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Ausweis der botanischen Werke als in Frankreich nicht heimisch. Es| Bakrollen von Altstimmen gesungen wurden. Der Heine Künstler beranlaßte daher unter den Fachleuten ein ziemliches Aufsehen, als jener Rolle war allem Anscheine nach ein Mädchen; eine Knaben­in der Umgebung von Nanch vor einigen Jahren große Mengen stimme würde es kaum zu dieser Weichheit bringen und würde doch diefer Pflanze in voller Blüte entdeckt wurden, und zwar an einem mehr von Muskelfraft begünstigt sein. Das eine Wesen legte sich Blaze immitten eines großen Waldes, der an der betreffenden Stelle in die Nolle, nach anfänglicher Indisposition, mit allem hinein, was Nach weiteren zwei nur immer edler Anstand"," Tenorheldentum" und dergleichen erst vor zwei Jahren gelichtet worden war. Jahren waren die Pflanzen wieder völlig verschwunden, dagegen mehr ist. Allerdings kam dabei die Grazie mehr zur Geltung als wiederum an einigen anderen gelichteten Stellen im Gehölz aufgetaucht. andere ästhetische Seiten. Die Gesangsausbildung war gerade bei Daraus ging zunächst hervor, daß das Auftauchen und Verschwinden diesem Künstlerchen befonders gelungen. Unter den Männern" der Pflanze von dem Bestand des Waldwuchses abhängig war. Wo entzückte der Darsteller des Figaro durch sein selbständiges Spiel aber waren die Seime der plöglich erblühten Pflanze hergekommen?( man fönnte fast sagen, durch seine Beherrschung des Stückes) die -Ju derselben Gegend waren vor über 40 Jahren deutliche anscheinend durchaus sympathisch berührten Zuschauer am meisten. Spuren von Eisenwerken aus römisch- gallischer Beit entdeckt worden. Auch der Sänger des Basilio fand sich mit dem profunden Baß der Da nun außerdem der alte Naturforscher Plinius berichtet, daß die Verleumdungsarie sehr gut ab; und was beinahe ein Ereignis ist: Römer die Wolfsmilch für medizinische Zwecke bemußten, jo meint er trug feine Handschuhe. Ueberhaupt waren wir diesmal von den Fliche, daß die Nömer die Pflanzen in jenes Gebiet bor vielen entjeblichen traditionellen Possen dieser Oper fast ganz befreit; die Jahrhunderten eingeführt und daß dann nach Entwickelung des Späße, die doch noch gemacht wurden, find verhältnismäßig stilvoll. Waldes die Samen in verborgenem Boden gelegen haben müssen, Von einem Souffleur war nichts zu merken, und die schwierigen bis sie durch die Art des Forstmannes in moderner Zeit zu einer breiten Ensemblejate gingen wie am Schnürchen. Auferstehung gelangten.-

Musik.

Eine andere Frage ist wieder, ob gerade diese Oper besonders geeignet ist, die angestrebten 3mede zu fördern. Je öfter wir dieses Repertoirestud anhören müssen, desto mehr vergeht uns das Interesse dafür, einer solchen vergangenen Kunst noch gute Seiten abzu­sz. Wird man zu dem Besuch einer Theatervorstellung gerufen, gewinnen. Tritt dann an Stelle des Orchesters ein Stückwerk, bei in welcher Kinder spielen, noch dazu als Darsteller von Stücken aus welchem das Spiel trop aller Bemühungen des Dirigenten( mit der Welt der Erwachsenen, dann fann man wahrlich nur mit großem Augen und Füßen) nicht recht klappt, und wobei der widrige Klang Vorurteil hingehen. So war es, als wir vorgestern( Donnerstag) eines noch dazu nicht gut behandelten Klavieres das Ohr erst recht ins Theater des Westens " wanderten. Angefagt war: angreift, so möchte man sich manchmal rasch aus dem Theater Erstes Gastspiel der italienischen Kinderoper hinauswünschen. unter persönlicher Leitung des Herrn Professors Guerra". Ge­Also nochmal: Hochachtung vor dem Ausfall des Experimentes! geben wurde:" Der Barbier von Sevilla " von Rossini . Aber weg mit dem Gedanken an neue Unternehmungen solcher Um gleich kurz das Ergebnis zu sagen: Wir halten nach wie vor Art! daran fest, daß solche Kinderaufführungen besser unterbleiben. Allein die im ganzen prächtige Art, wie fich die Gesellschaft inner­halb dieses gefährlicher Rahmens bewegt hat, läßt uns doch mit viel Freude an den Abend zurückdenken.

