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meisten Arten ein relativ geringes, aber um so entzüdender ist die alljährlich sich einstellende Blumenpracht.
eine Stunde lang arbeitskräftig blieb. Der erwähnte englische Taucher Walker hielt sich mit einem Kameraden in 57 bis 59 Meter Will man für die Vermehrung feiner Sammlung forgen, so Tiefe bis zu 50 Minuten lang auf. Er muß über eine zum Leben ftehen außer Kauf zwei Wege offen: die Vermehrung durch Ableger unter Druck fehr geeignete Organisation verfügt haben, denn er und durch Samen. Die Ableger werden am besten im Frühjahr brauchte nur 30 Minuten zum Anstieg, anstatt der für diese Strecke beim Umpflanzen gemacht. An der Mutterpflanze lose fizende Ab- von 59 Metern vorgeschriebenen 118 Minuten. In diesen nur ausTeger werden abgebrochen, die fefter sigenden müssen mit scharfem nahmsiveise betretenen Meerestiefen und darüber hinaus ruhen Messer abgeschnitten werden. Diese Ableger bleiben ein paar aber die bisher unberührten Schäße des Meeres. Es find solche Lage am Fenster liegen, bis die Abtrennungsstelle bis die Abtrennungsstelle gut materieller Art: Perlen, Edelforallen und andere wertvolle Meeresabgetrocknet ist, und dann in ganz flache Schalen erzeugnisse, ferner foftbare Ladungen gesunkener Schiffe an Edeloder int fleine Töpfe gepflanzt, und metallen und dergleichen. Vor allem aber sind es noch ungehobene flach. Die rundlichen Ableger werden einfach auf die Erde gesetzt. Schäße menschlichen Wissens. Ueber die eingepflanzten Ableger stülpt man eine Glasplatte, damit eine möglichst gleichmäßige Temperatur geschaffen wird. Bor starken Sonnenfirablen find die Ableger zu schützen, auch ist mit dem Gießen recht vorsichtig zu verfahren.
zwar
ganz
Notizen.
Anderen
Der Goethe- Verein veranstaltet seinen 17. Nachmittag Die Vermehrung durch Samen geht zwar recht langfam von statten, ist aber trotzdem recht interefiant und auch äußerst fohnend. au volkstümlichen Preisen am Sonntag, den 24. März, nachmittags Ein flacher Topf wird zur unteren Hälfte mit Holzkohle, zur oberen Uhr, im Saale der Sezession, Kurfürstendamm . Friz Stahl mit feingefiebter Erde gefüllt. In letztere hinein werden dann einzeln die wird einen Vortrag mit Lichtbildern über Albrecht Dürer halten. feinen Samenförnchen gebettet, doch nicht zu tief. Ueber den Topf wird dann eine Glasscheibe gedeckt. Die Erde ift durch Besprigen gleich Stenographiesystem haben die Regierungen von Bayern , Ein Uebereinkommen über das Gabelsbergersche mäßig feucht zu halten. Natürlich fommen die Töpfe an ein fonniges Sachfen, Oldenburg , Sachfen- Weimar und Sachsen- Koburg- Gotha Fenster. Sobald die entstehenden Sämlinge an die Glasscheibe zu stoßen drohen, bertauscht man diese mit einer Glasglode. getroffen. Es soll die Einheitlichkeit der Schriftgestaltung und die Stetigkeit in der Fortentwickelung angestrebt werden. Die Erde wird öfter aufgelockert werden müssen. Mit fort schreitendem Wachstum wird weniger oft, dafür aber um Regierungen, in deren Schulen Gabelsberger System gelehrt wird, steht der Beitritt frei. so reichlicher gegossen. Die Glasglocke bleibt auch ersten Winter über den Pflänzchen. Im zweiten Frühjahr werden diese ungesetzt und abermals mit Glas bedeckt. Erst im Laufe des Sommers werden die Pflanzen allmählich an die Luft gewöhnt und endlich kann die Glasglocke ganz entfernt werden. Im ditten Früh jahr kommen die Pflanzen einzeln in Töpfe und werden dann gleich ihren Eltern behandelt. Sehr originell wirkt es, wenn man einige Samenlörner verschiedener Kaffeen in eine halb mit Erde gefüllte Medizinflasche ausfät. Die Samen feimen und man fanm unter Umständen jahrelang sein Bergnügen an den Pflänzchen in der
Flasche haben.
