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gefähr den Berliner   Nachwuchs dar, der wohl Gutes leistet, türlich hatte sie auch in ihrer Kleidung entsprechende Vorkehrungen aber ohne jede Selbständigkeit ist, einen Nachwuchs, um deswillen getroffen und die nötigen Waffen nicht vergessen. So brach sie auf man der Sezeffion den Vorwurf machen fann, sie lasse sich von dem und folgte zunächst den Wegen, die ihr Mann eingeschlagen hatte, Aeußeren, der Nachahmung blenden und fasse daher ihre Aufgabe zu wandte sich dann aber zu ganz unbekannten Gebieten. Drei eins flein. Wenn dieser Fehler nicht beseitigt wird, so wird die Sezeffion heimische Führer und ein junger Estimo waren ihre Begleiter; mit hier ihre Sterblichkeit zeigen. ihnen legte sie in zwei Monaten gegen 600 englische Meilen zurück und erforschte dabei den Lauf von zwei wenig bekannten Flüssen, Diese beiden Spezialgebiete, das Dekorative und die Landschaft, dem Nascaupee und dem George. Als erste machte sie von diesen bilden die wichtigen Teile der Ausstellung und geben am ehesten genaue Aufnahmen und legte die gewonnenen Resultate in einem sorgsam ausgearbeiteten Kartenmaterial nieder. Nur einmal, vor Anlaß zu zusammenfassender Betrachtung. Es find nun noch einige 68 Jahren, waren diese Flüsse von einem Weißen, von John Künstler zu erwähnen, die um ihrer persönlichen Kunst willen be- Mc Lean von der Hudson Bay  - Handelsgesellschaft, befahren worden; fannt sind und für sich zu betrachten find. Da ist Tribner. Trübner gehört auch zu denen, die einen aber damals wurden teine Karten aufgenommen. Mrs. Hubbard Da ist Trübner. Trübner gehört auch zu denen, die einen erzählt manche interessante Episode von ihrer Fahrt:" Am zweiten großen Einfluß ausüben. Man begegnet seiner Handschrift allenthalben und sieht, daß ein anderer Name darunter stebt. Lage unferer Fahrt, als wir den Nascaupeefluß befuhren, sahen wir am Ufer einen prachtvollen schwarzen Bären. Wir bedurften zwar Ein Zeichen, daß etwas dahinter stecken muß, eine eigene Art. So feines Fleisches, aber die Jagdlust war so groß, daß wir landeten hat Liebermann, wie erwähnt, ein Haus im Bart" gemalt, das und mit dem dunklen Gesellen einen viertelstündigen Wettlauf Trübnersche Signatur zeigt, für die die Zusammenstellung von Grau unternahmen. Der Bär gewann jedoch das Spiel und entfam. und Grün in stumpfen, breiten Strichen bezeichnend ist. Dasselbe Sturz darauf stießen wir auf eine Horde Nascaupeeindianer; es bei Leistikows Pforte im Grünen  ", bei Bantots frischen Land- mochten ihrer etwa fünfzig sein, sie lebten in Wigwams und ein alter schaften mit dem reichlichen Grün. Dann macht man die sonderbare Häuptling regierte sie. Sie nahmen uns gastfreundlich auf und Bemerkung, daß Trübner selbst sich verschlechtert hat. Seine Manier boten uns Speise und Trant. Der Nascaupee bietet übrigens ein ist zum Schema erstarrt, sowohl im Porträt wie in der Landschaft. seltsames und wahrscheinlich einzigartiges Phänomen; zwischen dem Man sieht nichts Persönliches mehr. Der breite, martige Strich ist Michikamansee und dem Seee Melville ist ein Stromgefälle von ihm verloren gegangen; eine unangenehme Glätte funkelt auf den Bildern. Diese Reiterbilder aber, mit denen Trübner nun seit Jahren die Ausstellungen beglückt, ärgern schon nachgerade. Diese geleckte Buntheit, diese hölzerne Pose! Geradezu beleidigend aber ist Sie abziehbildartig bunte, physiognomielose und im bösesten Sinn akademische Amazonenschlacht." Es bedeutet einen Mangel an In­tellekt und Selbstaucht, solche Werke auszustellen. Korinth   erfreut diesmal den Simson mit seinem disziplin lofen Farbengemantsche muß man ausnehmen. Namentlich das Urteil des Paris" hat einen feinen, filbrigen Ton und lockere, leichte Farben. Der Inhalt wird ganz gleichgültig; man sieht eine heitere Farbensymphonie.

