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Händen weit über das Land griffen. Der Negen praffelte tagelang| los dadurch, daß Teilchen des grauen Metalle von dem einen Dach nieder zur Freude der Weinbauern und Tabafpflanzer, zum Aerger auf das andere geweht worden sind und dieses angesteckt haben. der Städter, die durch den tiefen Schmutz der Gassen waten mußten. Durch einen Versuch ist die Ansteckungsfähigkeit des weißen Zinns Dann kamen warme Tage. Die öde Steppe wurde rasch grün, an durch graues von E. Cohen bewiesen worden, indem er gesundes den Abhängen der Hügel und Berge sprossen die Kräuter auf. Ein weißes Binn , das in die Lösung eines Binnsalzes, des sogenannten grüner Hauch liegt über dem Lande. In den Gärten blühen die rosa Pinksalzes eingetaucht war, mit grauem impfte. Es dauerte dann Pfirsiche, die Aprikosen, Mandeln, die Kirschen, Pflaumen und gar nicht lange, so entwickelten sich auf der geimpften Platte zahl. andere Obstbäume, die von weißen und roten Schleiern übersponnen reiche Infektionsherde, von denen aus sich die Umwandlung und der find. In den Aesten der Platanen, die hier schon dicke Blattfnospen Berfall des weißen Binns ausbreitete. Auf der anderen Seite fann haben, singt ine Menge von lustigen Stiegligen und Meisen, und man das graue Binn auch jederzeit wieder durch Erhikung in weißes auch die Spatzenmännlein bringen den Jhrigen, so gut sie es fönnen, zurückverwandeln. ein Ständchen. Die wilden Gänse und die grauen Kraniche sind in ihre alten Quartiere eingerückt. Auf den Wiesen jetzt sieht die Ebene wie eine einzige große Wiese aus blühen mancherlei zierliche Blumen. Hübsch nimmt sich das kleine und große leuchtend rote Adonisröschen aus. An den Rändern der Aecker stehen die weißen Sterne eines Ornithogalum, einer Liliacee, tiefblaue Traubenhyazinthen heben die Köpflein aus dem Boden. In den Gräben wuchert die kleine orangengelbe Ringelrose und ein prachtboll blaues Epilobium, das man als Frühjahrseinfassung bi uns einführen sollte. Ganze Strecken sind violett von den großen Blüten einer niedrigen Malve, andere dunkelgelb von einer kleinen Mohnart mit zierlich gefiederten Blättern, eine Miniaturausgabe der kalifornischen Escholtzia. Auf den Höhen sind die niedlichen Liliaceen Chionodoxa und die auch in Griechenland viel verbreitete weißgelbe Triteleia dem felsigen Boden entsprossen, die Schwertlilien haben schon Knospen, bald werden sie lichtblaue Blüten zeigen. Der Wachholder des Balkans, ein niedriger, am Boden friechender Busch Juniperus sabinodes, der die Abhänge des Balkans bis in beträchtliche Höhen bekleidet, hat sich mit frischestem hellem Grün geschmückt. leberall treibt es und gcünt es und darüber erglänzt der tiefblaue Himmel des Südens, und leuchtender Sonnenschein liegt über der Landschaft. -
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Auf die Umwandlung des weißen Binns in graues führt Brauns nun die Tatsache zurück, daß unter den antifen Gefäßen solche von Binn entweder überhaupt fehlen oder wenigstens nur verschwindend selten angetroffen werden; denn wenn das Zinn auch nicht ver. schwindet, so zerfällt es doch in ein unscheinbares graues Pulver, das wie Asche aussieht und vermengt mit Erde usw. der Beobachtung entgeht. An jüngeren Geräten, die einige hundert bis tausend Jahre alt waren, fonnte man diese Umwandlung bereits mehrfach direkt nachweisen. So beobachtete Schertel den Zerfall an einer Medaille und einer Anzahl von Ringen aus Zinn , die in einer Holzschachtel verwahrt drei bis vier Jahrhunderte in einer Nische im Freiburger Dom eingemauert waren. Ein leichtes Schütteln der Schachtel genügte bereits, um Ringe und Denkmünze in zahlreiche winzige Stücke zerfallen zu lassen. Das Zinn einer antiken, mehr als zwei Jahrtausende alten Schüssel, welche vor geraumer Zeit in England bei einer Ausgrabung in der Nähe von Appelshaiv gefunden wurde, erwies sich ebenfalls als graues Zinn. Trotzdem war in diesem Falle eine seltene Ausnahme die Form des Gefäßes noch erhalten; in zahlreichen anderen Fällen jedoch, die daher nicht zur Kenntnis gelangen, mag die Form vollständig zerstört gewesen sein; es dürfte daher sich wohl der Mühe lohnen, bei weiteren Ausgrabungen die scheinbaren Aschenreste einer genauen chemischen Prüfung zu unterwerfen, ob sie sich nicht als Zinnstaub erweisen.- Aus der Pflanzenwelt.
