sie der Augenblick fam, fich endgültig zu entschließen
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Sie hatten ihr Haus gekauft schwer nur konnten sie es glauben, daß fie in das wundervolle Heim ziehen konnten, sobald sie wollten. Sie dachten an nichts, als an das Haus und was sie hineinstellen konnten. Da ihre Mietswoche bei Aniele in drei Tagen um war, verloren sie feine Zeit, um rechtzeitig fertig zu werden. Sie hatten allerlei Hülfsmittel gefunden, um das Haus wenigstens leidlich zu möblieren, und wandten jede freie Minute an, um für ihr neues Heim zu sorgen.
In der schrecklichen Nacht wachte Jurgis Sann und wann weder den Vertrag anzunehmen oder von ihm zurückzutreten auf und hörte Ona und ihre Stiefmutter im Nebenzimmer - da konnte die arme Teta weiter nichts tun, als ihre Tränen leise weinen. zurückzudrängen. Jokubas fragte, ob sie zu unterschreiben wünschte; er fragte zweimal aber was konnte sie antworten, wie konnte sie wissen, ob dieser Advokat die Wahrheit sprach, ob er nicht mit in der Verschwörung gegen sie verwickelt war. Aber wie sollte sie diesen ihren Verdacht herausbringen, welche Ausflüchte fonnte sie noch machen? Aller Augen waren auf sie gerichtet und warteten auf ihre Entscheidung; endlich begann sie, halb blind, unter Tränen, in ihrer Jade herumzuframen, wo das kostbare Geld eingenäht war. Dann brachte sie es zum Vorschein und wickelte es vor den Augen der Männer aus. Dabei saß Ona in einer Ecke des Zimmers und zitterte wie im Fieber vor Angst; gern hätte sie aufgeschrien:„ Es ist eine Falle!" Aber irgend etwas preßte ihre Kehle zusammen, sie konnte keinen Ton herausbringen.
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Und so legte Teta Elzbieta dann das Geld auf den Tisch, und der Agent nahm es und zählte es nach. Dann stellte er eine Quittung aus und schob ihnen den Kontrakt hin. Teta unterschrieb.
Der Agent atmete auf, erhob sich und schüttelte allen die Hand, ebenso glatt und höflich wie immer. Ona hatte dunkel in Erinnerung, daß der Advokat zu Szedvilas bemerkte, sein Honorar betrage einen Dollar, was nochmals eine Debatte und neue Aufregung hervorrief. Als sie auch das bezahlt hatten, gingen sie auf die Straße. Teta zerknitterte den Kontrakt in der Hand. Sie war so matt vor Angst, daß sie kaum gehen konnte und sich am Wege niedersehen mußte.
So famen sie heim, halb tot vor Angst und Schrecken. Und als Jurgis am Abend kam und die ganze Geschichte erfuhr, trat das Schlimmste in Erscheinung. Jurgis erkannte sofort, daß sie beschwindelt und ruiniert waren. Er raufte fich
Jemand, der solch eine Aufgabe lösen will, braucht in Padingtown nicht lange zu suchen. Er darf nur auf die Straße gehen und sich die Schilder anschauen, um vollkommen orientiert zu sein, wo jedes Stück, das er wünscht, zu haben ist. Es ist einfach rührend, den Eifer der Leute für das Wohlergehen des Einwohners zu beobachten. Wünscht er zu rauchen? Thomas Jeffersons fünf Centzigarre stellt die einzige ihres Namens würdige Zigarre dar. Hat er vielleicht zu viel geraucht? Hier wird ein Heilmittel gegen das Rauchen angepriesen eine Kur von zehn Dosen; der Erfolg ist garantiert. In jeder nur möglichen Weise werden ihm die Pfade géebnet. So ward es den Leutchen leicht gemacht, in Badingtown alles Nötige für ihr neues Heim zu finden. Da hatten sie ein Bild aufgestöbert, auf dem zwei hübsche leine Vögel ihr Nest bauen.
( Fortsetzung folgt.)
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das Haar und fluchte wie ein Verrückter, er ſchwor, er werde Naturwiffenfchaftliche Uebersicht.
den Agenten in dieser Nacht noch umbringen. Zulegt riz er das Papier an sich und stürzte aus dem Hause zur HalstedStreet. Er zerrte auch Szedvilas von seinem Abendessen fort, und sie eilten zusammen zu einem anderen Advokaten.
Als sie in das Bureau traten, sprang der Advokat auf, denn Jurgis machte wirklich den Eindruck eines Wahnsinnigen. Das Haar stand ihm zu Berge und seine Augen waren blutunterlaufen. Sein Freund erklärte die ganze Sachlage; der Advokat nahm den Kontraft, um ihn zu lesen, während Jurgis am ganzen Körper zitternd dabei stand und sich am Bult festhalten mußte.
Ein- oder zweimal sah der Advokat auf, um Szedvilas etwas zu fragen, Jurgis verstand kein Wort davon, aber seine Augen waren fest auf den Advokaten gerichtet. Er versuchte mit der Verzweiflung höchster Angst in dessen Gesicht zu lesen. Er sah, wie der Herr aufsah und lachte; Jurgis atmete schwer. Der Advokat sagte irgend etwas und Jurgis wandte sich heftig an seinen Freund. Sein Herzschlag stockte. Nun?" schrie er. ,, Er sagt, es wäre alles richtig," verdolmetschte Szedvilas.