Sind wir recht berichtet, so handelt es sich vorwiegend um Ver­hältnisse einer berufsmäßigen Ausbildung. Die Kinder werden zu Musikern erzogen und machen dabei ihre Leistungen, wie auch fonit Kinder in irgend welchen Berufen tätig sind. Der finanzielle Ueberschuß kommt teils an die Angehörigen, teils wird er für das Spätere Leben der Kinder angesammelt. Außerdem wird für diese Butunft möglichst gesorgt. Natürlich geht die Beteiligung, wenigstens Bei den Knaben, nur bis zur Zeit des Stimmbruches.

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Humoristisches.

Mißverständnis.

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Wie tönnen Sie denn aber be­haupten, Hintermofer, daß Ihnen der Mudlbaner mit Unrecht ge­fündigt hat? Sie geben ja selber zu, daß Sie ihn vor Zengen einen Heuochfen" nannten!.. Haben Sie denn dem noch etwas hinzuzusehen?"

Na, na, Herr Richter... da tät' er mi' ja glei' wieder bertlag'n!"

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Protest. Du sollst ja aus Deinem Klub heraus. geschmissen worden sein?" Musikalische Aufführungen mit eigentlichen Kinderstimmen sind Im Gegenteil ich bin der einzige, der noch brin Längst nichts Neues mehr, spielen vielmehr namentlich in der ist- alle anderen sind ausgetreten!" Kirchenmusit eine beträchtliche Rolle. Besondere Schwierigkeiten - Häuslicher Krieg. Sie: Das ganze Bere liegen darin, daß die Kinderstimmen ebenso wie die Frauenstimmen mögen, überhaupt alles, was da ist, habe ich eingebracht!.. Oder nur die obere Hälfte des menschlichen Stimmumfanges vertreten, fag einmal aufrichtig: was hast denn Du gehabt, bevor Du daß also das Ohr des Zuhörers leicht ermüdet. Dazu kommt die mich geheiratet haft?" berhältnismäßig geringe Stimmfülle, namentlich bei den Mädchen; bei den Knaben wird sie zum Teil ersetzt durch eine wohl niemals ganz zu überwindende Nuance des Herben, Schneidenden. Am un­angenehmsten wirkt dies alles, wenn eine musikalische Dramatik dargeboten werden soll, von der mehr als die Hälfte der Sing­stimmen für mänlichen Ton eingerichtet ist, und bei denen der In­halt sich um die kleinen und großen Schwächen und auch Stärken der Erwachsenen handelt. Dann bleibt doch nur eine Kuriosität übrig, im besten Falle ein Mittel zum Zwede, daß die Kinder eine fachmäßige und berufsmäßige Vorbereitung für ihre Zukunft finden.

Gerade am Fachmäßigen und Berufsmäßigen hat es diesmal am wenigsten gefehlt, zumal was die meisten Einzelleistungen be­trifft. Das italienische Blut half wohl den Kindern zu ihren be­merkenswerten Schauspielfünften, und die italienische Gesangs­tradition zu ihren Stimmtünften. Namentlich das Rezitativ und Parlando beherrschen sie vorzüglich, während es an den mächtigeren Accenten in einer nahezu lächerlichen Weise fehlt.

