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Und sie kennen alle, denn sie haben mit ihnen von der Pife auf ge- I putratal, die alle 6 bis 8 Kilometer breit sind, sind bes dient. Und fie partizipieren mit guten Prozentsätzen an dem Fang wäffert und bearbeitet. Die Expedition brach im Juni 1905 des von ihnen geführten Schiffes. Man muß den Optimismus der von Dardschiling auf und lam in Siffim durch wunderbare tropische Fischer kennen. Sie rechnen immer auf den guten Fang trok Wälder. Jm Schatten der gewaltigen Bäume dieses Waldes era aller Erfahrungen, nie auf den schlechten. Sie gehen die Bereichen die baumartig wachsenden Farnkräuter eine Höhe von 12 bis dingungen ein, sie sind noch froh drum. Es ist ihr Optimismus und 15 Meter. Man hat über 600 verschiedene schöne Orchideenarten, ihre Genügsamteit, es ist ihre Weltfremdheit und eine gewisse 60 Rhododendren- und 17 Schmetterlingsarten auf einen Raum von Lebensangst. Sie haben Furcht, gar nicht engagiert zu werden. 200 Meter fatalogifiert. Das Bild ändert sich aber sofort nach Sie jammerten schon im letzten Jahre: wenn die Armateure nur nicht Ueberschreitung des Xugra- Lamapasses; kein Baum ist hier mehr die Ausrüstung ganz einstellen! Immer dachten sie an die Arma- fichtbar, eine Pflanze von einem Fuß Höhe lann als Merkwürdigkeit teure. Sie haben doch die Kosten und das Nifito, sagten fie. Und gelten. In Khamba- Jong, gegenüber der Himalajatette, hat die fie wollen hinaus. Die weite See ruft sie. Expedition interessante geologische Studien angestellt. An einer Austernbank, die an einem Abhang des Mount Everest gefunden wurde, kann man das Alter der Berge dieses Teils Tibets feft­ftellen. Sie scheinen zwei oder drei Millionen Jahre alt zu sein, die Hauptachfe des Systems scheint sehr jungen Ursprungs, höch stens einige hunderttausend Jahre alt zu sein. Tibet war sicher in diefer verhältnismäßig nicht weit zurückliegenden Zeit von einem Dzean bedeckt, der den Fuß der Kette bespülte. Mitten im tibeta­nischen Winter ist Younghusband durch Dieh Jelap gekommen und in das Tumbital hinabgestiegen; hier hat er freundliche Dörfer, bes baute Felder und eine friedliche Bevölkerung gefunden, die nicht dem in Tibet herrschenden Völkerstamm angehört. Das Tal wird übrigens nicht als zu Tibet gehörig gerechnet. Nachdem die Mission den Jangla bei 15200 Fuß Höhe überschritten hatte, befand sie sich auf dem tibetanischen Hochland, und ließ die großen zertlüfteten Pics des Tschumalhari hinter sich. Das Thermometer stand auf oder 28 Grad, eine Temperatur, die in diefer Höhe schwer er­träglich ist, um so mehr, als die Atmung mühsam ist und die geringste Anstrengung alle, befonders die Europäer, erschöpft. Die Mission überschreitet die Hauptachse des Himalaja zwischen Tibet und Bhotan und gelangt im April 1904 in das Tal von Gjangtfe, das von Bewäfferungskanalen durchzogen ist, die am Ufer mit Pappeln, Weiden, und Schwertlilien bestanden find. Die Kälte hat aufgehört, aber von Gjangtse bis Lhaffa litt die Expedition unter strömenden Regenfällen. Bis zum September find Regenfälle häufig, und und die Flüsse und Bergbäche dieser Gegend bekommen bedeutende Wassermengen, etwa 20-30 30, die dem Brahmaputra zugeführt werden. Nach der Ueberschreitung des Karopaffes, 16 000 Fuß, tonnte die Expedition den wenig bes fannten Palta- See studieren, der durch wunderbare Farben aus gezeichnet ist. Das ist auch eine Folge des flaren tibetanischen Himinels, neben dessen Durchsichtigkeit der Himmel Italiens oder Griechenlands blaß erscheinen würde. In einer Fähre wurde dann das 4-5 Kilometer breite Brahmaputra - Tal überschritten, dessen Flußbett nur 200 Meter breit ist, nachdem sich der Brahmaputra in zahlreiche Arme geteilt hat. Das Tal ist ebenso reich wie