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Set Kellertreppe bernehmen, bei dem die Mutter erfreut sagte: „ Das' s Frida!"
Draußen trällerte ein Liedchen nun ging die
Kleines feuilleton.
hl. Ein Empfang bei den Maoris . Von merkwürdigen Zür auf. Empfangszeremonien bei den Maoris erzählt der Missionar J. Cowan Frida Lämke trug jetzt statt des fleinen Matrosenstroh- in einer lebendigen Schilderung seiner Reise in das Herz von hutes ein dunkles Belzbarett auf den blonden Haaren; der Maoriland, die er in der Australasian Review of Reviews" ber Belz war unecht, aber sie hatte ein paar Taubenflügel an der öffentlicht. Er näherte sich in den Bergen des Urewera- Landes dem Seite stecken, und das Müßchen saß ihr schick über dem fecken Gesicht.
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In höchster Erregung stand Käte; sie war aufgesprungen und sah das Mädchen an mit brennenden Augen. Da war sie wahrhaftig- doch gekommen! Die war hier- aber Wolfgang, wo war der? Sie schrie förmlich das Mädchen an: Wissen Sie, wo mein Sohn ist Wolfgang- Wolfgang Schlieben?"
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Der überraschten Frida rosiges Gesicht wurde blaß. Sie wollte etwas sagen, stotterte, stockte, biß sich dann auf die Lippen und wurde dunkelrot. Woher soll ich das wissen? Ich weiß doch nicht!"
„ Sie wissen es wohl! Lügen Sie doch nicht!" Mit Heftigfeit faßte die Frau Frida bei beiden Armen. Ins blonde Haar hätte sie ihr greifen mögen und beim Dranreißen laut schreien: Mein Junge! Gib mir meinen Jungen wieder!" Aber sie fand nicht die Kraft, diese schlanken Mädchenarme so lange zu schütteln und zu rütteln, bis ein Bekenntnis herausgezwungen war.
Die blauen Augen Fridas hatten sie ganz offen angesehen, vollständig freimütig, wenn auch eine leise Unruhe in dem Blicke lag. Ich habe ihn lange nicht jesehen, inädige Frau," sagte Frida ehrlich! Und dann ward ihr Ton leiser, eine gewisse Besorgnis lag darin:„ Sonst fam er wohl, aber jetzt fommt er jar nich mehr nich wahr, Mutter?"
Hauptort der Eingeborenen. Plötzlich erschreckte uns," so schreibt er, ein furchtbares gellendes Geschrei und an unserer Schuhwehr, hinter der wir Rast gemacht hatten, erschien eine wilde, tätowierte, rot bemalte und mit Federn geschmückte Gestalt, deren einzige Befleidung in einem sehr kurzen Schurz aus lose herabhängenden Balmfasern bestand. Die Augen des Mannes rollten, daß nur das Weiße sichtbar war; er stedte eine lange Zunge heraus und schnitt fürchterliche Grimassen. Einen hölzernen Speer, den er in der Hand schwenkte, schleuderte er plötzlich auf uns; dann wandte er sich um und stürzte dem Dorfe zu. Es war der tangata- wero", und seine wilde Art, uns zu begrüßen, war nur der übliche Empfang. Als er bis auf den Schurz entledigt und sprang ihm nach, während wir geforteilte, hatte einer unserer jungen Leute sich bereits aller Sachen messenen Schrittes folgten. Der Eintritt zum Dorf wurde uns jedoch von einem Trupp bewaffneter Männer verwehrt, die lautlos zusammengeduckt auf dem Boden knieten; jeder hatte ein Gewehr in der Hand, den Kolben auf der Erde, den Lauf auf uns gerichtet. Der tangahi- wero" machte Halt und wandte sich uns zu, nachdem er feinen Stamm erreicht hatte; auch unser Läufer blieb stehen. Wir näherten uns den Kriegern bis auf zwanzig Schritt. Da sprangen sie alle auf einen wilden Schrei des Häuptlings, der auf der rechten Seite saß, hoch in die Luft, wobei sie unter sich die Füße kreuzten, und nun ertönte ein friegerischer, donnerähnlicher Chor, der aber