Technisches.
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Die wissenschaftlichen Ergebnisse der deutschen Südpolarexpedition werden in einer dem Reichstag übermittelten Denkschrift der Regierung dargelegt. Es heißt da u. a.:
von der Verteilung der vulkanischen Kräfte auf der Erde und führt Die geologische Arbeit verändert die bisherigen Vorstellungen den sicheren Nachweis einer Eiszeit für die füdliche Hemisphäre, welche durch ein Anwachsen der heute noch gewaltigen Eisdehnung Arbeiten geben sichere Grundlagen für die Ausrüstung und Erin der Antarktis zustande kam. Die technischen und hygienischen nährung von langen Seereisen, legtere verbreiten sich insbesondere auch über die Ursachen von Storbut und Beriberi und deren Verhütung. Die zoologischen Arbeiten haben schon jetzt 101 neue Arten kennen gelebrt, unter denen die Arten der Crozet- Jufeln, welche vor der Gauß- Expedition noch niemals besucht waren, besondere Be achtung verdienen. Sie sind fast alle bisher imbekannt gewesen und lassen auf eine zeitlich weit zurückliegende Isolierung dieser Inselgruppe schließen. Zum ersten Male wurden die in Moospolstern lebenden Milben, Bärentierchen, Amoeben, Würmer und Krebstiere der südlichen falten Zone untersucht; neue Meerestiere hat die Expedition in gemäßigten Breiten des Atlantischen und des Indischen Dzeans gefunden, weil sie dort bisher nicht erforschte Gebiete durchfur. Auf den Kerguelen wurde zum ersten Male eine Laus mit Schmetterlingsartigen Schuppen entdeckt, die dem Tiere das Atmen unter Wasser durch Mitnahme von Luft gestatten, so daß es auf Seeelephanten zu leben vermag.
Goethe als Geschäftsreklame. Mit dem echt philologischen Eifer, der den deutschen Philister aller Grade ziert, bemühen sich unsere Landsleute daheim und draußen, jedes Haus, jeden Aussichtspunkt, furz jede Dertlichkeit, an der einst einer der Großen weilte, durch einen Denkstein oder eine Denktafel ein für allemal festzulegen. Denn der Buchstabe ist es, der bei ihnen lebendig macht. Verschmitte Italiener machen sich diesen Sport weidlich zu Nutze. hat man da jüngst in Malcesine am Gardasee einen Goethestein enthüllt. Flugs rühmt sich eine ganze Reihe von Häusern, wie die Franff. 8tg." berichtet, daß Goethe hier gewohnt habe. Ein Hotel, das im Jahre 1906 erbaut wurde, hat sogar eine Tafel anbringen laffen mit der Inschrift: Hier wohnte Goethe." Das ist gar keine so üble Parodie auf die Denksteinwut.
