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Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 288.

wirthschaft.

Lokales.

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Mittwoch, den 9. Dezember 1891.

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8. Jahrg.

anstalt Halle a. S. ebenfalls 12 und die Strafanstalt Münster   mir untreu wird, so ist dies unser Beider Unglück." Am 5 Sträflinge der Frren- Abtheilung überweisen. In den dem Sonntag fam R. R. wieder nach Berlin   und nahm in Das Glend der Proletarierkinder. Zu wiederholten licher Haft kommen auf 100 Detinirte 0,2 bis 0,8 Fälle geistiger feiner Ministerium des Innern unterstellten Anstalten mit gemeinschaft- dem obenerwähnten Hotel, obenerwähnten Hotel, wie stets, Wohnung, theilte mit, und Anwesenheit Braut schriftlich seine Malen schon haben wir in den letzten Tagen Gelegenheit gehabt, Erkrankung, während dieser Prozentsatz bei den Anstalten mit ersuchte sie, auf das wahrhaft grauenvolle Dasein hinzuweisen, welches die Einzelhaft bedeutend größer ist. ihm zu Montag bei ihm zu speisen. Kinder des Proletariats zu führen gezwungen sind. Wir haben Strasanstalt Münster   1,3, für die Strasanstalt Halle a. S. 1,7 pet., nach dem K.'schen Zimmer, wo es dinirte. Hier mag es wohl So betrug er z. B. für die Die 3. leistete diesem Rufe Folge und das Brautpaar begab sich Fälle angeführt aus Berlin  , auch aus den verschiedensten Pro- während die Strafanstalt Moabit  , wo die Einzelhaft am zwischen den Beiden zu einer heftigen Auseinandersetzung ge= vinzen des Reiches, aber die bürgerliche Presse findet solche strengsten durchgeführt wird, mit 2,4 pct. an der Spike steht. kommen sein, welche dazu führte, daß K. den schon längere Zeit erbarmungswürdigen Zustände nur ganz begreiflich, denn es ist Won den 42 Gefangenen, die im vergangenen Jahre aus der gehegten Mordplan zur Ausführung brachte. Dem Leichen. him' mal fo", es muß eben Arme und Reiche geben". Die Frren- Abtheilung entlassen wurden, mußten 32 öffentlichen Frren- befunde nach zu urtheilen, hat der Rentier seine ahnungslose Moral der Satten und Bollen! Das führende Blatt der rheinischen Ultramontanen, die 1 wurde einer anderen Anstalt überwiesen und 2 fanden Ent- gezogen und, die Waffe fest an die Schläfe der 3. drückend, ab­anstalten überwiesen werden, 7 traten in den Strafvollzug zurück, Braut umarmt, sodann den bereit gehaltenen Revolver hervor Kölnische Voltszeitung", bekundet, wie wir gestern bereits be- lassung nach ihrer Heimath. tonten, bedeutend mehr Verständniß für diese Symptome, fie ver gefeuert, worauf sich der Mörder in gleicher Weise entleibte. folgt dieselben wenigstens aufmerksam und giebt uns, wenn wir Als das Brautpaar auf wiederholtes Klopfen des Hotelpersonals Die Verwendung der Mannesmannröhren zu kunst nicht öffnete, ließ der Wirth einen Schlosser holen, und nun fand in schärfster Weise durchgreifende Abhilfe verlangen, auch, vo II: gewerblichen Arbeiten, insbesondere des Kunstschmiedegewerbes man die Beiden bereits todt vor. Die Leichen wurden nach der tommen Recht". Wir sind also darin einig, daß derart führte in voriger Woche der Ingenieur Herr Dalchow von der Morgue geschafft. menschenumwürdige Zustände ein für alle Mal aus der Welt ge- Firma Mannesmann einer zahlreichen Versammlung von Tech­schafft werden müssen. Ueber die Mittel, durch welche dieses nikern im großen Dräsel'schen Festsaale in praktischer Weise vor Den Erstickungstod haben in der vorletzten Nacht im Ziel erreicht werden kann, ist eine Verſtändigung zwischen der Augen. Arm- und Wandleuchter, Ständer und Körbchen, Gegen- Hauſe Köpnickerstraße 160 die im 70. Lebensjahr stehenden Kölnischen Volkszeitung" und uns ummöglich. Das rheinische stände der feinsten Kunstschwiedearbeiten, waren in zahlreicher Kämpfer'schen Gheleute gefunden. Kurz vor 2 Uhr bemerkten Blatt ist in dem Irrthum befangen, daß private Wohlthätigkeits- Abwechslung und in allen Stadien ver Borarbeit bis zur Voll- Passanten einen penetranten Gasgeruch dem im Keller des Hauses Simpeler und die Arbeiterschutz- Gesetzgebung unseres Militär- endung, Emaillirung und Bronzirung auf mehreren Tischen aus befindlichen Bürstengeschäft entſteigen. Man benachrichtigte einen Staates Alles zum Guten wenden könne, wir verlangen ein gebreitet. Daneben gröbere Gegenstände für den praktischen Ge- des Weges kommenden Polizei- Wachtmeister, welcher mit den durchgreifendes, ein Radikalmittel, die Beseitigung des brauch im Bau- und Maschinensach; geschleiste Röhren zur Ver- Passanten