eine friedliche Bewillkommnung darstellen sollte. Hin und her sprangen unsere friegerischen Wirte und schwangen im Tatt ihre geladenen Flinten und„ tuparas"( doppelläufige Gewehre). Dann machten sie mit einem erderschütternden Dröhnen plötzlich halt und feuerten eine Salve Patronen über unsere Köpfe hinweg, was wir Frau Lämke schüttelte den Kopf: Nee, jar nich mehr!" mit ftoischer Ruhe hinzunehmen hatten. Eine zweite Calve hallte von Hügel zu Hügel wieder, und wieder pfiffen die Kugeln über Ihr war gar nicht recht wohl zumute, das kam ihr alles so uns hin. Dann wandten sich die braunen Krieger zurüd, und eine seltsam vor: Frau Schlieben hier im Keller, und was wollte Schar buntgekleideter Frauen, grüne Blätter um die Schläfen gedie denn von Frida? Da ging was vor, da war was nicht wunden, schwangen Schals und Blätterzweige, schritten halb gleitend, richtig! Aber was auch immer sein mochte, ihre Frida war halb tanzend vor und sangen das alte Begrüßungslied Bowhiri: unschuldig, das mußte Frau Schlieben wissen! Und so faßte Gegrüßt, gegrüßt seid Jhr, Fremde,- Fremde vom fernen sie sich denn ein Herz: Wenn Sie etwa ilauben, inädige Horizont Von den Grenzen des Himmels und der Erden- Wo Frau, daß da meine Frida mittenmant is, da irren Se sich Simmel und Wasser sich berühren! Unser liebstes Sind brachte Euch Aus weiter Entfernung. Seid willkommen, o kommt, aber! Meine Frida jeht schonst lange mit dem Flebbe- o fommt!" Dann bewegten sich sechs Mädchen tanzend nach vorn, Hans Flebbe, dem Sohn vom Kutscher, er is nu Matrialiſt die lose, farminrote Jacken und kurze Röcke aus geblümtem Kattun un überhaupt, Frida is' n anständijet Mädchen- was denken trugen.' Um ihre Stirn schlang sich ein rotes Taschentuch, das die Sie wohl von meiner Tochter? Herrje, det' s aber so,' n schwarzen und weißen Federn des seltenen huia"-Vogels und die Mächen aus unserm Stande, die kann ja nich anständig sein, irisierenden Federn des langschwänzigen Kududs festhielt. Die nee!" Die gefränkte Mutter wurde jetzt geradezu ausfallend. Wangen waren mit rotem Oder bemalt. Schmuckstüde aus GrünMeine Frida war' ne sehr jute Freundin von Ihren Wolf- stein und Saifischzähnen hingen von ihren Ohren herab. Die Hände jang, un ich bin ihn ja ooch janz jut- als ich in' n Sommer auf den Hüften haltend und den Kopf zurückwerfend, tanzten sie so elend war, hat er mir doch fufzig Mark jeschickt, daß ich einen„ kanikani", wozu der Chor der Frauen unter der Leitung einer weißhaarigen tätowierten alten Frau einen schrillen eintönigen fonnte nach Fangschleuse Biehn, drei Wochen, un mir erholen" powhiri" sang. Die dunklen Augen blikten, die langen schwarzen aber nu soll er mir mal wieder kommen,' raus schmeiß ich Böpfe flogen in die Lust, während die Mädchen leidenschaftlich ihn, den Bengel!" In ihrer unbestimmten Angst, daß man tanzten. Sie wiegten sich von einer Seite zur anderen, verrenkten ihrer Frida etwas nachsagen könnte, wurde ihr blasses Ge- den Körper seltsant und folgten dabei stets den Rhythmen des Gesicht heiß und rot. fangs. Es war im Grunde nichts anderes, wie der alte Bauchtanz. Der fanifani" wurde immer wilder und schneller, die Augen der Tänzerinnen rollten, bis nur das Weiße sichtbar war, plötzlich endete der Gesang auf einem unerwartet hohen Ton, und atemlos und glühend hörten die Tänzerinnen auf. Dann wurden bunte grüßungsreden wurden wir reichlich mit Schweinefleisch, konser lachsmatten auf das Grün gebreitet, und nach feierlichen Bevierten Vögeln, wildem Honig und Kartoffeln bewirtet..."
