in sich. 4, Absolut Nützlich oder schädlich ist kein Bogel; diese Begriffe sind nur den jeweiligen Anschauungen einzelner Menschen nachgebildet und deshalb mannigfachen Veränderungen unier- warfen. S. Die Vertreter ein- und derselben Vogela.t verhalten sich biologisch durchaus nicht gleich, weichen vielmehr1 in ihrer Nahrung, Lebensweise usw. örtlich, zeitlich und individuell bedeutend von einander ab. 6. Man darf also nur von seinem subjektwen Standpunkte aus von überwiegend nützlichen und überwiegend schädlichen Vögeln reden, ja die Ansichten verschiedener Personen können sich hierin diamcntral gegenüberstehen. 7. Der einsichtsvolle und wohlwollende Mensch wird sich ein Urteil über Nützlichkeit und Schädlichkeit einer Vogelart nicht allein nach seinen subjektiven Erfahrungen und Wünschen bilden, wenn es ihm auch unbenommen sein mutz, sich gegen wirklich schädigende Angriffe der Vogelwelt auf sein Eigentum zu verwahren. 8. Ter gesetzliche Schutz gewisser Vogelarten läßt sich aber nicht durch deren absolute Nützlichkeit, sondern durch die angeführten Tatsachen und aus ästhetischen Rück- sichten begründen. 9. Die nach dem Gesetze getroffene Scheidung in nützliche und schädliche Vogelartcn beruht auf völlig einseitigen Grundanschauungcn und kann noch dem heutigen Stande wissen- schaftlicher Naturforschung nicht mehr vertreten werden. 10. Als ein Ideal muh ein mahvoller, wenn auch keineswegs absoluter Schutz sämtlichen Vogelarten vor Augen stehen. br. Zur Geschichte der Beleuchtung liefert interessante Beiträge eine eben erschienene, überaus umfangreiche und in jeder Hinficht ausgezeichnet ausgestattete Denkschrift aus Anlast der Eröffnung des neuen Gaswerkes in Nürnberg  . Dieselbe beginnt mit einem sehr interessanten Erlast des Nürnberger Senats(Magistrat) vom 23. Dezember 1699, in dem mit Rücksicht auf die Unsicherheit in den Strotzen verlangt wird, dost niemand, es sei bei früher oder später Nacht, ohnebeisichhabendes" angezündetes Licht in der Laterne auf den Strotzen sich befinden oder antreffen lassen solle. Bei Strafe war es befohlen, dost bei Nachtzeit weder die Bürger selbst noch ihre Kinder, Dienstboten, Erhalten oder Zugehörige ohne beisichhabendes angezündetes Licht in der Laterne über die Gaffen gehen noch aus den Straßen sich antreffen lassen, jedoch der Blendlaternen, welche den Entgegenkommenden das Gesicht benähme, bei empfindlicher Strafe allerdings enthalten sollen. Wegen des in den Häusern und bei Stallungen befindlichen Heus und Strohs sollte man sich der brennenden Holzfackeln enthalten. Erst 63 Jahre später wurden sieben Oellaternen am Rathause und an der Zentralfeuerwache in Betrieb gesetzt. Eine öffentliche Straßenbeleuchtung mittels Laternen besitzt Nürnberg   seit dem Jahre 1792. Diese Laternen hingen meistens an quer über der Straße gespannten Ketten in ähnlicher Weise, wie man heute die elektrischen Bogenlampen zu befestigen pflegt. Aber diese Beleuch- tung war verhältnismätzig sehr schwach. Roch im Jahre 1836 zählte man in dem freilich zu jener Zeit bedeutend kleineren Stadtgebiete erst 4SI Laternen, die auch bloß bei mangelndem BSondenlichte in Wirksamkeit gesetzt wurden. Uebrigens spielt auch im heutigen Nürnberg   die Rücksicht auf den Mondschein noch immer eine Rolle. Bei eintretendem Mondschein wird ein großer Teil der Laternen, fast die Hälfte, früher gelöscht, als dies bei fehlendem Mondlicht üblich ist. Vor 69 Jahres gab es auch eine Anzahl Laternen, die nur in den Wintermonaten in Wirksamkeit gesetzt wurden. Ter Gesamtölauswand zur Beleuchtung der Stadt Nürnberg  betrug vor 60 Jahren für die Stunde nicht ganz 19'/b Pfund. Schon zu jener Zeit, ja eigentlich schon im Jahre 183S regte der damalige zweite Bürgermeister von Nürnberg  , Johannes Scharre r, die Ein­führung der Gasbeleuchtung an. Obgleich die Verwirklichung dieses Projektes erst im Jahre 1846 möglich wurde, so war doch Nürnberg  die erste