das Gjangtses tal; hier giebt es Getreide, Obstbäume, Klöster und Herrenjige. Am 2. August bemerkte man die vergoldeten Dächer des Potala oder Lhassa- Klosters, des Wohnsizes des Dalai Lama , ein massives, gewaltiges Dentmal in schönem Mauerwert, das wie eine Akropolis auf felfiger Anhöhe die ziemlich nüchterne Stadt mit den schmutzigen Straßen beherrscht. In einem Kloster Lhassas allein wohnen 10 000 Mönche; fie sind meist habgierig und durchaus nicht tugendhaft. Die Tempel und Klöster find solide und gut gebaut. Bei der Rückkehr waren die Hauptleute Rawling, Ryder, Wood und Leutnant Bayley mit der Erforschung des Landes bis Gartof im westlichen Tibet beauftragt. Sie haben über 10000 Quadratkilo meter des Landes erkundet, den Brahmaputra von Schigatse bis zu feiner Quelle verfolgt, den Manassarowar und die Seen in seiner Nähe besucht, die Quellen des Judus und Satladsch ausfindig ges macht und die Gewißheit erlangt, daß hinter dem Himalaja fein Berg liegt, der höher als der Mount Everest ist. Diese Expedition überschritt einen Paß von 18 400 Fuß und litt unter Temperaturen von-30 Grad. Literarisches.

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Auf den näheren Heringsfang wollen fie nicht. Sie find " Terre- neuviers", Neufundlandfischer. Nur in der äußersten Not tun fies in der Winterzeit, wo sie doch ruhen sollten. Sie sind wie Kinder sie nehmen das Gewisse auf sich in der Hoffnung auf das Ungewisse. Und dies Gewisse ist die Not. Sie sind Werkzeug in den Händen der Armateure. Sie find Sklaven. Sie fennen ihren Wert und ihre Macht nicht. Sie haben des neuen Geistes keinen Hauch berspürt. Geduldig lassen sie sich ausnügen und abschlachten. Sie find Opfer des Kapitalismus und schreiben ihr Unglüd einzig den fchlechten Zeiten au. Und sie merken es nicht, daß die schlechten Zeiten nur dazu herhalten müssen, fie tiefer herabzudrücken, zu fnechten und auszusaugen. Der Glaube geht ihnen dabei nicht ver­Toren und der Pfaffe nährt ihr Gottvertrauen. Und sich dabei. In den Kapellen brennen die Kerzen für glüdliche Rettung". Die Kerzen der Gelübde für den wunderbaren Fischfang im folgenden Jahre. Das Fischerelend der bretonischen Küste fordert seit Jahren und Jahren die Mildtätigkeit. Die Normandie wird bald auch für die Mildtätigkeit reif sein. Aber niemals werden die Armateure Not leiden. Und je größer die Fischernot ist, um so brutaler und rigo­rofer werden sie von den Armen fordern. Was zählt ihnen Not, was Menschenleben! Verdienst ist ihnen alles. In einem wütenden Sturme sah ich ein Boot hinaussegeln, weil es der Armateur forderte. Der Schlepper fonnte es kaum aus dem Hafen bringen. Das Tau riß einmal ab. Hagel und Wind schlugen gegen die Segel. Die Mann­schaft des einen Bootes weigerte fich die des anderen gehorchte. Die See sah furchtbar aus- grau, hart. Und die Wellen sprangen wie Wölfe heran, gischend, zischend. Der Schlepper war taum über die Jetées hinaus, da pacte der Wind das Boot. Und nun flogs übers Waffer scharf auf die Seite gelegt. Draußen flogs wie ein fliegende Holländer nur fährt so." Werden sies packen?" fragten Habicht hinter der Taube. Es war grauenhaft und grandios. Der fliegende Holländer nur fährt so. Werden Fries paden?" fragten selbst die alten Seebären. Der Armateur stand am Quai und fah ihnen ruhig durchs Rohr nach. Sie habens gepackt, hab ich später erfahren. Der Armateur hatte seinen Gewinn. Aber welch ein Wagnis! Und dieses waren Heringsfischer, die nur auf vier oder sechs Wochen vom Lande jedesmal weg sind und vom Laufe der Welt und dem Geiste, der in ihr redet und laut wird, genügend Kunde haben können. Man denke erst die armen Terre- neuviers, die so biele Monate von allem Verkehr abgeschlossen sind. Man begreift, wie fie fühlen fönnen, daß