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technologisches Museum für sich. Man muß nur die armen Güter- Klipp flapp, der Kopf rollt herab, die Gefahr schwebt vorbet, abfertigungsbeamten, die sich in diesen Spezialtarifen auskennen und man fühlt sich wieder sicher. müssen, bedauern, wenn sie auch durch vorzügliche Frachtbriefformulare usw., wie die Sammlungen zeigen, unterstützt werden.
Besonders zahlreich sind der Wichtigkeit im Betrieb entsprechend die Modelle und Pläne des Signal- und Sicherungswesens von den ältesten Ausführungen an bis auf die modernsten Luftdruckstellwerke mit elektrischer Steuerung vertreten. Wie die Schienenstränge sich bei größeren Anlagen verteilen und wie fie da gesichert werden, fann man sehr übersichtlich an Reliefplänen, z. B. an dem im Maßstab 1: 3331 angeführten Plan der Bahnanlagen von Altona studieren. Daß auch Derails wie Zugbeleuchtung und Beheizung, Rettungsfasten und Zugführertaschen zu finden sind, ist natürlich, aber auch Trommeln, in denen Eisenbahnobligationen ausgelost werden, haben ihre Ede defunden.
Aber mit der Sicherheit wird man zuzeiten dumm und fragt nach der Absicht.
Ja, warum also geschah es?
Eine Strafe war es nicht. Er ist jetzt im Himmel, alle guten Christen hoffen dies. Und gibt es ein größeres Glück für einen Christen, als hinweggerufen zu werden aus diesem Jammertal vor Gottes ewiges Angesicht? War es als Strafe gedacht, so hätte man ihn vorbereiten müssen, nicht zum Himmel, sondern zur ewigen Folterkammer. Ein Versuch, ihn zu bessern, war es auch nicht, vielmehr ein höchft gelungener Versuch, ihn zu hindern, ärger zu werden, als er bereits war. Man hätte ihn in Retten schmieden oder ihn in einer finsteren Der gete Bruder der Dampfeisenbahn, die elektrische Voll- feuchten Belle fünfzehn Jahre umherwandern lassen können, ohne aber bahn, führt nicht gerade glänzend vor. Am interessantesten ist Menschen zu sehen, ohne Reinlichkeit und ordentliche Kost das Modell des fogenannten Schnellbahnwagens der Studiengesell es handelte sich ja eben darum, ihn nicht zu strafen. schaft filt elettrische Schnellbahnen, mit dem seinerzeit auch Man hätte ihn einem eifrigen Humanisten übergeben können, Versuchsfahrten zwischen Marienfelde und Zossen Geschwindig der sein Leben an den Glauben setzte, daß das Gute in jedem teiten 200 Kilometer in der Stunde erzielt find. Menschen zum Siege gelangen müffe. Aber es handelte sich ja Von der EG. ist ein Original des Vollbahn Elektromotor der ebenso wenig darum, ihn zu retten. Bufunft der Einphasenstrom- Winter- Eichberg- Kollektormotor, für Man hätte ihn ja endlich in ein Frrenhaus bringen können, die Sammlung gestiftet. als an denjenigen Ort, wohin er vielleicht von Rechts wegen gehörte. Aber am wenigsten von allem handelte es sich ja darum, ihn zu verstehen.
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Der Dieb, der stahl, mußte die Hand einbüßen, der, der tötet, berliert den Kopf. So einfach fönnen Menschen nicht denken, so einfach tönnen sie nur handeln, wenn die Furcht sie jagt.
Besser als die Elektrizität als Betriebstraft, sind die Anwendungen der Elektrizität im modernen Eisenbahnbetrieb vertreten. Dazu gehören die bereits erwähnten elektrischen Signale, elektrische Lefelampen, Fernsprecher, Morfetelegraphen, Zeitsignalapparate ufw. Auch in der bis jetzt noch nicht fertiggestellten Abteilung für Wasserbauwesen lassen fich die Umwälzungen, die Und den Zuschauer überkommt ein Gefühl, als stehe er der die Elektrizität im Verkehr hervorbringt, erkennen. Welch' großen Dummheit gegenüber, jener Dummheit, die mit den Göttern ein Unterschied zwischen dem Petroleum- Glühlichtbrenner für Leucht verwandt ist, mit dem Schidsal, mit allem, was sich der menschlichen feuer und dem elektrischen Blizienerapparat, der bei 20 Amperen Vernunft entzieht. und 80 Volt 76 Millionen HK. aussendet. Was er aber vor sich sah, war das rohe, unberührte Individuum, der Mensch vor hunderttausenden Jahren, zappelud in tierischem Schrecken. Martin Andersen Nerö.