in den Keller eindrang und in der neben dem Laden klassenstaates, die Beseitigung der kapital 3- wendung bei Heizungs- und Waſſeranlagen von unübertroffener belegenen Schlafſtube die beiden alten Leute bewußtlos antraf. Konsistenz und noch nie erreichtem Widerstande gegen die Ein- Man trug die Leblosen sofort aus dem gasdurchschwängerten Der Köln  . Volfsztg." ins Stammbuch geben wir heut noch flüsse des Temperaturivechsels; ausziehbare Spaten von unver- Raum und legte sie im Nebenhause nieder, wo der schleunigst folgendes" trasse Beispiel von der Brutalität, mit welcher der wüstlicher Dauerhaftigkeit bei bequemer und leichter Handhabung; herbeigeholte Dr. med. Bloch, ein zufällig erschienener Ober- Lazareth­Klassenstaat wirthschaftet. Tendenziös ist das Beispiel wahrlich Messing- und Kupferröhren in den verschiedensten Stärken und gehilfe und die Samariter der um 2 Uhr 5 Min. alarmirten Feuer­nicht gefärbt, denn dieses Bild großstädtischen Glends" entwirft Längen, selbst Alluminiumröhrchen, welch legtere zu einem zier wehr ſtundenlang Wiederbelebungsversuche anstellten, die leider er. der Mitarbeiter eines Blattes, das sich viel darauf zu Gute thut, lichen federleichten Körbchen zusammengestellt waren. Die Be- folglos waren. Die Feuerwehr beseitigte die weitere Gasaus unparteiisch zu sein und nur in den besseren Kreisen" gelesen zu arbeitung von Meſſing, Kupfer und Aluminium nach Mannes- Strömung und benachrichtigte die Gasanſtalt. Ueber die Ent­werden: die Tägliche Rundschau". Der Mitarbeiter mann'schem Verfahren, mit denselben Erfolgen unübertroffener stehung der bedauernswerthen Kotastrophe liegen abschließende schreibt also: Konsistenz und Widerstandsfähigkeit wie beim Stahl, ist eine Er- Ermittelungen noch nicht vor. Im Bürstenfeller selbst wird Gas Abends benußte ich zum Heimweg den Omnibus der Linie findung der Neuzeit. In seinem erläuternden Vortrage führte nicht benutzt, durch die Wand der Schlafſtube aber geht ein Spittelmarkt- Wedding. Es war ein Biertel nach 10 Uhr. Der Herr Zalchow aus, daß, als Geheimrath Reuleaux vor Jahres- Gasrohr, welches, wie festgestellt werden konnte, undicht ge einzige Mitfahrende war ein ungefähr zwölfjähriger mehr ist die Welt auf die gewaltige Bedeutung des Mannesmann- worden war. Vor einigen Tagen find Rohrpost- Röhren an den als dürftig gekleideter Knabe. Bither in der Hand und summte unbekümmert vor sich hin. Technikern gefehlt habe. Indessen haben inzwischen die Erfolge Arbeit mit der Katastrophe ist aber noch nicht nachgewiefen. Er hielt eine schen Verfahrens hingewiesen, es nicht an Zweiflern unter den Kellerfenstern vorbeigsegt worden. Ein Zusammenhang dieser Als ich voll Theilnahme einige Fragen an ihn richtete, enthüllte die kühnsten Erwartungen übertroffen. Berreißungsversuche, er ftoßweise, abgebrochen, mit Hilfe des Kondukteurs, der den welche auf der königlichen technischen Untersuchungsanstalt zu 7 Uhr 15 Minuten fand man auf der Ring- Eisenbahn an der Selbstmord eines Garde Artilleristen. Gestern Abend Anaben fannte, ein ergreifendes Stück Leben. Es stellte sich Charlottenburg   angestellt sind, haben die Unzerreißbarkeit des Schwarzen Brücke den gräßlich verstümmelten Leichnam eines heraus, daß der Junge auf einem Auge ganz und auf den nach Mannesmann'schem Verfahren hergestellten Materials er Gefreiten der 5. Kompagnie des Garde- Artillerie- Regiments. anderen fast ganz erblindet war, doch schien er kaum die geben, selbst die Dichtigkeit der Schrauben erwies sich bei einem Der Kopf und ein Bein waren vom Rumpfe getrennt. Der bolle Größe seines Glends zu empfinden, da ihn die häuslichen Druck bis 250 Atmosphären. Ein eigenartiges Verfahren kommt Soldat hat sich unzweifelhaft selbst den Tod gegeben. Berhältnisse wohl stumpf gemacht haben. Der Bater, bei dem Gewindeschnitt zur Anwendung, derselbe geht konisch, so habe das Reißen und sei arbeitsunfähig, daß zusammengeschraubte Röhren an der Verbindungsfläche innen die Mutter den Lungenhusten, so daß sie auch und außen glatte Flächen zeigen. Das Mannesmann'sche Ver- Redaktion und der Expedition des Vorwärts" nach dem in Gehaussucht wurde gestern in den Lokalitäten der nicht viel thun könne, und da reiche das Geld von fahren ist für den Maschinen- und Baubetrieb, für den Brückenbau Hottingen  - Zürich   erschienenen Sozialdemokratischen Marie, der Schwester, die ins Geschäft ginge, nicht aus, von umwälzender Bedeutung. obgleich sie nen seinen Bräut'jam" hätte, der ihr Geld gäbe. Deflamator". Gefunden wurde nichts. Ebenso wurde in

