wurden.
( Nachdrud verboten.)
Alpbalt- Pflaster.
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Unter den Mitteln zur Befestigung der Verkehrsstraßen mit Pflastermaterialien gewinnt der Asphalt, wie die tagtägliche Beobachtung lehrt, immer mehr an Bedeutung. Hierbei ist zu bedenken, daß die ersten Versuche mit dieser Pflasterart überhaupt erst in der letzten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts gemacht Der Asphalt, wohl auch als Juden-, Erdpech oder Erdharz angesprochen, ist eine Substanz von dunkelbrauner bis tiefschwarzer Farbe. Dieses mineralische Harz ist in der Kälte spröde und hart, wird aber durch Erwärmung weich. Zündet man Asphalt an, so brennt er mit leuchtender Flamme unter Geruchsentwickelung. Bekannt war dieser merkwürdige Körper schon im Altertum. Der vom „ Toten Meer " gewonnene Asphalt wurde von den alten Perfern Mumiya genannt. Da man schon frühzeitig die fäulniswidrigen Eigenschaften dieses Materials erkannt hatte, so machten sich die Aegypter dasselbe bei der Einbalsamierung ihrer Toten zunuze. Auf diese, wohl allererste Verwertung des Erdpechs deutet ja auch der noch heute gebräuchliche Name Mumien" für derartig konservierte Leichen hin.
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Soweit eine Asphaltsorte für sich allein nicht den Zwecken des Stampfasphalts zu genügen vermag, wird nunmehr Bulber verschiedener Sorten maschinell innig bermischt. Die Durchmischung muß aber eine äußerst vollkommene sein. Deshalb sind auch für diesen Zweck wieder besondere Maschinen in Gebrauch. Das in dieser Weise erzeugte Pulver ist nun das eigentliche Rohmaterial unseres Stampfasphalts. In der ersten Zeit hat man allerdings auch mit diesem Pflaster schlechte Erfahrungen gemacht. Das lag aber wie heute allgemein anerkannt wird nicht an dem eigent lichen Asphalt, sondern daran, daß man den Unterboden hierfür nicht entsprechend vorbereitet hatte. Man muß hier berücksichtigen, wie man überhaupt auf den Gedanken kam, Asphalt für Pflaster= zwecke zu verwenden. An den Gewinnungsstätten dieses Materials waren natürlich auf den Transportwegen von den mit Asphalt be= ladenen Wagen fleine Stücke heruntergefallen. Diese wurden von den Wagenrädern nach und nach zerkleinert und in die Vertiefungen oes Weges gedrückt. Schließlich überzogen sich die Transportstraßen mit Asphalt und lieferten so in einfachster Weise ein selten schönes Pflaster, dessen etwa eintretende Unebenheiten und Abnutzungen inimer wieder ganz von selbst in der eben erörterten Art beseitigt wurden. Wenn man aber Asphaltpulver bei der Herstellung von Kunststraßen einfach auf dem gewöhnlichen Straßengrund ausbreitet und festdrückt, dann dauert es nicht lange, bis das so ge= wennene Pflaster seinen Zusammenhang berliert, weil die einzelnen Teilchen mehr und minder tief in den durchlässigen Untergrund eingepreßt und andere Teilchen des Zusammenhanges dadurch beraubt abgesprengt werden. Daraus erhellt ohne weiteres: wil man ein haltbares Asphaltpflaster erzielen, dann muß man zunächst einmal den Untergrund in dauerhafter Weise vorrichten. Wie diese Unterbettung zustande kommt, das lehrt die einfache Beobachtung auf unseren Straßen. Da werden bekanntlich große Mengen von Zement, Kies oder Schotter und Sand angefahren und Der sogenannte„ große Pechsee" auf der Insel Trinidad be- diese drei Stoffe unter Wasserzusaß so innig vermischt, daß ein deckt eine Fläche von fast einem halben Quadratkilometer. Die dicer Brei entsteht, der den Namen Beton führt. Die Betonmasse Oberfläche dieses Sees ist vollkommen mit Asphalt bedeckt, das an wird auf unseren Verkehrsstraßen in einer Stärke