Sehr intereffant ist die Zusammenstellung von gebrochenen, beschädigten und abgenutzten Teilen von Eisenbahnbetriebsmitteln, die uns vor Augen führen, welchen Beanspruchungen das Material ause gesezt ist, wenn z. B. im Laufe der Zeit ein eiserner Deckenstehbolzen bon 28 auf 14 gentimeter Durchmesser abgenuẞt ist.
Auch durch Dokumente ist die historische Entwickelung der Eisenbahnen geschildert, indem eine Sammlung verschiedener Urkunden über landesherrliche Konzessionen, Bestätigungsurkunden der Eisenbahngesellschaften usw. angelegt ist.
Dienitwohnungen und Dienstkleidungen der Beamten find in der Gruppe Wohlfahrtswesen eingeordnet, wo auch ein ziemlich proziger Goldobelisk die Ausgaben für Kranken-, Invaliden- und Unfallfürsorge in dem Zeitraume von 1895-1907 zeigt.
Schwächer als das Eisenbahnwesen sind vorläufig die Gruppen Wasserbau- und Hochbauwesen ausgestattet. In der Hauptsache bestehen fie aus Plänen, Photographien und Zeichnunger, doch find auch noch nicht alle Räume des Gebäudes zugänglich. Der alte Bahnhof selbst erfüllt seine Aufgabe, als Museum zu dienen, sehr gut. Sowohl Haupthalle als Nebenräume erlauben eine über fichtliche Gruppierung der Schauftücke. Sogar ein kleines behagliches Lesezimmer, reich mit Eisenbahnfarten ufiv. ausgestattet, steht den Besuchern des Museums zur Verfügung.
Kleines feuilleton.
Furcht. Klipp, flapp!
A.
Ein einziger woblgezielter Hieb trennte das Haupt vom Körper, der Tod trat augenblicklich ein." Wie unschuldig das flingt! wie leicht, wie lind, wie idyllisch friedlich! Denft doch, in einem einzigen Hieb I was will man mehr verlangen?
Wie der Mörder sich doch num in seinem Himmel schämen muß, und welche Lehre für ihn, den Rohen, Brutalen, der da ins Blaue hinein hieb und schoß und stach!
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Der Tod trat augenblicklich ein das flingt fast wie eine Nafe, eine Nase, von der Fakultät erteilt an einen Pfuscher im Handwerk.
Wir können also ganz beruhigt sein, wir alle, die wir im Tierschutzverein sind und kleinen Kindern, die sich angestoßen haben, zwei Dere geben. Die Humanität hat gefiegt. Selbst der Verbrecher hat Anteil an ihren Segnungen ein einziger Hieb trennte das Haupt vom Körper, der Tod trat schmerzlos ein.
Kunst.
e. 8. Jm Lichthof des Kunstgewerbemuseums ist eine Reformzeichnen- Ausstellung zu sehen, die sehr beachtenswert ist; es sind über 3000 Zeichnungen, die von Schülern und Schülerinnen aller Klassen herrühren. Wie so vieles in unseren Schulen im Argen liegt und der Reform bedarf, so auch das Zeichnen, das zu einer öden, geistloien Beschäftigung herabgejunken und ganz in schematische Regeln gezwängt war. Dringt doch dieser Geist des Bureau fratismus bis in die Kunstschulen, wo jezt noch zuweilen ein Blatt, ein Kopf statt nach der Natur, nach Regeln gezeichnet wird, die mit mathematischer Genauigkeit ausgerechnet sind, als gäbe es ein Normalblatt, einen Normalfopf. Der schlimme Einfluß dieses Geistes ist in der Kunst zu spüren. Wir sind gar nicht mehr gewohnt, genau und teck das Besondere in einer Erscheinung zu sehen und das mit naiber Unbekümmertheit wiederzugeben. Das erscheint uns extravagant, wir hängen immer noch von dem Echemen ab. Die Fremdheit des Publikums der modernen Kunst gegenüber ist auf diesen funstfeindlichen Unterricht zurückzuführen, und die daraus resultierende Malmanier heißt die akademische.