Die Kinder kommen aus Italien und wandern wieder weiter, fingen natürlich alle italienisch. Ihr Meister und anscheinend väter licher Freund, an dem sie ersichtlich auch mit ihrem Gemüte hängen, ist Professor Guerra. Er hatte ein überaus reduziertes Orchester aus Hiesigen zusammengestellt und ergänzte den Rest der Partitur, einschließlich des Begleitens der Rezitative, auf einem Pianino.( Ein Flügel würde wahrlich zu wünschen sein.) Das zu laute Spiel dieses Dirigenten, zumal bei seinem Anschlage, der die bekannte Härte des Klavierspieles cines Gesangslehrers befibt, war vielleicht das störendste am Ganzen. Das allererfreulichste aber war, daß man äußerst wenig von Drill zu merken befam, jedenfalls weniger, als sehr viele von unseren erwachsenen Künstlern merken lassen. Die Szenen, bei denen es sich um ein Durcheinanderjagen auf der Bühne handelte, gelangen begreiflicherweise wohl am besten. Weber­haupt waren die Kleinen mit der größten Wärme, manchmal aller­dings auch mit einem heimlichen Lächeln, bei der Sache.

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Er: Meine Ruh'1"

Notizen.

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( Fliegende Blätter.")

b. The Jungle" bon Sinclair wird in zehn fremde Sprachen überjeßt. In den Vereinigten Staaten sind bisher Der Autor ist 65 000 Exemplare des Romans verkauft worden. gegenwärtig an der Arbeit, ein Drama" draus zu machen, ein amerikanisches natürlich: der erste Aft wird ein großes Schlachthaus in voller Tätigkeit zeigen und lebendes Vieh wird Ob das etwa zubereitete Cornedbeef brühwarm im mitspielen". Buschauerraum zur Verteilung gelangt, ist nicht gefagt. Ju der Pariser Akademie der Wissenschaften erläuterte Prof. Lippmann fein verbessertes System des Photo­graphierens in natürlichen Farben, welches auf dem Grundsatz beruht, daß jeder einzelne einfallende Strahl zerlegt wird. Das Originalbild wird zunächst auf eine äußerst eng liniierte photo­graphische Platte projiziert, hierauf tritt ein mit einem Prisma fombiniertes Objektiv in Wirksamkeit; das auf der empfindlichen Blatte entstandene Bild wird entwickelt und in ein Positiv um gewandelt. Dieses in den Apparat eingestellte Positiv zeigt auf den erwähnten engen Linien das Original in den ihm eigenen Farben. Von Möwen verfolgt. Ein dänischer Matrose, der als Schiffbrüchiger aufgefischt und nach Kopenhagen gebracht wurde, berichtete über einen Angriff, den Möwen auf ihn machten. Er war, 60 Meilen vom Lande entfernt, von dem Deck des Dampfers Flandria" gespült worden. Als guter Schwimmer ber­suchte er sich seiner Kleider zu entledigen und solange wie möglich zu schwimmen. Zu seinem Entsetzen wurde er bald von einem Schwarm Möwen angefallen. Die Tiere treiften laut schreiend über ihm und stießen von Zeit zu Zeit auf ihn nieder, wobei sie ihm schwere Schnabelhiebe versetzten. Ein russisches Kriegsschiff rettete ihn.

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Nicht eigentlich als Kind mehr war die 15jährige Sängerin der Rofina zu betrachten. Ihre Stimme ist über die Störungen der Uebergangsjahre ersichtlich bereits hinaus und tönt fast so mächtig, C. Eine Orchideenzwiebel, bie vor sechs Monaten für wie die eines erwachsenen Weibes; was allerdings für den 3,50 M. gefauft wurde und jetzt einen Wert von 6000 M. hat, wird Die dramatischen Zusammenhang einen Widerspruch ergab. Insbesondere gegenwärtig auf der Londoner Gartenbauausstellung gezeigt. gilt dies gegenüber der Darstellung des Grafen Almaviva. Natür Blume trieb statt der purpurnen Blüten eine weiße und ist so die lich wurde diese Tenorrolle ebenso als Sopran gesungen, wie die leinzige ihrer Art in England.

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Verantw. Redakt.: Carl Wermuth, Berlin - Nixdorf.- Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.