zermalmen. Er achtele auf die knochigen Füße, deren Zehen sich erhoben vor Sehnsucht, in seine Eingeweide hineinzutreten. er hatte seine Aufmerksamkeit auf die entblößten, schäumenden Zähne gerichtet, die keinen anderen Wunsch hatten, als sich in seine Kehle hineinzubeißen. Er.chlug ihn auf den Kiefer. Er bewegte sich um ihn herum, schlug ihn in das treibende Gesicht. Mason schellte. Evanston fuhr fort, nach Lee zu suchen, jetzt ganz langsam und stöhnend wie ein Idiot. Die Zunge hing ihm aus dem Munde und er sank in die Knie, watete angestrengt umher. Ter Krampf, der das Fleisch auf seinem Rücken zu großen Knoten zusammenzog, lähmte ihn, und sehen konnte er auch nicht mehr. Sein Atem ging hastig und geräuschvoll, er nieste und weinte und knirschte mit den Zähnen. Und immer noch suchte er, sucht und sucht in der Luft mit den sehnigen Erdroßlerarmen, und watet dahin, fällt, steht wieder auf, schwankt wieder weiter, leise heulend, während ihm alle Borsten zu Berge stehen. Lee ging umher, immer mehr vor ihm auf, ohne mehr zu schlagen, aber die Augen starr auf die suchenden Hände des Ungeheuers gerichtet. Mason läutete einmal, zweimal, machte, dann ein Zeichen mit der Hand: Dies ist kein Kampf!" rief er.Der Mann ist verrückt. Ergreift ihn und bindet ihn. Ich erkläre den Kampf für be- endet und unentschieden." Es wurde gezischt und protestiert. Alle, die ihr Geld auf Lee eingesetzt hatten, verlangten, daß er für den Gewinner erklärt werde. Mason aber erhob seine Kommandostiinme und stellte fest, da keiner der Kämpfer den Kampf aufgegeben noch sich gröber gegen die Regeln versündigt habe, so habe auch keiner verloren. Fertig!" Die Wetten mußten also rückgängig gemacht werden. Tang wurde gebunden und beiseite gelegt. Eine ganze Menge Leute traten vor und erbaten sich die Erlaubnis, einen Händedruck mit Herrn Lee zu wechseln: unter diesen befanden sich mehrere Zeitungsjungen, Knirpse von acht bis zehn Jahren. Sie sagten, sie würden ihn nicht vergessen. Lee tauchte den Kopf in einen Eimer Wasser und fing an, sich anzukleiden: ihn schwindelte und erfühlte sich ziemlich unklar. Er hatte an nichts weiter gedacht, als sich zu wehren. Jetzt fiel ihm Madame d'Ora ein; er sah sich hastig nach ihr um. Aber alle Frauen hatten das Labora- torium natürlich längst verlassen. Niemand von den Mit- gliedern des Kreises war zu sehen: sie hatten sich davon ge- schlichen, sobald es nach Hautabschürfungen aussah. 15. Edmund Hall stieg mit Madame d'Ora alle die un° endlichen Treppen des Hauses hinab: an den Fahrstuhl dachten sie nicht. Begleitete Herr Mc Carthy sie eine Strecke hinab wie eine endlose Schraube von törichtem Geschwätz? Hall stand an einer Stelle still und streifte mit schneidender Höflichkeit einen Menschen, der schwatzte, von seinem Aermel ab. War das der kleine Methodist? Jemand setzte Hall einen Hut auf den Kopf. Sie blieben allein und kamen auf die Straße hinaus, in das grelle Tageslicht. Der Menschen- ström schlug sofort unsanft um sie zusammen. Es war ein Alltag in seiner brutalen Gewöhnlichkeit. Alle Leute waren unverändert, gleichgültig, nichtsahnend, aber welche durch­dringende Beweiskraft lag nicht allein in dem Umstand, daß