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8.

Museen bis zum 4. Jahrhundert unserer Zeitrechnung zurück vor- I freier, offener. Hölzel malt pointillistisch, ohne manieriert zu genommen hat, genügte feine einzige Form von Stiefeln, Schuhen wirken. Er tut es nicht aus Modesucht, sondern weil er die Natur, oder Pantoffeln, die zu irgend einer Zeit Mode gewesen sind, den die Lufterscheinung so fein und schwingend sieht, daß er auf eigenem Bedingungen, die eine Erhaltung der Beweglichkeit der großen Behe Wege durch sein diffiziles Sehen dahin kommt, den breiten Strich ermöglichen würden. Nur die vorn stark verbreiterten Schuhe aufzugeben und Farbenpunkt neben Farbenpunkt zu sezen, ohne daß aus der Zeit des 16. Jahrhunderts und die Sandalen würden der Gesamteindruck, trotzdem er vibrierend ist, leidet. Auch dies ist eine Ausnahme machen. Dr. Hoffmann gelangt zu dem Schluß, Beweis für das Maßhalten des Künstlers. daß die Verschiedenheit der Füße bei den beschuhten und barfüßigen Völkern dem Tragen von Schuhen seitens der ersteren zuzuschreiben und nicht als Rassenmerkmal zu erklären ist. Ferner besteht nach seiner Meinung keine Beziehung zwischen der Wölbung des Fußes und der Eigentümlichkeit des Ganges  ; auch ist die Wölbung des Fußes kein Anzeichen für dessen besonders kräftige oder nüßliche Entwickelung. Die Kraft der Füße beruht also auf mehr inneren Eigenschaften dieses Körperteils und nicht auf denen des ganzen Körpers oder auf Unterschieden der Form.

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Literarisches.

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Humoristisches.