Taucherwesen in alter und neuer Beit. Schon im alten Rom bildeten, nach Wilhelm Krebs, die Tibertaucher ( Urinatores) eine geschlossene Gilde, eine Art Bergungsverein, dem die Rettung gesunkener Güter oblag. Wir wissen auch aus verschiedenen Andeutungen von Schriftstellern, daß den antifen Marinetauchern eine nicht unbedeutende Rolle im Seekriege zugewiesen war. Etwa 2300 Jahre hindurch schritt indessen die Taucherei nicht voran. Erst im Jahre 1670 gab Halleh der Taucherglode eine leichtere und handlichere Form. Halley und feine vier Gefährten hielten sich mit diesem Apparat in einer Tiefe von 15 bisweilen sogar von 20 Metern eine halbe Stunde lang auf. Er gestattete anhaltende Bau-, Untersuchungs- und Bergungsarbeiten unter Wasser. Die bald folgende Vervollkommnung einer Drud pumpe ermöglichte es zuerst einem englischen Ingenieur Smeaton , bie Luftzufuhr in die Taucherglocke durch Einpumpen zu erleichtern. Mit den Pumpen famen als weitere Neuerrungenschaften die Ventile. Dank diesen und anderen Neuerungen werden heute staunenswerte Leistungen im Tiefetauchen erreicht. Der eigentliche Tiefereford beträgt 62% Meter, die ein britischer Taucher, Hooper, bei einer Schiffsbergung nahe dem Stap Horn erreicht haben soll. 62 Meter sollen auch von russischen Tauchern bei Bergungsarbeiten am Kriegsschiff Russalfi" im Finnischen Meerbusen erreicht sein. Sicherer sind die 26 Faden oder 48 Meter, die unserem Gewährsmann vom Nordischen Bergungsverein in Hamburg als seine in spanischen Gewässern erzielte Höchstleistung im Tieftauchen angegeben wurden. Von dem Londoner Akademiker Hill werden neuerdings nach Angabe der englischen Taucherfirma Siebe u. Gorman angeführt als Rekorde der Taucher Lambert und Ridhard 49 Meter, des Tauchers Erostade 52 Meter, des Tauchers Walfer 59 Meter. Ein fünfter Taucher gelangte bis 63 Mefer, hatte diese Leistung aber mit dem Leben zu bezahlen. Der Mitarbeiter Hills, Mr. M. Greenwood, hielt sich bei Stompressionsversuchen in einem auf Kosten der Firma Siebe u. Gorman gebauten Apparate etwas mehr als 20 Minuten unter einem Druck von 90 Pfund, entsprechend dem einer Waffersäule von 61 Metern auf. An Folgen hatte er, nach der vorgeschriebenen, mehr als zweistündigen Detompression und nach sachgemäßer Massage nur leichte Nerven schmerzen von 1½ Stunden Dauer auszustehen. Bei gebührender Vorsicht setzt Hill die mögliche Grenze des Lieftauchens, mit dem üblichen Atmen unter Druck, auf 107 Meter. Denn unter 10 Atmosphären Drud gewinnt der Sauerstoff eine Spannung, die den Stoffwechsel im Blute lähmt und nach Versuchen an Tieren innerhalb 20 Minuten lebensgefährliche Krämpfe veranlaßt. Bei Boruntersuchungen zu einem geplanten Brüdenbau über den Kanal zwischen England und Frankreich wurden im Mai 1894 auch Taucherversuche veranstaltet. Da diese von einer Kommission der medizinischen Fakultät in Bordeaug überwacht wurden, lieferten sie besonders zuverlässige Ergebnisse. Vor allem betrafen diese auch die mögliche Arbeitsdauer in größeren Tiefen. Das äußerste leistete damals der Taucher Labonnaud, der in 44 Meter Tiefe mehr als Werantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin.- Drud u. Verlag: Borwärts Buchdruderei u.Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
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Den Nugen der deutschen Schuhpoden impfung rühmt Bertillon , der Direktor des Statistischen Amts der Stadt Paris . In Deutschland schreibt er in Matin" find die Bocken seit dreißig Jahren eine unbekannte Krankheit. Da her kommt es, daß häufig deutsche Aerzte, die in Paris weilen, ihre dortigen Kollegen bitten, ihnen einen Bodenfranken zu zeigen, da sie zu Hause nie einen zu sehen befämen. Die deutsche Statistik verzeichnet freilich einige zwanzig Bockenfälle im Jahre, aber nur aus den Dörfern an der russischen und der französischen Grenze; es fommen auch jährlich zwei bis drei Fälle in sehr großen Städten, wie Berlin und Hamburg , vor, Städten, die von sehr vielen Ausländern besucht werden. Diese wenigen Fälle können nicht auf das Schuldkonto von Deutschland gefeßt werden. Nicht ohne große Anstrengung ist Deutschland so weit gekommen. Die Boden waren ehemals dort nicht weniger verbreitet als in Frankreich . Während des Krieges 1870/71 wütete eine heftige Epidemie in Deutschland so sehr wie in anderen Ländern, teilweise sogar noch mehr. Aber die schreckliche Heimsuchung erleuchtete die Deutschen . Sie führten die obligatorische Impfung und Wiederimpfung ein. Daher sind die Pocken für Deutschland wie eine Krankheit des Mittel alters geworden, die man nur vom Hörensagen tennt, als ein Beispiel der Unkultur früherer Zeiten."