an, so tfirfceff zuerst im Protoplasma, in der unmittelbaren Umgebung des Kernes, kleine Chitinplättchen ausgeschieden, die manhier in dichter Schar liegen sehen kann. Dann werden die Schein-füstchen eingezogen, und an ihrer Stelle wölbt sich ein dicker, rund-sicher Protoplasmaklumpen, etwa die Hälfte des Zelleibes auS demSchaleneingange hervor. Nunmehr teilt sich der Kern in seljrkomplizierter Art in zwei vollkommen gleich große Teilstücke. Dieeine Hälfte verbleibt in der Schale, während die andere in dieausgetretene Protoplasmamasse wandert. Inzwischen sind auch dieChitinplättchen in das äußere Protoplasma übergetreten und habensich um dasselbe zu einer zusammenhängenden Schale zusammen-gelegt, welche«in genaues Abbild des alten Gehäuses darstellt.Plötzlich trennen sich jetzt die beiden Tiere an dem Schalenrandevon einander, und die Teilung ist vollendet. Durch Nahrungs-aufnähme wachsen die beiden Zellen dann wieder zu der normalenGröße heran.Auch bei den Wimper- und Geißelinfusorien, deren Körper bis-weilen eine sehr hohe Organisationsstufe erreicht hat, die nicht nureine gut ausgebildete Mundöffnung, einen After, Wimpern undGeißeln zur Fortbewegung, ja sogar Muskelfibrillen und einenprimitiven Nierenapparat besitzen, ist in den meisten Fällen eineeinfache Durchschnürung nicht mehr angängig. Vielmehr müssenhier, ehe die Tiere sich teilen können, die einzelnen O r g a n u I a,besonders die Mundöffnung in der Zweizahl angelegt werden, da»mit beide Tochtertiere nach ihrer völligen Trennung sofort zurNahrungsaufnahme und zum selbständigen Leben befähigt sind.Neben der Teilung kommt bei diesen Tieren häufig noch eine andereArt der Fortpflanzung durch Knospenbildung vor. Der wichtigsteUnterschied zwischen Knospung und Teilung besteht darin, daß beider letzteren, wie wir sahen, zwei Tochterzellen von gleichem Aus-sehen gebildet wurden, während sich bei der Knospung mehrere, bis-weilen sogar sehr zahlreiche kleine, kernhaltige Plasmaklümpchenabschnüren, die sich erheblich von der Mutter unterscheiden underst allmählich die gleiche Gestalt annehmen. Sonst ist der Vorgangim Prinzip der gleiche.Ein wichtiger Vorgang bei der Vermehrung der Infusoriendarf hier nicht unerwähnt bleiben. Ehe die Tiere sich nämlichzur Teilung anschicken, sieht man zuweilen, daß zwei Individuenmit ihrer Mundöffnung dicht nebeneinander liegen, und an einerStelle miteinander verschmolzen sind. Es ist also zwischen ihrenKörpern eine schmale Protoplasmabrücke entstanden. Auf dieserBrücke findet nun ein Austausch der Kerne statt, indem der Kerndes Tieres A in den Leib des Tieres B herüberwandert undumgekehrt. Ist dieser Austausch beendet, so trennen sich die Tierewieder, und nun erst erfolgt bei beiden der normale Teilungs-Prozeß. Man betrachtet diesen Vorgang als einen Verjüngungs-akt, oder als eine Befruchtung, mittels dessen die Eigenschaftenzweier Individuen, die man wohl als Vater und Mutter bezeichnendarf, vermischt und auf die Nachkommen übertragen werden. Esist dieses eine Erscheinung, die unmittelbar an die Befruchtungund Fortpflanzung der höheren Lebewesen mittels Eiern und männ-lichen Samenfäden gemahnt. Zum Schluß sei endlich noch eineranderen Art der Vermehrung gedacht, nämlich durch Schwärmsporen.Wir finden diese in verschiedenen Stufen der Ausbildung bei fastallen Klassen der Urtierchen. Hier wollen wir als Unterlage