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Sandmannes Eckert zu nennen. Er handelte in Herischdorf in raumes ein trübes Halbdunkel, und man nimmt nun an, daß die Schlesien mit Sand. Seinen Kunden schnitt er aus Danirfeit leuchtenden Papillen den Zweck haben, den futterbringenden Vogel­die kleinen Schattenrisse, die mit feinster Beobachtung Szene aus eltern den Weg zu den hungrigen Schmäbeln der Jungen zu weisen. feiner Umgebung festhalten, Bauernwagen, die Heimwärts fahren, Auch das Funkensprühen der Haare vieler höheren Tiere wie und hinten sigt der Handwerksbursche auf, der seine Pfeife schmaucht, auch des Menschen, das man im Dunkeln namentlich beim Stämmen Hühner im Hof, Kühe auf der Weide, Ziegen auf der Wiese, alles mit einem Kautschuckkamm sehr schön beobachten kann, hat mit der in fleinstem Format, sparsam und genau, voll feinster Beobachtung. wirklichen Lichtentwickelung der niederen Tiere und Pflanzen nichts Außer den Genannten sind noch die an Ludwig Richter ge- gemein. Vielmehr handelt es sich hierbei um einfache elektrische mahnenden Szenen aus dem Familienleben von Fröhlich( Berlin ) Reibungserscheinung. Der einzige in der Literatur ausführlicher und die Bilder von Wilh. Müller( Düsseldorf ) zu erwähnen, die beschriebene Fall, daß auch ein höheres Wirbeltier Leuchtvermögen einen erotischen Charakter haben, wilde Tiere im Urwald, zwischen befißt, ist der von Sterville aufgezeichnete Fall einer surinamischen Schlinggewächs in reicher Linienfülle zeigen. Kröte. Das Tierchen soll nämlich im Innern seines Maules Leucht> organe besitzen. Solange jedoch keine genaueren Beobachtungen hierüber angestellt sind, wird man wohl Kerville zustimmen müssen, der das Leuchten im Maule der Kröte damit erklärt, daß dieselbe ein leuchtendes Insekt verspeist hätte.

Auch in unserer neuesten Zeit findet der Schattenriß noch hier und da Pflege, wie die gefälligen Arbeiten von Jos. Beckmann, die mit Versen zusammenwirken, von Gertr. Schubring, Cécile Leo ( leichte, graziöse Illustrationen zu Goethe, Novalis , Eichendorff ) so­wie die überaus scharf und charakteristisch, zugleich großflächig heraus­gearbeiteten Tierfilhouetten, meist Hirsche und Rehe, von Föfentscher, ausgezeichnet durch die brillante Naturbeobachtung, zeigen.-

ie. Der Riefenturm von Coney- Island . Schon vor einigen Jahren tauchte die Nachricht auf, daß auf der Coney - Insel bei New York ein Turm von ungewöhnlicher Höhe errichtet werden sollte. Coney- Jsland ist eine kleine Insel, die östlich von der Ein­fahrt in die Mündung des Hundsonflusses gelegen ist. Jetzt sind nach einer Mitteilung des Engineer" endgültige Pläne für das Unternehmen ausgearbeitet worden. Der Turm soll danach eine Höhe von 210 Metern, einen Durchmesser von 90 Metern und 45 Meter über dem Erdboden eine große Gartenanlage erhalten, die ein Restaurant, ein Theater und eine Rollschuhbahn einschließen wird. 75 Meter über dem Erdboden würde ein Lufthippodrom zu liegen kommen, 90 Meter hoch ein Café und eine große Halle, die sich um ihre Achse dreht; 120 Meter hoch ein Palmengarten, 150 Meter hoch eine Plattform für wissenschaftliche, namentlich astronomische Beobachtungen. In noch größerer Höhe würde sich dann eine Abteilung des Wetterbureaus der Vereinigten Staaten niederlassen. Außerdem ist die Aufstellung eines drehbaren Schein­werfers in Aussicht genommen, der an Größe und Leuchtkraft alle bisherigen Apparate dieser Art übertreffen soll. Nach den vor­läufigen Anschlägen würden für die Erbauung mehr als 700 Tonnen Stahl notwendig sein, und die Kosten würden sich auf 3 894 000 m. belaufen. Abgesehen von dem Gerüst des Turmes selbst, für das nur Stahl verwandt wird, soll der ganze Bau mit sorgfältigster Rücksicht auf Feuersicherheit ausgestattet werden.

