem Lehm über sandigem Mergel. Die oberste Schicht in gerader Linie auf, ergriffen dann mit ihren Stiefern selbst des fettesten Geschiebemergels ist auf lange und viel bebauten den Rand eines anderen in der Nähe hängenden Blattes, Feldern stets außerordentlich sandig, und zwar sehr grobjandig. zogen es langsam zu sich herüber und hielten es in dieser Dasselbe ist der Fall bei vielbefahrenen Landwegen. Diese grob- Lage feft. Plötzlich sah Göldi andere Arbeiterinnen auftauchen, von fandige Decke entsteht nun dadurch, daß die völlig verwitterte denen jede eine Larve zwischen den Niefern trug. Diese lettere Abalso aus Quarzkörnern und Tonerde bestehende- oberste Schicht, teilung faßte un gleichfalls auf dem einen der Blätter Posto, und die alljährlich mehrere Male durch den Pflug aufgelockert wird, jetzt begann ein höchst anziehendes Schauspiel. Die Arbeiterinnen durch den Wind ihrer feinen Teilchen, des Longehalts und der packten nämlich ihre Larven fest in der Mitte des Leibes und zogen feinsten Sandkörnchen beraubt wird. Und da der Gehalt an groben sie in Zickzacklinien immer von dem Rande des einen Blattes zu Quarzkörnern verhältnismäßig gering ist, der schließliche Ton- und dem anderen herüber, und allmählich sah Göldi zu seinem größten Feinsandgehalt ja bei fettem und feldspatreichem Geschiebemergel Erstaunen ein feines Seidengespinst zwischen den beiden Blättern vorwiegt, die ganz groben Steine aber meist von den Feldern ab- entstehen. Da war das Rätsel gelöst und fein Zweifel mehr möglich, gelesen werden, so werden mit der Zeit ansehnliche Mengen von die Ameisen benutzten ihre eigenen, Spinndrüsen besitzenden Larven Material abgetragen und entfernt. Dadurch erhalten die Pflanzen als Spinnrocken und Webeschiffchen. auch stetig Gelegenheit, ihre Wurzeln, ohne sie über ihr gewöhnliches Maß hinaus zu strecken, immer tiefer in die noch unverwitterte Geschiebemergelmasse einzutreiben, und dadurch erhält das Wasser immer wieder Gelegenheit zu einem weiteren Eindringen. Auf diese Weise schreitet die Verwitterung in immer größere Tiefen bor , und es findet eine stete Neubildung der pflanzenlöslichen und pflanzennährenden Stoffe statt. Auf unbebauten Feldern muß dieses Vordringen naturgemäß ein langsameres sein, da hier, infolge der mangelnden Bodenbearbeitung, der Wind nur weit wesentlich geringere Mengen unfruchtbar gewordenen Bodens fortzuführen bermag.
Medizinisches.
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Humoristisches.
daß ich den Viehhändler einen Lumpen geheißen!.. So viel Geld Frommer Wunsch. Fünfzig Mark Hat's mich gefosiet, möcht' ich haben, daß ich ihm jeden Tag sagen könnt', was ich mir von ihm dent'!"
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3 weemal vier is achte.( Von einer Schmiere.)„ Wie ich höre, fpielen Sie auch klassische Sachen, Herr Direktor?!" Ei ja! Neilich hamm m'r sogar Heinrich VIII. " gegeben!" " Ja wie ist denn das aber möglich? Sie haben doch nicht halb so viel Personal, als sie zu diesem Stücke brauchen?" " I das macht Sie gar feene Schwierigkeet nich. M'r hamm hr. Schub gegen falte Füße. Im Herbst und Winter ganz eefach zweemal nachenander Heinrich IV." ge bilden falte Füße eine häufige Klage zahlreicher Menschen. Daran schbielt!" leiden vor allem solche Personen, die eine sigende Lebensweise führen, wie Bureauarbeiter und Gelehrte. Summarisch. Richter( zum Angeklagten): Nun, Die Ursache dieser unangenehmen Empfindung beruht immer auf einer gestörten Blutver- erzählen Sie' mal den Hergang der Nauferei!" teilung, insofern das Blut zum Gehirne strömt und den heißen Angeklagter:" Buerst hat mich der Loist bei der Ehr' Stopf erzeugt, während das Blut im Unterleibe stockt und die Füße packt und nachher bei de Ohrwasch'In." chronisch falt werden. Ist letzteres der Fall, so fühlt sich der Mensch nicht allein unbehaglich, er friert und fröstelt ständig, sondern es können die kalten Füße auch die Quelle weiterer frankhafter Zustände werden, unter welchen in erster Linie die Schlaflosigkeit zu nennen ist. Außerdem geben durchkältete Füße einen Stältereiz schwerwiegendster Art ab, sie stören den