alles berichteie. Wenn einige darüber scheinbar lachten, so klang ihr Lachen doch gezwungen. Dieser verteufelte Mann wußte so vielerlei! Doch je weiter sie sich entfernten, desto geringer wurde die Furcht vor dem Lehrer. Sie fingen an, um die drei Brüder herumzuhüpfen und sich gegenseitig scheinbar spielend zu haschen. Ein boshafter Vorwand, den ihr heuchlerischer Kinderinstinkt erfunden hatte, um sie dabei anzurempeln und in den Kanal zu stoßen, der am Rande der Landstraße dahin- floß. Wenn dieses Manöver resultatlos geblieben war, er- kühnten sie sich, ihnen Faustschläge in den Rücken zu ver- setzen, ihnen Haare auszureißen und sie bei den Ohren zu ziehen. Tann liefen sie schnell davon und schrien, so laut sie konnten: Diebe! Diebe!" Darauf machten sie sich endgültig aus dem Staube, waren sie dann ziemlich weit, so drehten sie sich um und riefen ihnen von neuem dasselbe Schimpfwort zu. Diese von Batistes Feinden ersonnene Verleumdung brachte seine Kinder in Wut. Die beiden Aeltesten ließen Pascualet, der sich weinend hinter einen Baum flüchtete, stehen und ergriffen Steine; der Kampf entspann sich auf dem Wege. Die Kiesel zischten zwischen den Zweigen, rissen einen Blatt- regen herunter und sprangen gegen die Stämme und Böschungen. Die Hunde der Gehöfte kamen mit wütendem Gebell herbeigestürzt, von dem Lärm des Kampfes angelockt. Und die Weiber, die vor den Schwellen ihrer Türen standen, erhoben die Arme gen Himmel und riefen entrüstet: Banditen! Dämonen!" Diese Skandale zerrissen Don Joaquin das Herz und setzten am nächsten Morgen seinen unerbittlichen Rohrstock in Bewegung.Was würde man von seiner Schule, dem Tempel der guten Erziehung, sagen?" Endlich ging die Schlacht zu Ende. Ein Kutscher, der über den Weg fuhr, schwang seine Peitsche gegen die Kämpfenden: ein alter Mann kam, mit der Mistgabel in der Hand aus seiner Hütte, die Angreifer ergriffen die Flucht, zerstreuten sich und rühmten sich ihrer Heldentat, sobald sie sich allein sahen. Und nun dachten sie entsetzt an diesen Vogel, der alles wußte, und an die Tracht Prügel, die Don Joaquin ihnen für den nächsten Tag vorbehalten hatte. Während dieser Zeit setzten die drei Brüder ihren Weg fort, mit trauriger Miene ihre Beulen reibend. Eines Abends stieß Batistes Frau ein lautes Geschrei aus, als sie sah, in welchem Zustande ihre Kinder nach Hause kamen. Die Schlacht war schlimm gewesen. Oh, diese Banditen!" Die beiden älteren waren mit blauen Flecken bedeckt; das war immer so. und man achtete nicht darauf. Doch der Kleinste,der Bischof", wie ihn seine Mutter zärtlich nannte. war von dm Füßen bis zu dem Kopf durchnäßt; er weinte und zitterte vor Kälte und Furcht. Die wilden Burschen hatten ihn in einen schlammigen Sumpf gestoßen, und seine Brüder hatten ihn. ganz mit schwarzem, übelriechendem Schmutz bedeckt, herausgezogen. Teresa brachte ihn zu Bett; denn der Kleine zitterte in ihren Armen weiter und klammerte sich an ihrm Hals, indem er mit einer Stimme, die zu blöken schien, murmelte: Mutter! Mutter!" VII. Traurig, als ginge er zu einem Begräbnis, machte sich Batiste an einem Donnerstag Morgen auf den Weg nach Valencia  . Es war der Tag des Viehmarktes, der am Ufer des Flusses abgehalten wird. Und der Pächter nahm in seinem Gürtel, wo man einen dicken Klumpen bemerkte, den Leinenbeutcl mit, der den Rest seiner Ersparnisse enthielt. (Fortsetzung folgt.) (Nachdruck verboten.)» Das patcntbolzfurnicr. Daß das Patentholzfurnier trotz seiner guten Eigenschaften und vielseitigen Verwendbarkeit noch nicht zum Allgcmeingute geworden ist, daran trägt in erster Linie die unrichtige, unzweckmäßige Ver- arbeitungsweise die Schuld, wenn es auch andererseits nicht gerade billig zu nennen ist, aller in Rücksicht auf seine Schönheit und vor allen Dingen Haltbarkeit dürfte es dennoch preiswert und Verhältnis- mäßig billig genannt werden können. Namentlich in unserer Zeit, da man bestrebt ist, mit billigen Mitteln wirkungsvolle Dekorationen zu erzielen, ist das Patentholz- furnier als wertvolles Jmitationsmittel nicht von der Hand zu weisen. Es handelt sich um ein Holzfurnier, das in Längen bis zu 20 Meter und in einer Breite bis zu 70 Zentimeter gewonnen wird. Das Furnier wird dadurch erzeugt, daß es mittels einer Maschine rund bezw. ringsum von dem sich gegen das Messer stemmenden oder drehenden Klotz geschnitten wird. Es ist äußerst dünn, etwa M bis% Millimeter dick und muß zufolge der leichten Brüchigkeit auf ein Papier geklebt werden, was auch sofort geschieht. Gleichzeitig, sobald das Furnier vom Stamme kommt, der in nassem Zustande geschnitten wird, läuft mit ihm«ine auf automatische Weise mit Klebstoff   versehene fettdicht«, dünne Papierbahn. Furnier und Papierbahn gehen dann zusammen durch einen erhitzten Ka- lander, welcher beide innig miteinander