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fie ihn brachten. Doch Jurgis erklärte, daß von diesem An­fang bis zum schlechten Ende fein langer Weg fei. Es wurde beschlossen, die Knaben wieder in die Schule zu schicken, und statt ihrer sollte Elzbieta Arbeit suchen, da ihr Platz zu Hause bon ihrer jüngeren Tochter eingenommen werden konnte.

Die kleine Kotrina war, wie fast alle Kinder der Armen, frühzeitig verständig geworden. Die Sorge für den kleinen Krüppel und das Baby war ihr übertragen worden, sie hatte das Essen zu kochen, das Geschirr abzuwaschen und das Haus zu reinigen. Das Abendessen mußte für die Heimkehrenden bereit sein. Rotrina war erst 13 Jahre alt und klein für ihr Alter, aber sie tat alles ohne Murren. Ihre Mutter aber ging nun aus und fand nach einigen Wandertagen Arbeit bei der Wurstmaschine".

Elzbieta war Arbeit gewohnt, aber fie empfand diese Veränderung doch unangenehm, weil sie bewegungslos auf einer Stelle stehen mußte von 7 Uhr morgens bis 21 Uhr und wieder von 1 1hr bis 126 Uhr.

In den ersten Tagen glaubte sie, das nicht aushalten zu fönnen, fie litt beinahe jo start, wie Jurgis vont Dinger gelitten hatte, und ihr Kopf schwindelte, wenn fie herausfam. Ueberdies mußte sie in einer der dunklen Höhlen bei elettri­schem Licht arbeiten. Auf dem Fußboden standen immer Wassertümpel, und der erstickende Geruch von faulendem Fleisch erfüllte den Raum. Die Leute, die hier arbeiteten, folgten dem alten Naturgeseze der Anpassung. Er ging ihnen wie dem Chamäleon, welches schwarz wird, wenn es auf einem Baumstumpf, und grün, wenn es auf Blättern liegt. Die Männer und Frauen bekamen tatsächlich die Farbe der frischen Landwurst", welche sie machten.

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( Nachdrud verboten.)

Vom Perpetuum mobile.

Der Selbsterhaltungstrieb regiert als mächtigster, vielleicht überhaupt als einziger Grundtrieb alle lebenden Wesen. Er veranlaßt sie, alle schädlichen oder gefährlichen Organinismen zu beseitigen oder doch unschädlich zu machen, und er führt auf diese Weise den harten, unerbittlichen Kampf ums Dasein herbei, in dem jeder sich bemüht, auf dem karg bemessenen Boden die günstigsten Lebensbedingungen zu erobern und zu behalten. Aber sobald die Ueberlegung den Menschen zu leiten begonnen hatte, mußte er er­femmen, daß der rücksichtslose Kampf ums Dasein, von allen Men­schen gegen alle Menschen geführt, jeden einzelnen und damit alle ichter schädigen muß, und die Ueberlegung führt zur gegenseitigen Rüdsichtnahme und zur Bereinigung gegen gemeinschaftliche Gegner und gegen Schwierigkeiten, die die bereitet. Man wird wohl sehr früh erkannt haben, daß die Natur selbst allen schlimmsten Gegner der Menschen die Krankheiten sind, die uns Schmerzen bereiten, unseren Lebensgenuß stören und uns zu Arbeit unfähig machen, und so werden schon bald die Menschen sich bei der Bekämpfung der Krankheiten und der Krankheitsurfachen gegenseitig unterstützt haben. Dann werden jedenfalls die gewaltigen Natur­aufgefordert haben. Aber indem man diese Betämpfung zwedmäßig träfte: Stirne, Gewitter, Wafferfluten zu gemeinsamer Betäumpfung zu führen sich bemüht, wird man schnell gesehen haben, daß der Mensch auch mit vereinten Kräften gegen fie nur schwach ist, und daß man besser tut, die nun einmal vorhandenen Naturgewalten, die man meist überwinden kann, in Bahnen zu leiten, in denen sie flatt zu schaden, uns Nutzen bringen. So lernte man das durch den fig hervorgerufene Fener nüglich zu verwenden, so zwang man den Wind, Mühlen und andere im Laufe der Zeiten erfundene nutzung der Naturfräfte ging um so weiter, je mehr man die Werkmaschinen in Betrieb zu erhalten. Das Bestreben der Auss unerid öpfliche Menge und Größe dieser Kräfte erfannte. Schließlich Der Wurstraum war für Besucher sehr interessant, wenig fam man auf den Gedanken, ob es nicht möglich wäre, Einrichtungen stens während 5 Minuten, und vorausgeseht, daß sie sich die zu schaffen, bei denen man nur einfürallemal eine gewisse Kraft zu Arbeiter dort nicht ansahen. Die Maschinen waren vielleicht führen müsse und die dann ununterbrochen und ohne jegliche neue die wunderbarsten Dinge der ganzen Anlage. Bermutlich namie, ein perpetuum mobile, das heißt eine Maschine, die, einmal raftzufuhr Nuzarbeit lieferten. Man fuchte ein, ipie man es wurden die Würste ehemals mit den Händen bereitet und gein Tätigkeit gefegt, fortwährend und ohne in Stillitand zu geraten, stopft, und man möchte wohl wissen, wie viele Arbeiter durch Arbeit produzierte. Es waren nicht nur fenntnislose Träumer, die diese Maschine verdrängt worden waren. An der einen Seite diefem Ziel nachjagten, sondern sehr unterrichtete und gelehrte des Raumes standen die Trichter, in welche Männer Berge Männer, die an seine Errichtung alle Kräfte festen. Es wurden un bon Fleisch und Schiebtarrer voll Gewürze schaufelten. In gemein fomplizierte, finnreich zusammengesetzte Maschinen tonstruiert, den großen Höhlungen wirbelten Messer, die 1000 Drehungen die das perpetuum mobile darstellen sollten, aber immer wieder in der Minute machten. War dann das Fleisch fein genug berfagten fie, tvenn fie fich pattisch bewähren sollten. Die Erfinder und hübsch mit Wasser und Kartoffelmehr vermischt, so ward meinten dann, dies läge au einem zufälligen Konstruktionsfehler, es in die Stopfmaschine an der anderen Seite des Raumes beseitigen. Der loloffale Rugen, den eine solche Maschine bringen und fte bemühten sich wieder und wieder, die Fehler 31 gedrängt. Diese Maschine wurde von Frauen bedient. Eine mußte, war ja einleuchtend, und man wußte nicht, daß das Arbeiterin nahm eine Wursthaut und befestigte sie an einer perpetuum mobile eine abfolute Unmöglichkeit ist. Während man wie ein Rüssel geformten Spize- dann ging die Geschichte theoretisch wohl zugeben kann, daß die Beseitigung aller Krankheiten an, wie man einen engen Handschuh über den Finger zieht; erreicht werden könnte praktisch wird man ja auch dies schöne die Wursthaut war 20-30 Fuß lang, aber im Nu hatte die Ziel leider nie erreichen ist ein perpetuum mobile, eine Maschine, Frau fie befestigt und an einen Sebel gedrückt, und ein Strom die aus sich selbst beständig neue Arbeitskraft erzeugt, ohne daß bon Wurstfleisch schoß aus der Sprite in die Haut. Da sah men ihr von außen solche Arbeitskraft zuführt, auch theoretisch un man denn, wie durch ein Wunder von der Maschine geboren, möglich. eine sich ringelnde Wurstschlange von unglaublicher Länge er scheinen. Eine große Pfanne stand bereit, die Schlange auf­zunehmen, und zwei Frauen ergriffen sie, sobald sie erschien und banden aus ihr die einzelnen Würstchen ab. Das erschien den Uneingeweihten als das Verblüffendste von allem, denn die Frauen brauchten nur eine Sandbewegung zu machen, und endlose Würstchen waren in baumelnde Bündel ber wandelt. Es sah aus wie das Stück eines Zauberkünstlers; die Frauen arbeiteten so schnell, daß das Auge ihrer Arbeit nicht folgen konnte. Wie aus einem Nebel heraus erschienen Würstchen auf Würstchen. In der Mitte des Nebels aber er blickte der Besucher plöglich das ernste, gehegte Gesicht eines Weibes, mit zwei Falten auf der Stirn und geifterhaft bleichen Wangen. Bei dem Anblick zogen sich die Besucher zurück. Das Weib blieb da immer Stunde auf Stunde, Tag für Tag, Jahr nach Jahr, und knüpfte Würstchen mit dem Tode um die Wette