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th. Die Zinnpest. Bereits in frühesten Zeiten, im dritten Jahrhundert v. Chr. Geburt, waren in Aegypten Gerätschaften und Waffen aus Bronze allgemein im Gebrauch, und in den ganzen den letzten Jahren hat Deutschland einen höchst eigenartigen Gast t. Ein neuer Nadelbaum in Deutschland . In Mittelmeerländern gehören bei den Ausgrabungen der ältesten Anfiedelungen Funde von Bronzegegenständen zu den häufigsten. Be- aus Amerika erhalten, nämlich eine Tannenart, die sich vor allen tanntlich stellt die Bronze eine Legierung von Kupfer und Zinn dar. ihren Geschwistern und überhaupt vor allen Nadelbäumen durch den Waffen und Geräte aus Kupfer sind nun ebenfalls in großer Anzahl Befit einer Korkrinde auszeichnet und daher auch als Korktanne beaus der Bronzezeit und den vorhergehenden Perioden bekannt, da- zeichnet werden kann. Auch in seiner Heimat wurde dieser Baum gegen fehlen merkwürdigerweise vollständig alle Gegenstände aus erst vor zehn Jahren entdeckt und zwar in den San FranciscoBinn. Und doch kennt man das Zinnmetall ganz gewiß mindestens Bergen im nördlichen Teil des Staates Arizona , wonach die Tanne solange wie die Bronze, da ja diese durch das Zusammenschmelzen von den Botanikern den Namen Abies arizonica erhalten hat. Es der beiden freien Metalle, nicht aber ihrer Erze, hergestellt wird. ist kaum möglich, an diesem Baum vorüberzugehen, ohne daß die So geschieht es heute und so muß es auch damals gewesen sein. Aufmerksamkeit durch sein Aeußeres gefesselt wird, und in unseren Polybius und Strabo berichten( 190 v. Chr.), daß das Zinn - darstellen. Nicht nur die Nadeln nämlich sind, sondern auch die deutschen Nadelwäldern würde er eine höchst auffällige Erscheinung erz gleich an seinem Gewinnungsorte ausgeschmolzen und das Metall in Barren- oder Whirfelform zur Herstellung von Bronze in den Korfrinde ist von schneeweißer oder höchstens etwas gelblicher Handel gebracht wird. Daß auch in den frühesten Zeiten, in denen Färbung, so daß die Stämme geradezu wie Birkenstämme aus einem Wald hervorleuchten. Ein Mitarbeiter der Frankfurter Die Menschen zur Herstellung von Bronze schritten, in der gleichen Umschau" gibt nebst schönen Abbildungen nähere Mitteilungen über Weise verfahren wurde, ist mit Sicherheit anzunehmen. Das Kupfer wußte man schon vor der Bronzezeit auszuschmelzen und das das Fortkommen der amerikanischen Tannenart in Deutschland . Die Binn fann aus seinem Erz noch viel leichter gewonnen werden. Wie Aussichten für ihre Einführung scheinen sehr günstig zu liegen, da kommt es nun, daß man trotzdem aus der Bronzezeit keine Zinn - die Storktanne auch das rauheste Klima vorzüglich verträgt und feine geräte tennt? Auf diese Frage erteilt Professor Dr. Braunsbesondere Fürsorge beansprucht. In Städten oder fabrikreichen Stiel in dem neuesten Hefte von„ Aus der Natur" eine sehr Gegenden würde sie freilich ebenso wenig gedeihen wie andere interessante Auskunft. Ein Grund mag ja vielleicht darin zu suchen Tannenarten. Auch ihr Nutzen in dem Forst würde gering sein, da sein, daß Bronze durch ihre Eigenschaften für Werkzeuge und Ge- ihr Holz langsam wächst und auch von minderwertiger Beschaffenheit räte geeigneter ist, daher Gegenstände aus Bronze sicher in viel ist. Dennoch wird die Anpflanzung von Korktannen aus Schönheitsgrößerer Menge hergestellt wurden, als solche aus Binn . Immerhin gründen hier und da auch für größere Forsten zu empfehlen sein. kann dieser Umstand nicht das vollständige Fehlen der letzteren er eine wirkliche