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durch eine ununterbrochene Sandebene gebildet wird. Ganz be- den delphischen Apollotempel und andere griechische Tempel sonders lehrreich aber ist der Ozean, wo doch in der Regel feine können die vielfach vorkommenden feurigen Erscheinungen Gegenstände auf dem weiten Meer mit Sonne oder Mond ver- faum anders erklärt werden, denn als elektrische. Gerade wie unsere glichen werden können, und wo diese doch ebenfalls größer er- heutige Leydener Flasche und ähnliche elektrische Sammelapparate scheinen, als in bedeutenderer Höhe über dem Horizont. In der durch Elektrifiermaschinen neu geladen werden, so wurden damals Tat handelt es sich hier um eine Augentäuschung, um einen Seh- metallene Anlagen, die zufällig den Bedingungen der elektrischen fehler. Unser Auge enthält, wie allgemein bekannt ist, eine Linfe, Sammelapparate entsprachen, auch zufällig durch Luftelektrizität ges die auf das Licht gerade so wirkt, wie die Linsen unserer Ver- laden und brachten dann die Erscheinung des elektrischen Funkens größerungsgläser: sie verändert die Richtung der auffallenden hervor. Die schlauen Priester konstruierten dann solche Apparate, Lichtstrahlen und entwirft dadurch auf der Licht empfindenden Netz- aus denen Feuerfunken emporgestiegen waren, in genauer Nachhaut Bilder der gesehenen Gegenstände. In gleichem Sinne, das ahmung nach und benutzten die elektrischen Entladungen, von deren heißt ebenfalls den Gang der Lichtstrahlen verändernd, wirkt die wirklicher Entstehungsweise sie wohl nicht die leiseste Ahnung haben bordere durchsichtige Haut des Auges und die teils wäfferigen, teils mochten, um der gläubigen Menge Wunder vorzutäuschen, oder um gallertartigen Flüssigkeiten, die das Auge anfüllen. Aber das Leute, die sich gegen die priesterliche Autorität auflehnten, mit Auge ist nicht ganz regelmäßig gebaut. Lichtstrahlen, die von oben geheimnisvollem euer zu töten jedenfalls aber, um ihren Einhineinfallen, werden anders gebrochen als solche, die es wagerecht fluß und ihre Macht zu vermehren. treffen, und deshalb erscheinen Gegenstände hoch über uns anders, als wenn dieselben Gegenstände ziemlich geradeaus vor uns liegen; in letterem Falle sehen wir sie größer, hoch über uns fleiner. Nur darum fommt es uns vor, als wenn Sonne und Mond, wenn wir fie am Horizont, also mehr wagerecht vor uns sehen, größer wären, als wenn ihr Licht unser Auge von oben trifft. Man kann den Nachweis sehr leicht dadurch führen, daß man die Himmelskörper nicht stehend anblickt, sondern sich vorher auf den Rücken legt. Dann werden ihre Strahlen von der Nähe des Zeniths aus, das heißt, wenn sie hoch am Himmel stehen, unser Auge in dessen Mitte treffen, also so, wie uns sonft Gegenstände erscheinen, die gerade vor uns liegen, mithin vergrößert. Wirklich fieht man auch in folcher Lage die Sonne um die Mittagszeit und den Mond bei seinem Hochstand viel größer, als wenn wir sie stehend um diese Tageszeiten erbliden.-
Medizinisches.
