-

322

-

6

ahnung einer solchen die Geschichte der ersten französischen Revolution in die Hand gegeben und ich habe darin die von eine Zeitlang fortstrahlt, wenn sie bereits erloschen find. Greueln triefenden Blätter des weißen Schreckens nachgelesen, welchen Pfaffen und Adel über Frankreich brachten. Auf ihn

Es ist mit dem Ruhm wie mit den Sternen, deren Licht noch

" 1

paßt auch im vollsten Sinne das Wort Schillers: Da werden sehr im Schwange, und sie wird über jeden verhängt, der die ( Mazzini.) Die moralische Steinigung ist freilich noch heute Weiber zu Hyänen". Ich wollte, daß ich wieder jung wäre, herrschenden Meinungen nicht als unfehlbar anerkennt. um an dem bereits entbrannten Kampf teilnehmen zu können! An dem endlichen Ausgang zweifle ich nicht. Das Volk wird fiegen. Denn das Volk ist der durch seine Arbeit kultur­schaffende Herkules, welcher die Fesseln des Prometheus zer­brach."

Den Fluch, daß der Mensch im Schweiße seines Angesichts sein Brot effen solle, hat ein orientalisches Volt ersonnen. Der Nord­länder inmitten seiner Zargen Natur fonnte nicht darauf verfallen. ( Italienische Blätter".)

#

Wenn das Schwert die Welt regiert und die Gewalt mit Ländern und Böllern Schacher treibt, wie soll da die Achtung vor Gesetz und

OF

.

Kaiser Karl V. fonnte nicht zwei Uhren richtig gehend machen, wem sollte es mit den Geistern gelingen? Und wo ist dann die Garantie, daß die Kirchenuhren die Zeit richtig angeben?

Was dann später Schweichels höchstes Interesse anspannte, war der Ausbruch des russisch - japanischen Krieges. In Berlin bildete damals der Rücktritt des famosen Oberhofmeisters b. Mirbach das allgemeine Gespräch. Aber was würde es helfen, erwiderte Schweichel." Die Quelle der Korruption, Recht gedeihen? die alle Gesellschaftsschichten durchsickert und unterwühlt, sprudelt fort und fort. Wahrlich, es ist Zeit, daß die Siege der Japaner dem russischen Volte endlich Luft schaffen zum Durchbruch, der den zarischen Greuel hinwegrafft! Dann wird auch der Rückschlag auf Deutschland nicht aus­bleiben. Wenn es in dem Liede Freiligraths heißt:" Im Hochland fiel der erste Schuß", so wird es dann heißen, daß in Rußland der erste Schuß fiel, der die Lawine der Revolution in Gang brachte, die sich unauf­haltsam nach Westen fortwälzt. Ich hoffe, daß es eines Rebell wird der arme Mann gescholten, wenn er in seiner Ber Lages so sein wird, und gestehe, daß ich diesen Tag noch zweiflung zur Wehr greift, weil sein Geschrei nach Gerechtigkeit erleben möchte". Daß er dann durch den Ausbruch der überall und allerwärts taube Dhren findet.( Um die Freiheit.) revolutionären Bewegung in Rußland sehr befriedigt, aber später durch deren weiteren Verlauf enttäuscht war, läßt fich denken.

Man muß den Feind mit seinen eigenen Waffen schlagen.

( Die Falkner von St. Vigil.)

.

Das Reich fümmert unsere Ritter, Grafen , Fürsten feinen roten Wenn Schweichel nun schließlich noch die letzte Reichstags- Seller. Bo für sie kein Vorteil herausluget, rühren sie keinen Finger, noch rücken sie den Daumen von ihrem Säckel. wahl, doch auch trotz erheblicher Einbuße an Mandaten dennoch rücken sie den Daumen von ihrem Sadel. starten Aufmarsch der sozialdemokratischen Partei erleben durfte, so glaube ich, daß er mit der Zuversicht an die einſt Welch herrlicher Edelmensch ist mit ihm ins Grab ge­ficher obsiegende Macht des Sozialismus schlafen gegangen. funten! Trauernd betten wir, was sterblich an ihm war, in der Erde Mutterschoß.

Doch ein Trost bleibt uns allen: fein geistiges Erbe und das Andenken seiner so reinen humanen Persönlichkeit. Eifern wir ihm nach!

Mögen uns seiner lichten Gedanken flügelrauschende Adler, emporfliegend aus' scinen Dichterwerken, allezeit boraneilen! E. K.

Gedanken aus Robert Schweichels

Werken.

Aber die Feder verbreitet die Wahrheit, und an der Wahrheit blutet die Lüge sich zu Tode.

