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können, die sich gleichwertig den Kunstiverken der alten ita- auf einen nur zwei Stunden langen Küstenstrich; aber schon zwischen lienischen Meister an die Seite stellen könnte. Man hat verschiedene ihren östlichen und westlichen Dörfern gibt es mundartliche VerErklärungen dafür angegeben. Einmal sollte nicht mehr so gutes fchiedenheiten.
Holz zur Verfügung stehen wie damals, sodann sollten die italienischen Die verbreitete Annahme, daß die einzelnen Papuastämme vollGeigenbauer bei dessen Auswahl und Behandlung besondere Rück- ständig abgeschlossen von einander wohnen, ist nicht richtig. Es fichten beobachtet haben, von denen man jetzt keine genügende gibt vielmehr überall einen ausgedehnten Handelsverkehr, daneben Stenntnis hat; endlich aber soll der von ihnen zur Behandlung oft allerdings vollständige Feindschaft unmittelbar benachbarter des Holzes benutzte Lack von größtem Einfluß gewesen Stämme. Körperliche Entartung infolge von Inzucht hat Dr. Pöch fein. Das Unglück hat es gewollt, daß die damalige bis jetzt noch bei keinem Wolfe gesehen. Entweder waren die Schule des Geigenbaues das Geheimnis seiner Zusammen Stämme doch zu groß, oder noch nicht lange genug abgeschlossen, feßung und Zubereitung mit ins Grab genommen hat. Jezt oder es wurden die Folgen der Inzucht durch Wechselheirat oder hat Vincent Cooper vor der in England bestehenden und auf die Kindertausch verhindert. Förderung des Geigenbaues abzielenden Cremona - Gesellschaft Unter den Kai im Hinterlande von Finschhafen fand Pöch die Ansicht entwickelt, daß der zur Herstellung des alten Geigenlads ume. etwa 800 erwachsenen Männern neun, die unter 140 Zenti benuste harzartige Stoff nach der Auflösung einer ganz besonderen meter( bis herab zu 133 Zentimeter) hoch waren; er ist geneigt, in Behandlung unterworfen wurde. Es müsse eine Flüssigkeit benußt ihnen den Reſt einer jegt im Kaivoll aufgegangenen 3 wergworden sein, die auf einen löslichen Gummi ebenso wirkte wie Bad bevölkerung zu erblicken. pulver auf Teig, indem sie die Masse geschmeidig und elastisch Die Papuas nähren sich zwar immer vorwiegend mit Pflanzenmachte. Was dies für eine Flüssigkeit gewesen ist, weiß man bisher fost, aber nie allein damit. Sie essen hauptsächlich Knollenfrüchte: noch nicht, und ihre Benuzung ist etwa um das Jahr 1800 außer Vams, Taro und Süßkartoffeln; in vielen Gegenden ist Sago ein Gebrauch gekommen. Immerhin stehen der wissenschaftlichen und Hauptnahrungsmittel. Daneben werden viele Bananen, Brotfrucht, technischen Erforschung nach dieser Richtung hin noch neue Wege offen, mitunter auch der von Malayen eingeführte Mais gegessen. Das die vielleicht schließlich zum Ziel führen werden. Die reiche Fleisch liefert vor allem das überall gezüchtete und auch wieder verund glänzende Farbe, die ein Hauptmerkmal der alten italienischen wilderte Schwein, der Hund und die Hühner. Die Beuteltiere, zu denen Geigen ist, war nach der Ansicht von Cooper das Ergebnis eines alle Säugetiere des Gebietes außer dem Schwein, dem Hunde, der Maus, eigenen fünstlerischen Geschmads der Geigenbauer und stand der der Ratte, dem fliegenden Hund und der Fledermaus gehören, spielen Entstehung nach nicht mit der Entwickelung des Geigenbaues in wegen ihrer Kleinheit und ihrer schweren Erreichbarkeit feine wichtige einem engen Zusammenhang. Vielmehr hatte sich die Kunst der Rolle als Nahrungsmittel, und die Vogelwelt wird von den Waffen Malerei mit farbigem, durchsichtigem Lack bei den italienischen der Papuas auch wenig belästigt. Dagegen werden an der Küste Künstlern schon seit Jahrhunderten entwickelt, ehe