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zeugen bis zum Jahre 2357 v. Chr. zurückzuverfolgen. Die Japaner erhielten mit anderen Segnungen der chinesischen Kultur auch diese Fertigkeit, jedoch erfanden sie selbst eine einfache Methode, um Stahl zu erzeugen. Sie vergruben geschmiedete Eisenbarren in Sumpfboden und erhielten, wenn sie sie nach acht oder zehn Jahren Konzentrischer Schichtung zahlreiche Lagen, die immer abwechselnd ausgruben, Stahl. Damit verglichen ist die Eisenindustrie in Europa viel jüngeren Datums. In England gründete Kaiser Hadrian nach den Mitteilungen von Brough vor etwa 1800 Jahren eine Waffenfabrik, für die das Eisen aus den Gruben des Waldes bon Dan gewonnen wurde; gewaltige Schlackenhaufen, die sich noch heute in Suffer finden, legen beredtes Zeugnis ab von der Ausdehnung, die diese Eisenwerke der Römerzeit einnahmen.
Medizinisches.
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Betrachtet man eine solche einfache Stiefelnadel bei stärkerer Vergrößerung unter dem Mikroskop, so erkennt man in der Mitte der Länge nach verlaufend einen dünnen Faden, der als Achsenfaden bezeichnet wird. Um den Achsenfaden herum lagern sich dann in aus organischer Substanz oder aus Kieselsäure bestehen. Und zwar besteht die innerste, den Achsenfaden unmittelbar umschließende Schicht aus organischer Substanz, dann folgt eine Riefelsäurelage und so fort, bis endlich die äußerste Schicht wieder aus organischer Masse besteht. Da die organischen Schichten immer nur sehr dünn, die Rieselsäurelamellen dagegen erheblich dicker sind, so erweckt die ganze Nadel den Eindruck von zahlreichen ineinandersteckenden teils dünnen, teils starkwandigen sich dicht umschließenden Röhren.
Nach dieser notwendigen Abschweifung wenden wir uns wieder Neuere Untersuchungen über Fischver der Entwickelung der Nadeln zu. Zuerst entsteht, wie bereits ge giftung. Im Hinblick auf die gerade in letzter Zeit so häufig fagt, in einer einzelnen Belle als erste Anlage der Nadel durch borgekommenen Fälle von Fischbergiftung sind die Untersuchungen Verdichtung eines Teiles des Bellinhaltes der Achsenfaden, der von aktueller Bedeutung, welche Dr. Ulrich im hygienischen Institut also ebenfalls aus lebender Substanz besteht. Nach den Beob in Zürich angestellt hat. Denn so zahlreich auch die bis jetzt in den achtungen Köllikers soll sich dann auf diesem ersten dünnen Faden verschiedenen Ländern gemachten Untersuchungen über das Wesen die Kieselerde aus dem Zellinhalte ablagern und eine Scheide des Fischgiftes find, so rätselhaft ist doch im einzelnen Falle die Art bilden, die sich dann noch durch immer neue Ablagerungen berdiden und Entstehung desselben. Denn es fann sich dabei um ein Gift fann. Kölliker hält es nicht für wahrscheinlich, daß die KieselHandeln, das den Fischen fünstlich beigebracht wurde, um ihren Fang nadeln in ihren Bildungszellen die ganze Ausbildung zur fertigen zu erleichtern. Dann gibt es zweifellos auch giftige Fische, solche, Nadel durchmachen. Wahrscheinlich werden die Nadeln vielmehr, bei welchen ille Teile ein Gift enthalten, und solche, bei welchen nachdem sie eine gewisse Größe erreicht