bilde: sind lebendig gesehen, haben einen weiten, dunstigen Horizont. in dein die Di, ige sern erscheinen. An das G e n r e klingen einige Bilder an, die sich durch malerische Behandlung auszeichnen. Ein BildKind undKahe" von Fabian, das in leicht aufgelösten Tönen gen, alt ist. Phantastischer sind die Stimmungen, die Stahl gibt, mit einem Stich ins Archaistische, man denkt an Kranach oder an Botticelli  . Von dunkler Landschaft heben sich die in italienische oder altdeutsche Kostüme gekleideten Gestalten ab. Gute Interieur st udien geben Skarbina seine aparte Stimmung in Lila und Grau), Koch einen Frühstückstisch, alle Gegen- stände im Zimmer in matten Tönen. Dachauer Interieurs gibt Brandis  , die Farben sind aufgelöst, die Jnnenlust des Raumes ist in schöner Farbigkeit gegeben. Auch das Interieur von Schatten- stein mit dem weich gemalten Hintergrunde, einen Mann auf einem Sofa, ist gut gemalt. E i l e r s hat ein Kabinett für sich, es ist sehr bescheiden. Die Aquarelle sind mästig. Am besten find die technisch gründlichen Reproduktionen(Radierungen) nach Holbein mW Menzel. Kräftige Eigenart spricht sich in dem kleinen Bildchen aus, das Käthe OlshausenBitte um Nachtquartier" nennt. Vor einer mondfcheinbeleuchteten Mauer ein Reiter in violettem Mantel. Der Himmel ganz dunkelblau. Der zweite Reiter ist abgestiegen und bemüht sich am Tor. Der Gaul steht prächtig in seiner Müdigkeit da. Das Laub der dichten Bäume ist breit gemalt. Das Grelle gibt dem Bild einen besonderen Eharakter. Es ist eine Art phan- tastischer Don Ouichotte-Stünmung daran. In Saal 10 und 11 kommen wir nach Düsseldorf  . Am feinsten präsentiert sich hier Nikutowski. SeineEifellandschaft" hat viel feine Töne in Hellem Braim. Die Häuschen des Dorfes hinter dem breiten Feld geben mir hier und da ein wenig Grün her, die Umrahmungen der Fenster, die Türen; reizvoll baut sich das Gelände auf. Ebenso liebevoll ist das kleine Hafenbild gemalt, in dem das Wasser so hell wirkt. Ein feingezeichneter Kinderakt rührt von Sohn-Rethel   her, die diskrete, trüb-gelbliche Färbung wirkt vornehm. Bon Ackermann stammt eine Landschaft, die räumlich sehr weit wirkt und schöne, düstere Töne hat. Das Porträt einer Dame in Profilstelllmg von Echmurr ist schlicht empsimden in seiner dämmrigen Stimmung. Des gleichen Künstlers AktDie Schönheit" hat in seiner farbigen Bescheidung etwas Monumentales in der Form. Ein DamenbildniS von Reufing hat schöne, lockere Töne im Kleid, das Sofa hat feine matt-rote Farben. Der.Bauerntag" von Goosfens ist derb und breitflüssig. Der.Fischmarkt" von Hermans zeigt in der wässerigen Atmo- sphäre eine helle Durchsichtigkeit. Dämmerige Stimmung zeichnet die Landschaften von Liesegang aus. DerOstersönntag" von Ritzenhofen stellt eine Familiengruppe dar; eine alte Frau umgeben von Kindern und Enkeln. Es liegt eine alte Stimmung über dem Bilde. Viel Begabung steckt in der Arbeit, da all die Personen farbig gut zusammengebracht sind. Namentlich der hinten stehende lachende Mann ist gut gelungen. Der daneben liegende Saal 19 gehört Weimar  . Dort ist ein Stilleben von Graf zu beachten, das sich durch einen feinen, gran- silbernen Ton auszeichnet, der Zitronen, ein GlaS, einen Krug über- zieht. Ein Sommcrabend von Merker ist hell und licht. Und von Arp sehen wir eine kräftige Winterlandschaft. Unter den Dresdenern(Saal 18) fallen H e i m a n n mit einer schön gezeichneten Mühle und Johanna Zschille mit zwei interessanten Arbeiten auf; ein Interieur, eine gelbdunkle