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gerufen.
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Silberbäder hat seit der Liebigschen Erfindung selbstverständlich zu entfernen, dann aber auch die Fläche zu glätten haben. Diesem zahlreiche Aenderungen erfahren, das Prinzip zur Herstellung Zwecke dienen Bürsten mit weichen, elastischen Drahthaaren, und folcher Spiegel ist aber das gleiche geblieben. Die Lösung eines zwar wird die Wirkung namentlich durch eine peitschenartige AnSilbersalzes, am besten des salpetersauren Silbers( Höllenstein), wendung der elastischen Haare auf die rohbearbeitete Fläche hervor bersetzt man mit viel Ammoniak und Aetnatron und scheidet dann mittels Milchsäurelösung, Traubenzucker oder Weinsäure das glänzende Metall auf der sorgfältig gereinigten Glasplatte ab. Ein Delfarbenüberzug gewährt der dünnen Schicht den nötigen Schuß. Die Auftragung der Flüssigkeit geschicht entweder derart, daß man die Tafel in ein flaches Gefäß bringt, so daß fie die Oberfläche des Bades gerade berührt, oder man gießt die Flüssigkeit über die Tafel.
Die älteren Versuche, Gold oder Platin als Belegmittel anzuwenden, find oft wiederholt worden, ohne aber, schon wegen der Kostspieligkeit der Materialien, ausgedehnte praktische Verwendung gefunden zu haben. Platinchlorid wird mit Lawendelöl berrieben, dann seht man zum Verbinden der Masse beim Schmelzen noch etwas Bleiborag zu, trägt das Ganze mit dem Pinsel auf, und beim Erhitzen wird metallisches Platin reduziert. Die Abscheidung des Goldes geht ähnlich der des Silbers vor sich. Außer dem schon oben angeführten Nachteil der Rostspieligkeit zeigen Platin und Gold unangenehm wirkende Nebenfarben; Silber ist also das geeignetste Metall zum Belegen und es hat auch mehr und mehr das Quecksilber aus der Spiegelfabrikation verdrängt.-
Es muß einleuchten, daß das Verfahren wesentlich verkürzt und verbilligt werden kann, wenn das Nacharbeiten durch Anwendung eines rationellen Verfahrens überhaupt vermieden wird. Solch ein Verfahren ist Richard Riemerschmid in Basing bei München patentiert worden. Die neue Erfindung besteht darin, daß die weichen Teile unter möglichster Schonung der Harten Partien ohne vorbereitendes Verfahren lediglich durch Bearbeitung mittels geeigneter Metalldrahtbürsten und unter besonderer Berücksichtigung der Faserrichtung vertieft werden. Die zu diesem Zwecke verwendeten Walzenbürsten oder Streichbürsten müssen mit verhältnis mäßig starken, jedoch ziemlich Langen und darum fehr elastischen Drahthaaren versehen sein. Bei regelmäßiger und annähernd paralleler Faserrichtung ist die Anwendung rotierender Bürsten, bei unregelmäßiger und namentlich flammiger Zeichnung des Holzes die Anwendung von Streichbürsten zweckmäßiger. Die Patentschrift betont, daß ein Vorzug des Verfahrens darin bestehe, daß die Spitzen der elastischen Drahthaare stets von der harten Fafer abgleiten und mur in den weichen Zeilen der Holzfläche einen Angriff ausüben. An die Stelle des Stoßens mit harten, furzen Drahtbündeln, welche auch das Hartholz angreifen, ist also ein Bürsten mit langen elastischen Drahthaaren getreten, welche das Bartholz schonen.