haben, frei und wachsen borzugsweise Rogen und Leber die Träger der giftigen Eigenschaften jetzt noch selbständig weiter, indem nun von den fie umgebenden find. Ferner kommen auch Krankheiten bei Fischen vor, welche den Körperzellen stets frische Schichten von Stiefelsäure abgelagert Genuß des Fischfleisches zu einem gesundheitsschädlichen gestalten. werden und so die Nadel allmählich ihre charakteristische Gestalt Am häufigsten beruht jedoch das Gift auf dem Verderben und der und Größe erhält. Neueste Untersuchungen von Jiima und Bersehung des Fischfleisches, an welchem sich Fäulnisprodukte ent- Schulze haben diese Angaben wohl in einigen Bunkten korrigiert, wickelt haben. Alle Arten von Fischen können in dieser Weise, wenn in der Hauptsache aber die Befunde von Kölliker bestätigt, so daß fie verdorben sind, zu Gesundheitsstörungen Veranlassung geben, so- fie auch heute noch unseren Anschauungen entsprechen. wohl frische Fische als auch konservierte und gesalzene Fische, wie Hering in Gelee, geräucherte Flundern, gesalzener und gedörrter Stockfisch bei überjähriger Aufbewahrung. Natürlich spielen bei dem Verderben der Fische Bakterien eine ausschlaggebende Rolle, und auf diesen Bakteriengehalt hat Dr. Ulrich sein Augenmerk gerichtet, als er bei einer in Zürich vorgekommenen Fischvergiftung die verdächtigen Fische untersuchte. Es wurden aus denselben Organismen gezüchtet, die sich als sogenannte Paratyphusbazillen Sommertagen die Temperatur in seinen Wohnräumen um einige erwiesen, welche eine dem Typhus ähnliche Erkrankung hervorrufen. Weitere Untersuchungen lehrten, daß in rohem Fischfleisch aber auch turze Zeit nach dem Kochen die sogen. Colibazillen start vertreten waren. Gefochtes Fischfleisch stellt einen ausgezeichneten Nährboden für die Mikroorganismen dar und es ist deshalb praktisch ratsam, Fischfleisch nach dem Kochen nicht für späteren Genuß aufzubewahren.
Aus dem Tierleben.
th. Ueber die Entstehung des Steletts bei den Glasschwämmen. Zu den herrlichsten Bewohnern der Tiefen des Weltmeeres gehören wohl unbestritten die Glasschwämme oder Hexactinelliden. Als die ersten Gremplare dieser Tiere nach Europa gebracht wurden, wollte niemand glauben, daß es sich wirklich um lebende Organismen handelte. Und in der Tat gemahnen diese prachtvollen Geschöpfe eher an kunstvolle venezianische Kristallgefäße, an antike Mischkrüge, Prunkschalen und Gitterkörperchen, gesponnen aus feinsten Glasfäden, als an tierische Lebewesen. Jetzt kann man die Glasschwämme als Brunkstüde fast in jeder öffentlichen zoologischen Schausammlung sehen und wohl jeder Weltreisende bringt einige der gewöhnlichen Exemplare aus den asiatischen Gewässern mit nach Hause. Das Stelett dieser Schwämme, dem sie ihre zierlichen Formen verdanken, und das gerade in neuester Zeit der Gegenstand sorgfältiger Untersuchungen war, besteht aus fast reiner Stiefelsäure. Es ist eine Substanz, die dem bekannten Edelsteine, dem Opal, in ihrer chemischen Zusammen ſebung schr nahe steht, ja sich kaum davon unterscheidet. Gewöhnlich ist die Skelettsubstanz wasserklar, nur selten weist sie eine leichte milchige Trübung auf.
Technisches.