Alles richtig?"
" Ja, er sagt, es ist alles, wie es sein müßte." Jurgis sant erleichtert auf einen Stuhl. Bist Du ganz sicher?" stotterte er und ließ sich Frage nach Frage übersetzen. Er konnte es nicht oft genug hören, er konnte gar nicht genug fragen.
Ja, sie hätten das Haus gekauft, sie hätten es wirklich gekauft. Es gehörte ihnen. Sie hätten nur das Geld zu bezahlen und alles war in Ordnung. Jurgis bedeckte sein Gesicht mit den Händen, weil er fühlte, wie ihm Tränen in die Augen traten. Er kam sich wie ein Narr vor. Aber er hatte auch solch eine entsetzliche Angst gehabt.
Von Dr. C. Thesing.
Es gibt wohl nur wenige Probleme, welche von ältesten Zeiten her die Geister der Menschen so tief beschäftigt haben, als die Frage nach der Herkunft des Lebens. So weit unsere unmittelbare Be obachtung reicht, sehen wir, daß alles Lebendige, was heutzutage entfteht, ein anderes gleichgeartetes Lebewesen voraussetzt, aus dem es entsteht. Omne vivum ex ovo( Alles Leben aus dem Ei) oder richtiger omne vivum ex vivo( Alles Leben aus einem Lebenden): diefer alte Lehrsatz des großen englischen Physiologen Harvey behält, wenn wir nur unsere direkte Erfahrung durch den Augenschein zu Rate ziehen und uns das Nachdenken sparen, noch immer seine Gültigkeit.
Es wäre ja nun auch die bequemste Annahme, von Ewigkeit an hätte das Leben auf Erden in seiner heutigen Bielgestaltigkeit bestanden, oder was fast auf das nämliche hinausläuft, durch einen Spontanen, göttlichen Schöpfungsakt wären vor so und so viel tausend Jahren die reiche Welt der Tiere und Pflanzen erschaffen worden und hätten sich seither durch Fortpflanzung erhalten. So lange die Menschen sich nur an die firchlichen leberlieferungen hielten, trug ja auch wirklich diese Anschauung den Sieg davon. Finden wir doch selbst heute noch in gewiffen orthodoxen Kreisen das Bestreben, die biblischen Schöpfungsmythen als wissenschaftliche Tatsachen zu verteidigen. Die Wissenschaft ist über alle diese Ver suche seit langem zur Tagesordnung übergegangen. Heute fönnen wir allen derartigen Bestrebungen keine Berechtigung mehr zuerkennen, ohne unserer Vernunft Gewalt anzutun. Die Forschungsergebnisse der Geologie und Paläontologie, der bergleichenden Anatomie und Entwickelungsgeschichte treiben uns in gleich überzeugender Weise dazu, auch für die Welt der Lebewesen eine allmähliche gesetzmäßige Entwickelung von einfachsten zu immer komplizierteren und höheren Formen anzunehmen und bei allen Spekulationen über das erste Auftreten von Lebensfeimen auf unserem Planeten müssen wir die Annahme zugrunde legen, daß vor undenklichen Zeiten die Erde als gasförmiger Feuerball im Weltenraume freiste. alten Rätsel versuchten, ist Legion. Bereits im Anfange der griechiDie Zahl der Forscher, welche ihren Scharfsinn an diesem urschen Philofophie bemühte sich der geistvolle Empedolles um eine natürliche Erklärung für die Entstehung der Organismen, die fich aber bei dem Stande der damaligen naturwissenschaftlichen Kenntnisse über den Wert eines geistreichen Phantasiegebildes kaum zu erheben vermochte. Auch auf Aristoteles ' Lehre, der zufolge selbst hochorganisierte Tiere, wie Aale und Frösche, aus dem Schlamm der Gewässer, oder Insekten aus faulendem Holze entJurgis war so dankbar, daß er den halben Dollar, stehen sollten, blicken wir etwas mitleidig herab. Ursache zur lleberwelchen der Advokat forderte, ohne weiteres bezahlte, und hebung haben wir dabei wirklich nicht. Ist es doch noch gar nicht dann nach Haus stürzte, um die Neuigkeit der Familie mitzu- o lange her, daß ähnliche Anschauungen auch bei uns noch ernsthaft diskutiert wurden. Ja, es ist jedem bekannt, daß sich im Mittelteilen. Er fand Ona ohnmächtig vor, die Babys schrien, und alter in der Blütezeit der Goldmacherkunst ernsthafte Männer mit das ganze Haus war in größter Aufregung. Sie hatten alle der künstlichen Herstellung eines winzigen Menschleins, des Homun geglaubt, Jurgis wäre fortgegangen, um den Agenten zu fulus, beschäftigten. ermorden. Es dauerte Stunden, ehe die Aufregung sich legte.
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So starf der Mann auch sonst war, jetzt fühlte er sich zu schwach aufzustehen; der Advokat erklärte, daß die Zinsen" nur eine Form darstellten. Das Eigentum wurde nur als ,, bermietet" bezeichnet, bis die letzte Zahlung geleistet war. Der Zweck von dieser Manipulation bestand nur darin, den Käufer leichter hinauswerfen zu können, wenn er nicht zahlte. So lange sie aber zahlten, hatten sie nichts zu fürchten; das Haus war ihr Eigentum.
Wenn man jedoch von diesen grauen Theorien absicht, wie hak