Stadt in Bayern  , welche die neue Beleuchtung hatte. Dieses erste Gaswerk in Bayern   war von Engländern geschaffen worden und blieb bis zur Uebernahme durch die Stadt am IS. Oktober 1871 ein Privatunternehmen. Am 1. Dezember 1817 wurde das Gaswerk in Betrieb gesetzt, wobei mit 638 Laternen die öffentliche Beleuch- tung ihr Auskommen fand. Bis zur Uebernahme durch die Stadt vermehrte sich die Zahl der Stratzcnlaterncn nur bis auf 1110. Von da ab entwickelte sich die nächtliche Beleuchtung bedeutend rascher, und am 7. Juni 1882 hatte Nürnberg   die ersten elektrischen Bogen- lampen, mit denen Schuckert in den Straßen Nürnbergs   schon seit den 1870 er Jahren experimentiert hatte. Nürnberg  , als eines der ersten Zentren der elektrischen In- dustrie, hat auch den Ruhm, als erste deutsche Stadt die elektrische Bogenlichtbeleuchtung auf öffentlichen Straßen besessen zu haben. Daneben wurde mit der Verbesserung der Gasbrenner ununterbrochen experimentiert. Im Jahre 1896 wurden 140 Bogenlampen aufgc- stellt und im gleichen Jahre so erfolgreiche Versuche mit Gasglühlicht- beleuchtung vorgenommen, daß dieselbe heute neben den elektrischen Bogenlampen, welche auf die Hauptstraßen beschränkt sind und neben 344 Petroleumlampen und 47 elektrischen Glühlampen die Beleuch- tung der Stadt schaffen. Die Petroleumlampen finden sich meist in den Außenbezirken der Stadt, sie werden, wo eS irgend tunlich ist, durch GaSlatcrnen ersetzt. Im Jahre 1904 wurde» 301 80S Mark für die Straßenbeleuchtung verausgabt, gegenüber 69 348 Mark im Jahre 1871, freilich hat die Stadt während jener Zeit an Ilmfang erheblich zugenommen, trotzdem läßt diese gewaltige Steigerung der Bcleuchtungskostcn auf ein erhebliches Wachstum des Bedürfnisses von Licht schließen. Während in den Jahren 1880 bis 1902 die durchschnittliche Zunahme der Bevölkerung im Jahre 3,03 Proz. detrug, war die durchschnittliche Zunahme der Gasabgabe 6,3 Proz., somit war der Gasverbrauch mehr als doppelt so stark angewachsen wie die Bevölkerung. Die durchschnittliche jährliche Zunahm« deS Verbrauches auf den Kopf der Bevölkerung betrug 21 Proz. und die durchschnittliche Steigerung des Verbrauches auf die Flächeneinheit pro Jahr 4,95 Proz. Wenn man von Charlottenburg   absieht, sr ist die Steigerung der durchschnittlichen Zunahme im Jahre in 15 der größten deutschen   Städte am stärksten in Nürnberg  . Es wird aber auch interessieren, wie diese Zunahme sich in Berlin   gestaltet hat. Hier war von 1880 bis 1902 die durchschnittliche jährliche Zu- nähme der Gasabgabe um 4.3 Proz. bei einer Steigerung der mittleren Bevölkerung um 2,6 Proz. gestiegen. Der Verbrauch auf den Kops wuchs in dieser Periode um 1,8 Proz. und der Verbrauch auf den Flädheninhalt um 4,86 Proz. Die Lichtversorgung in der Gegenwart bildet einen Maßstab der gewaltigen Entwickelung unserer städtischen Gemeinwesen und beweist die vollständige Umänderung der Bedürfnisse der Bevölkerung in einer wesentlichen Richtung. Im Vergleich zum Jahre 1699, wo die ersten Anfänge einer mehr als primitiven Straßenbeleuchtung in Nürnberg   festzustellen sind, finden wir uns jetzt in der industriellen Metropole Bayerns   zur Nachtzeit in einem Meer von Licht. Die Bedürfnisse hinsichtlich der Beleuchtung sind dabei in ständigem Wachstum begriffen. Ununterbrochen werden Verbesserungen der Beleuchtungsmethoden und Beleuchtungskörper erfunden, versucht und eingeführt, gewaltige Einrichtungen für die Licktversorgung der Städte werden geschaffen und hierbei eine progressive Steigerung des Bedürfnisses berücksichtigt. So ist das neue Nürnberger   Gas- werk für eine jährliche Erzeugung von 20 Millionen Kubikmeter Gas eingerichtet, es läßt die Ausgestaltung des Werkes bis zu einer Erzengungsfähigkeit von jährlich 60 Millionen Kubikmeter zu. Hier- bei ist nicht bloß das rasche Wachstum einer Industriestadt, sondern auch die schnelle Zunahme des Gasverbrauches