Der bisherige Zeichnenunterricht gründete fich nicht auf die Anschauung, sondern auf das Wissen, nicht auf die Phantasie, sondern auf feite, gegebene Regeln, nicht auf das Leben, sondern auf die Schulstube. Der Schüler lernte nicht die Mannigfaltigkeit der Natur begreifen, es wurden feine Anschauungen geweckt, er wurde vor eine Gipsform gesezt oder bekam eine Vorlage in die Hand, die er abzeichnen sollte. Statt ihn zu befreien, wurde er getnechtet. Die moderne Kunst hat mit diesen Jdealen der Schul stube aufgeräumt. Ein moderneres Land, Amerika , hat den neuen Zeichenunterricht längst eingeführt und die Ausstellung der Schülerleistungen auf der Weltausstellung St. Louis war eine Mahnung, die nicht ohne Folgen bleiben konnte.
Am prachtvollsten ist die Abteilung Bhantafiezeichnen aus dem Gedächtnis. Da haben Schüler von etwa 12 Jahren wahre Ueber raichungen gebracht. Was der Künstler der Natur gegenüber mit Bewußtsein tut, das Vereinfachen der Motive, das haben diese Schüler, da sie das Motiv aus dem Gedächtnis zeichneten, mit aller Naivetät gemacht. Sie haben, unbefümmert um die Natur, den der eine das, Eindruck gegeben und demgemäß hat der der andere jenes in den Vordergrund gerückt, was und wie es ihm eben Eindruck machte. Der eine streicht ein Feld gleichmäßig grellgelb hin und erzielt einen beinah dekorativen Eindruck. Ein anderer macht aus einem Zimmer eine Märchenstube, in der es ganz phantastisch hergeht. Schneeschipper gibt der andere mit ganz Sicherheit staunt. Diese Abteilung ist eine Fundgrube fünstlerischer
Und ihr alle, ihr guten Bürger, die ihr wachet über der jeßigen Gesellschaft mit ihrem Hunger und ihrer Böllerei, mit ihren scharfen momentaner Bewegung wieder, daß man über die Kühnheit und Raubtierzähnen und ihrem stumpfen Wiederfäuergebiß feid getroft! Der Gerechtigkeit ist Genüge geschehen, zwei Journalisten, Genüsse. ein Briefter und ein Richter können es bezeugen. Es hat leine Gefahr mehr für unsere mehr oder minder schmußigen Banknoten. Wenigstens nicht von dieser Seite!
Und ihr, ihr Wächter des Gottesreiches auf Erden, freuet euch! Ein einziger wohlgezielter Hieb, und der ärgste Verbrecher ist dort, wo eitel Freude herrscht. Sang er nicht ein Stüd eines Pfalm berfes und badte sich mit Todesangst im Herzen, mübfam durch die Beilen des Gebetes? Was ist wohl ein Meer von Verbrechen gegen diese eine Minute der Sühne!
Dann werden die Schüler vor einen beliebigen Gegenstand ge feßt, der sie gerade reizt; den zeichnen sie ab, mit genauer Kontur und farbiger Ausmalung. Der eine nimmt sich einen Soldaten, der Und immer vertiefen fie andere einen Besen, der seinen Hut vor. fich liebevoll in den gewählten Gegenstand und zeichnen ihn mit ganzer Hingabe. Breite Kontur, träftige Farbe, das lernen sie hier. Weiterhin lommen sie dann zu schwierigeren Gegenständen, Blumen, Blättern, Käfern. Immer ist es hier noch der Einzelgegenstand, bet dem die Schüler bleiben. Aber sie gehen feineren Nuancierungen