444

-

lieben Jungen fiel, der eben noch mit bersonnenen Kinderaugen gegangenen Bericht am meisten bie Schilderung über die Bee Schönheit getrunken hatte. Brügeln hätte ich diesen Jugendbildner steigung des Ruwenzori  . Der Ruwenzori Itegt zwischen den beiden mögen.

-

-

Kleines feuilleton.

Seen Albert Njanza und Albert Eduard  - See, und sein Massiv bildet die Grenze zwischen dem britischen Protektorat Uganda   und dem Kongostaat, etwa 150 Kilometer nördlich von der Ecke, in der diese beiden Gebiete mit Deutsch  - Ostafrita zusammenstoßen. Stanley, der den gewaltigen Berg im Mai 1888 entdeckte, sprach rn. Der rumänische Regenpatron. Zu denen, die über die neu- später die Ansicht aus, daß sich auf ihn der Name Mondgebirge zeitliche Entwickelung der Wetterprognose besonders erfreut sein bezogen haben müßte, den Ptolemäus, der bedeutendste Geograph des Altertums, einem angeblich an den Quellen des Nil gelegenen dürften, gehört der Klerus in Rumänien  . Aber keineswegs aus Gründen der Boltsaufklärung; im Gegenteil. Als Patron des Gebirge gegeben hat. Der Name Mondgebirge ist seit dem letzten Regens gilt nämlich im Voltsaberglauben der heilige halben Jahrhundert in der Gegend des oberen Nil viel umher­Demeter, dessen Gebeine ein kostbarer Sarg der Metropolitan Ptolemäus für das Bergland von Abessynien gebraucht worden ist gewandert, und man neigt jeht mehr zur Annahme, daß er von firche zu Bukarest   birgt. Obwohl der Name mit der gleichnamigen und nicht auf den Ruwenzori oder einen anderen Berg dieser weiter griechischen Göttin der Getreidefrucht, die in Nom Ceres hieß, zu füdlich gelegenen Gegend sich bezog. Bestiegen ist der Ruwenzori fammenhängt oder mit matar, was im Semitischen Regen bedeutet, worauf manche auch den Namen des aus Persien   stammenden Gottes öfters, zuerst von dem Engländer Stairs im Juni 1889, dann zwei Mithras zurüdführen, dessen Stult. bis nach Europa   fich verpflanzte? Jahre später von Franz Stuhlmann  , doch gelangte keiner der beiden Reisenden bis zum Gipfel, sondern der erstere nur bis 3500, der Die Rumänen nun glauben steif und fest, eine Prozession mit dem lettere bis 4063 Meter. Weiter kam Dr. Grauer vom Defter­Sarge des heiligen Demeter verschaffe den ersehnten Regen. Der Heilige aber hat seine Launen und läßt sich nicht beliebig durch die reichischen Alpenklub, der in Begleitung zweier englischer Missionare eine Spike in 4500 Meereshöht erreichte und ihr den Namen König Stadt   tragen. Ist er bei schlechter Stimmung, so macht er sich so Edwards- Fels gab. Dieser Punkt ist von der jetzigen Expedition schwer, daß ihn die Geistlichkeit nicht vom Fleck bringen kann. So wieder aufgesucht und an einem von Grauer Sort hinterlassenen tommt es, daß die rumänischen Bauern trotz ihres Heiligen bei an- Mertzeichen wieder erkannt worden. Auch dieser Rekord ist nun­haltender Trockenheit nicht besser daran sind als andere Christenmenschen. mehr geschlagen worden, denn die neue englische   Expedition unter Erst wenn Anzeichen baldigen Regens vorhanden sind, macht der Führung von Dr. Woosnam hat die bekannte Doppelspike des die schlaue Geistlichkeit Anstalt, die Prozession zu veranstalten. Ruwenzori   jekt völlig überwunden. Zunächst wurde der Duwoni Natürlich handelt es sich da um Anzeichen, deren meteorologische Be­deutung die Voltsmassen nicht kennen, und da solche nicht eben ver- bestiegen, ein Gipfel, der sich nordöstlich des Mubuku- Gletschers er­hebt und seinerseits wieder zwei Spißen von anscheinend gleicher Läglich find, kam es oft vor, daß trop Prozession der Regen ausblieb, Höhe besitzt. Bestiegen wurde die südlichere Spize und ihre Höhe was manchen im Glauben an die Kraft des Heiligen   irre machte. zu 15 893 Fuß( 4844 Meter) gemessen. Einige Tage darauf wurde Dank der neueren Wetterprognose gibt es jetzt zuverlässigere An- dann der zweite Gipfel in Angriff genommen, der den Namen baltspunkte für die pia fraus( frommen Betrug). Also die Wissen- Kijanja führt und westlich von der Mubukugruppe gelegen ist. Seine schaft im Dienste des Aberglaubens, wie auch sonst nicht selten. Höhe wurde zu 16 379 Fuß( 4992 Meter) b.stimmt. Die Er­