verbindet. Solche Patent- holzfurniere werden in etwa acht Holzarten, wie Eiche, Linde, Poli- sander, Nußbaum  , Kastanie, Rotbuche usw. hergestellt. Eine ausgedehnte Verwendung findet dieses Furnier Haupt- sächlich in der Kartomiage- und Galanteriewarenfabrikation, sowie in der Buchbinderei, indem es zum Beziehen von allerlei Kästen, Photographierahmen, imitierten Holztruhen, Album- und Bücher- decken herangezogen wird. Es wird genau wie Papier   verarbeitet, läßt sich jedoch schwer und nur in feuchtem Zustande biegen; es wird die Holzflächc-Nittels eines Schwammes angefeuchtet und dann gebogen. In vielen Fällen biegt man es auch mit der Pappenbiog- Maschine. Das Material kann aber auch mit allen anderen Karton- nagemaschinen, als Pappschere, Ritzmaschine, Kaschier-naschine, Prägepresse usw. bearbeitet werden. Es wird ferner vielfach zum Furnieren von Zigarrenkisten, wie auch zur Herstellung imitierter Zigarrenkisten verwandt. Allerdings muß es in diesem Falle, wie überhaupt bei Bearbeitung mit Maschinen, mit entsprechend starker Pappe kaschiert sein. Diese Kisten besserer Art werden namentlich mit feinen Reliefprägungen, Farbendrucken und Goldprägungen ver- sehen, was mittels gravierter Stahlformen im heißen Zustande auf Kniehebel- oder Balancierprcssen bewirkt wird. Das Gaufrieren und Grainieren, welches bei Spezialarbeiten, z. B. zur Herstellung geprägter Tapeten usw. angewendet wird, ist mittels hierzu ge- eigneter Kalander zu bewirken. Die Tatfache, daß dieses Furnier poliert, gewachst, gebrannt, bemalt, gebeizt und mit Blind-, Färb-, Goldprägungen usw. ver- sehen werden kann, macht es eben zu mancherlei Zwecken geeignet, und namentlich ist es die Brandmalerei, für deren künstlerische und diletantische Ausübung eine ziemlich., große Anzahl Gebrauchs- und Dekorationsgcgenstände in den Handel gebracht werden. In diese-n Falle ist allerdings, wie beim Polieren, Prägen usw., das Furnier vorher auf Pappe zu kleben. Wenn es sich um große Posten handelt, so wird diese Arbeit mittels einer Kaschier- Maschine bewirkt, welche in einem Gange das Furnier auf auto- matische Weise mit Klebstoff   versteht, Furnier und Pappe zusam- menklebt und auch trocknet. Ganz besonders gut eignet sich aber das Furnier zum Tapezieren der Zinnner, also als Tapetenersatz, ferner zur Plafonddekoration und Herstellung von Lambris usw. Hier allerdings tritt oft eine unzulängliche, unpraktische Ver- wendungsweise zutage, welche somit keine durchschnittlich guten Resultate erzielen läßt. Dadurch wird das Furnier oft verkannt und nach einem mißglückten Versuch dauernd als unbrauchbar bei- seite geworfen. Man wirst insonderheit dem Patcntholzfurnier vor, daß es sich, falls es als Tapete verwendet wird, leicht von der Wand löst-urd in unschöner Weise wirkt. Diese Tatsache ist in der Hauptsache auf nasse Wände oder falsche BeHandlungsweise des Furniers mit Klebstoff   zurückzuführen, und auch die Versuche, die Wai-d vorher mit Staniol zu bekleben oder mit Oel  - oder Metallfarbenanstrich zu versehen, haben sich nicht bewährt ganz abgesehen von der Kostspieligkeit des erstgenannten Verfahrens. Der Hauptfehler dieser beiden Methoden liegt darin daß infolge des luftdichten Ver- schließens der Wände die Feuchtigkeit nicht verdunsten kann, so daß das Furnier binnen kurzem zerstört wird. Wenn also ein mit solchem Furnier tapeziertes Zimmer auf längere Dauer, etwa 10 15 Jahre, sich gut erhalten soll, so ist namentlich die nasse Wand vorher mit einer Spanntapete zu ver- sehen. Einfaches dünnes Rollen- bezw. Tapetenpapier wird auf einer Seite mit einem Anstrich von Leinölfirnis verschen, und nach- dem dieser getrocknet, folgt darauf ein mäßig dicker Anstrich von Asphaltlack. Nach vollständigem Trocknen dieser Anstriche wird die Spanntapete mit der bestrichenen Seite fest auf die Wand genagelt, jedoch so, daß keine hohlen Stellen entstehen. Hierauf werden die Vertiefungen, welche die Nagelköpfe gebildet, mit Asphaltlack aus» geglichen, und alsdann wäre, um eine möglichst gerade Fläche der Unterlagen für das Furnier zu erzielen, die Spanntapete zweimal mit Grundpapier mittels Roggenmehlkleister zu bekleben; jedoch muß erst die erste Lage vollkommen angetrocknet sein, ehe die zweite folgen kann. Patcntholzfurnierbahncn, welche nun folgen, können ohne oder mit Klebcstosf auf dieser Spanntapete bezw. Wand befestigt werden. Im erstgenannten Falle nennt man es Spannen der Tapete, da die Tapete bezw. das Furnier nur oben und unten etwa 10 Zentimeter breit mit gutem, warmem Leim aufgespannt wird. Ferner werden die Furniere nicht wie die Tapetenbahnen an den Rändern übereinander geklebt, sondern scharf an einander gesetzt. Es müssen demzufolge über den Stoß zweier Bahnen gefräste Holz- leisten genagelt werden. Auch werden oben und unten derartig« Leisten angebracht.