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Notizen.

Der Goethe Verein veranstaltet seinen achten Sunst

man daher mehr und mehr, die Quecksilberlampe anzuwenden. Ja, bafür hat sie sogar eine günstige Gigenschaft, die gerade in der Farbe des Lichtes begründet ist. Sie sendet nämlich fast nur grüne und violette Strahlen aue und diese vermögen in viel höherem nachmittag zu volkstümlichen Preisen am Sonntag, den 20. Januar, Grade Nebel und Staub zu durchdringen, als die langweiligen roten 3 Uhr, im Saale der Sezession, Kurfürstendamm  . Er ist Ger  . und gelben, aber optisch angenehmeren und wärmer getönten Licht- hart Hauptmann gewidmet. Die einleitenden Worte und Strahlen. Für Innenbeleuchtung in Wohnungen und Festsälen ist Rezitation führt Dr. RudolfBIümner( Deutsches Theater) aus. aber das Licht der Quecksilberlampe unbrauchbar, denn man will Ein junges Talent ist in Artur Bierhofer dahin Seine Mitmenschen nicht als wandelnde Leichen mit schmutzig- gegangen. Wiener Frische und Humor hatte er nach Berlin   ver­grüner Hautfarbe und leichenblauen Lippen sehen, am allerwenigsten pflanzt, wo er mun faum 33 Jahre alt gestorben ist. In fleinen im Festsaal. Da aber das Quecksilberlicht den schäßenswerten Vor- wizigen Lustspielen und als schlagfertiger einfallsreicher Rezitator zug besikt, bisher das weitaus billigste Licht der Welt zu sein, so des Kabaretis hat er sich betätigt und manchem die Grillen ver­hat man versucht, mit ihm dasselbe zu tun, wie mit dem Lichte der jagen helfen. allbefannten elektrischen Bogenlampe, nämlich es zu färben. Die erste Bogenlampe mit gefärbtem Lichte war die von Bremer er­- Karl v. Perfall, der langjährige Generalinteudant des fundene, die im Jahre 1900 auf der Pariser Weltausstellung großes Münchener   Hoftheaters, ist in München   im Alter von 83 Jahren Aufsehen erregte. Das Prinzip lag in der Benutzung besonders verstorben. Ursprünglich Jurist, hatte er sich in jungen Jahren schon präparierter Sohlenstifte, die zum großen Teil aus Stoffen be- der Musik widmen können. Er studierte in Leipzig   bei Moriz standen, welche dem Lichtbogen eine intensiv gelbliche und angenehm Hauptmann. Eine Anzahl von Opern und Gelegenheitsmusiken warme Tönung gaben. Seitdem ist eine Färbung in der verschie- zeigen ein nicht allzu großes, mehr ins Dilettantische densten Weise ausgeführt worden, und in der Folge hat namentlich spielende Talent. Hervorragendes hat Perfall dagegen als die schön gefärbte Lampe von Siemens weite Verbreitung gefunden. Intendant geleistet. 1864 wurde er zum Münchener   Hofmusik­Mit der Färbung des Lichtes hatte man zugleich eine bedeutend intendanten ernannt. Er organisierte die bayrischen Musikschulen verbesserte Wirtschaftlichkeit des an und für sich bis dahin schon und übernahm dann 1867 auf Wagners Empfehlung hin die Leitung fast billigsten Lichtes erreicht. der Münchener   Bühnen. Auf allen Gebieten Repertoire, Reform des Theateragenturivesens eingeschlossen suchte er reformierend einzugreifen. Das Münchener   Hoftheater hat unter ihm Glanztage gesehen. Vor allem auch hat er Jbsen die Tore geöffnet und Wagner Hochgehalten, als es noch nicht Mode war. Seit der ge­schaftlhuberische Bossart an seine Stelle trat, ist das Münchener   Hof­theater von Jahr zu Jahr gesunken.

