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schreibt er an Labater: Ergößen Dich nicht auch die Luftfahrer?| hundert ans Nuder zu kommen hat. Shaw perfifliert hier ein ge­Ich mag den Menschen gar zu gerne so etwas gönnen. Beyden, wisses Genre dogmatisch formulierter Frauenemanzipation, mit dem den Erfindern und den Zuschauern." Noch im folgenden Jahre er, wie die außerordentlich interessant und fein individualisierte Ge­1784 muß sich Goethe dauernd mit dem Gedanken an aeronautische stalt der Vivie in seiner Frau Warren" zeigt, früher wohl start Experimente beschäftigt haben. Zunächst schreibt er einmal an sympathisierte, aber die Perfiflage ist nicht derart, daß ste Frau v. Stein:" Ich hoffe Du bleibst meinem Garten und mir den fonsequent festgehaltenen durchgehenden Grundton des getreu. Vielleicht versuchen wir den kleinen Ballon mit einer Stückes bildet und ihm so eine innere Einheit verleiht. Feuer- Probe. Sage aber niemanden etwas damit es nicht zu weit Bei den streitlustigen Werbungen eines feden jungen herumgreife." Goethe muß demnach also wohl eine wirkliche Er- Zahnarztes um die spröde, auf prinzipielle Männerverachtung ein­findung zu machen gehofft haben, deren Priorität er sich nicht geschworene Gloria entlädt der Spott über die Narrheit, die mit ab­wollte nehmen lassen. In einem anderen Brief an Frau v. Stein strakten Theorien die Liebe als etwas unvernünftiges bekämpfen bergleicht er den Wiz Voltaires mit einem Luftbollon, der sich will, sich in einer glänzenden Fülle schlagkräftig epigrammatischer durch eine eigene Luftart über alles wegschwingt." Ginen ge- Wendungen. Aber man wird nie die Empfindung los, daß es Shaw naueren Bericht erstattet er an den bekannten Anatomen felber ist, der die kunstvoll im Gefecht sich kreuzenden Klingen b. Sömmering:" In Weimar haben wir einen Ballon auf schwingt. An die Realität der Fechtenden kann man nicht glauben. Montgolfierische Art steigen lassen, 42 Fuß hoch und 20 im größten Die stärkste Komik lag in den Szenen des ersten, die Schrednisse Durchschnitt. Es ist ein schöner Anblick, nur hält sich der Körper zahnärztlicher Pragis höchst humoristisch mit verwendenden Aufzugs, nicht lange in der Luft, weil wir nicht wagen wollen, ihm Feuer schwach Klang der Schlußakt trotz des lustigen Tanzfinale aus. mit zugeben. Das erste Mal legte er eine Viertelstunde Wegs in Die Schauspieler überwanden die großen Schwierigkeiten, die ungefähr 4 Minuten zurück, das zweite Mal blieb er nicht so lange. die seltsam spielerische prunkhafte Manier der Komödie der Aufführung Er wird ehstens hier steigen." Ferner hat Goethe in seiner entgegenstellt, überraschend gut. Besonders hervorgehoben seien: Farbenlehre einige Anmerkungen über Luftballon und Luftfahrer Abel in der Figur des lächelnden Zwillings Philipp, Walden gemacht, die zwischen 1795 und 1806 entstanden sind. Hierher ge- als Zahnarzt und unentwegter Werber, Licho als der cholerische hörig ist außerdem noch die Erwähnung im ersten Teil des Faust: ewig knurrende Vater. Auch die weiblichen Rollen kamen glüdlich „ Ein bißchen Feuerluft, die ich bereiten werde, hebt uns behend zur Geltung. Die Stimmung des Publikums war animiert und von dieser Erde. Und sind wir leicht, so geht es schnell hinauf." beifallslustig bis zum Schlusse. dt. Der Mantel des Mephistopheles, der dabei mitwirkt, findet sich übrigens schon in der Historia von D. Johann Fausten aus dem Jahr 1587, wo Faust drei Studenten auf seinem Mantel durch die Luft von Wittenberg nach München bringt.