Es war Stüdarbeit und sie hatte eine Familie zu er­halten. Und ein strenges, grausames, sparsames Gesez hatte angeordnet, daß sie ihre Familie nur ernähren konnte, wenn fie so arbeitete, wie sie es tat. Ihre ganze Seele war bei ihrer Arbeit und nicht für einen Augenblick glitt ihr Auge zu den Besuchern hinüber, welche sie anstarrten, als wäre sie ein wildes Tier in einer Menagerie.

( Fortsehung folgt.)

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von der Erhaltung der Kraft entdeckte, gab dadurch der Natur­Der große Heilbronner   Arzt Robert Mayer  , der das Gesetz erkenntnis und Naturandanung erst den Boden, er setzte uns damit in den Stand, die Unmöglichkeit eines perpetuum mobile au er weisen. Das Gesetz von der Erhaltung der Kraft besagt, daß die in der Welt vorhandene Menge von Kraft ihr erhalten bleiben muß, daß sie nicht zerstört oder vermindert, aber auch nicht ver mehrt werden kann. Alle unsere Maschinen, seien fie vom Wind oder vom Waffer, vom Dampf, durch Menschen- oder Tier hervor, daß die ihnen zugeführte Kraft in andere Gestalt arbeit in Tätigkeit gefeht, bringen Arbeit mur dadurch übergeführt wird. Man sollte meinen, jest, nachdem das Gesetz von der Erhaltung der Kraft mehr als ein halbes Jahrhundert bekannt ist, müßte es auch so allgemein bekannt und überall richtig ber standen sein, und es wäre überflüssig, seine Bedeutung nochmals auseinanderzusehen. Aber leider ist es Tatsache, daß doch noch Leute ihre Zeit, ihre Kraft und auch ihr Geld an das Problem vers schwenden, ein perpetuum mobile au fonftruieren. Der berühmte Physiker Hermann Helmholz, der Mayers Gesetz von der Erhaltung der Kraft mathematisch begründete, damit also das perpetuum mobile endgültig beseitigte, erhielt bis au seinem Tode Einsendungen, in denen man versuchte, ihm nachzuweisen, daß trotz alledem das scheinbar Unmögliche gerade von den betreffenden Ein­fender möglich gemacht sei ein deutlicher Beweis, wie wenig in unserer als Zeitalter der Naturwissenschaft bezeichneten Gegenwart die wahre Bedeutung der Naturerkenntnis Berbreitung und Vertiefung gefunden hat.

Wenn eine Uhr geht, so ist das mur die Folge davon, daß wir ihr durch das Aufziehen die Kraft dazu gegeben und dabei etwas von unserer eigenen Kraft verloren haben. Beim Aufziehen einer Taschenuhr geben wir allerdings nur so wenig Kraft ab, daß wir den Kraftverlust nicht spüren; wer aber die schweren Gewichte einer großen Turmuhr aufziehen muß, merkt den Kraftverluft, oder, wie