von etwa 20 den Rändern hart, aber nach der Mitte zu immer weicher wird und Zentimetern ausgebreitet und ihre Oberfläche dann meist noch durch hier denn auch viele kochende Stellen aufweist. Die Stärke der eine dünne Schicht aus Zementmörtel abgeglichen. Wie der AugenAsphaltablagerung auf diesem See beträgt sechs Meter. Die durch schein lehrt, ist die Herstellung dieser Unterbettung aus Beton eine das Ausheben von Asphalt auf dem See entstehenden Bertiefungen förperlich anstrengende und auch recht zeitraubende Arbeit, wenn sie werden schon nach verhältnismäßig furzer Zeit durch den Druck des wie zurzeit selbst noch in Berlin durchweg mit der Hand aus. zähen Materials wieder geschlossen, so daß hier die Gewinnung geführt wird. Um die Schotterunterlage aber billiger und schneller ungemein leicht ist. Während der Regenzeit kann dieser mert- dürften es also in absehbarer Zeit erleben, daß auch die Herstellung würdige„ See" in seiner ganzen Ausdehnung begangen werden, da Beit konstruierten Maschinen in Anwendung kommen. Deren Be= dann die Nässe die Oberfläche auch in der Mitte des Sees genügend nutzung stellt sich um so rationeller, je leichter sie durch motorische abkühlt, um jedes Einfinken zu verhindern. Aber nicht nur der Kraft angetrieben werden können. Das ist aber in den Städten See liefert Asphalt, sondern man gewinnt auch dieses Rohmaterial dann ganz besonders bequem zu erreichen, wenn es sich um Straßen aus allerdings weniger reines Land asphalt auf verschiedenen handelt, die von elektrischen Bahnen durchzogen werden. Wir Stellen der Insel. dürften es also in absehbarere Zeit erleben, daß auch die Herstellung des Betons mit Maschinen vor sich gehen wird; diese werden ihre Antriebskraft von Motoren erhalten, welche von den Stromizuleitungen der elektrischen Straßenbahnen gespeist werden. Dann wird das Straßenbild bei der Herstellung neuen Stampfasphalts dem ähneln, das sich heute unseren Blicken zeigt, wenn wir die moderne Ausführung von Reparaturen an den Straßenbahngleisen beobachten.
Das gegenwärtig für unser modernes Asphaltpflaster in Frage tommende Rohmaterial findet sich an verschiedenen Stellen der Erde. Fundstätten sind in Deutschland bei Limmer, Vorwohlde und Heide, im Auslande auf Sizilien, auf Trinidad , in Venezuela , Mexiko usw. Da das Asphaltvorkommen auf der Insel Trinidad nicht nur im großen Maßstabe ausgebeutet wird, sondern da dieses auch infolge seiner Eigenart besonders interessant ist, so seien zunächst die dort üblichen Gewinnungsarten des Rohmaterials besprochen.
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Damit das auf die Betonunterlage gebrachte Asphaltpulver die nötige innige Verbindung erhält, muß es angewärmt und festgestampft werden. Das Anwärmen wird teils in den Asphalt= fabriken, teils an Ort und Stelle der Pflasterung bewirkt. Da das Pulver des Asphalts ein schlechter Wärmeleiter ist, so bewahrt es die Wärme in sich auch dann, wenn man es in der Fabrik erhitzt. dann in verschließbare Holzkästen bringt und zur Arbeitsstelle fährt. Die Erwärmung hat den Zweck, alle Feuchtigkeit aus der Masse zu entfernen und das darin enthaltene Bitumen so zu er= weichen, daß dieses dann unter Druck ein schnelles Zusammenbaden aller Pulverteilchen herbeiführt. Das warme Pulver wird meist in einer Stärke von 7 Zentimetern aufgetragen und mit heißen Stampfern und heißen Walzen so lange zusammengepreßt, bis es um zivei Zentimeter zusammengedrückt ist. Um das Asphalt= pflaster schneller herstellen zu können, hat man auch gepreßte Asphaltplatten in den Fabriken erzeugt und fügt diese dann auf der Betonunterlage mit Hülfe eines geeigneten Bindemittels verhältnismäßig schnell zu einem schönen, ebenen Pflaster zusammen. Die großen Vorzüge des Asphalts sind bekanntlich: Reinlichkeit, Geräuschlosigkeit, Undurchlässigkeit und die Möglichkeit schneller Reparaturen. Diese Faktoren machen es erklärlich, wenn das Asphaltpflaster trotz seiner immerhin hohen Kosten ständig an BeP. M. Grempe. deutung gewinnt.-