Theater.

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Kleines Theater. Mau tann nie wissen." Komödie in 4 Aften von Bernard Shaw . Mit der reizenden Helden" Komödie Shaws, die aus den Vorstellungen im Verein der Freien Volks­bühne und in Lindaus Deutschem Theater weiteren Kreisen bekannt ist, kann dies Lustspiel bei allem Reichtum schillernden Geistes sich jedenfalls nicht messen. So frei Shaw in jenem Stitce feiner ausgelassenen Lanne die Zügel schießen läßt, unbekümmert um enge Wahrscheinlichkeitsbedenken, gibt es dort dennoch einen durch allen bunten Szenenwechsel klar hindurch scheinenden zentralen Punkt, um den herum der Wiz fich gleichiam fristallisiert. Das Ganze ist die amüsanteste Parodie auf den romantisch schwärmenden Heroenfult, die je geschrieben wurde. Und wie in dem Gedanken Einheit liegt, ist auch in den Personen, zum mindesten den beiden Hauptfiguren, dem nüchternen Schweizer Soldaten und der sentimentalisch aufgeputzten Bulgarenjungfrau, die Einheit der Charakteristik gewahrt. Sie haben Fleisch und Knochen, irdisches Schwer gewicht. Der Dichter spielt mit ihnen, aber das Spiel, auch wo es schwankhaft wird, wie in dem Ausgang, verwischt nicht die Konturen, sondern füllt nur den Umriß mit immer reicheren Farben aus. Man kann nie wissen" oder„ Der verlorene Vater", wie der deutsche Uebersetzer Siegfried Trebitsch das Stück benennt, hat weder im Gedanken noch in der Handlung und den Gestalten etwas von dieser Begrenztheit Gliederung und Bointierung an sich; Per­fonen und Begebenheiten erfüllen hier einzig den Zweck, ihrem Schöpfer Gelegenheit zu einem nach allen möglichen Richtungen hin sich zerstreuenden Gepläntel launig satirischer Einfälle Gelegenheit zu geben. Diese Komödie bindet sich an nichts, aber darum vermag fie, scheint mir, auch den Zuschauer nicht zu binden, feine lebendigere Anteilnahme, Illusion oder Spannung, wie man es immer nennen mag, zu erweden. Die freischwebende Plauderei, selbst eines so beweglichen und originellen Kopfes, muß, wenn sie sich von jedem substantiellen Hintergrunde ablöst und dennoch in dramatischer, finn­lich- anschauliche Zusammenfassung verlangender Form auftritt, am Ende ein gewisses Gefühl der Unbefriedigung des ungestillten Hungers hinterlassen. Die anfangs willige Empfänglichkeit stumpft sich im Laufe des Theaterabends ab.

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Humoristisches.

Auf

- Aus dem Simplicissimus". Jn X. gehen der Herr Oberlandesgerichtsrat und der Herr Justizrat, zwei alte Jugendfreunde, nachts vom großen Stiftungsfest nach Hause. In der allgemeinen Festesfreude ziehen die beiden mit Gesang des Schußmanns nicht veranlaßt, ihr Singen zu unterbrechen. durch die Straßen und fühlen sich auch durch dreimalige Weisung einmal aber schlägt beim Justizrat die juristische Ader. Er geht auf den Schußmann zu und fragt ihn, warum er nach dreimaliger Ver­warnung nicht energisch wegen der Ruheſtörung eingeschritten sei, erhält aber von diesem die beruhigende Antwort:„ Wenn so alte sind viecher no net von e selber wisse, was sich g'hört, nô lass' i'' halt au mache."

Notizen.

we stens niedergelegt. An seine Stelle tritt Arthur Below, Aloys Prasch hat die Leitung des Theaters des ein Mitglied der Bühne.

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, Maria" heißt ein neuer Roman von Björnstjerne Björnson . Er soll Anfang Oktober gleichzeitig in fünfzehn ver­schiedenen Sprachen erscheinen.