sie w a r e n! Nicht ein oder zwei Wunder, sondern Taufende Von billigen, einigermaßen gleichgekleideten und so ziemlich gleichartig beschäftigten Personen, die sich durcheinander be- wegtenl Es tröstete gewissermaßen, daß einzelne sich um- wandten und den beiden nachsahen, es rührte Hall, daß die Augen von einigen den seinen noch begegneten. Er wurde ruhiger, sein Bewußtsein fing wieder an zu arbeiten. Er sah Leontine an, die ein paar Schritte von ihm entfernt, neben ihm ging. In alten Zeiten pflegte sie sich gegen ihn zu drängen, wenn sie zusammengingen, und das hatte er ihr jahrelang nachgetragen, ohne sich jemals entschließen zu können, es ihr zu sagen. Jetzt kam sie ihm nicht mehr zu nahe, was für einen Grund mochte das haben? War sie endlich selbst haut- los genug geworden, um die Einsamkeit anderer zu schonen? Mein Gott ja. Da ging sie und sah in ihrem armen, der- kohlten Gesicht aus, als ob die klaffenden Wunden der ganzen Welt ihr singendes Herz zerschnitten und zerrissen hätten. Jetzt gab es nur eins, was ihr gut tat: Ruhe. Sie sprachen kein Wort miteinander. Hall handelte in Sinex Ixt Geistesabwesenheit; zeitenweise wußte er. was er getan hatte. Aber sein Aeußeres machte einen sehr gefaßten Eindruck, und er benahm sich nach jeder Richtung hin völlig vernünftig. Sie gingen zu dem Mann, bei dem Hall sein Automobil stehen hatte, und nach einer kleinen Weile fuhren sie in besonnenem Tempo über die Brooklyner Brücke. Madame d'Ora sitzt zu Halls Linken, eine Decke über sich gebreitet und eine lederne Mütze auf dem weißen Haar. Sie sah ein wenig krank aus: wer sie ansah, hätte glauben können, daß sie beim Fahren ängstlich sei. (Fortsetzung folgt. 1 Das neue Verkebrs- uncl Kaumuleum in Kerlin. Bor einiger Zeit ist ein neues Museum in Berlin eröffnet worden, durch das tatsächlich eine Lücke in unseren öffentlichen Sammlungen ansgesiillt wurde: es ist dies das im allen Hamburger Bahnhof untergebrachteVerkehrs- und Baumuseu tu", das in der Hauptsache die Entwickelung der preußischen Eiienbabnen und der verwandten Betriebe in ähnlicher Weise wie das bayerische Eisenbahnmuseum in Nürnberg schildern solle. Teilweise finden sich ja auf die Eisenbahnen bezugbabende Schaustücke schon im Post- mnseum in der Leipzigerstraße, doch ist die Zusammenstellung der Natur des Postmuseums entsprechend einseitig und beschränkt, während in diesem Museum alle Zweige der Elsenbahn umfaßt werden. Die Ausstellungsobjekte, die zum größten Teile in der Haupthalle sowie in einigen Ncbenräumcn untergebracht sind, umfassen folgende Gruppen: Eisenbahnstreckenbau und Bahnunterhaltung. Eisenbahn- Hochbauten, Brücken und Tunnel, Signal- und Sicherungswesen, Telegraphen- und Fernsprechanlagen, Eisenbahnlokomotiven und Wagen, elektrische Anlagen, Eisenbahnwerkstätten und maschinelle Ausrüstung, Verkehrs-, Abfertigungs- und Tarifwesen, Eisenbahn- verwaltungs-, Eisenbahnfinanz- und Wohlkahrtsweien, Wasserbau- Wesen und schließlich Hochbauwesen. Die einzelnen Objekte bestehen entweder aus Originalen oder aus vorzüglich ausgeführten vcr- kleincrten Modellen. Ferner ist eine Reihe statistischer Angaben in glücklicher Weise durch Schaubilder und Schaustücke