ie. Telephonie auf große Entfernungen. So berblüffend die Fortschritte sind, die das Verkehrswesen durch den Fernsprecher gemacht hat, so ist dessen Leistungsfähigkeit noch immer nicht so unbegrenzt, wie der Mensch es verlangt. Zum Beispiel wird es feit langem schon als ein Mangel empfunden, daß man nicht von Europa nach Amerika hinüber telephonieren fann. Wieviel Jahre sind seit der Verlegung des ersten Kabels durch den atlantischen Ozean verstrichen, und noch heute verbindet kein telephonisch benubbares Stabel die beiden Erdteile. Es hat aber den Anschein, als ob es jetzt endlich mit der Erfüllung dieser Forderung ernst werden wird. Das Fachblatt„ Etincelle Electrique " spricht davon, daß man wahrscheinlich von heute über ein oder zwei Jahre zwischen London und New York wird telephonieren können. Das englische Post Office hat in letzter Zeit eifrige und eingehende Versuche über die Verbesserungen telephonischer Mitteilungen bei großen Entfernungen gemacht und die von Professor Pupin vorgeschlagenen Induktionsrollen als ein vorzügliches Mittel befunden. Es wird sich jetzt noch darum handeln, ob solche Rollen in Verbindung mit einem Stabel angebracht werden können. Dazu müßte ihr Umfang so weit verringert werden, daß sie unter der schützenden Hülle des untermeerischen Kabels Plak fänden. Am eifrigsten ist seit einigen Jahren von Hearviside an der Lösung dieser Auf- Herrn Meyer find allmählich unnatürlich." gabe gearbeitet worden, während Bupin selbst seine Erfindung bei Ueberlandlinien zur Einführung, gebracht hat. Ein Ingenieur des Post Office, der die englischen Versuche geleitet hat, hat sich jedoch dahin geäußert, daß die Herstellung eines telephonischen Kabels zwischen England und den Vereinigten Staaten awar theoretisch möglich sei, in der Ausführung aber vorläufig noch großen Schwierigkeiten begegnen würde. Diese Hindernisse sind nicht elektrischer, sondern mechanischer Art, weil eben bisher noch kein Mittel gefunden ist, die Induktionsrollen ohne Herabsehung ihrer Leistungsfähigkeit genügend zu verkleinern. Eine Probe ist schon bei dem Kabel zwischen Frankreich und Irland gemacht worden, aber bei einem transatlantischen Telephonkabel würden weit höhere AnSprüche an die Rollen gemacht werden müssen.
Soll nun der erhabenen Maserung noch ein besonderer Glanz verliehen werden, ein höherer Feinheitsgrad, so wird die Fläche mit einem walzenförmigen Körper poliert, der aus einzelnen, nebeneinander angeordneten Leinwandscheiben besteht. Diese werden zur Erzielung einer schnellen und guten Wirkung mit etwas Schmirgel oder Glasstaub bestreut. Derartige Walzen aus Leinwandscheiben werden ja auch sonst vielfach zum Polieren angewandt, aber nicht speziell auf gemaferte Holzflächen und in Verbindung mit dem hier beschriebenen Verfahren. Aus diesem Grunde ist auch dieses Polierverfahren patentiert worden. Der wesentliche Fortschritt besteht aber darin, daß die erhabene Maserung mit einem außerordentlich geringen Kostenaufwande nach dem neuen Verfahren bewirkt werden fann. Nach Angabe der Patentschrift soll sogar nur der zehnte Teil des bisher erforderlichen Kostenaufwandes notwendig sein, und doch soll noch eine erheblich schönere Wirkung als bisher erzielt werden. Fred Hood.
Technisches.
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Humoristisches.
Neuer Vergleich. Hören Sie, die Prahlereien des " Ja, der Kerl renommiert wie'n Vaterlandslied!"
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Beim Juwelier. Tänzerin:„ Diese Brosche hat mir gestern ein Verehrer übersandt! Was sind das eigentlich für Steine?" Juwelier: Das sind Prellsteine, mein Fräulein!"
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- Das Wichtigste. In Sunzendorf geriet die Villa des Dr. Zaunhappel in Brand. Als sie am hellsten brannte, kam die Feuerwehr, und als die letzten Trümmer fanten, stand Dr. Baunhappel mit strahlender Miene da und schwang ein Bapier.