Ausnutzung gestattet der Baum mit Bezug auf seine flären. Brauns glaubt vielmehr hierfür eine merkwürdige Eigen Rinde, die freilich dünn, aber zur Herstellung von Schmuckgegenschaft des Zinnmetalles verantwortlich machen zu müssen, die darin ständen sehr geeignet ist. Am besten entwickelt sich die Korktanne in besteht, daß sich der Zustand des Zinns mit der Zeit verändert, indem feuchtem Boden und namentlich an den nördlichen und östlichen Gees schwarzgrau und rissig wird und zu einem unscheinbaren Pulver hängen von Bergen bis etwa 3000 Meter Höhe. gerfällt. Eine chemische Umwandlung wie bei Kupfer, das unter Umständen in Malachit oder Patina übergehen kann, tritt bei Zinn nicht ein. Zinn bleibt Zinn , nur wechselt das bekannte weiße Zinn im Laufe der Jahre seine Eigenschaften und zerfällt. Mit dem Zerfall ändert sich die Farbe, die allmählich in einen dunkelgrauen bis grauschwarzen Ton übergeht. Gleichzeitig sinkt das spezifische Gewicht von 7,3 beim weißen Zinn auf 5,8 beim grauen, das Volumen nimmt dagegen zu. Und wie gefrierendes Wasser starte Gefäße Sprengt, so bläht das graue Zinn das weiße auf und bildet Pusteln und Buckel auf dem glänzenden Metall, die sich immer weiter über die gesamte Oberfläche ausdehnen, sich ins Innere einfressen und so den Zerfall bewirken. Der ganze Vorgang erweckt den Eindruck eines Krankheitsprozesses, daher hat auch Professor E. Cohen in Amsterdam ihm den Namen Zinnpest beigelegt; und wie die Best burch Uebertragung Gesunde angreift, so kann auch weißes Zinn von Der Karlsbader Stadtrat hat beschlossen, eine neue dem grauen angesteckt und zerstört werden. Unliebsame Er- Kolona de um den Betrag von 800 000 kronen zu bauen. Um fahrungen in dieser Hinsicht hat man vor einer Reihe von Jahren tünstlerische Entwürfe zu bekommen, wird der Konkurs für Künstler in Rothenburg ob der Tauber gemacht, worüber zuerst Stock- deutscher Nationalität ausgeschrieben und Preise zu 8000, 5000, 3000 meier im Jahre 1893 auf der Versammlung deutscher Natur- und 2000 Kronen ausgesetzt. Weitere Entwürfe fönnen zu 1000 Stronen forscher und Aerzte zu Nürnberg berichtete. Er teilte mit, daß das angekauft werden. Die Wettbewerbsfrist endigt am 1. September 1906. aus gegossenen Binnplatten hergestellte Dach des Rothenburger Post--Professor Wiechert, der Direktor des geo- physikalischen gebäudes zum großen Teile zerfressen sei, indem sich das weiße Zinn Instituts in Göttingen , ist im Auftrage der Regierung nach den in graues umgewandelt hätte. Später ist dann die Zinnbedachung Samoa- Inseln abgereist, um luftelektrische Untersuchungen im dortigen des Rathauses von derselben Krankheit ergriffen worden. Zweifel- Observatorium vorzunehmen. Berantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin.- Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
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Notizen.
Die Schlierseer übersiedeln nächsten Sonnabend ins Berliner Theater. Felig Dräsete hat ein Musikdrama, Merlin",
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vollendet. Der in München lebende Maler Robert Weise ist vom Verein württembergischer Kunstfreunde eingeladen worden, seinen Wohnsiz in Stuttgart zu nehmen.
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Die Münchener Sezession hat eine eigene Galerie begründet, die bereits 35 Nummern zählt. In der letzten General versammlung wurde beschlossen, auch außerordentliche Mitglieder aufzunehmen, deren Beiträge ausschließlich für die Zwecke der Galerie dienen sollen.
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