frankheit im Kindesalter ist ein nicht seltenes Vorkommnis; bei hr. Die 3uderkrankheit im Kindesalter. BuderKindern unter fünf Jahren kommt die Krankheit ganz vereinzelt bor, mit zunehmendem Alter steigt die Zahl rasch an. Als Ursache werden beschuldigt: Verlegungen, erschwertes Bahnen, rasches Wachstum, Magentatarrh und Verdauungsstörungen. Die Erblichkeit spielt eine große Rolle. Gar oft wird die Krankheit vertannt; sie wird einfach als allgemeine Erschöpfung angesehen und behandelt. An Zuderfrankheit sollte immer gedacht werden, wenn ein dem Alter nicht entsprechender, mangelhafter Ernährungszustand vorhanden ist. Abmagerung und Trockenheit der Haut bilden oft die einzigen Symptome, welche auf die Störung hinweisen. Die Dauer der Krankheit beträgt meist einige Monate, der Regel sterben die Kranten als Kinder oder in jungen Jahren. ausnahmsweise kann sie sich jedoch auch jahrelang hinziehen; in Der ungünstige Ausgang der Krankheit ist die Regel. Der Tod erfolgt meist durch allgemeine Entkräftung, Tuberkulose oder Ge= hirnkrankheiten. Es kommen aber auch vollständige Heilungen vor. Bur Vermeidung der Krankheit sollte die reichliche Zufuhr von Brot, Kartoffeln und Zucker bei allen Kindern vermieden werden.
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Humoristisches.
Edle der Nation. Jd bin jewiß patriotisch bis in die Knochen! Aber wenn id mein ut vorteilhaft an so'n Boladen vertoofen kann, dann muß eben det Jefühl zurüdweichen!" ( Jugend.")
en. Die Berbreitung des Radium auf der Erde ist zum ersten Male von Dr. Strutt in einem Vortrag vor der Royal Society in London übersichtlich behandelt worden. Nachdem der Gelehrte in einem früheren Vortrag den Gehalt von Radium in Gefteinen vultanischer oder im allgemeinen feurigflüssiger Entstehung untersucht hatte, macht er jetzt ähnliche Angaben über den Radiumgehalt in Schichtgesteinen, die ihren Ursprung den Niederschlägen aus Wasser verdanken. Den höchsten Radiumgehalt fand Strutt in dem fogenannten Oolith oder Eierstein, einem eigentümlich förnigen Kalfabfab aus der Umgebung des altberühmten Ortes Bath, Aus der Voltsschule. Die kleine Frida war wiederwo er ohne Zweifel mit dem Vorhandensein der heißen Quellen holt wegen Unaufmerksamkeit von der Lehrerin gestraft worden. zusammenhängt. Man hat dort in den meisten Thermen verhält. Eines schönen Tages erhielt lettere von Fridas Bater den nachnismäßig bedeutende Mengen von Radium gefunden, so daß bereits folgenden Brief: eine Theorie aufgestellt worden ist, derzufolge die Heilkraft folcher Wenn Sie mein liebes Kind noch einmal strafen werden, werde Quellen durch ihren Radiumgehalt bedingt sein sollte. Dem Dolith ich zum Herrn Pfarrer H... gehen, und der wird dafür sorgen, bon Bath steht ein anderes ähnliches Gestein zunächst, dann folgt daß Sie nicht mehr länger Fräulein bleiben." ein Marmor, weiterhin ein Ton. Erstaunlich hohe Nadiummengen führt auffallenderweise auch ein petroleumhaltiger Sandstein aus Galizien , den Strutt an fünfter Stelle anführt. Ferner wird der Reihenfolge nach genannt: ein Dachschiefer, ein lieselig sandiger Schiefer, zwei Tonsorten, ein roter Sandstein, ein feiner Kies, ein rötlicher Stalt und Feuerstein in großen Knollen. In dem letztgenannten Feuerstein ist der Gehalt an Radium fast sechsmal ge= ringer, als in dem Eierstein von Bath . Dieser Gesteinsreihe, die aus englischen Schichten entnommen war, folgt ein weißer Marmor aus Indien , der etwa ein Zehntel des Radiumgehalts des Gesteins von Bath aufweist, endlich noch einige Kalfarten. Im großen und ganzen haben nach diesen Untersuchungen die Gesteine