Stimmung. ein Sonnenstrahl fällt auf einen gelben Stuhl und Tisch, das andere Bild gibt einen schönen Ausblick ins Freie aus einem Zimmer, das als heller Raun, gut gemalt ist, Frühlingsstimmung. Saal 3L und 31(links vom blauen Skulpturensaal) gehört der Wiener   Kunst. Es find eine Reihe guter Landschaften hier zu sehen, die im modernen Sinne durchgeführt find. Da ist vor allem Ouittner, der aller Wahrscheinlichkeit nach Monet   gesehen hat. Er hat den gleichen Stoff gewählt wie dieser ftanzösische Maler: die Kathedrale von Nauen  , die sich erhebt aus den engen Gassen. Er malt die ansteigende Front des Turmes, wie sie beleuchtet ist von der Sonne, sie funkelt im Licht. Der graue Stein dekommt dadurch in der Erscheinung etwas Prickelndes. Ein Eindruck von monumentaler Farbigleit. Das Bild einer Gasse in Ronen   ist breiter angelegt, hat ruhigere Töm. Mielich malt«ineHeim- kehr" in der Wüste mit zartem, g iub lauem Licht, da? über den hellen Sand strahlt. Es ist etwas Lich flimmern des in der Atmosphäre. Von Charlemont   interessieren zwei Bilder, Landschaften; das eine ist mit sogenannten RaffaSllistiften gemalt, hat etwa? Auflösendes in der Farbe; die Oelfarbe ist Gehandelt wie Pastell, es ist ihr etivas von ihrer Schwere genommen. Leicht fliesten alle Konturen ineinander. Das andere Bildchen ist etwas kleinlich ge- malt, ein Bauer auf dem Acker hinter dem Pflug gehend; aber wie aus dem dunkle,, Braun des Ackers die helle Farbe der Rinder her- auslenchtet, da? ist fein gesehen. Durch die breitflächige Malmanier zeichnet sich dieBachschlucht" von Zetsche aus. Die Pserdeköpfe von Wcselmann, Radierung, sind gross behandelt. Kompakt sehen sie in hell und dunkel über die Krippe.Spätherbst" von Brnnner hat etwas Somiiges, Aufgelöstes, die hellen Farben des Herbstes über grosse Wiesenflächen hin verteilt. Eigenartig wirken diespicleuden Kinder" von K e m p f, das Zimmer ist ganz hell und licht, dahinein find die Kinder in apartem Ausschnitt als dunklere Partien ge- setzt. Eine Wiesenlandschaft von T o m e r hat schöne kühle Töne. Auf einem breiten, ruhigen Gesamteindruck hin arbeitet auch Kaufmann. In tiefes Grün setzt er Gestalten. Der Wolken- Himmel steht in schöner Räumlichkeit darüber. Auch die.Wendruh«" über dem Wasser mit dem Dorfe im Hintergrund hat geschlossene Stimmung. Zeichnerisch fein istNürnberg  " von Suppantschitfch gearbeitet. Lauter rote Dächer; dazwischen das Grau der Mauern und eine graurosa Lust darüber. DieAbendlandschast" von Zopf mit den hellen Häufern an der dunklen Brücke, die als Masse gut wirkt, prägt sich ebenfalls ein. Die folgenden Räume(Saal 30, 29, 28) gehören München  . Da fällt dieSommerlandschast" von G a m p e r t auf. Dicke, graue Wolken über schattig grünem Gelände. Hinten im Dunst graue Berge, ein Dorf mit kleinen weißen Häusern. Bon Marie Lübbes ist einLesendes Mädchen" interessant, die Farbe, grün und weiss, ist nur spärlich aufgesetzt, das Grauweiß der Leinewand schimmert durch und gibt so dem Bild etwas Leichtes, Feines. Ein grosses DamenbildniS" von Glücklich ist duftig in grünweisser Tonung durchgeführt, zu dem die matten Rosen gut stehen. Bon den Frankfurtern(Saal 24) ist das Porträt eines Kindes von P e n z zu erwähnen, das in breiten, hellbraunen Tönen gemalt ist, m,d eineholländische Landschaft" von Egersdörfer, auf der das Wasser schön gemalt ist, hinten erscheint im Dunst eine Mühle. Der Saal 26 gehört Hamburg  . Ein.Waldinneres" und ein Stilleben von Möller gefallen um ihres altmeisterlichen