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war die Zielscheibe aller Augen. Der junge Romantiker batte sich im Parterre hoch aufgepflanzt, lachte berächtlich auf die, welche ihn angloßten, und zudte die Schultern, im übrigen bereit, den Ersten, der ihn zu provozieren Luft hatte, mit einem Faustschlag niederzu Schmettern. Da ihm eine wunderbare Körperkraft zur Seite stand, So sehnte er sich eigentlich nach einer Gelegenheit, die Philister zu Büchtigen, wie bordem Simson sie gezüchtigt hatte. Dumpf rollte Der Donner. Der Tumult wuchs. Beleidigungen wurden wechsel­Seitig ausgetauscht, und man wäre ganz gewiß handgemein geworden, venn nicht plötzlich die drei Hammerschläge erfolgt und der Vorhang in die Höhe gegangen wäre, ivodurch sich die Erregung im Publikum einigermaßen legte.

Weber schildert, wie die Klassiker nach Wendungen und Worten Spähten, um laut ihre Kritik daran zu knüpfen, wie die Romantiker bagegen anfämpften und man sich gegenseitig schließlich zurief: An ben Laternenpfahl!" Durch Zischen, Lachen, Wichern  , Trampeln, Durch alle erdenklichen Mittel fuchten die Klassiker das Hugosche Stück zu Fall zu bringen, um endlich doch der stärkeren Lungenkraft und dem grenzenlosen Enthusiasmus der Romantiker zu erliegen. Der Klassizismus hatte eine erste gewaltige Schlappe erlitten. Dem Romantizismus war die Bahn gebrochen.

Uebrigens bot nach dem vierten Aft der Verleger Mamé dem Autor 6000 Franken für das Manuskript bes Hernani". Hugo akzeptierte. Sein Vermögen bestand an dem Abend gerade noch aus 50 Franken.-

Meteorologisches.

Herr Stubt! Herr Stubt!

Es geht ettvas taput!

Notizen.

( Gottlieb im Tag".)

Die Neue freie Boltsbühne veranstaltet am Sonn­abend im Mozart- Saal eine Goethe- Feier zur 75. Wiederkehr von Goethes   Todestag unter Mitwirkung von Frl. Hedwig Reicher ( Rezitation), Herrn Alexander Heinemann( Gesang) und des Mozartsaal- Orchesters unter Leitung des Hoffapellmeisters Baul Prill. Die Gedächtnisrede hält Dr. Bruno Wille  .

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Der Kapellmeister Dr. Felig v. Kraus und seine Gattin, die Sängerin Adrienne v. Straus- Dsborne, find nach der Dortmund  . Zeitg." für die Wiener Hofoper engagiert worden. Das Honorar soll für die Spielzeit von sechs Monaten 60 000 m. betragen. Klimts Universitätsbilder, die zurzeit bei Keller und Reiner ausgestellt sind, werden voraussichtlich von einem Berliner   Privatmanne erworben werden.

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Die französische   Nation wird ihren großen Sohn gebührend ehren. Ein nationales Leichenbegängnis soll ihm zuteil werden, fein Name soll auf seinem Sige im Senat eingegraben werden. Nicht bloß als Forscher sondern auch als Vorkämpfer des freien Ge­dankens, als ganzer Mensch und Bürger wird Berthelot im Ge­dächtnis bleiben.