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Frida flog auf sie zu und faßte sie mit einem Arm um die Schultern:" Aerjere Dich doch nich, Mutter! Du sollst Dich doch nich aufregen, sonst schlägt's Dir wieder auf' n Magen!"
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Frida wurde jetzt ganz energisch; ihre Mutter noch immer num die Schultern gefaßt, drehte sie den blonden Kopf nach Frau Schlieben:" Inädige Frau, da müssen Sie sich schon an ' ne andere Adresse wenden. Ich kann Ihnen nichts über Ihren Herrn Sohn sagen. Mutter un ich haben noch neulich drüber jesprochen, daß er nu jar nich mehr fommt. Un ich habe ihm noch irade' n Briefchen jeschrieben, er soll uns doch mal besuchen weil ich ihn doch ewig nich jesehen hatte und -und- na, weil er doch sonst jerne mit mir zusammen war! Aber er hat mir jar nich drauf jeantwortet. Ich habe ihm doch nischt jetan! Er hat sich aber ebent sehr verändert!" Sie fette eine altfluge Miene auf: nädige Frau, ich ilaube, es wäre doch besser, wenn er noch bei Ihnen wohnte!" Käte sah sie starr an: was ahnte die- was wußte die wußte die überhaupt etwas? Zweifel stiegen in ihr auf, und dann kam ihr die Gewißheit: dieses Mädchen hier war harmlos, sonst hätte es nicht so sprechen können! Die Abgefeimteste fonnte so treuherzig nicht dreinblicken! Und sie gestand es ja auch ganz von selber offen ein, daß sie neulich an Wolfgang geschrieben hatte nein, so schlecht war die hier nicht, eine andere mit blondem Haar mußte es sein! Aber wo war die zu suchen wo, wo Wolfgang zu finden? ( Fortsetzung folgt.)
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Heizende Vögel. Wilhelm Bölsche schreibt in„ leber Land und Meer": Im australischen Scrub" findet der Reisende mit Staunen riesige flache Gebilde, die am meisten Aehnlichkeit mit einem von Menschenhand aufgeschütteten Erd- oder Komposthaufen haben. In einem Umfreise von vier Metern und mehr ist ein Hügel aufgetürmt aus Walderde, Gras, losen Blättern und ähnlichem mehr, im Gipfel bis zwei Meter hoch. Aber je wilder, menschenferner und einsamer der Busch, desto zahlreicher gerade wachsen diese fleinen Berge in ihm auf; hier fann fein menschlicher Gärtner walten, der sich solche Mühe gäbe. Die wahren Gärtner bildet ein Geschlecht großer Vögel, die an die wilden Truthühner Amerikas erinnern. Mit der einfachen Gabe des„ Scharrens", die unsere Haushühner schon so eifrig üben, haben sie hier das äußerste vollbracht: das Zusammenscharren dieser gigantischen Hügel. Ihre Arbeit hatte dabei aber einen ganz bestimmten Sinn. Ein solcher fünstlicher Kehrichthaufen aus faulenden Pflanzenstoffen ergibt bei solchen Dimensionen eine regelrechte fünstliche Wärmequelle. Es muß sich nämlich Gärungswärme nach forrettem chemischen Proeß darin entwickeln. Jeder dieser Hügel bildet im Innern eine Wärmemaschine. Der Naturforscher bohrt eine solche Maschine an, die innere Fäulniswärme zu messen, und er stößt mit seinem Thermometer auf den unerwartetsten Inhalt! In der Gegend zwischen einhalb und einem Meter berührt er plöglich ein großes