derBesprechung jene herrlichen Gitterkugcln des Meeres, die Radio-I a r i e n, wählen. Der Körper dieser Tiere, der von zierlichenGitterkugeln und Stacheln aus Kieselsäure umgeben und geschütztist, besteht aus zwei Sorten von Protoplasma, dem schaumigenAutzenplasma und dem feinko''nigen Jnnenplasma. Letzteres, dasden Kern enthält, wird allseitig von einer dünnen Hülle, derZentralkapscl umschlossen und steht nur durch feine Porenkanälemit dem äußeren Zellsafte in Verbindung. Haben die Radiolarienein bestimmtes Alter erreicht, so zerfällt der Kern in eine großeAnzahl winziger Teilstückchcn, und um jedes derselben grenzt sicheine kleine Menge Jnnenplasma ab. Dann entsteht plötzlich in derZcntralkapsel eine„tumultuarische Beweg» n g", die Teil-stückchen wirbeln wild durcheinander, und jedes bildet zwei feineGeißeln aus. Durch Platzen der Kapseln werden nun die Teil-stückchen, die man jetzt als Schwärmsporen bezeichnet, frei undschwimmen ins Meer hinaus, um sich hier zu einem erwachsenenRadiolar zu entwickeln. Bei manchen Arten ist es jetzt erst nochnotwendig, daß je zwei Schwärmsporen miteinander verschmelzen,che die Umwandlung in das fertige Tier erfolgen kann.Diese wenigen Fälle, die nur einen verschwindenden Bruchteilder vorkommenden darstellen, zeigen schon zur Genüge, wie zahlreichdie Wege sind, die die Mutter Natur einschlagen kann, um ihrZiel zu erreichen, ihr Ziel: das einmal entstandene Leben zu er-halten.—Rleinco feinllcton.gl. Unvorhergesehene Ausgaben..Wenn wir alles zusammen-rechnen, kostet uns die Reise für vier Wochen siebenhimdert Mark,"sagte Frau Amtsrichter Meißner.„Ich habe gestern einen Plan auf-gestellt, daher weiß ich es so genau. Mit siebenhundert Mark könnenwir aber ganz gut auskommen."„Aber wohl auch eben nur auskommen, nicht wahr?" fragteRektor Finder, und seine Frau seufzte leicht:„Siebenhundert Mark?Ja. es hört sich noch furchtbar viel an. aber eigentlich ist eS aufReisen gar nichts."„Na. ich Hab' auch gleich einen Reservefonds daneben gestellt",lachte der Amtsrichter,„hundertfünfzig Mark für unvorhergeseheneAusgaben."„Und die werden kommen I" Der Rektor hatte offenbar Er-fuhrung in der Sache. Frau Amtsrichter schüttelte indessen ziemlichenergisch den Kopf:„Nein, Rektorchen, diesmal glaube ich es dochnicht, ich habe ja alles berechnet und bedacht, aber auch alles: dasReisegeld und das Logis und das Mittagbrot und jede Tasse Kaffee,sogar jeden Pfennig Trinkgeld."„Und jeden Pferdebahngroschen auch", nickte der Amtsrichter.„Es wird sich aber doch schon noch etwas finden."„Wird sich I" stimmte der Rektor bei.„Aber hundertfünfzig Mark auf keinen Fall I" beharrte seineFrau.„Was soll sich denn dafür noch finden? Das ist ja ganzausgeschlossen, ich habe jeden Posten vorgemerkt!"„WaS haben Sie für das Mittagessen angesetzt?" sagte FrauFinder.„Nun so pro Person eine Mark fünfzig bis zwei Mark, ohneBier und Trinkgeld natürlich. Das muß nian schon geben."„Ja, unter dem hat man es nicht, wenigstens nichts Gescheites."ssimmte Frau Finder bei.„Na, und Abendbrot und Frühstück hat man nicht viel billiger."„Kaffee muß man auch mit 60 bis 75 Pfennig pro Portion be-rechnen", fügte der Rektor hinzu.„Das habe ich auch getan", erklärte Frau Amtsrichter:„Nakurz und gut, ich habe an alle Ausgaben gedacht und noch für unszu leben, bloß zu leben pro Tag, zehn Mark festgesetzt, damit wirdman jawohl reichen: Es ist fast unmöglich, daß da noch etwas dazukommt."