Der rohe Asphalt besteht aus Kohlenstoff, Bitumen und Asche. Es handelt sich zunächst darum, die wertlosen Stoffe und Verunreinigungen zu entfernen. Zum Zwecke der ersten Reinigung des Rohasphalts wird derselbe etwa zwölf Stunden lang erhitzt. Dadurch wird die Masse bis auf etwa 120 Grad Celsius erwärmt und so das Wasser verdampft. Die leichten Verunreinigungen sammeln sich während diefer Schmelzung des Rohmaterials an der Oberfläche und werden hier abgeschöpft. Dagegen sinken die schweren Unreinlichkeiten auf den Boden des Reinigungskessels. Ist in dieser Weise die erste Reinigung erfolgt, dann wird die Masse in Fässer gefüllt, worin sie erstarrt. So gelangt sie zum Versand. Ablagerungen von Asphalt auf dem Lande werden meist bergmännisch gewonnen, wobei im allgemeinen die Loslösung durch Sprengen geschieht. Die losgesprengten Blöcke werden dann von Arbeitern durch Aufschlagen mit einem Hammer auf ihren Gehalt an Bitumen geprüft und entsprechend sortiert. Die mit dieser Tätigkeit betrauten Personen erkennen das„ fette" Gestein an der dunklen Färbung und den Eindruck, den das Aufschlagen eines Hammers hervorruft. Für Pflasterzwecke ist am geeignetsten das Rohmaterial, welches mindestens 10 Prozent Gehalt aufweist. Durch Mischen verschiedener Asphaltgesteine hat man es aber in der Hand, auch„ mageres" Rohmaterial zwedentsprechend zu verwerten. Wie die Beobachtung der Herstellung des Stampfasphalts auf unferen Straßen zeigt, wird dazu ein pulverförmiges Material verwendet, Um dieses Pulver" zu gewinnen, muß das Gestein zer fleinert werden. Diese Arbeit hat ihre nicht zu unterschäßenden Schwierigkeiten, obwohl das Material nicht besonders hart ist. Die Schwierigkeiten werden hervorgerufen durch den Gehalt an Bitumen, das z. B. bei fettem" Material infolge seiner Zähigkeit Zerkleinerungsapparate nach der Art gewöhnlicher Mühlwerke schon nach kurzer Arbeit durch Verschmierung außer Tätigkeit setzt. Die Zerkleinerung wird daher zunächst von Steinbrechern oder von Stampfwerken bewirkt. Der Asphalt kommt aus diesen Maschinen in Stücken, die etwas größer als etwa ein Hühnerei sind, heraus, um nunmehr mit besonderen Vorrichtungen zu Pulver zerkleinert h.g. Sonnenheizung. Tagein, tagaus strahlt die Sonne ihre zu werden. Für diesen Zweck werden nun äußerst sinnreich er- Wärme in den Weltenraum hinaus, und die Physiker bemühten baute Apparate benutzt. Die Konstruktion derartiger Maschinen sich, die Menge dieser Wärme wenigstens annähernd zu bestimmen. läßt sich zweckmäßig nur an der Hand von Zeichnungen und Ab- Nach den sorgfältigsten Berechnungen is sie groß genug, um eine bildungen auseinandersetzen, weshalb an dieser Stelle nicht darauf Kugelschale aus Eis, also eine Art Eishimmel, den man in der eingegangen werden soll. Es genügt, wenn hervorgehoben wird, Entfernung der Erde von der Sonne, d. h. etwa 20 Millionen daß die hierfür benutzten Schlagkreuzmühlen und Schleudermühlen Meilen von der Sonne entfernt sich gelagert denken könnte, und oder Desintegratoren ihrer schwierigen Aufgabe der Zerkleinerung der eine Dice von 36 Meter hätte, in einem Jahre zu schmelzen. des Asphalts in Pulver in ausgezeichneter Weise gerecht werden. Wenn man bedenkt, daß die Sonne diesen Wärmeverlust fort
Kleines feuilleton.