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nierfer Weise versteckt; die Schriften und die Sandpresse| sind die Ja und Nein, in seiner Hand die Abstimmungen. Nachdem hatten wir hinaus in die Steppe gebracht und dort in die Präfekten und Maires ihre Arbeit getan, schließt sich dieser Herr einem der Hünengräber verscharrt. Ebenso hatten wir auf bon der Landstraße mit dem Skrutinium ein und plündert es. Was einer andern Stelle eine Riste mit verbotenen Schriften bernehmen, Brotokolle zu fälschen, Ziffern zu fabrizieren? Was will für tommt es ihm darauf an, Stimmen hinzuzufügen oder wegzu­graben, aber während meiner Abwesenheit konnte Betroff ihn eine Lüge fagen? Welche alltägliche Sache ist eine Fälschung irgend eine Unvorsichtigtet begangen haben. Da um diese für ihn 1..." Der Erfolg des Terrorismus war denn auch so voll Beit kein Passagierzug ging, gelang es mir mit Hülfe eines ständig, daß selbst in den Departements, wo die Bauern sich mit guten Trinkgeldes, mit einem Güterzug nach meiner Station den Waffen in der Hand gegen den Staatsstreich erhoben hatten, zu kommen. die von den Präfekten bezeichneten offiziellen Kandidaten einstimmig gewählt wurden.

Trauen Sie ihm denn nicht vollkommen?" fragte ich. " Das wohl, aber er ist seit furzem verheiratet, und ich tenne seine Frau zu wenig und weiß also nicht, wie sie in dieser Beziehung ist."

Wollen Sie denn heute schon reisen? Das könnte versprechungen materieller Vorteile bis zur gröbsten Bedrohung, Ver­dächtig aussehen."

Nein, ich warte noch. Ich werde Ihnen schon sagen, wenn es Beit für mich ist zu verschwinden, denn ich bin mit allen Hunden gehezt und habe einen guten Spürfinn für nahende Gefahr. Sie könnten aber heute abend zu Ihrem Freund, dem Pristaw, gehen. Das würde nicht schaden." Ich tat es; der Pristam begrüßte mich sehr freundlich und erkundigte sich, wie meine Geschäfte gingen. ,, Ach, ich beneide Sie," fagte er. Sie find ein freier Mann. Unsereiner stedt immer im Dienst: heute habe ich den ganzen Tag wie ein Verrüdter arbeiten müffen, und außerdem verdienen Sie auch mehr wie unsereiner! Ja, was tut nicht alles das Geldi Damit kann man schon ein schönes Leben führen und nebenbei noch gute, solide Geschäfte machen."

( Fortsetzung folgt.)

Präfektenwablen.

Bon A. Conrady.