sie nur dafür da sind, zu schaffen und zu sterben und daß das, was mit ihnen geschieht, so geschehen muß. Das ist der Lauf der Welt und ihre Ordnung und das ist eben ihr Los. Damit trösten und fügen fie fich. Man möchte beinahe glauben, daß es wirklich so in der Ordnung und unabänderlich wäre, wenn man sie hört. Wie hoch der Einsatz, wie schön die Kräfte, wie stolz das Gefühl des Berufes, und wie mächtig das vererbte Blut! Wie wäre das wert, gelohnt zu werden durch ein menschenwürdiges Dasein! Aber nur Hunger ist der Lohn. Wer wird hier helfen? Der Staat? Oder werdens die Fischer selbst tun? Werden sie fich eines Tages nicht mehr ängstigen lassen werden sie sich eines Tages von schönen Festen und kirchlichen und bürgerlichen Feiern, auf denen ihr Lob, ihre Heldenhaftigkeit, ihr Mut, ihre Tatkraft in schönen, füßen Worten gesungen werden, nicht mehr berüden lassen? Man möchte da wirklich sagen den Menschen schadet nichts so sehr, als e. k. Egon Hugo Strasburger: Kinderlieder die Begeisterung. Und doch, wie ginge es den armen Leuten, wenn für das Volk( Berlag: Mannheimer Aftiendruckerei. G. fie auch die nicht mehr hätten! Es ist eine verkehrte Welt. Kraft Mannheim ). Pädagogen behaupten's und die meisten Eltern sprechen wandelt sie in Schwäche und aus der Tugend macht sie Fehler. Wer es nach: die Vorstellungswelt der Kinder bleibe immer die gleiche, hat, dem gibt sie, wer nichts hat, dem nimmt sie das Notdürftige. Und mit den Elementen und Kräften der Natur, mit Gut und Blut und Menschenleben spielt der Profit strupellos va banque. Und das von Rechts wegen. Wilhelm Holzamer .

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Kleines feuilleton.

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wie auch die Entwickelung der Menschheit äußerlich fortschreiten mag. Demnach bestände zwischen Proletarierfindern und Spröß lingen des wohlhabenden Bürgertums hinsichtlich ihrer Anschauungen, Wünsche und Begehr kein wesentlicher Unterschied. Es ist richtig: die Seele des Kindes hängt am Wunderbaren, Ueberfinnlichen; es träumt fich als Prinz oder Prinzeßlein; die Erscheinungen der Natur find ihm unfaßbar, es deutet sie sich auf eigene Weise. Und ähnlich ist's mit seinen Wünschen, wo es sich um fonkrete Dinge handelt: Der Junge bevorzugt Schaukelpferd, Baukästen, Flinte, Säbel­sein Naturell geht auf Aktion aus. Das Mädchen wünscht sich kh. Die wissenschaftlichen Ergebnisse der Tibetexpedition. Die Puppen, Wiegen, Stübchen mit Möbelfram ein Merkmal vielbesprochene britische Expedition nach Tibet unter Oberst Younghus- des psychischen Trieblebens des anders gearteten Ge band ist auch reich an wissenschaftlichen Ergebnissen gewesen, sie hat schlechts. Gut, dagegen läßt sich nichts einwenden. Und die Anschauungen über die Natur des Landes in vielen Punkten auch das sei zugegeben, daß, so lange die Kinder von ändern müssen. Tibet ist durchaus nicht ein armes und unwirtliches Arbeitern, deren Eltern Sozialdemokraten find, mit den Kindern des Land. Der nördliche, von den meisten Forschern besuchte Teil ist Bürgerstandes eine gemeinsame Schule besuchen, die gleiche Unters zwar unangebaut und öde, aber wenigstens ein Drittel der Gesamt- weisung empfangen, mit jenen in engerer Berührung bleiben: daß oberfläche Tibets ist angebaut und mit schönen Marttfleden und fie folange wenigstens auch im gleichen Anschauungsfreise verbleiben. Wohnstätten besetzt. Abgesehen von den Wüsten des Nordens ist Erst später beginnt die geistige Scheidung; mit dem Unterschiede Tibet wahrscheinlich ebenso reich wie Kaschmir und Nepal. freilich, daß sie sich im Gemüte und Verftande der proletarischen Die Täler von Gyangtse, Schigatse, Lhasa , das Brahma- Jugend rasch und konsequent vollzieht. Daß bei weiter forb