- Der große französische   Chemiter Berthelot, der am Montag abend in Paris   in seinem Laboratorium an einem Schlaganfalle verschied, als ihm eben der Tod seiner Gattin ge­meldet wurde, gehörte zu den Leuchten der französischen   und inter­nationalen Wissenschaft. Er war am 25. Oftober 1827 zu Die schlagenden Wetter und das Barometer. Schon seit längerer Zeit ist die Wissenschaft bemüht, die Wechsel- Paris   geboren, wurde 1851 Aſſiſtent Ballards und 1860 Professor der Chemie an der Ecole de Pharmacie( pharmazeutischen wirkung zwischen den atmosphärischen Veränderungen, die den Hochschule). Später wurde er auch zum Mitglied des Instituts Schlagenden Wettern voraufzugehen pflegen, und dem Barometer ernannt und 1881 als lebenslängliches Mitglied in den Senat Bu präzisieren. Die Versuche, die in dieser Hinsicht in England gewählt, 1900 wurde er Mitglied der Akademie. Zuerst hatte gemacht wurden, sollen bereits bemerkenswerte Resultate gebracht Berthelot sich vornehmlich mit der Chemie der Kohlenstoffverbindungen haben; in Frankreich   dagegen haben, wie die Annales  " berichten, befaßt, die Erforschung der organischen Verbindungen hat ihm bie Untersuchungen der Ingenieure nicht die gleichen Resultate ge- wesentliches zu danken. Er schrieb mehrere Lehrbücher über die liefert. Die Explosionen, die sich am 28. Januar in dem Becken organische auf Synthese begründete Chemie. Er zuerst stellte die bon Lens und bei Saarbrücken   ereigneten, haben hierin manche Theorie der mehratomigen Alkohole auf. Nicht minder bedeutend Enteressante Fingerzeige gegeben; denn diese Explosionen, die sich merkwürdigerweise fast zu gleicher Zeit ereigneten, erfolgten beide waren seine Erfolge auf dem Gebiete der Thermochemie, in der er den Grund legte zu den Untersuchungen über die Wärme­unmittelbar nachdem der Barometer, der bis dahin sehr hoch ge­Auch die Chemie der Explosiv­Standen hatte, einen ziemlich raschen Absturz erlebt hatte. Obne progeffe in der Chemie. er. Daneben fand der rastlose Arbeiter bie anderen Ursachen zu verkennen, die zu der Gleichzeitigkeit des stoffe bereicherte Seine ume Phänomens beigetragen haben tönnen, zeigt sich hierin doch eine noch Zeit zu Arbeiten über die Geschichte der Chemie. Uebereinstimmung, die den früheren Untersuchungen und Be- fassende Bildung befähigte ihn in hervorragendem Maße für das bbachtungen neuen Halt gibt. Der Astronom am Bariser Obser- Unterrichtstvesen; als Generalinspektor des höheren Unterrichts batorium S. Bijourdan hat sich mit den Barometerschwankungen( 1876) und vorübergehend auch als Unterrichtsminister hat er sich während der Wetter in Lens und Saarbrücken   eingehend be- bewährt. Schäftigt. Während der ersten zwei Drittel des Januars blieb der Barometer ziemlich gleichmäßig in der Höhe; er schwankte zwischen 766 und 774. Dann zwischen dem 20. und 27. Januar oszillierte er zwischen 765 und 770. Vom 27. Januar 10 Uhr morgens ab be­ginnt ein ständiges Fallen, das den ganzen Tag anhält; der Stand bermindert sich von 768 auf. 762. Am 28. Januar setzt sich diese absteigende Bewegung fort, am Abend ist der Stand von 762 auf Ein neues Wert Michelangelos  , eine unvollendete 755 gesunken. Und endlich, am 29., werden 751 erreicht. Die Pietà( Madonna mit dem toten Christus), soll in dem Dratorium Explosionen traten am 28. ein, zu einer Zeit, da der Barometer- von Santa Rosalia   zu Palestrina   bei Rom   entdeckt worden sein. stand in Lens und Saarbrücken   die gleiche Tiefe aufwies; vom Das Wert, das bisher einem Nachahmer Berninis   zugeschrieben Vorabend bis zum Augenblick der Katastrophen sant der Barometer wurde, soll in Technik und Auffassung