Eine Kirche hat Jesus von Nazareth nicht gefannt. Die Kirche nicht, wohin er sein Haupt legen konnte; aber die Kirche hat sich der hat wieder zerstört, was er auferbaut hat. Der Sohn Gottes hatte Güter dieser Erde bemächtigt und dem Volke nichts gelassen, als den Himmel droben.

M

Völker wie Kinder durch Schläge zu stillen, statt ihren Bedürf nissen abzuhelfen, ist den bäterlichen" Regierungen von jeher als der höchste Gipfel der Weisheit erschienen.

Sie find allzumal Baalspfaffen! Ja Baalspfaffen! Ihr Wanst ift mit Sünde gemästet und ihr Herz ist voll Fäulnis. Wahrlich, ich fage euch, eher springt ein flarer Quell aus einem Misthaufen, denn das lautere Wort Gottes aus ihren weintriefenden Mäulern. Der Teufel hat sich den Ornat angezogen und läutet mit dem Schwanz zur Meffe. ( Um die Freiheit.)

Die Menschen find so erbärmliche Hundsfötter, daß sie für Geld ( Heimatlos.)

Ebensowenig wie die Sorge kann man den Atem der Freiheit aussperren; ihr Hauch dringt durch die kleinsten Rize .

Darum ist es ein ebenso wahres tie schönes Wort, wenn der Kulturhistorifer Buckle fagt:" Die Wissenschaft ist der Tempel der Volksfreiheit". Ich sehe ihn leuchten, diesen Tempel, weit hinaus in alle Lande, weit hinaus über die Grenzen, die noch Völker scheiden, weit hinaus über die Abgründe, welche zwischen den Ständen und Klassen gähnen! Steigen Sie hinan, Sie, die Kinder des Volkes, die Jünglinge und Männer der Arbeit, die es zu lernen dürftet, was der harte Kampf ums Dasein Ihren früheren Lebensjahren ver- zu allem fähig find. wehrte! Steigen Sie hinan und achten Sie des Schweißes nicht, der im Klimmen auf den Weg tropft! Droben lösen sich die Retten und die Freiheit, sie ist zugleich der Frieden. Ja, ber­ehrte Anwesende, die Emanzipation der Arbeit, die Befreiung des Arbeiters ist der Friede; denn sie beendet die Klaffen­tämpfe, unter denen unter denen sich die Entwickelung der Menschheit in der Geschichte vollzieht. Die Zeit, welche damit herauffteigt, fennt feinen Adel, feinen Kapitalisten mehr. Sie fennt nur noch eine Gemein­schaft gleichberechtigter und gleichberpflichteter Menschen. Und das ist die Mission des vierten Standes, daß er als Träger der entwickelten Kultur den Kampf der Stände versöhnend abschließt. Gegen alles in der Welt machen sie Gesetze, nur nicht gegen Sind wir keine absterbende Nation, dann gehört die Zukunft den Moloch, den fie das Kapital nennen, und vergebens schreit der dem jugendkräftig strebenden, nach Bildung und Freiheit ringenden, Arbeiter um Gerechtigkeit. für die höchsten Ideen begeisterten vierten Stande. Seine Aufgabe ist es, durch die Befreiung der Arbeit die Gleichberechtigung aller zur Wahrheit zu machen und dadurch eine höhere Kultur als die gegenwärtige heraufzuführen. Selbsterziehung, Selbstbildung heißt der Weg zu diesem Ziele. Halten Sie es fest im Auge! Streben Sie ihm nach mit Anspannung aller Ihrer Kräfte!

-

( Aus der Festrede zum 8. Stiftungsfeste des Dresdener Bereins für Wolfsbildung 1638).

#

( Verona .) Der aufstrebende Geist einer Nation saugt aus Kampf und Streit nur frische Stählende Kraft; sie sind die Gärung des jungen Weines, die Gewitter, welche die Luft reinigen.

->

Das Geld hat eine Bedientenseele.

( Camilla.)

( Umsonst geopfert.)

Die Gewalt schleift blinden Auges immer selbst die Schwerter gegen fich und drüdt sie den Gefnechteten in die verzweifelte Faust. ( Der Pauker von Niklashausen.)

#

Die Humanität ist das Ziel der Menschheit und nicht auf die Art der Arbeit, welche der einzelne, vollzieht, sondern daß er sich bei seiner Tätigkeit dieses Zieles bewußt sei, darauf tommt es an.

Db Jdealismus, ob Materialismus, es ist alles eins. Jch be haupte aber, letzterer hat uns einem menschlicheren Zustande mächtia