Tons willen. Das düstere Gran im Walde ist voll schöner, feierlicher Stimmung. Auf dem Stilleben ist die seine Harmonie in Blau und Grün bemerkenswert. Eine Landschaft von Kuchel prangt in schönen Herbstfarben, die golden vor einer hellen Mauer in, Hinter- grund stehen. Scholl mannSAm Herdfeuer" ist zeichnerisch kräfttg gearbeitet. In Saal 26 kommen wir nach Hannover   und Darm- stadt. Hier sind wir in Gegenden, wo das Ländliche den Maler reizt. Ein starkes Talent ist Hölscher, der eine Erntearbeiterin aus dem Felde zeigt; e§ ist grosse Form und Anschammg in dem Bild; grosse, weisse Wolken ziehen hin, die Gestalt ist mit Tempera- ment gemalt. Einen eigenen Reiz hat das andere Bild: ein Interieur mit einen, Bauern und einem Kinde, sehr kraftvoll, ganz eigen gesehen. Die Form ist auch hier gross modelliert. Herbst  " von Hermanns hat lichte Farben, die Wollen find gut gemalt. Eine Porträtstudie von Rauth ist sehr locker gemalt; eine Harmonie in Weiss  . Kleid. Hut, Fensterrahmen granweiss, das Gesicht vom Hut beschattet, eine gelungene Stimmung. Unter den Breslau   er(«aal 27) Künstlern zeichnet sich P f e i f e r mit ttefflichen Gebirgspartien aus, kräftig, voll grosser Flächen. Ein bisschen schwächlich, aber malerisch, doch weich ist eine Landschaft mit Birken von Haertel. Der Kasseler(Saal 32) Maler Fennel gibt ein gnteS Porträt mit lichten Tönen in der Gardine, vor der der Dar- gestellte fitzt. Saal 33 gehört Stuttgart  . Da ist ein gutes Selbstbildnis von Bleibtreu in Grau und Braun. Derschwäbische Fuhr- mann", der mit den Pferden am Wasser vor der Brücke steht, ist kräftig gemalt. Durch eine gewisse, breite lvialermanier zeichnet sich das Bildnis von Bauer ans. Saal 34 führt uns nach Königsberg  . Von A l b r e ch t sehen wir ein kräftiges Porträt eines Bildhauers. Der schwarze Anzug wie der grauwcisse Kittel sind gut gemalt. DieEin VollZ- lied" betttelte Landschaft von Dettmann ist verwaschen und bunt; kräftiger find die.Steinklopfer im Walde". Das Licht fällt hier hell ins Grüne. Lebendig steht die Gestalt dcS vorderen Arbeiters im Licht. Im Saal 36(Karlsruhe  ) fällt eiu Bild von Franziska Hübsch.Schwarzwaldhöhe" auf. Es ist eine breite, ki'ihle Farbig- keit darin. Der Himmel breitet sich in grauweissen Tönen licht aus über den Hügek. Die? wären die Bilder, die sich als tüchtige Arbeiten aitS der Masse herausheben. Ernst Schur. Kleines fernlleton* Ungarische Wahlen. Wir lesen in der Wiener  Arbeiter- zeitung": Das(ungarische) Abgeordnetenhaus hat in diesen Wahlen «ine seiner interessantesten Figuren verloren. Sicgniund M a k k a i ist in seinen, Wahlbezirk Akosfalva durchgefallen. Dieser Malkai ist Bauer und Torfzimmermann; von der Intelligenz und Aufgeweckt- heit, wie sie im Alfälder Bauerntun, so oft zu finden sind, kann man bei ihm nichts entdecken. Er ist die verkörperte Unwissenheit, doch fehlt es ihm nicht an der gewissen Dummpfisfigleit und dieser verdankte er sein Abgeordnetenmandat. Akosfalva, in einem der öst- lichcn Komitate Siebenbürgens   gelegen, war seit langen, einer jener Wahlbezirke, den sich mit Zustimmung der Regierung der meist- bietende Liberale kaufen konnte. Im Jahre 1961bewarb" sich um das Mandat von Akosfalva der Budapestcr Millionär Karl Legrady, Buchdruckcreibefitzer und Eigentümer desPest, Hirlap", und sein Hauptkortesch war Siegmund Makkai. Mit Legradys Geld brachte Makkai den Hinterwäldlern von Akosfalva ihre politische Meinung zum Bcwusstsein. Plötzlich entstand in seinem Kopse eine kühne