noch eine einzige immer Fische und viele Muscheln verspeist, auch die Flüsse liefern Geige in in Italien gebaut worden war. Diese Angaben Fische( namentlich Aale) und Krebse. Wo die Fleischnahrung knapp flingen für den modernen Geigenbau nicht sonderlich ist, kann man mitunter bedeutenden Fleischhunger beobachten. ermutigend, im Gegenteil, fie legen die Schlußfolgerung nabe, Bei den Kai kommt es daher vor, daß eine gebratene Feldmaus daß wieder noch ein langes Studium dazu gehören könnte, ehe man unter vier und mehr Menschen verteilt wird. Dr. Pöch hält es für hinter das Geheimnis der berühmten Cremoneser und ihrer Genoffen zweifellos, daß die Freude am Menschenmahl in Neu- Guinea zum gekommen sein dürfte. Es vergeht zwar kaum ein Jahr, in dem Teil wenigstens in Fleischhunger wurzelt; zum Teil liegen der nicht irgend woher die Kunde kommt, daß das Rätsel endlich seine Menschenfresserei allerdings auch verwickelte überfinnliche VorLösung gefunden habe. Bald werden Geigen aus einem ganz neuen stellungen zugrunde. Stoff verfertigt, z. B. neuerdings aus Porzellan, bald wird ein bisher unbeachtet gebliebener Stoff als jene mit heißem Bemühen gesuchte Ingredienz des alten Geigenlacs angepriesen, wie es unlängst mit dem aus China stammenden Hankau- Lack geschehen ist. Bisher aber haben diese Ankündigungen immer zweierlei miteinander gemein gehabt: zunächst die Behauptung ihrer Urheber, daß die nach ihrem Rezept hergestellten Geigen alles andere und womöglich auch die mit Gold aufgewogenen italienischen Violinen an Größe und Schönheit des Tons übertreffen, und zweitens den fatalen Umstand, daß man bergeblich auf praktische Beweise dieser Behauptung wartet. Vielleicht wird einmal ein glücklicher Zufall, der bei wissenschaftlichen und technischen Errungenschaften schon so oft das beste getan hat, auch in diesem schwierigen Punkt zur Aufklärung führen.
Ein Teil des Eigentums der Papuas gehört der ganzen Dorfschaft, andere Dinge dürfen nur mit Erlaubnis der Verwandten veräußert werden, wieder anderes ist persönliches Eigentum. Der Besitz des einzelnen gleicht sich aber immer wieder so aus, daß alle gleich reich find.
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Bei der Prüfung der Schnitzereien der Monumbo ergab sich, daß die Bedeutung der Verzierungen der großen Masse des Wolfes unbekannt ist, nur einige einflußreiche alte Männer wissen sie zu deuten, diejenigen, in denen die Ueberlieferungen des Boltes fortleben, dieselben, die die Sagen, Gesänge und Zeremonien ihres Volkes kennen. Selbst der, welcher die Verzierungen nach vorliegendem Muster oder aus der Erinnerung schnitzt, ist sich über ihre Bedeutung völlig im unklaren. Nur einzelne Stämme schnitzen t. Sandpumpen. Ein sehr merkwürdiger Bergbau, wenn man wirklich gut, vor allem die an der Mündung des Augustabon diesen beziehen die Monumbo ihre guten diefen Namen auf einen solchen Betrieb überhaupt noch anwenden Flusses; und Masten. Auch alle ihre Tänze und darf, findet an einem Platz unweit der amerikanischen Großstadt Holztrommeln man darf daher Chicago statt, wo eine große Industriegesellschaft ein Lager von Gesänge stammen von diesen Völkern, und ant der Mündung des Augusta Flusses einen größeren feinem Sand für die Herstellung von Glas ausbeutet. Es ist ein echter amerikanischer Großbetrieb, der in verhältnismäßig furzer Kulturmittelpunkt vermuten. Weder die Monumbo und die Leute Zeit dazu geführt hat, in dem Boden der betreffenden Dertlichkeit am Augusta- Flusse verstehen ihre eigenen Gefänge; es sind also Worte einer alten, heute schon vergessenen und nicht mehr vers eine ungeheure Höhlung bon 45 000 Quadratmeter bei