wässeriger Entstehung im Durchschnitt einen ähnlichen Radiumgehalt wie die bulkanischen Felsen. Nicht weniger beachtenswert ist der zweite Teil der Struttschen Forschungen, der sich auf den Radiumgehalt gesteinsbildender Mineralien bezieht. Das meiste Radium wurde in einem Zirkon vom Uralgebirge gefunden, und auch Zirkone aus Norwegen , Nordamerika und Südafrika zeichneten sich durchweg als ungewöhnlich radiumreich aus. Von bekannteren Mineralien, die einen nennenswerten Radiumgehalt befizen, werden ferner genannt: Apatit aus Schweden und Kalifornien , Hornblende, Turmalin, der Labradoririt( ein Schillerspath von der Halbinsel Labrador), Feldspathe und Glimmer aus Indien . Ueberhaupt ist das Radium in den Gesteinen der Erdkruste wohl sehr weit verbreitet und vielleicht sogar in allen vorhanden, wenn auch zuweilen in so geringen Mengen, daß nur eine Untersuchung in großem Maßstab zu einem bestimmten Nachweis führen kann.-
u. Elektrizität im Altertum. Während die Elektrizität in ihrer technischen Verwendung und in ihren wesentlichen Geſetzen ein Kind der neuesten Zeit ist, waren doch gewisse elektrische Erscheinungen auch dem Altertum schon wohl bekannt. Am bekanntesten natürlich war der Blitz; wird doch sogar angenommen, daß in uralten Zeiten das Feuer überhaupt nur durch den Blitz entstanden sei und die damals lebenden Menschen das tostbare Himmelsgeschenk fehr sorgfältig hüten mußten, denn wenn das Feuer einmal ausging, fonnten sie es nicht wieder anzünden, sondern sie mußten warten, bis wiederum ein Blizz einen Baum oder dergleichen in Brand steckte. Außer dem Bliz müssen den Alten auch andere elektrische Erscheinungen bekannt gewesen sein, denn sowohl in den biblischen Beschreibungen der Bundeslade und der Tempel einrichtung zu Jerufalem, als auch auch in Erzählungen über
Notizen.
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-2orging Theater. In Vorbereitung find Der Wildschüß"," Carmen" und„ Die Fledermaus ". Für die Lorgingfeier am 21. Oftober ist, Undine" in Aussicht genommen. Im Laufe der Spielzeit wird auch die Strauß sche Oper, Das Spigentuch der Königin" zur Aufführung fommen.
ge. Die Höhe des Vogelfluges. Fr. v. Lukanus hat auf Grund aeronautischer Beobachtungen festgestellt, daß im allgemeinen die Grenze der Vögel bereits in einer relativen Höhe von 400 Meter überschritten sei. Eine große Seltenheit ist es, wenn auch über 400 Meter relativer Höhe Vögel auf Ballonfahrten angetroffen werden. Mit in die Lüfte genommene und dort losgelassene Vögel fliegen bei flarem Wetter direkt zur Erde hernieder; nur ein über ben Wolken freigelassener Hänfling wußte fich zunächst im Woltenmeer nicht zurecht zu finden; eine plöblich sichtbar werdende Wolkenöffnung benutte er dann sofort, um zur Erde zurückzutehren. Die Vögel scheinen zu ihrer Orientierung des freien Ueberblickes über die Erde zu bedürfen. Es tann also nicht ein Vögel auf ihren Wanderungen leitet, sondern dieselben orientieren uns unbekanntes instinktives Abmessungsvermögen fein, was die sich auf ihren Wanderungen anscheinend nach der Gestaltung der Erdoberfläche.
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- Archäologischer Fund. Man berichtet aus Benedig! Bei einer Restaurierung im Dom von Feltre wurde ein antiter Gedenkstein aus dem Jahre 323 unserer Zeitrechnung entdeckt. Er trägt eine Inschrift, die besagt, daß eine Einigung zwischen den Zünften der Schmiede und der Tuchweber erfolgt set. Dieser Einigung wurde ein Legat von 500 Sefterzien unter der Bedingung hinterlassen, daß sie den Todestag des Erblaffers alljährlich durch eine Gedenkfeier ehre.