Haben S' denn gar nichts retten tönnen?" fragte man ihn. " Oh- ja, Gott sei Dant," rief er, das Ehrendiplom bom Feuerwehrverein!" ( Lustige Blätter".)
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Notizen.
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- Neue Methode zur Erzeugung erhabener Maserung auf Holzflächen.( Nachdruck verboten.) Seit sehr langer Zeit schon belegt man Möbel aus untergeordneten oder- Reinhardt beschließt seine Direktion im Neuen wohlfeilen Hölzern mit Fournieren aus edlerem Material, nament Theater" mit einer Aufführung von Offenbachs Drpheus lich auch wegen der schöneren Zeichnung dieser Hölzer. Vor einigen in der Unterwelt". Der Ertrag fällt der Pensionskasse der Jahren wurde ein Verfahren patentiert, diese Zeichnung oder Deutschen Bühnengenossenschaft zu. Maserung der Hölzer, welche auf der verschiedenartigen Struktur Die vier Grobiane", das musikalische Lustspiel von derselben beruht, aus der Fläche herauszuholen, indem mittels Wolf- Ferrari , gelangt noch in dieser Spielzeit an der Wiener Sandstrahlgebläse die weicheren Partien des Holzwerkes vertieftofoper zur Aufführung. - oder bis zu einem gewissen Grade fortgearbeitet wurden. Man- In Stuttgart hat sich ein Verein württembergis gewann auf diese Weise einmal die Möglichkeit, ein zartes, der scher Kunstfreunde gebildet. Der Verein läßt sich von BroNatur des Holzes angemessenes Relief zu gewinnen, dann aber auch feffor B. Panfot ein großes Ateliergebände für die nach die Möglichkeit, durch teilweises Ueberdecken von Flächen einzelne Partien gegen den Sandstrahl zu schüßen und so ein sehr abwechselungsreiches Ornament aus erhabenen und vertieften, aus glatten und geraubten Flächen zu erzeugen.
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Stuttgart zu berufenden Künstler errichten und garantiert jedem der Künstler cine bestimmte Jahreseinnahme, vermittelt ihnen Aufträge und veranstaltet Ausstellungen für fie. Die Vorschläge für die Berufungen gehen von der Künstlerkommission des Vereins aus. Nach einem anderen Verfahren werden die weichen Partien des Bisher sind Friz Erler und J. V. Cissarz berufen worden. Holzes durch Bearbeitung mit Stahldrahtbündeln vertieft. Aber Ein altorientalische Prachtwert über Beide Verfahren, sowohl die Anwendung des Sandes, der mit großer Teppiche wird von A. von Scala, dem Direktor des österGewalt gegen die Fläche geschleudert wird, wie auch die Anwendung reichischen Museums für Kunst und Industrie, herausgegeben. Das der Stahldrahtbündel haben den Uebelstand, daß auch die härteren Wert umfaßt 25 Tafeln, jede Tafel wird in 16 bis 18 Farben herPartien, die festen Fasern des Holzes angegriffen und rauh gemacht gestellt. werden, wenn auch nicht in demselben Maße wie die weicheren-Wie der„ Herald" meldet, zählt das„ Größte New Teile. Namentlich gilt dies auch von dem Verfahren, nach welchem ort", nämlich das Areal im Umkreise von 19 englischen Meilen die Bündel in Richtung der Drähte auf die Holzoberfläche gestoßen vom Rathause, jest 8 200 000 Einwohner. In dieser Region vermehrt werden. Dieser Uebelstand muß durch ein zweckmäßiges Nacharbeiten sich die Bevölkerung um 18 Personen stündlich. Es zeigt sich auch wieder beseitigt werden. Das geschieht mittels geeigneter Draht in New York eine starke Tendenz zur Ansiedelung in außerhalb bürsten, welche einerseits die haftengebliebenen scharfen Sandkörnchen liegenden Orten.
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