Die Maler, die sich der Wiedergabe der Natur widmen, werden von selbst dazu angehalten, durch den Stoff, mit dem sie sich beschäftigen, dazu erzogen, unaufdringlich, ohne Effekt hascherei zu malen. Die Landschaftsmalerei ist ein Zeichen der Künstlerischen Ehrlichkeit unserer Zeit. Denn da wird nicht mit frassen Gegensägen gewirtschaftet, nicht mit forcierten, füß­lichen Effekten kokettiert, sondern leise geht alles ineinander über. So ist auch der Hauptvorzug von Hölzels Bildern in der leisen, zarten Note zu suchen, in die alles zusammenflingt, ohne gemacht und allzu sanft zu wirken. Es ist die stille Luft darin, die die Dinge der Außenwelt umweht. Und dennoch ist das Bild abgeschlossen, ek. Walt Whitmann: Brosaschriften". In Aus die stille Harmonie der Farben auf dem Bilde Feierabend", auf dem eine gewisse Monumentalität sogar erreicht. Wie leise und fein ist wahl übersetzt und eingeleitet von D. E.   Lessing  ( München   und ein junger Bursch und ein Mädchen still den Weg am Wasser entlang Leipzig   R. Pieper u. Co.).- In den letzten Jahren ist das Interesse für den größten Dichter Nordamerikas   auch bei uns erwacht und so- gehen. Grau in grau alles, nur wenig Farben, nur gerade so viel, daß keine Monotonie aufkommt. Und auch die Linienführung ist weit gar manchmal ins Maßlose gesteigert worden. Betrachtet man näm- und gelassen und fügt sich den Farben ein. Bei den beiden anderen lich seine Dichtungen und liest sich nun auch in seine Profaergüsse Bildern Nach Sonnenuntergang" und" Herbstabend" ist das tiefe ein, so steht man vor der Tatsache, daß Whitmann bereits in Boll- und helle Erglühen des Horizonts sehr fein herausgearbeitet, auf endung geboten und gefordert hat, was z. B. die naturalistische dem einen Bilde ist alles in Rot   und Braun getaucht, auf dem Richtung unserer jüngstdeutschen Literatur nahezu 30 Jahre später anderen ist alles in Silber und Blau, auf dem einen ist alles warm als neuerfundenes Prinzip aufstellte. In der praktischen Anwendung getönt, auf dem anderen dominiert ein fühler Gesamtton. Sehr diefes Prinzips hier und bei Whitmann herrscht doch aber ein ge- geschlossen und groß wirkt das Bild Frühlingslandschaft" mit den waltiger Unterschied. Die deutschen   Neuerer Arno Holz   vor allem betonen die rein formalistische Seite und wollen die Bodens mit der des frischen Laubes zart vermischt und die hellen filbrigen und hellgrünen Tönen, auf dem sich die graue Farbe des Persönlichkeit des Schaffenden vollkommen anteilnamlos in fleinen Häuser einen guten Hintergrund geben. Räumlich wirkt das den Hintergrund gerückt wissen. Bei Walt Whitmann das Bild sehr tief und die graublaue Luft des Dachauer Moors kommt gegen behauptet die volle Persönlichkeit des Dichters durch hier vollendet zur malerischen Verwertung. aus souverän ihren Platz neben und in der jeweiligen Schöpfung, die seinem Geiste entsprang. Whitmann ist nicht bloß Impressionist oder Realist, er ist auch zugleich Persönlichkeit. Sie durchdringt alles, was er improvisiert und dichtet und denkt. Aber- Auf der Sekundärbahn. Schaffner( zum Ge noch ein Drittes gibt es, was diesen genialen Amerikaner, der schäftsreisenden, der auf der legten Station eingestiegen ist): Sie, ( am 31. Mai 1819 in West Hills geboren, am 26. März 1892 in der Hausknecht vom Goldenen Hirsch" läuft hinterm Zug her.. New Jersey   gestorben) nach einander Handlanger im Bureau dem haben Sie wohl fein Trinkgeld gegeben?"- eines Rechtsanwaltes, dann eines Arztes war, später als Land­Im Geschäftsstil. rl. A.( auf der Promenade zu schulmeister, Zeitungsseger, Journalist und Redakteur, Bauunter­nehmer, Strantenpfleger und Ministerialschreiber sein Leben fristete, ihren Begleitern): Haben Sie schon von der Verlobung des Herrn daneben auf dem amerikanischen   Kontinent ausgedehnte Reisen Buchhändlers K. mit Fräulein Pepi gehört?" machte, vor allen auszeichnet. Er suchte die Geseze für sein Frl. B.: Mit einer höheren Tochter? Nicht möglich!" dichterisches Schaffen nicht aus Lehrbüchern der Weisheit abzuleiten; fauft, dann hat er ihr zur Konfirmation eine Brosche geschenkt und Frl. A.: Jawohl! Erst hat sie bei ihm ihre Schulhefte ge= er nahm fie direkt aus der Natur. Bei feinem anderen, als bei ihm bildet die Dichtung den Ausklang jetzt hat er sich mit ihr verlobt." der Natur. Leutnant C.: Und so stark ist dieser Widerhall, fo mächtig das Be­wußtsein der eigenen schöpferischen Persönlichkeit, daß Whitmann zum Schlusse einer Disputation mit dem Philoso'phen Ralph Emerson  , als dieser ihn fragte: Was haben Sie nun auf das alles zu sagen?" antwortete: Nur so viel, daß ich zwar nichts widerlegen kann, aber mich doch entschlossener fühle, als je an meiner eigenen Theorie festzuhalten und sie zu betätigen." Wer es noch nicht aus seinen Poesien erkannte, hat jetzt willkommene Gelegen­heit, aus seinen Prosaschriften sich das Bild des gewaltigen Wildwest- Herbst 1905.) Das literarische Echo" hat auch in diesem Jahre Die meistgelesenen Bücher.( Herbst 1901- dichters zu vervollständigen. Bisher wußten wir von Whitmann bei den größeren deutschen   Leihbibliotheken eine Umfrage gehalten. als Schriftsteller wenig, und das wenige, was wir von seiner Prosa 151 Antworten gingen ein. Als die meistgelesenen Werke werden zu lejen bekommen hatten, beschränkte sich nur auf Fragmente aus bezeichnet: 1." Göz Krafft"( I- III) von Ed. Stilgebauer feinen Kriegstagebüchern und die Vorrede zu seinen poetischen( 110mal). 2." Tagebuch einer Verlorenen", herausgegeben von Werken. In der vorliegenden und vom Herausgeber zum erstenmal margarete Böhme  ( 77 mal). 3." Peter Camenzind  " von ganz vorzüglich verdeutschten Sammlung wird uns ein wahres hermann Hesse  ( 63 mal). 4. Asmus Sempers Jugendland" Füllhorn voll geistvoller Gedanken über Natur, Kunst, Literatur, von Otto Ernst  ( 49 mal). Staat und Gesellschaft, Demokratie, Soziologie usw. kredenzt E. Viebig  ( 47 mal). Das schlafende Heer" von und wir stimmen mit Leffing nicht bloß darin überein, daß Whit­mann tatsächlich der größte Dichter Amerikas   ist, sondern auch darin, daß niemand, sei er, wer immer, Amerika   richtig beurteilen wird, wenn er nicht zuvor Whitmanns Prosaschriften als Ratgeber an­gesprochen hat; denn sie sind das bedeutendste, was jemals über die Republik der Nordstaaten gedacht und geschrieben worden ist.