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Kaldreuths Sommer" ein Landmädchen, eine Schnitterin, die vor einem hohen Wehrenfeld vorbeigeht ift um seiner ernsten, monumentalen Haltung willen bemerkenswert. Die Farben treten zurück; das Bild wirkt wie ein altes Fresto. Es hat eine Stille, die nachhaltige Wirkung verspricht. Die warme, graue Luft über den abendlichen Feldern ist vorzüglich getroffen und schön hebt sich die Gestalt der Schreitenden gegen den Himmel ab.

Die Plasti! bietet nichts sonderlich leberraschendes, Neues. Im Mittelpunkt steht die kraftvolle Stiergruppe von Zuaillon, ein schönes und reifes Wert von gebändigter Wucht. Eine Reihe Porträts find, was Technik und Aehnlichkeit anlangt, gut behandelt ( Klimsch  , Wirsing  , Pöppelmann). Dann eine Reihe Afte; Rodin  steht da obenan mit seinem fleinen l'idole éternel", einem Wert bon feinster Durcharbeitung, man sehe die Hände und die Füße an. Cauer und Kolbe find ebenfalls au beachten Zum Deforativen streben Minne( mit einem strengen Kopf) und Beterich( mit der in schwarzem Marmor großzügig behandelten Medea  ".

1650 Fuß. Aus weiten Entfernungen sieht man bereits das abs fallende Wasser. Der spätere Teil der Reise, die Erforschung des Georgeflusses, bot aber noch größere Naturschönheiten. Manchmal trafen wir auf Bilder, die dem Niagara sich zur Seite stellen oder ihn gar noch übertreffen. Zuweilen stießen wir am Ufer auf riesige Granitfelsen von mehr als 700 Fuß Höhe. Streckenweise dehnte sich der St. George zu einer Breite von sieben Meilen aus; ich fand dabei auch einen neuen See, dem ich den Namen Re­folutionsee" gab. An den Ufern dieses Sees fanden wir wieder ein Indianerlager.. Wir trafen nur die Frauen und Kinder; die Männer waren zur Jagd ausgezogen. Diese Indianer gehören zu den primitivsten Vertretern ihrer Rasse. Die meisten gehen völlig in Renntierfelle geklebet; fie nähren sich ausschließlich von Fleisch und Fisch; Brot oder Begetabilien werden nicht angerührt. Später treuzten wir gewaltige Renntierherden. Auch Wölfe, Stachel schweine, Bisamratten, wilde Enten, Gänse und Schneehühner wur ben gefunden." Die Ergebnisse ihrer Forschungsreise wird Frau Hubbard in einem größeren Werke niederlegen.

Medizinisches.

Der Kampf gegen die Batterien in unserem Körper. In einem Vortrag, den Almroth Wright   in London   hielt, werden drei Wege des Kampfes gegen die von Batterien verursachten Krankheiten unterschieden. Der erste, den Wright nicht als allein wirksam betrachtet, bedient sich hygienischer Maßnahmen wie der Herstellung einer guten Kanalisation zur Fortschwemmung der Batterien in natürlichen Wafferläufen, einer leiftungsfähigen Ben­tilation, ferner der Isolierung der bereits Erkrankten und schließlich der Desinfektion. Der zweite Weg besteht in der Schuhimpfung, wie sie am längsten gegen die Bocken bekannt ist und ausgeübt wird. Busammenfassend kann man also sagen: Die Sezession wirkt im Durch dies Verfahren fann viel geleistet werden, aber es hat auch ganzen zahmer als sonst, es wirkt das impulsive. Ein schwächliches seine Beschränkungen, denn es liegt auf der Hand, daß die Mens Sichgehenlaffen wird bemerkbar. Dadurch tommt der Einbrud des fchen nicht gegen jede Krankheit geimpft werden können, auch schwer Schülerhaften heraus; jeder sucht sich einen Meister, den er nachlich damit einverstanden sein würden. Der dritte Weg zielt darauf ahmt und tritt mit Brätenfion und leberhebung auf, während das ab, die Bakterien zu töten, nachdem sie bereits in den Körper hin fuchende, eigenschaffende Genie gerade bei aller Rücksichtslosigkeit der Stoffwahl und der Durchführung bescheiden und suchend bleibt. Aber diese Maler machen mehr den Eindruck von Herren der Ge­sellschaft als von Künstlern.