„Ja. dann ist es allerdings fast unmöglich", pflichtete ihr derRektor bei.„Was machen Sie mm mit Ihrem Dienstmädchen während derReise?" Kam Frau Finder auf ein neues Thema.„WaS ich mit der mache, nun, die bleibt in der Wohnung."„Ja? Behalten Sie sie? Ich laß meine gehen."„Nein, das thue ich nie," sagte Frau Amtsrichter sehr bestimmt.„Meine Auguste ist fleißig, treu und ehrlich, der kann ich die Woh-nung ruhig anvertrauen. Was ich nachher für eine wiederbekomme,weiß ich auch nicht, und außerdem kann sie die Wohnung, währendwir fort sind, reine machen: da spare ich gleich das„Großreine-machen" zum Oktober und schlag' so zwei Fliegen mit einer Klappe."„Ja, das ist ja schön, wenn eS nur nicht so teuer wäre." FrauFinder seufzte wieder.„Man muß doch das Mädchen beköstigen inder Zeit. Sie ist doch ein ganz unnützer Esser. Was geben Sie ihrdenn Kostgeld, während Sie fort sind?"„Kostgeld?" Frau Amtsrichter sah etwas verdutzt drein.„Kost-geld? Ach ja, daran Hab' ich ja noch gar nicht gedacht."„Unvorhergesehene Ausgaben I" Die drei anderen riefen eslachend, wie aus einem Munde.„Ja, das sind aber wirklich welche, das habe ich ja bollständigvergessen. Ich Hab' ja nur an uns gedacht", gestand Frau Meißneretwas kläglich. Ihr Gesicht klärte sich indessen bald wieder auf:„Was kann es denn groß kosten? Viel doch nicht. Solch' Dienst-mädchen muß sich doch einrichten, die braucht doch nicht zu schwelgenin Braten und Lampreten."„Na, vierzig Mark bis fünfundvierzig Mark müssen Sie ihr dochschon hier lassen. Wenn Sie dreißig Tage fortbleiben, macht dasauf den Tag fünfzehn Groschen, soviel braucht eine erwachsenePerson doch schon."„Ach, das fällt mir ja gar nicht ein l" Frau Amtsrichter Meißnerunterbrach Frau Finders Rede fast mit Entrüstung.„Mein Dienst»mädchen soll an einem Tage fünfzehn Groschen verbrauchen? Worinsoll sie denn die ausgeben? Die kocht sich einen Tag hübsch einhalbes Pfund Fleisch und wärmt sich die Hälfte davon am nächsten,oder sie kocht sich'ne Maggiiuppe und ißt Bratkartoffeln nach, dahat sie für fünfzehn Pfennige ein sehr gediegenes Mittagbrot.Dreißig Mark werde ich ibr zu wirtschaften geben; da muß sie miraber jeden Pfennig anschreiben und vorrechnen, sage ich Ihnen."„Wird sie damit zufrieden sein?" zweifelte Frau Finder.„Zufrieden sein?" Jetzt war Frau Aintsrichler Meißner imErnst entrüstet:„Na hören Sie mal, da wird sie hoffentlich nochwas von sparen. Unsere Reise kostet so schon genug und geht indie Hunderte, da werde ich doch mein Dienstmädchen keinen Groschenfür sich verschwenden lassen l"—Ans den» Tierleben.ng. Fruchtbarkeit und Ernährung. Ueber denEinfluß reichlicher Ernährung auf die Fruchtbarkeit der Fische hatder Fischzüchter R a v a r e t-W a t t e l s interessante Untersuchungenangestellt, deren Resultate er im„Bulletin de la Societe centraled'Agriculture" veröffentlicht. Die Versuche wurden an jungen Bach-saiblingen(Lslvelimis fontinalis) unternommen, die im Frühjahraus dem Ei ausgeschlüpft waren. Es ist ja eine schon lange bekannteTatsache, daß bei den Fischen in weit höherem Maße als bei denwarmblütigen Wirbeltieren, den Vögeln und Säugetieren, die Er-nährung einen starken Einfluß aus das Wachstum ausübt.� Ja, mankann sagen, daß die Menge und natürlich auch die Qualität der auf»genommenen Nahrungsmittel in einem geradezu direkten Verhältnis