Ein Zeitungstrieg ist in Hannover ausgebrochen, der in dieser Form noch nicht dagewesen sein dürfte. Um die Kon­furrenz zu schlagen, hat das erste der kriegerischen Blätter für seine Abonnenten 60 Saisonvorstellungen am Residenz theater gepachtet. Das zweite Blatt aber fam dem Feinde im Amerikanismus noch über; es bietet seinen geschätzten Lesern: 1. an jedem Montagabend Theatervorstellungen im Deutschen Theater zum halben Preise; 2. Dichter und Ton­di chterabende; 3. fechs erste Künstlerkonzerte.

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Ein streifender Vorhang. Im Münchener Hof­theater mußte fürzlich eine Vorstellung ausfallen, weil es trotz dreiviertelstündiger Bemühungen nicht gelang, den eisernen Vorhang zu heben.

- Gestorben ist in Frankfurt a. M. der Meistersänger und Gesanglehrer Jul. Stockhausen, 80 Jahre alt. Er war der erste Sänger, der die Bedeutung des Wortes beim Gesange erkannte und sie als gleichwertig mit der musikalischen Interpretation Hinstellte.

Schaw wählte die Situation: Das Zusammentreffen eines Vaters mit seiner achtzehn Jahren lang von ihm getrennten Familie, eine Situation, aus der seine Dramen schreibenden aus der seine Dramen schreibenden Kollegen gewiß ein erbauliches Rührstück mit dem Schlußeffekt einer bengalisch beleuchteten Versöhnungsszene gemacht haben würden, vor Zur Bertilgung der Reblaus werden jetzt in allem wohl, um mit den herkömmlichen Erwartungen nach Herzens- einigen Weinbergen bei Mezz Versuche mit Elektrizität Luft seinen Spott zu treiben. Philipp und Dolly, das übermütige angestellt. Der Erfinder des Verfahrens ist ein junger Frankfurter Die durch eine Lokomobile erzeugte najeweise Zwillingspaar der Frau Clandon betätigt bei der Be- Chemiker namens Mies. gegnung mit dem alten Herrn etwa dieselbe drollig ver- Elektrizität wird mittels Kupferdrähten an die Rebstöcke und an blüffende Pietätlosigkeit, durch die der allerliebste Schlingel eingesteckten eijernen Stäben in die Erde geleitet. Die mit Hoch­Frank in Schaws Frau Warrens Gewerbe" seinen würdigen Er- spannung in die Weinberge getriebene Elektrizität tötet nun alle in zeuger zur Verzweiflung bringt. Das Wiederkehren dieser Wendung, ihrem Bereich befindlichen Lebewesen, ohne dabei dem Weinstod zu das offensichtliche Behagen, in dem der Dichter bei solchen Verhältnissen schaden. verweilt, ist für die Schawsche Art der Jronie und seine radikale Wieder ein Goldland. In Manitoba , Kanada , im Stepsis gegenüber allem, was irgendwie nach Sentimentalität aus- Tal des Peace- River wurden gewaltige Goldschäze entdeckt. Man fehen könnte, sehr bezeichnend. Auch die ältere Schwester Gloria, fand über viele 1000 Acres hin eine dicke Schlammschicht ausges eine Schriftstellerin, die in einem halb Dußend Bänden alle Zu- breitet, unter der sich mächtige Schieferlagen befanden, die voll von tunftsgeheimnisse des 20. Jahrhunderts enthüllt hat, und Madame kleinen Teilchen Goldes waren. Die ersten Untersuchungen ergaben Clandon selbst verspüren dem Alten gegenüber ganz und einen Ertrag von 128 Mart pro Tonne im Durchschnitt, in keinem gar nichts bon der berühmten Stimme der Natur". Falle unter 28 Mart. Das Gebiet des Peace- River ist der letzte Sie sind allesamt„ neue Menschen", Vorgebilde des Typus, der nach Zufluchtsort des wilden Büffels in Kanada und der noch am Fräulein Glorias Büchern programmgemäß im zwanzigsten Jahr wenigsten erforschte Teil des ganzen Landes. Verantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Drud u. Verlag: Borwärts Buchdruderei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.

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