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- Die russische Freiheitsbewegung auf der deutschen   Bühne. Der russische   Schriftsteller und langjährige Chefredakteur der kürzlich unterdrückten Petersburger Beitung No­wosti", D. K. Notowitsch, dessen russische   Bearbeitung von Haupt­manns Friedensfest" jetzt von den russischen Hofbühnen erfolgreich aufgeführt wird und der sich augenblicklich in Berlin   aufhält, hat hier foeben ein großes Bühneuwert, betitelt Die Helden der " Freiheit", vollendet. Dieses Wert, das demnächst auf einer Berliner   Bühne aufgeführt werden soll, spiegelt die jetzige Freiheits­bewegung in Rußland   mit all ihren ergreifenden Begleiterscheinungen in packender Weise wieder.

Die Versuche, den Aronsschen Quecksilberlichtbogen zu färben, find natürlich technisch von den verschiedensten Seiten in Angriff genommen worden. Man hat versucht, durch Bekleiden des Lampen förpers mit rötlich fluoreszierenden Stoffen dem Lichte eine andere Färbung zu verleihen, ohne daß es gelungen wäre, in wirklich er­folgreicher Weise Abhülfe zu schaffen. Einen anderen und an­Scheinend günstigeren Weg haben die Herren Dr. Gehrcke und von Baeher eingeschlagen, indem sie dem Quecksilber, zwischen dessen beiden Kuppen in der Lampe der Lichtbogen entsteht, etwas Zink Bufetten. Das ergibt eine flüssige Mischung, die man Zinfamalgam nennt. Verwendet man eine Mischung von 30 Gewichtsteilen Quedfilber auf 100 Gewichtsbeile Bint, so überwiegt in dem me­tallischen Dampfe, der die Lampe leuchtend erfüllt, die Farbe des Bints schon bedeutend und verleiht dem Lichte ein rötliches Aus­sehen. Damit kommt es dem Tageslichte schon bedeutend näher als bas einfache Quecksilberlicht. Es hat indessen noch einen wesent­lichen Nachteil; in ihm erscheinen alle gelb gefärbten Gegenstände sehr verändert, und zwar entweder zu rötlich oder zu grünlich. Diesen Umstand beseitigten Gehrcke und v. Baeyer   durch einen Zu­Eine seltsame Unterrichtsmethode. Der Molièresche satz von etwas Natrium und gaben dadurch dem Lichte eine Farbe, Spießbürger spricht Profa, ohne es zu wissen. Daß man aber die derjenigen der Bremerlampen sehr nahe tam. Doch nun zeigte wirklich eine ganze Sprache lernen kann, ohne die Absicht und selbst sich ein neuer Uebelstand. Das bei gewöhnlicher Temperatur fefte ohne das Bewußtsein davon zu haben, beweist eine autobiographische Bintamalgam in der Lampe   dehnte sich beim Betriebe stark aus und Stizze Benjamin Constants, die jetzt in der Revue des deur blieb an den Gehäusewandungen haften, infolgedessen diese oft zer- Mondes" erscheint. Constant sprach schon mit sieben Jahren ge sprangen. Diese Gefahr wurde durch einen geringen Wismuthzusabläufig griechisch. Er verdankte diese Kenntnis feinem ersten Hof zu der Legierung beseitigt, dessen Geringfügigkeit die Farbe des meister, einem Deutschen   namens Stroelin, der für diesen Quecksilber- Zink- Natriumlichtes nicht veränderte. Zu praktischer Sprachunterricht eine Brauchbarkeit ist die Methode der Herren Gehrcke und v. Baeyer Constant schreibt darüber: merkwürdige Methode ersonnen hatte. noch nicht gedichen. Sie haben aber wissenschaftlich dargetan, daß Griechische erfinden zu lassen, d. h. er schlug mir Sie bestand darin, mich das bor  , es möglich ist, eine Färbung der Aronslampe zu erzielen und sie eine Sprache für uns zwei zu schaffen, die feiner sonst kennen so auch zu einer brauchbaren und außerordentlich billigen Licht würde. Wir bildeten zunächst ein Alphabet, in das er die griechischen quelle für Innenbeleuchtung zu machen. Buchstaben einsette. Dann legten wir ein Leriton an, worin jedes französische   Wort durch ein griechisches übersetzt war. Alles das prägte sich meinem Hirn ausgezeichnet ein, weil ich es erfunden zu haben glaubte. Ich kannte schon eine Menge griechischer Worte und beschäftigte mich damit, fie unter allgemeine Geseze zu bringen, d. h. ich lernte die griechische Grammatit, als mein Lehrer davon gejagt wurde." Die Ursache dieses Endes war nicht etwa die wirk­lich recht schlaue, auf den Spieltrieb der kindlichen Seele berechnete Methode, sondern die Gewohnheit des Lehrers, seinen Zögling erst brutal zu schlagen, um ihn nachher mit Zärtlichkeiten zu ver­söhnen.