Kunst.

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Alle Wetter! Also janz Jeschäftsstil: jebunden 1" ( Meggendorfer- Blätter  ".)

Jeheftet, broschiert und einst

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Notizen.

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v. Ompteda  ( 34 mal). 7." Der hohe Schein" von L. Gang­6. Heimat des Herzens" von G. Frhrn. hofer( 27 mal). 8. Buddenbrooks  " von Th. Mann( 27 mal). May Dreyers Drama ,, Venus Amathusia" ist als Buch bei der Deutschen Verlagsanstalt in Stuttgart   er­schienen.­

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- Die Schiller Theater Aktiengesellschaft hat im Geschäftsjahr 1904/1905 41 755,05 m. verdient. Die Einnahmen aus den Abonnements und dem Billettverkauf betrugen 716 113 M. es. Der in neuen Räumen günstig untergebrachte Kunstsalon An Gagen wurden 299 948 m. bezahlt.- bei Wertheim   bietet eine bemerkenswerte Kollektivausstellung des Dachauer Malers A. Hölzel  , der der Künstlerkolonie gleichen bei der Uraufführung im Theater an der Wien   lebhaften Léhars neue Operette Die lustige Witwe  " fand Namens unweit München   angehört. Die Maler dieser Ansiedelung Beifall. haben das Dachauer Moos berühmt gemacht, dessen feine filbrige

und braune Töne sie anzogen. Hölzel hat unter den jüngeren Künstlern diefer Kolonie

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eine selbständige Stellung. Er sieht die Natur

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Ein neuer kleiner Planet wurde am 27. Dezember an

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sie sieht schon auf zwei Generationen der Sternwarte König stuhl bei Heidelberg   auf photographischem zurück, der Vater ist Ludwig Dill  , dessen breite, braun und grau Wege entdeckt. Der Planetoid leuchtet wie ein schwaches Sternchen gemalten Bilder vom Dachauer Moos in früheren Jahren vornehm- 11,2 Größenklasse. lich bekannt waren Aus Seattle   wird dem Bureau Neuter" unter dem 29. Des mit eigenen Augen. In der Art der Auffassung hat er etwas von zember telegraphiert, daß der Kapitän eines aus Alaska   ein­den Schotten und den neueren englischen Landschaftsmalern, wie getroffenen Walfischfahrers mitteilte, Kapitän Amundsen habe fie jezt im Kunstsalon Gurlitt zugleich zu sehen sind. Die feine magnetischen Beobachtungen, die er durch selbst­braunen Töne der Schotten sind verschwunden. Aber das Aufgelöste, registrierende Instrumente gewonnen hat, der geographischen Gesell­Flockige der Malerei ist beibehalten. Die Farben sind natürlicher, schaft in London   zur Prüfung zugesandt.

Verantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruderei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.

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