Dennoch bleibt das bestehen, daß die Sezesston den Sammel­punkt der Künstlerischen Interessen bildet. Man braucht sie nur weg­zudenken und man sieht, was fehlt. Das Hervortreten des Technischen, das manchmal zu raffiniert erscheint, fann in einem Lande, in dem der eigentliche Wert eines Bildes, abgesehen vom Stoffinhalt, so wenig gewürdigt wird, nicht schaden. Es dient der Entwidelung, indem die Kultur des Sehens gepflegt wird. Das Auge wird erzogen und in dieser Hinsicht bietet die Sezession viel Schönes und Lehrreiches. E. Schur.

eingelangt sind. Dafür lassen sich viele Vorzüge anführen. Der Kampf wird in dieser Hinsicht wesentlich im Bündnis mit chemischen Kräften geführt, indem gewisse Stoffe in den Körper eingeführt werden, die mit den Bakterien eine chemische Verbindung eingehen und fie dadurch unschädlich machen. Allmählich ist eine große Zahl und Mannigfaltigkeit solcher Stoffe in dem Blutferum entdect worden. Einige davon sind unmittelbar batterientötend oder, wie der Gelehrte sich ausdrückt, bactericid, z. B. das Agglutinin, das Bakteriolysin und das Opsonin. Dazu kommen die weißen Blut­förperchen, die nach den berühmten Untersuchungen von Metschnitoff den Namen Phagochten( Bellenfresser) erhalten haben, weil sie die Bakterien zu verdauen imstande find. Aus sich allein ist diese Wir fung der weißen Blutförperchen jedoch gering, dagegen wird sie un geheuer gesteigert durch die Gegenwart von Blutserum, das einen Gehalt von Opsonin besitzt. Wenn dieser Stoff, von dem auch wieder noch verschiedene Arten unterschieden werden, im Blut eines Menschen nur in fleinen Mengen vorhanden ist, so ist er für bat­terielle Krankheiten anfällig, und die medizinische Behandlung Eine fühne Forschungsreifende. In London   ist soeben aus würde sich darauf zu richten haben, die Menge von Opsonin zu Kanada   eine schmächtige, zart aussehende Frau eingetroffen, Mrs. steigern. Ein Mittel von großer Tragweite ist ferner durch die Ents Leonidas Hubbard  , eine der zähesten und unerschrockensten deckung der Tatsache gegeben worden, daß das Blut bei der Ein­Forschungsreisenden der Welt, die unlängst von ihrer großen Stu- führung von Impfstoffen( Baccin) oder von toten Kulturen von dienreise aus Labrador zurückgekehrt ist. Sie hatte bereits jahre Batterien felbft Stoffe erzeugt, die sich auf die im Körper bor  lang in dem unwirtlichen Lande, um dessen Erforschung sie sich handenen Bakterien werfen. Die Ausrottung der durch Bakterien große Verdienste erworben hat, gelebt; aber erst vor zwei Jahren be- erregten Krankheiten durch Mittel diefer Art wird nach dem Urteil gann fie die große Reise in das Innere. Sie hatte sich die Auf- von Wright eine Aufgabe sein, die der Arzt der Zukunft zu leisten gabe gestellt, die Arbeit ihres verstorbenen Mannes zu Ende zu haben wird, und schon jetzt muß sich die Aufmerksamkeit aller Streise führen, der im Jahre 1903 zur Erforschung des unbekannten Inneren und auch die Unterstüßung der staatlichen und anderer Behörden auf aufgebrochen war und dabei infolge furchtbarer Entbehrungen die Förderung diefer segensreichen Bestrebungen richten. einen tragischen Tod gefunden hatte. Ihre Ausrüstung bestand aus zwei Belten, die aus Ballonseide hergestellt waren, aus zwei mit kfg. hsolbergiftung und das Publikum. Bek Leinwand überzogenen Ranoes und aus 750 Pfund Borräten; na- den zahlreichen Lysolvergiftungen, über die in letter Beit berichte

Kleines feuilleton.