si. Leuchterscheinungen bei höheren Tieren. Es ist eine schon Feit langem bekannte Tatsache, daß viele Lebewesen das Vermögen besiken, im Dunkeln mehr oder weniger starke Lichterscheinungen zu erzeugen. Man findet diese seltsame Fähigkeit sowohl bei zahl­reichen Pflanzenarten wie auch in der Tierwelt. Im allgemeinen sind es jedoch verhältnismäßig niedrig stehende Vertreter der beiden Reiche, bei denen Lichteffekte beobachtet wurden. So finden wir leuchtende Formen unter den Pflanzen namentlich bei den Bakterien und Pilzen, und bei den Tieren sind Lichterscheinungen beobachtet bei den einzelliger Urtierchen, den Muscheln, Quallen, Seesternen, Insekten bis herauf zu den Fischen. Namentlich die großen Tiefen der Weltmeere, die von keinem Strahle des Tageslichtes mehr er Hellt werden, sind reich an leuchtenden Tierarten. Den höheren und Höchsten Repräsentanten der Tierwelt dagegen, den Reptilien, Vögeln und Säugetieren schien ein Leuchtvermögen völlig zu fehlen. Als dann vor einigen Jahren Berichte über eigentümliche Leucht organe auf dem Schnabel eines australischen Prachtfinken, die Gould- Amandine, einliefen, begegneten diese allgemeinem Zweifel. Man glaubte, daß diese Beobachtungen auf einer Täuschung be­ruhten, und daß sich auf der Schnabelwachshaut des betreffenden Vogels vielleicht Leuchtbakterien angesiedelt hätten, welche den Jrr­tum verschuldeten. Neuerdings ist es dann aber dem bekannten Leipziger Zoologen Karl Chun gelungen, durch genaue Beobachtung und eingehende Untersuchung eines sechs Tage alten lebenden Nest­jungen, die vorliegenden Verhältnisse flar zu stellen und die erſten Berichte teilweise zu bestätigen. Die Gould- Amandine besitzt zu beiden Seiten an den Mundwinkeln ihres wachsgelben Schnabels ziemlich große auffallend blau gefärbte Papillen( Wärgchen), welche tatsächlich in der Dunkelfammer ein eigentümliches Glühen von sich ausgehen lassen. Das Leuchten und Glühen wurde aber nur dann bemerkt, wenn die Dunkelkammer nicht völlig verfinstert war, sondern noch schwache Lichtstrahlen durch irgend welche Ritzen und Jm Lustspielhause gelangt der Schwank, Die von Spalten Eingang fanden. Sobald dagegen die Dunkelkammer voll- ochsattel" am 19. März zur Erstaufführung. Der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen wird ständig verfinstert wurde, verschwand auch sogleich jegliche Licht­erscheinung, und die Papillen waren ebenso dunkel und unsichtbar, seine Fahresausstellung am 3. Juni in den Räumen der wie die übrigen Körperteile des Prachtfinken. Sowie man dann städtischen Kunstschule in Düsseldorf eröffnen. aber wieder Lichtspuren hinzutreten ließ, erstrahlten die Schnabel­papillen auch sofort in ihrem eigenartigen Glanze. Damit war der ungweifelhafte Beweis geliefert, daß es sich bei der Goulb­Amandine zwar nicht um eine selbständige Phosphoreszenz handelt, wie bei den echt leuchtenden Tieren, unserem Leuchtkäfer usw., wohl aber um eine nicht minder auffällige Reflexerscheinung.

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Notizen.

eine Abfertigung von 24 000 M., darf aber zwei Jahre keine ähnliche Hermann Bahr geht nicht nach München . Er erhält Stellung annehmen. Tut er es, so zahlt er 6000 M. zurück. Bahr hat sich verpflichtet, während zweier Jahre nichts gegen die Münchener So wäre denn auch dieser Rummel zu Intendanz zu schreiben. Ende! Ein Pferdehandel, selbst mit einem Zigeuner, gerät"

schneller.

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Die Erforschung des deutschen Bauernhofes und Bauernhauses nach ihrer geographischen Verbreitung hat sich der Gesamtverein der deutschen Geschichts- und Altertumsv reine zur Aufgabe gemacht. Für Bayern bildet der Verein für bayerische Volkskunde und Mundartenforschung in Würzburg die Hauptstelle für diese Erhebungen.