einer Tiefe von 30 Meter zu schaffen. Nach einer Mitteilung standenen Sprache. Dr. Pöch hat phonographische Aufnahmen des des„ Kosmos" werden dabei ganz besondere Maschinen verwandt, Tertes dieser Gefänge sowie auch der Sprache der Eingeborenen, Eine ihrer Trommelzeichen und einiger Weisen auf Musikgeräten gemacht.indem der Sand aufgepumpt wird, als ob er Wasser wäre. Dampfmaschine pumpf zunächst Wasser aus einem Brunnen auf und schleudert es gegen die Sandwände, die unter diesem Druck zusammenstürzen. Das entstehende Gemisch von Sand und Wasser Das Wiener Deutsche Volts Theater hatte im fällt in einen großen Behälter, wo es von einer weiteren Bumpe aufgenommen wird, die es durch Druckluft weiter befördert. In Vorjahre einen Preis von 2000 Kronen für das bühnenwirksamste jeder Stunde werden auf diese Weise etwa 150 kubikmeter der Stück ausgeschrieben. 559 Arbeiten waren eingegangen. Jetzt haben Mischung abgebaut, in denen etwa 50 Tonnen Sand enthalten sind. die Preisrichter die drei relativ besten zur Aufführung vorgeschlagen. Die Sandpumpen müssen selbstverständlich Ventile von ganz befonderer Stärke befizen.-
Völkerkunde.
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Notizen.
Es sind dies:„ Versöhnung" von Helene Hirsch,„ Ver 66 sacrum von Marie delle Grazie, Der Stein von Pisa" von Leo Hirschfeld. Die drei Stücke werden noch in dieser Saison im Volts- Theater aufgeführt, und drei Wochen nach der Aufführung des dritten Stüdes erfolgt die Zuerkennung des Preises für jenes, das die stärkste Bühnenwirkung hatte. Salome " von Richard Strauß hat bei der Aufführung in Breslau jubelnden Beifall gefunden.
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Eine große Kunstgewerbe- Ausstellung soll 1907 auf dem Terrain zwischen der Hardenbergstraße und dem Kurfürsten
- Neue Forschungen in Neu Guinea . Die Wiener Afademie hat soeben einen ersten Bericht des Dr. R. Pöch veröffentlicht, der sich Mitte 1904 für wissenschaftliche Forschungen nach Kaiser Wilhelm Land begeben hatte. In der Tägl. Rundsch." finden wir folgenden Auszug. Pöchs Messungen haben eine Reihe deutscher Unterschiede zwischen dem Papua , d. h. dem Eingeborenen Neu- Guineas, und dem Melanesen, dem schwarzen damm stattfinden. Betwohner der östlich und südöstlich davon gelegenen Inseln ergeben,- Schinkel- Wettbewerb. Auf dem Gebiet des Ho ch= so daß an dieser Scheidung, die einige Anthropologen schon aufgeben baues( Aufgabe: Ausgestaltung eines Marktplages in einer mittelwollten, festzuhalten ist. Die Grenzen der beiden Sprachgruppen, großen Stadt) erhielt den Staatspreis und die Platette mit dem der melanesischen und der papuanefischen, fallen aber mit der Raffengrenze durchaus nicht immer zusammen.
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Bildnis Schinkels der Regierungsbauführer Friedrich Lahrs ; auf dem Gebiet des Wasserbaues( Aufgabe: Entwurf zu einem Fischerei- und Handelshafen an der deutschen Nordseeküste) der Regierungsbauführer Georg Ortmann, und auf dem Gebiet des Eisenbahnbaues( Aufgabe: Entwurf zu einem Verschiebebahnhof zwischen Neubabelsberg und Zehlendorf ) der Regierungsbauführer Erich Lehmann.
Die Stämme der Papuas zeigen einige förperliche Verschiedenheiten; viel häufiger und größer aber sind die Abweichungen in der Sprache, die selbst innerhalb ein und desselben Stammes auf treten tönnen. Die Monumbo z. B., die in der Gegend von Potsdamhafen wohnen, sind etwa 500 Stöpfe start und verteilen sich Verantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin.- Drud u. Verlag: Barwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
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