auf den Kops der Bevölkerung mit in Betracht gezogen. Trotzdem rechnet man, daß das neue, vor kurzem eröffnete Gaswerk den Bedürfnissen der Stadt bis zum Jahre 1950 entsprechen wird. Die Kosten der Ge- samtanlage berechnen sich auf 10 Millionen Mark. k. Vom frühesten Gebrauch des Eisens. Es ist eine wichtige Frage für die Geschichte der Verwendung der Metalle, wann das Eisen zuerst angewandt worden ist. Neuere Untersuchungen lassen es nun als wahrscheinlich erkennen, daß dieses für die Entwickelung der Kultur und der Kunst so wichtige Material bereits viel früher dem Menschen dienstbar gemacht worden sei, als man angenommen hatte. Die Unsicherheit in der Zeitbestimmung des ersten Gebrauches von Eisen ist daraus zu erklären, daß daS Eisen viel mehr der Oxydation unterliegt als die Bronze und sich daher leichter der- ändern kann. In einem interessanten Vortrage, den Bcnnett H. Brough in Glasgow   gehalten hat, teilte der Forscher die wichtigsten Tatsachen über die Urgeschichte des Eisens mit und ergänzte sie durch neue Untersuchungen, die der Gelehrte aus Grund seiner genauen Kenntnisse in der Bearbeitung der Metalle und der archäologischen Forschung vorgenommen hat. Er beschäftigte sich zunächst mit der vielfach aufgeworfenen Frage, ob prähistorische Werkzeuge etwa aus einer meteorischen Nickel-Eijen-Legierung hätten hergestellt werden löiinen, und er wies darauf hin, daß die Annahme eines solchen Ursprungs frühester Eisengeräte gewichtigen Bedenken begegnen müsse, da das Eisen der Meteore sehr schwierig zu bearbeiten-st, und wenngleich es auch hämmerbar ist und es tatsächlich in einzelnen Fällen mit Erfolg geschmiedet werden konnte, eine derartig hohe Technik in diesen primitiven Zeiten nicht anzunehmen sei. Zudem gab es in früheren Zeiten keine passenden Werkzeuge, die zum Be- arbeiten des Mctcoreisens hätten dienen können. Der Gelehrte ist vielmehr der Ansicht, die erste Entdeckung des Eisens sei durch den zufälligen Schmelzprozeß von Eisenoxyd mit Kohle verursacht wordeir. Er erwähnte dabei den in Grönland   gefundenen großen Block Mcteoreiscns, der sich jetzt in dem New Uorker Museum für Naturgeschichte befindet, und wies daran nach, wie ganz unmöglich es dem Urmenschen gewesen sein müsse, mit einem solchen Eijenblock etwas anzufangen. Dieser merkwürdige.Meteorstein." ist von un- regelmäßiger Form, hat eine Ausdehnung von elf Fuß zu 7Vi und 6 Fuß und wiegt 50 Tonnen. Den alten Acgyptern war die Bc- arbeitung des Eisens zweifellos schon in früher Zeit bekannt- es muß unbedingt beim Bau der Pyramiden utn 3000 v. Chr. benutzt worden sein, denn die Bearbeitung von Granit und Porphyr ist ohne Stahl- toerkzeuge kaum denkbar. Im Britischen Museum befindet sich eins Eifenfichel, die unter einer Sphinx in Karnak gefunden worden ist, und außerdem noch ein Teil eines eisernen Werkzeuges, das aus der sogenannten.großen Pyramide" stammt und daher fast 5000 Jahre alt sein muß. Dieses merkwürdige Stück ist dadurch noch besonders interessant, daß es nicht nur Nickel, sondern damit verbunden Kohle enthält und so deutlich beweist, daß es nicht meteorischen Ursprungs ist. Viel moderner als diese Eisengeräte muß uns die eiserne Bett- stelle des Königs Og von Basan erscheinen, in der dieserLetzte der Giganten" der Ruhe pflegte. Sie war 16 Fuß 6 Zoll laug und Fuß 4 Zoll breit. Ein anderes interessantes Stück früher Eisen- arbeit ist ein« eiserne Säule, die noch jetzt in Delhi   steht und aus der Zeit von etwa 1000 v. Chr. stammt. Sie ist 50 Fuß hoch, hat-inen Durchmesser von 16 Zoll und ist aus etwa 50 pfundigen, zusammen- geschweißten Eiscnblöcken hergestellt. Da die frühesten Versuche der Eisen- und Stahlbearbeitung von Indien   nach Europa   eingeführt wurden, so kann diese, auch nach heutigen Begriffen gewaltige Masse bearbeiteten Eisens als der Vater unserer gesamten Eisenindustrie angesehen werden. In China   ist der Gebrauch von eisernen Werk.