Ich wurde aber bald beruhigt, denn während meiner Abwesenheit hatte sich nichts geändert. Petroff lachte sogar So unverhohlen wie 1852 fonnten die Raubmörder, die sich als über meine übertriebene Mengstlichkeit, meinte jedoch:" Ich Retter der Gesellschaft vor dem Sozialismus aufspielten, bei den glaube, ich reise mal in Angelegenheiten der Versicherungs - nächsten allgemeinen Wahlen ihr sauberes Handwert nicht treiben: gesellschaft nach Odessa , da kann ich den Verlauf der Dinge dazu fehlte jeder Vorwand. Es handelte sich wieder darum, der abwarten. Man fängt in Petromfa an, ziemlich scharf zu Gewalt ein gefeßliches Mäntelchen umzuhängen, dem tatsächlichen arbeiten. Davidoff hat mir mitgeteilt, daß sie in der vorigen Absolutismus in den Tuilerien das demokratische Feigenblatt der Nacht den Schwiegersohn des Ingenieurs Krasinski aus dem Bestätigung durch das allgemeine Stimmrecht zu beschaffen. Ronnte Bette herausgeholt und fortgeschleppt haben." man diesmal nicht unmittelbar die Armee in Bewegung setzen, so hatte man doch ein Heer zur Verfügung, um die Wahlen zu machen: das Beamtenheer nämlich. Auch wirkte die Geistlichkeit eifrig mit. Bom Präfekten bis zum legten Flurschüßen wurde alles auf­geboten, um jede oppofitionelle Regung zu verhindern und die Be­bölkerung mit allen Künften der Wahlbeeinfluffung, von den Ver­gewaltigung und Fälschung dahin zu bringen, daß fie für die Regierungs­kandidaten stimmte. Die Wahltampagne von 1857 begann mit einem Rundschreiben, das der Minister des Innern, Billault, an die Präfekten richtete. Darin erklärte der Minister, daß die Regierung es für richtig und politisch halte, mit einigen notwendigen Ausnahmen alle Mitglieder einer Versammlung, die dem Kaiserreich und dem Lande fo gute Dienste geleistet habe, zur Wiederwahl zu empfehlen. Es soll also das System der offiziellen Kandidaten aufrechterhalten und alles aufgeboten werden, um den offiziellen Kandidaten zum Siege zu verhelfen. Die Regierung will freilich auch unabhängige kandidaten gnädigst zulaffen; aber nun stellt der Minister für die Erlaubnis der Berbreitung von deren Stimmzetteln und anderen Druckschriften Bedingungen, die mit Drohungen gespickt find und darauf binauslaufen, daß keine Feinde des Friedens und der Drdnung" zugelassen werden sollen. Demgemäß sollen also die Präfetten ihre Maßnahmen treffen, um mit Hülfe ihrer Organe allen Wählern die jenigen zu bezeichnen, welche die Regierung für geeignete Kandidaten hält; vor allem sollen die Präfetten auch dafür sorgen, daß nicht durch Stimmenthaltung protestiert wird. Die Präfekten verstanden diesen Erlaß natürlich, wie er gemeint war, daß die Anwendung aller Mittel erlaubt und erwünscht sei, die ein günstiges Resultat sicherten. Sie wußten auch, daß ihr Avancement, ihr Verbleiben im Amt usw. davon abhänge, und inftruierten alle niederen Chargen, besonders die Maires, im gleichen Bei den Erörterungen über die legten Reichstagswahlen, über Sinne. Diese Instruktionen waren erbaulich. So gebot der Präfekt die vorgekommenen amtlichen Beeinflussungen und die angekündigte des Departements Deux- Sèvres feinen Beamten: Legen Sie den verstärkte Einmischung der Regierung ist wiederholt an die Bräfetten- Gegnern, wo fie fich blicken lassen, Stillschweigen auf, verhindern wahlen, an die offiziellen Kandidaturen des zweiten französischen Sie ihre Manöver mit aller Energie." Der Präfeft des Nièvre­Raiserreichs erinnert worden. Die Methode, mit der die französische Departements befiehlt den Maires, fein Wahlkomitee, keine Wahl­Staatsstreichbande" gute" Wahlen machte, wäre gewiß nach dem versammlung zuzulassen: die Freiheit des allgemeinen Stimmrechts Herzen der Reaktion. Ein paar Worte über die bonapartistischen bedürfe deffen nicht. Ebensowenig konnte mit dem gedruckten Worte Bräfettenwahlen sind daher durchaus am Blaze, um zu zeigen, gegen die Regierung opponiert werden; denn jede Zeitung fonnte wohin es tommen fann, wenn solchen absolutistischen Machenschaften auf administrativem Wege unterdrüdt werden; in den Departements nicht von vornherein gesteuert wird, die schon im Keime die