veranschaulicht. Am reichhaltigsten sind natürlich die Gruppen vertreten, die die Eisenbahn selbst betreffen. Wie rasch Deutschland vom Auslände im Lokomotivenbau unabhängig geworden ist. lehrt uns eine Reproduktion der erstell in Deuffchlaud gebauten Lokomotive. Im Jahre 1818 wurde sie nach englischen Vorbildern in der kgl. Gießerei erbaut und war für eine Grubenbahn im Saargebiet bestimmt. Die Erzeugungs- kosten betrugen 8000 Taler, die Transportkosten 2000 Taler mit dem Wasserwege. An Ort und Stelle konnte sie aber nie in Betrieb gesetzt werden und mußte schließlich als altes Eisen um 885 Taler verkauft werde». In derselben Halle, in der das Bild dieser Unglücks- lolomotive hängt, steht das Modell einer modernen, vollständig in Deutschland gebauten Heitzdampf- Schnellzuglokomolive. Die Maschine ist mit einem Dampfüberhiyer versehen, der den Dampf bis 340 Grad Celsius überhitzt und dadurch die Leistung gegenüber der Sattdampslokomolive um 17 Proz. steigert. Sie kann 400 Tonnen schwere Züge mit einer Geschwindigkeit von 90 Kilometern in der Stunde befördern. Einzelne Teile dieser mo- dernen Lokomotive sind auch in, Original zu sehen. Ebenso ist der Führerstand einer Lokomotive im Original aufgestellt. Man gewinnt da von der Arbeit des Führers, der alle diese Hebel und Hähne be- dienen mutz, erst die richtige Anschauung. Auch über alle Details von Lokomotiven, nicht zuletzt über die verschiedenen Bremssysteme werden wir durch Modelle und Originale unterrichtet. Die Ent- Wickelung der Wagen selbst läßt sich in gleicher Weise wie die der Lokomotiven verfolgen. Rührend wirkt der im Original aus- gestellte offene Personenwagen Hl. Klasse der Breslau- Freiburger Eisenbahn vom Jahre 1843 im Vergleich zu den Modellen der neuesten O-Zug-Wag-n mit Schlaf- und Speisezimmer. Daß aber für die zweckmäßige Beförderung der Güter genau so wie der Personen gesorgt wird, zeigt uns die Reihe der ausgestellten Spezialgüterwagen, die je nach der Art der zu befördernden Güter gebaut sind. Da gibt es für schwere Güter einen Plattformwagen für Eisenschienen mit 80 Tonnen Ladegewicht, und einen Kruppsche» Kanonenwagen zum Transport von Kanonen- röhren. Dieser Kanonenwagen hat 10 Achsen und 80800 Kilogrannn Eigengewicht und kann mit 135 000 Kilogramm beladen werden, ganz ansehnliche Zahlen! Aber auch für leichte Ware ist besonders gesorgt. Wir finden spezielle Topf- und Hohlglaswagen. Bierwagen. »gerwagen, Fischwagen und zuletzt, aber nicht am letzten Kohlen- und Kokswagen. Was gerade der Transport von letzteren für die preußischen Bahnen bedeutet, kann man au den sehr hübsch verfinn- lichten Angaben über die Steigerung des Transportes von Koks, Kohlen und Erz im rheinisch-westfälischen Gebiet von 18801905 sehen. Es wurden versandt im Jahre 1880: Koks 3449, Kohlen 30 333, Erz 3894 Hunderte Tonnen, im Jahre 1905: Koks 14 927, Kohlen 79 387, Erz 12 458 Hunderte von Tonnen. Wie die Eisenbahn den Güter- verkehr durch Spezialtarife beeinflussen kann, ist ja bekannt. In einem der Nebeuräume ist in vier Glasvitrinen eine Waren- sammlung zusammengestellt nach Zugehörigkeit der Güter zu Waren- Nassen. Diese vier Schränke bilden ein kleines mineralogisch-