Diese Anschauung wurde auch durch die eingehende Untersuchung · Die gegen 80 000 verschiedene Arten umfassende Stau des feineren, mikroskopischen Baues der Leuchtorgane" bestätigt. Dingersche Schmetterlingssammlung in Blasewitz bei Es zeigte sich nämlich, daß die blauen Papillen aus zwei überein- Dresden wird zum Preise von 300 000 Mark zum Verkaufe aus­anderliegenden Schichten von Bindegewebe bestehen, zwischen denen geboten. sich sternförmig berästelte Pigmentzellen wie ein Reflektor, der die Im Jahre 1820 wurde für das Kilogramm Chinin auffallenden Lichtstrahlen auffängt, sammelt und wieder zurück- 1360 Mart bezahlt. Im Jahre 1890 kostete das Kilogramm 45 Mark, wirft. Eine ganz ähnliche Erscheinung bieten die im Volksmunde in den letzten drei Jahren ist der Preis von 33 auf 25 Mark ge­als Leuchtmoose bezeichneten Pflänzchen, die sich häufig in Berg- funfen. Die Gewinnung der Chinarinde bat nach dem Cosmos" waldungen in den Höhlungen des Schiefergesteins finden. Auch das eine besondere Geschichte. In seiner ursprünglichen südamerikanischen Aufleuchten mancher Farnarten und Selaginellen gehört hierher. Heimat, namentlich in den Staaten Bolivia und Venezuela , haben Die bisweilen sehr kräftigen Lichterscheinungen der genannten sich die Bestände des Chinarindenbaums allmählich erschöpft, und die Pflanzen beruhen nämlich lediglich auf einer Zurückstrahlung des Ausfuhr aus Columbia, die früher einen Wert von 20 Millionen einfallenden Tageslichtes. Auf der Oberfläche der Blätter finden Mark Hatte, bringt jetzt nicht einmal den fünften Teil. Dagegen sind fich eigentümlich gestaltete, linfenförmige Bellen, deren tegelartig audere Länder, wo das foftbare Gewächs fünstlich eingeführt und ge­verlängerter, unterer Abschnitt mit zahlreichen Blattgrüntörperchen zogen worden ist, als Lieferanten der Chinarinde an die Stelle von ( Chlorophyll) angefüllt ist, und die ganz nach Art der Blend- Südamerika getreten, und zwar erzeugen Indien , Ceylon und laternen wirken, indem sie die einfallenden Lichtstrahlen brechen und namentlich die Jusel Java zusammen 10 der ganzen Weltproduktion zurückverfen. Man hat es somit hier wie bei der Gould- Amandine dieses Stoffs. Die wichtigsten Märkte für Chinarinde sind Hamburg , mit demselben Vorgange zu tun, auf dem auch das Schimmern Amsterdam , London , Baris und New York . und Leuchten der Augen unserer Katzen und anderer Raubtiere be­ruhen. Bei allen auffälligen Erscheinungen im Bauplane eines Tieres drängt sich unwillkürlich die Frage auf, welchen Nutzen die betreffende Einrichtung für das Leben hat, und so versuchte auch Chun Klarheit darüber zu verschaffen, welche Bedeutung diesen Schimmernden Schnabelpapillen wohl zufommt. Es ist bekannt, daß die Gould- Amandine, wie überhaupt zahlreiche Prachtfinten, Nester aulegen, welche bis auf ein kleines Fluchloch, das der Mutter gerade noch das Ein- und Ausschlüpfen gestattet, vollständig ge­schlossen sind. Infolgedessen herrscht in dem Innern des Brut­

t. Der Aufschwung der Edelsteinerzeugung in Brasilien ist in letzter Zeit ein ganz außerordentlicher gewesen. Namentlich die Forschungen in der Provinz Minas Geraes haben zur Entdeckung von Turmalinlagern geführt, die schöne rote, blaue und grüne Edelsteine geliefert haben, außerdem zur Auffindung von Beryllen, unter denen sich prächtig blau und grün gefärbte Steine auszeichnen. Eine große Menge von brasilianischem Amethyst ist aus der großen mandelförmigen Einlagerung gewonnen worden, deren Kern auf der Düsseldorfer Ausstellung vom Jahre 1902 zu sehen gewesen ist.-

Verantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin.- Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Einiger& Co., Berlin SW.