Medizinisches.

Aus der Pflanzenwelt.

mittelung der Höhen erfolgte durch gleichzeitige Benußung von Aneroidbarometern und Kochthermometern. Leider mußte die hr. Das Alpentlima bei Schwächezuständen. Expedition die Erfahrung machen, daß der Ruwenzori   auch durch Bei Schwächezuständen der mannigfachsten Art bietet tränklichen diese ihre Leistungen noch nicht als völlig überwunden bezeichnet Menschen der Aufenthalt auf den Bergen neue Kraft und Ge- werden kann. Bisher waren die beiden jest bestiegenen Gipfel fundheit. Dies weiß die Alpenbevölkerung recht wohl zu würdigen für die höchsten Punkte des Massivs gehalten worden, jetzt aber und auszunüßen. Zu diesen Schwächezuständen zählt in erster Linie wurde von dem Gipfel des Kijanja eine noch höhere Spike in nord­bie Blutarmut, dann die Nervosität, die Refonvaleszenz nach westlicher Richtung gesehen. Bedauerlich war ferner die Ungunst schwächenden Krankheiten, um die Heilung zu beschleunigen. Mit der Witterung; die Berge waren fast ständig in Wolken berhüllt, großem Nußen werden die Alpen von den sog." Prophylaktikern" und häufige starke Schneestürme verhinderten die Alpinisten an aufgesucht. Man versteht darunter Menschen, bei denen eine be- der Anstellung weiterer Forschungen.- fondere Gefahr besteht, daß sie einmal an Lungentuberkulose er­franken könnten. Sie befizen einen schwachen Brustkorb, schwache Muskulatur, find gewöhnlich hoch aufgeschossen und sind meist erblich belastet, weil in ihrer Familie bereits Fälle von Schwindsucht vor­gekommen find.. Auf diese wirkt das Gebirge kräftigend und ab­härtend, die tiefe Atmung stärkt die Brustmuskeln, bringt den Brust­forb zur Entwickelung, stählt das Herz und bessert den Blutumlauf Was die Nervosität anlangt, so wird hier das so häufige und quälende Symptom der Schlaflosigkeit durch den Aufenthalt im Gebirge in erster Linie zum Schwinden gebracht. Auch nervösen und schwächlichen Kindern tut deshalb der Aufenthalt im Gebirge gute Dienste. Doch dürfen diese, wenn sie zur Stärkung ihrer Gesundheit ins Gebirge gebracht werden, unter keinen Umständen noch dazu angehalten werden, recht viel zu lernen. Dr. Hößli in St. Morik hält es für ganz unmöglich, Schwache stark und träftig zu machen, die dabei noch stundenlang auf der Schulbank siben follen. Seine Erfahrungen lehrten dagegen, daß, nachdem die Kinder wieder frisch und gesund geworden sind, sie auch geistig viel gewedter und frischer erscheinen, so daß sie, obgleich fie 5 bis 7 Monate und noch länger die Schule versäumt hatten, heim­gekehrt, doch wieder ohne Mühe mit ihren früheren Klaſſengenossen borwärts tamen und in nicht seltenen Fällen diese noch übertrafen. Nach Dr. Philippi in Davos   gehören zu den Schwächezuständen, bei denen das Alpentlima vorteilhaft ist, ferner chronische Brustfell, Luftröhren- und Lungenentzündungen, vorausgesetzt, daß keine Herzschwäche und Lungenblähung vorhanden ist, ferner chronische Mittelohrtatarrhe, Nasenhöhlenerweiterungen und Bindehaut­faiarrhe, fressende Flechten und schwerheilende Wunden jeder Art, Basedowsche Krankheit  , leichte Formen von Gicht, Buderfrankheit. Wechselfieber und Fettfucht. Die Meinung, daß es nicht geraten Tei, Patienten von über 60 Jahre ins Hochgebirge zu senden, ist irrig. Auch bei dieser Altersklasse kommen noch günstige Resultate bor   und der Gebirgsaufenthalt wirkt oft verjüngend. Immer hat das Aufsteigen allmählich zu erfolgen und sollte von der Ebene in ausgesprochene Höhelagen nur über Zwischenstationen erfolgen, um ausgesprochene Chokwirkungen zu vermeiden.