eine große Aehnlichkeit mit an beiden Orten um 6 Millimeter. Der Hereinbruch der schlagenden den Spätwerken Michelangelos   aufweisen. Es ist voll tiefer Schwer­Wetter trat also ein nach einem empfindlichen und starken Baro- mut und tragischer Leidenschaft. meterfall. Bijourdan weist darauf hin, daß diese Beobachtungen - Italienischer Bilderschmuggel. Die italienischen sich mit den Untersuchungen John Buddles decken; es scheint in der Behörden sind soeben in Toskana   einer weitverzweigten Organisation Tat, als ob dem Anwachsen des Grubengases ein Fallen des Wetter  - auf die Spur gekommen, die sich den Schmuggel mit italienischen glases voraufginge. Jedenfalls ist es bemerkenswert, daß die Apparate in dem Augenblid, da die Katastrophen hereinbrachen, Kunstwerken und Kunstgegenständen zur Aufgabe gemacht hat. Wie man weiß, hat die italienische Regierung, um die Kunstschäße dem ben Tiefstand eines kritischen Tages" erreichten. Die Unter Lande zu erhalten, ein Ausfuhrverbot erlassen für alle älteren Fuchungen sind nicht ohne praktische Bedeutung; sie lehren, daß man Kunstwerke. Die Leitung der mun entdeckten Organisation soll ein in den Bergwerken dem Fallen des Barometers mißtrauisch be- italienischer Graf in Händen haben, der in Paris   lebt; besonders gegnen muß und daß es flug ist, sich in solchen Fällen bereit zu die Schäße von Bistoja, Siena   und Arezzo   waren bisher Gegen­halten und die nötigen Gegenmaßnahmen beizeiten zu treffen. stand dieses Kunsthandels. So soll, wie die Nazione" erzählt, zu­Bielleicht gibt die wissenschaftliche Ausbeutung des letzten großen lezt ein berühmtes Altarbild aus dem Dome von Pistoja von Grubenunglücks, daß das Saarrevier betroffen, neue, wichtige An- biefer geheimen Gesellschaft für das Britische   Museum angetauft haltspunkte über die Zuverlässigkeit der französischen   Beobachtungen worden sein. Die Zeitungen fordern von der Regierung strengste und liefert damit eine Waffe, um die Wiederholung ähnlicher Kata­Strophen vorauszubeſtimmen und damit Menschenleben vom Ver- Maßnahmen gegen Verschleppung des nationalen Kunstbesizes. Die Leser der Post" Post" und ähnlicher Organe zu belehren, geht über unsere Aufgabe und unseren Ehrgeiz. Die tapferen Borkämpfer reinster Wissenschaft behaupten zurzeit, unsere Notiz über Granaten, Kartuschen" wäre boll größten Unsinns u. dgl. Zum Teil sollen die interessanten Mordwerkzeuge größer, zum Teil fleiner oder auch schneller sein, als bei uns zu lesen stand. Möglich. Aber das ist nicht das Entscheidende. Die Sozialdemokratie will natürlich systematisch berhezzen und die Massen absichtlich falsch unterrichten, auch im Feuilleton. Wenn die schlechten Musikanten, die nicht einmal ihr gelerntes Verleumdungshandwerk verstehen, nur wüßten, daß unsere harmlose Notiz einer gut bürgerlichen Korrespondenz entstammte! Die Herausgeber dieser Korrespondenz möchten die Gelehrten der Bost" gerne widerlegen und ihnen ihre Unwissenheit und Böswillig feit nachweisen. Uns ist jedoch der Naum zu schade dazu.

berben zu erretten.

Humoristisches.

Herr Studt! Herr Stubtl Herr Stubt! Herr Studt!

Es geht etwas faput!

Der Freifinn und die Reichspartei, Die ziehn zu einem Streich herbet.

Herr Stubt! Herr Studt!

Es geht bald wer bankrutt.

Ist das Gerücht ganz trügerisch? Der Bedlig schien so flegerisch...

Herr Stubt! Herr Stubt!

Ist alles ein Komplutt?

Der Bedlig fannte taum ein Maß;

Steht hinter ihm die Wilhelmstraß'?

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Torpedo,

Berantwortl. Rebakteur: Hans Weber, Berlin  , Drud y. Berlag: Borwärts Buch bruderei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.