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Zu der

Dann hätten sie noch" Paule", ein Ziehkind", ne jräßliche Die That eines Geisteskranken. Im städtischen Hofpital der Bolts- Buchhandlung von J. Münk und Mayhofer gehaus. Strabbe", der immer schrie und welchen er wiegen müßte, weil zu Rummelsburg   überfiel gestern Abend gegen The Uhr versucht. In letzterem Geschäft wurden 9 Exemplare des Pfaffen­et boch sonst nicht viel leisten könnte. Bloß, wenn er sich was 30 Jahre alte Hospitalit Strzyzgak den Häusling Vogel, welcher spiegel" und 71 Exemplare Ceterum censeo" beschlagnahmt. einlernte" auf seiner Zither, brauchte er Paule nicht zu warten, in der Anstalt als Krankenwärter beschäftigt wurde und in dem Polizeibericht. Am 7. d. M. Vormittags wurde im Lands und dabei zeigte er auf sein Instrument ein altes, unschein Augenblicke des Attentats die Reinigung von Buttergefäßen bewehr- Ranal, unterhalb der Corneliusbrücke, die Leiche eines un­bares und schmutziges Ding, an dessen Tonreichthum man nicht sorgte. S. war bereits in der Irrenanstalt zu Dalldorf   und bekannten, etwa 30jährigen Mannes angeschwemmt. glauben konnte. Auf die Frage, ob er nun nach Hause fahre, wurde von dort als geheilt dem Rummelsburger   Hospital über- selben Zeit wurde ein dreijähriger Knabe in der Wohnung seiner und ob er den Weg wüßte, gab er mürrisch zur Antwort:" Nee wiesen. In seiner nervösen Erregung glaubte er sich von V. ver- Eltern, Swinemünderstraße 67, mit schweren Brandwunden am doch, ich komm ja von zu Hause, nu jeh ich in Lokale spielen". folgt und hatte die wahnsinnige Ueberzeugung gewonnen, V. wolle ganzen Körper, die er sich anscheinend durch Spielen am Ofen­auf weitere Fragen gab er die Auskunft:" in die Aujust ihn ermorden. Um nun diesem vermeintlichen Mordanschlage jeuer zugezogen hatte, aufgefunden und nach dem Lazarus- Kranken­traße ſpiel ice, ic& ähl die Laternen und denn finde zuvorzukommen, ergriff er plöglich ein abgebrochenes Tischmesser, hause gebracht. Im Friedrich- Wilhelm- Hoſpital, Fröbelſtraße, ic". Durch ein kleines Geldgeschenk mittheilsamer geworden, er- stürzte sich auf den Wärter und brachte ihm mehrere Schnitte an wurde Vormittags ein dort wohnhafter 76jähriger Lithograph zählte er dann, daß er fast alle Abende in dieser Weise aufs der linken Wange bei. Wenn nun auch diese Verlegungen ziem- erhängt vorgefunden. Vor dem Hause Schönhauser Allee 133 Geschäft" ginge. Mutter erwartete ihn, nachtens um Uhre lich erhebliche sind, so bringen Sie doch keine Lebensgefahr mit fiel Nachmittags ein Arbeiter beim Besteigen eines in der Fahrt tenzen", am Roppenplay; ihr gäbe er den Verdienst, der sich. Vogel hat im Lazareth des Arbeitshauses in Rummelsburg   befindlichen Müllwagens von demselben herab, gerieth unter awischen 2,50-4 M. fch: vanke, und dann hätte er es gut, dann Aufnahme gefunden, während der Thäter in die Station für Geistes- die Räder und erlitt einen Bruch des rechten Schienbeins und tame er bald zu Bett. Da die Auguststraße bald erreicht war, franke der Charitee eingeliefert worden ist. des linken Knöchelgelenks, so daß er nach dem Krankenhause blieb mir nur noch so viel Zeit, den Jungen zu fragen, ob er gern dieser Beschäftigung nachginge, worauf er lakonisch Schulknabe Franz Manteuffel und es wird vermuthet, daß er sich Beit wurde Verschwunden ist seit Sonnabend Nachmittag der 14jährige am Friedrichshain   gebracht werden mußte. Zu derselben der bei dem Bau der Eisenbahnbricke antwortete:" Jern  - nee, aber ich muß, und dann jiebts ooch ein Zeid angethan hat, weil er in der Schule nachsitzen mußte der Nordbahn in der Wiesenstraße beschäftigte imer ville zu drinken." Der Koppen- Platz war erreicht. Mit und zu Hause Strafe von Seiten der Eltern fürchtete. In der Rammler von einem vorüberfahrenden Personenzuge erfaßt Hilfe des Schaffners stieg der arme Junge aus. Jener gab ihm Neuen Friedrichstraße hat man den Knaben zuleht gesehen; der- und erlitt einen Bruch des Oberschenkels und eine Quetschung die Richtung an, behutsam ging er über den Fahrdamm und aftete sich dann an den Häusern entlang. Theilnahmsvoll blickte selbe ist von schmächtigem Wuchs, etwa 1,40 Meter groß, hat des Kniees. Er wurde nach dem Lazarus- Krankenhause gebracht. auch der Kondukteur dem Unglücklichen nach, obwohl ihm dessen lasse Gesichtsfarbe, dunkelblondes, furz geschorenes Haar. Be Als der Arbeiter Bartow   Nachmittags auf dem Zentral- Vieh­Schicksal längst vertraut war, das nach seiner Meinung in Berlin   leidet war er mit dunklem Jaquetanzug, ledernen Hausschuhen, hof beim Aufrichten eines gestürzten Pferdes behilflich war, wurde garnicht einmal zu den erschütterndsten seiner Art braunwollenen Strümpfen, roth und blaugestreiftem wollenem er von dieſem geschlagen und erfitt einen Beinbruch, so daß seine gehöre." Hemd, Parchend- Unterbeinkleider, Chemiset, Kragen, Schlips und Ueberführung nach dem Krankenhause am Friedrichshain   erforder­dunkelbrauner Plüschmütze mit Quasten. Der in der Memeler- lich wurde. Auf den Geleisen der Ringbahn, unter der Ueber­straße 80 hierselbst wohnhafte Vater des Knaben bittet, dem Ver- führung der Thaerstraße, wurde Abends die sehr verstümmelte bleib seines Sohnes nachzuforschen. Leiche eines Soldaten aufgefunden und nach dem Garnisons Lazareth   in der Scharnhorststraße gebracht. Es scheint Selbst­mord vorzuliegen. In einem Hotel wurde zu derselben Zeit ein Gutsbesitzer und seine Geliebte erschossen vorgefunden. Ersterer hat anscheinend seine Geliebte nach dem gemeinsamen Mittagsessen mittelst Revolvers erschossen und sich darauf selbst den tödtlichen Schuß beigebracht.