gesamten Wärmehaushalt und führen zu Erkältungskrankheiten: zu Katarrhen der Nase, des c. Seltene Bücher. Aus London wird berichtet: Sieben Kehlkopfes, zu Muskel- Nervenkrankheiten, sowie zu Rheumatismus . große Stiften mit wertvollen Manuskripten und tibetanischen Um falten Füßen vorzubeugen, stehen uns zwar verschiedene Me- Druden sind jezt in London eingetroffen. Sie wurden im Aufthoden zur Verfügung, wir können von außen einwirken und von trage der indischen Regierung gekauft, als die englische Expedition innen heraus. Zu den äußerlich wirkenden Mitteln gehören neben unter Oberst youghusband in Tibet eingedrungen war. Vor Jahrdem Schutz vor faltem Fußboden durch Auflegen von Teppichen, hunderten haben die Tibetaner die Kunst des Handdrucks von den Strohmatten, Linoleum usw. vor allem ein geeignetes Schuhwerk: Chinesen gelernt. Die gekauften Bücher stammen fast alle aus Filzschuhe, Pelzstiefel, Holzeinlegesohlen. Biel wichtiger ist es dieser Zeit und sind schöne Beispiele der buddhistischen Schriften. aber, daß die innere Körperwärme derart reguliert wird, daß sie Die Bücher werden an die Universitäten Staltutta, Cambridge usw. auch den Fühen zugute fommt. Hier fann schon die geeignete Beschaffenheit der Strümpfe sich sehr nüßlich erweisen. Sie müssen geschickt.
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Notizen.
Die Neue freie Volksbühne bringt am Mittwoch von Wolle, loder gestridt sein und öfters gewechselt werden; durch folche Strümpfe wird das in den Unterschenkeln kreisende Blut vor- im Neuen Theater in einer Sondervorstellung das vieraktige gewärmt. Auch warme Fußbäder und Fußdampfbäder, sowie Schauspiel„ Aschenbachs" von Armin Gimmerthal erſtDie nächste Serie der ordentlichen VereinsMassage der Beine bewähren sich sehr gut. Noch nützlicher für die mals zur Aufführung. Beförderung des Blutkreislaufes find Körperbewegungen im Freien, vorstellungen beginnt am Sonntag im Schiller- Theater N. mit den Stücken Crainquebille" von Anatole France ,„ Die Bäuerin" von Bewegungsspiele, Sport, Turnen. Mara Viebig und Abschied vom Regiment" von D. E. Hartleben.- Das Lessing Theater führt am 25. November Die Schnißlers neue Komödie Zwischenspiel" auf. nächste Novität des Lustspielhauses ist Artur Pserhofers neues dreiaftiges Lustspiel, Nemesis".
Aus dem Tierleben.
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Beyerlein hat sein Drama, Der Großknecht" vom Hamburger Thalia Theater zurückgezogen. Die für die Uraufführung in Aussicht genommene Besetzung paßte ihm nicht.- Erfolg hatte Ruederers Komödie„ Die Morgens röte" im Münchener Schauspielhause. Die Aufführung war von einem Verein veranstaltet worden.
th. Weberam eisen. Im biologischen Zentralblatt gibt der als Umeisenforscher bekannte schweizer Gelehrte, Professor A. Forel einen hübschen Bericht über eine sehr originelle Art des Nestbaues bei einer brasilianischen Ameisenart, camponotus senex. Die Tierchen haben die Gewohnheit, ihre Nester in Sträuchern oder den Kronen von Laubbäumen anzulegen, wobei die lebenden Blätter ihrer Wirtspflanze mit zum Bau verwandt werden. Es geschieht dieses in der Weise, daß immer je zwei Blätter einander genähert und ihre Ränder mittelst eines feinen, seidenartigen Gespinstes mit einander fest verbunden werden. Alle überflüssig scheinenden Weingartners Oper, Genesius" wurde vor einigen Spalten und Deffnungen zwischen den Blattstielen werden ebenfalls Tagen unter Leitung des Stomponisten im Blämischen Opernhause zu zugesponnen. So entsteht allmählich ein fugeliges Nest von Antwerpen mit großem Erfolg zur Aufführung gebracht. wechselnder Größe, entsprechend der Anzahl der Bürger, denen es Dr. Gustav Pazauret, bisher Kustos am nordzur Wohnung dienen soll. Man findet solche Nester überall in böhmischen Gewerbemuseum in Neichenberg ist als Vorstand an das großer Zahl in den brasilianischen Urwaldungen, ja manche Bäume württembergische Landesgewerbemuseum in Stutt gart berufen worden. find mit mehreren Dußend derartiger Bauten bedeckt. Berantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
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