en. Städtische Anlagen zur Wohnungsfühlung. Bugegeben, daß die Schaffung fünstlicher Wärme in unserem Silima für Gesundheit und Behagen in unseren Wohnungen viel wichtiger ist als die Möglichkeit einer künstlichen Abkühlung, so würde doch gewiß mancher nichts dagegen haben, wenn er an heißen Grade herabsehen könnte. Hie und da hat man wohl auch schon bei uns die Anwendung von Kühlöfen vorgeschlagen, die den entgegengesetzten Zweck der gewöhnlichen Defen erfüllen sollen. In Amerika ist man aber schon viel weiter, denn dort haben in den Vereinigten Staaten schon mehrere große Städte den Plan gefaßt und teilweise sogar schon ausgeführt, eine Art von Zentralfühlung oder Fernkühlung für die Wohnhäuser einzuführen, die also das Widerspiel der Zentral- und Fernheizung bilden würde. Wie man sonst von einer Zentralstation aus viele Gebäude durch Dampf- oder Heißluftleitung erwärmt, so soll dabei abgekühlte Luft ebenso auf einen größeren Teil einer Stadt übertragen werden. Das Bulletin der Französischen Gesellschaft zur Förderung der Industrie hat über diese merkwürdige Neuerung Tatsachenmaterial gesammelt. Man wendet für die Verteilung fünstlicher Kälte entweder Ammoniak an oder eine ungefrierbare falte Flüssigkeit. In den Großstädten Neu York und Boston hat man beide Mittel versucht, in Saint Louis, Baltimore , Los Angeles , Kansas City u. a. nur das erstere, in Denver nur das lektere. Die Kühlleitungen haben bereits Anlagen bis zu 27 Stilometer Länge erreicht. Soweit eine falte Flüssigkeit benutzt wird, sind zwei Röhrensysteme notwendig, eines zur Hin, das andere zur Rückleitung. Die Zirkulation der Flüssigfeit wird durch Pumpen bewirkt, die Röhren in Holzkästen verlegt und mit einem wärmeschüßenden Stoff umgeben. Als solcher wird gewöhnlich Filz benutzt, der zur Abhaltung der Feuchtigkeit noch mit Harz oder Paraffin getränkt ist. Für die Zuleitung von Ammoniak werden fast immer drei Röhrenleitungen benutzt, eine zur Hinleitung, die zweite zur Rückleitung und die dritte zur Bewirkung der Verdunstung. In diesem dritten Röhrenstrang wird Bei den hier zu besprechenden Glasschwämmen setzt sich das nämlich durch Pumpen fortgesetzt eine Luftleere erzeugt. Zur Be fefte Stelett aus einer ungeheuren Anzahl winzig fleiner, zum ſeitigung von Betriebsstörungen sind besondere Einrichtungen ge Teil nur mit dem Mikroskep wahrnehmbarer, oder größerer bis troffen. Diese Leitungen werden in glasiertem Ton und in zwei spannenlanger, einzelner Nadeln zusammen. Und zwar stellen sämt- Teilen verlegt, indem erst die untere Hälfte in Zement eingebettet liche Nadeln einfache Sechsstrahler dar oder lassen sich wenigstens und dann die obere daraufgelegt wird. Das Ammoniak spielt beunschwer auf diese Form in ihrer Entstehung zurüdführen. Da- tanntlich bei allen Verfahren zur Erzeugung fünstlicher Stälte in durch, daß nebeneinander gelegene Nadel häufig mit ihren ein- der Industrie die wichtigste Rolle. Eine besondere Vorkehrung ist zelnen Strahlen miteinander verwachsen oder ein dichtes Geflecht zur Ableitung des flüssigen Ammoniak aus den verschiedenen Kühlbilden, erhält der ganze Schwammförper bisweilen einen sehr hohen apparaten in den Wohnräumen vorhanden, wodurch bewirkt wird, Grad von Festigkeit. Man kann dann sogar durch Fäulnis oder daß sich das entstehende Gaz genügend erwärmt, um bei der RückEinwirkung von Kalilauge usw. den gesamten Weichförper, die leitung nicht flüssig zu werden. Für große Anlagen, z. B. in auseigentliche lebende Substanz des Schwammes, heraus macerieren, gedehnten Hotels, sind noch besondere Vereinfachungen vorohne daß der Schwamm seine charakteristische Form verliert. So gesehen. stellen auch z. B. alle die mitgebrachten Glasschwämme nicht etwa das vollständige Tier, sondern lediglich sein Skelett dar.
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Humoristische3.
Aus einem Schülerauffag. Die alten Aegypter bemußten zum Bau der Pyramiden teils Backsteine, teils die Jsraeliten.
Was nun die Entstehung der Kieselnadeln anbelangt, so werden dieselben nach der übereinstimmenden Angabe verschiedener Forscher in dem Protoplasma( Bellsafte) einer einzelnen Belle, dem sogenannten Skleroblasten, angelegt. Doch bevor wir hierauf weiter Theaterstammgast. Wenn ick det Billett bezahlen eingehen, müssen wir der besseren Verständlichkeit halber kurz auf soll, vadirbt mir det en janzen Kunstjenuß."- den feineren Bau der ausgebildeten Nadel eingehen. ( Jugend.")
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