größte gab es überhaupt bloß noch Regierungsblätter, die natürlich alle Gefahr bilden. Von den Anfängen bis zum vollendeten System der Künste von Lug und Trug aufboten, um die offiziellen Kandidaten Präfettenwahlen ist freilich ein gut Stüd. Gehört dazu doch auch zu unterſtüßen. Die Kandidaten erklärten in erster Linie, die Beseitigung solcher grundlegenden Boltsrechte, wie der Preß- daß fie fich der Zustimmung der Regierung versichert hätten. und Versammlungs-, ja, der persönlichen Freiheit; Rechte, ohne die Einer, der dies behauptet, wird bon der Regierung das allgemeine Wahlrecht zur Komödie wird. Diese Komödie aber haben dementiert und verzichtet dann schleunigst auf die Kandidatur, um in Frankreich Louis Bonaparte und seine Spießgefellen noch vor seine Freunde nicht auf einen Weg au loden, der ihnen gefährlich fünfzig und weniger Jahren inszenieren fönnen. In diesem Jahre werden fönnte". Jn Baris schickte der Seinepräfekt Haußmann am ift gerade ein halbes Jahrhundert seit den Klaffischen Präfekten Tage vor der Wahl allen Wählern einen Brief zu, der sie zur Ab­wahlen des zweiten Kaiserreichs verflossen. Das waren die all- ftimmung einlud und die fauftdice Drohung enthielt: Es steht gemeinen Wahlen zum geseggebenden Körper, die Anno 1857 statt- jedem frei, von dem ihm durch die Verfassung verliehenen Recht Ge­fanden. Bei den folgenden beiden allgemeinen Wahlen, die noch brauch zu machen oder nicht; da aber gewisse Barteien die Wahl­unter der Herrschaft der Dezemberbande stattgefunden haben, den enthaltung zum System stempeln, so tönnten viele Wähler Wahlen von 1863 und 1869, erscheint das System schon nicht mehr es bielleicht bereuen, infolge von Vergeßlichkeit in voller Reinheit: der Wahlapparat der Regierung funktionierte oder anderweitigen dringenden Geschäften irrtümlich dieser schon nicht mehr so lüdenlos, weil sie sich nicht mehr so fest im Bartei zugezählt zu werden." Die Wahl ergab mit Aus­Sattel fühlte wie in den 50er Jahren. Die ersten allgemeinen nahme von Paris und einigen anderen Großstädten einen Wahlen nach dem Staatsstreich hinwiederum, die Ende Februar 1852 vollen Sieg der Regierung: Kein Wunder bei dem stattfanden, waren noch schlimmer als Bräfektenwahlen, waren die Mangel an Preß und Versammlungsfreiheit und dem amt­reinen Todesangftwahlen, gingen unter der Schredensherrschaft einer lichen Hochdruck. Telegramme der Minister," schreibt ein französischer bertierten Soldateska vor sich. Recht und Gesetz, von irgend Historifer des zweiten Kaiserreichs, Birkulare der Präfekten, Anreden welcher Freiheit ganz zu schweigen, existierten nicht mehr, der Friedensrichter, Drohungen der Maires, der Polizeikommissare, jeder Note" war bogelfrei, hunderttausend Menschen waren der Feldhüter, ungefeßliche Einsperrung der Bürger, Urnen mit willkürlich verhaftet, biele schon unterwegs zur trodenen doppelten Schlüsseln, Verlegung der Urnen, Schlüssel, Staften und Guillotine, nach Cayenne und Lambesja, über die Hälfte fonftiger zur Aufnahme der Stimmzettel dienenden Be ber Departements war im Belagerungszustand, niemand feines hältnisse, der ganze Apparat der gewöhnlichen Mittel zur Lebens oder feiner Freiheit sicher, das Denunziantentum im höchsten Fälschung der Abstimmung fonnte ohne Furcht vor der Deffentlichkeit Flor. Für die Deputiertenwahlen von 1852 sowohl, wie für die angewandt werden; die Bürger, deren persönliche Freiheit durch Blebiscite derselben Zeit gilt die Charakteristit in einem Aufruf, Defrete der Willtür der Behörden überliefert war, und die Bresse, worin die verbannten Sozialdemokraten der Nationalversammlung über welcher stets die Verwarnungen wie ein Damoklesschwert thren Parteigenossen die Stimmenthaltung empfahlen? Was geht ichwebten, hatten sich jeder Klage und jeder Betrachtung begeben. aus der Urne hervor? Der Wille Bonapartes , nichts anderes. Herr Die Regierung war jeder Kontrolle ledig und konnte sich, ohne Bonaparte hält die Schlüssel zur Urne in der Sand, in seiner Hand ernsten Widerstand au besorgen, das Beranigen bereiten. diese

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