Geographisches.

h. Der Spitenbaum nennt sich eine eigenartige Pflanze der west­indischen Inseln. Es ist ein Baum, ein Verwandter unseres Seidel­bastes; der botanische Name lautet Lagetta Lintearia. Die zwischen Holz und Rinde gelagerte Bastschicht dieses Baumes präsentiert sich nach Entfernung der Rinde als ein zartes, aber zähes spigenartiges Gewebe, das im natürlichen Zustande. von cremeteißer Färbung ist. Das Gewebe läßt sich leicht vom Baume ablösen und kann dann für mancherlei Zwecke dienstbar gemacht werden. Wird es gewaschen und an der Sonne gebleicht, so bekommt es ein blendend weißes Aussehen. In Westindien   wird dieser Stoff für Vorhänge, Kragen, Krawatten, Schleier, Shawls und ähnliche Sachen verwendet. Auch Seile werden daraus bereitet und Schnüre aller Art, die vielfach zu Pferde­geschirren weiter verarbeitet werden. Solche Pferdegeschirre find wegen der Leichtigkeit in den Tropen sehr beliebt. Peitschen werden von dieser Pflanze derart hergestellt, daß ein entsprechend starker Bweig als Stiel dient, an dessem einem Ende das Gewebe büschel­artig als Schmud fizen gelassen wurde, während am anderen Ende das Gewebe zur Beitschenschnur zusammengedreht ist. Eine der­artige Beitsche aus einem Stüd" nennt Schreiber dieses sein Eigen­tum. Die Länge derselben beträgt 2,20 Meter, wovon 60 Zentimeter auf den Stiel entfallen.

Die Eingeborenen benußen das Gewebe, das meist vollständig fehlerfrei ist, schon seit Jahrhunderten, doch ist die Verwendung sonst. ziemlich unbekannt geblieben. Es gibt übrigens noch einige weitere ähnliche Bäume, deren Bastgewebe ähnlichen Nutzen stiftet; so tennen die Eingeborenen von Hawai   einen Baum, von dem sie in gleicher Weise, wie oben geschildert, ihre Kleidung beziehen".

Humoristisches.

-Weit gebracht. Der Müller hat aber rasch Karriere gemacht 1"

-

-

" Ja, ich kann ihn mir noch als Lehrling mit der Nickelbrille denken. Später trug er einen Sneifer, furze Zeit ein Monokel, und jezt sieht man ihn nicht anders als mit der Automobilbrille." Moderne altulation. A.( zu seinem Freunde): Der Ruwenzori  . Von der zoologischen Expedition, was, wegen lumpiger zwanzigtausend Mark willst Du eine die auf Veranlassung des Naturwissenschaftlichen Museums in Bernunftehe eingehen? Das langt ja nicht einmal zu einer Liebes­South- Kensington( London  ) nach Afrika   abgesandt worden ist, sind heirat 1"- jebt genauere Nachrichten eingetroffen. Es steht danach zu er­Empfindlich. Weshalb ist der X. aus dem Begetarier­warten, daß die Reisenden eine der schönsten Tiersammlungen berein ausgestoßen worden?" heimbringen werden, die je aus Afrika   in ein europäisches Museum Weil er auf ein Wurstblatt abonniert ist."- gelangt find. In geographischer Hinsicht interessiert an dem ein­

-

( Meggendorfer- Blätter.")

Berantwortl, Redakteur: Hans Weber, Berlin  , Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.

-