Humoristisches. Das Plötzliche.

Dem Direktor der Berliner   Nationalgalerie, Profeffor Dr. v. Tschudi, ist der Charakter als Geheimer Regierungsrat   verliehen worden."

Tschudi   ist Geheimer Rat  ,

Wackle nicht, mein Preußenstaat. Gestern noch zum himinel schrie Seine Nationalgal'rie.

Ganzmoderne Kunstverblendung!"

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( Welche Wendung, welche Wendung.)

In der Würste tiefstem Steffel

War noch gestern Alfred Messel  . Jählings die Bedenken tauten;

Staatsauftrag. Museumsbauten. Hell wird seine Erdensendung.

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( Welche Wendung welche Wendung.) Bruno Paul   war ein Verdruß. Auswurf. Simpliziffimus.

Wirkte gestern noch verderblich,

Heut Direktor funstgewerblich. Anton Werner  : Landesschändung!!"

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( Welche Wendung, welche Wendung.) Tschudi   ist Geheimer Rat  . Plöglichkeiten früh und spat.

Ist erst Tschudi   was geworden, Kriegt Graf Keßler   einen Drden; Edvard Munch   hängt an der Wand; Liebermann? In Adelstand  .

Pfründensegen; Gunstverschwendung..:

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Welche Wendung, welche Wendung! ( Alfred Kerr   in der Frankf. 8tg.")

Berantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin  ,

Ein Murillo für 9 Fr. Ein längst vergessenes Bild des spanischen   Malers Murillo, das den hl. Francesco di Paula darstellt, kam in Genf   zum Vorschein. Es wurde aus dem Nachlasse eines Genfer   Bürgers von einem Antiquar um 9 Fr. erstanden und von diesem für 20 Fr. weiterverkauft. Nach einer gründlichen Reinigung entpuppte es sich als ein echter Murillo vom Jahre 1669. Jezt dürfte es 100 000 und mehr Frank wert sein.

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Die totale Sonnenfinsternis, zu deren Beob­achtung eine Expedition der Hamburger Sternwarte   nach Djisak im Gouvernement Samarkand  ( Zentralafien) entsandt wurde, konnte nicht beobachtet werden, da der Himmel bedeckt blieb und Schnee­treiben herrschte.

- Eine Lynch statistit. Nach den amtlichen Mitteilungen wurden im Jahre 1906 in den Vereinigten Staaten   insgesamt 99 Lynchmorde berübt. Man hatte gehofft, daß in diesem Jahre wenigstens in den Nordstaaten teine Lynchtaten zu verzeichnen sein würden; aber nach den elf Monaten und 27 Tagen des Jahres, die verflossen waren, mußte Colorado   doch noch seinen Lynchmord haben. Bei diesen getöteten 99 Personen sind die im September in Atlanta  getöteten zwölf Neger und die weiteren, in Scooba und Wasala gelynchten zwölf Schwarzen nicht mitgerechnet. Den zweifelhaften Ruhm der meisten Lynchmorde fann Mississippi   mit zwölf Getöteten für sich in Anspruch nehmen.

Drud u. Berlag: Vorwärts Buchdruderei u.Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.