Sind solche Zustände nicht grauenvoll? Der blinde Junge muß Nachts bis 1 Uhr in den Lokalen Geld zusammenbetteln, der Vater hat Rheumatismus, die Mutter die Proletarierkrankheit, die Schwester hat den bekannten Bräutigam" und dann noch ein Kind in der Biehe". Das blinde Kerlchen muß Geld ver­dienen, die Mutter erwartet ihn auf der Straße, ihr liefert er seinen Verdienst" ab und freut sich, daß er es dann gut" hat, denn er kommt dann bald ins Bett. Einen andern Wunsch be­fist dieser 12jährige blinde Knabe nicht!

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Arbeiter

Wegen finanzieller Schwierigkeiten hat wiederum ein Kaufmann seinem Leben ein gewaltsames Ende bereitet. Der in dem Hause Stallschreiberstr. 48 a wohnhaft gewesene, 50 Jahre alte Agent G. Siebert war noch am letzten Sonnabend mit einem seiner Söhne und einem Freunde desselben in einem Gast­In der Nacht zum 8. d. M. hause zusammen und entfernte fich gegen 10 Uhr anscheinend in wurde der Altfiger Kämpfert und seine Ehefrau in ihrer Woh­Was sagt die Kölnische Volts- Zeitung" dazu? der fröhlichsten Stimmung. Als eine Stunde später ein Stadt- nung, Köpnickerstr. 60, todt aufgefunden. Sie waren infolge bahnzug von Charlottenburg   in den Bahnhof Zoologischer Einathmung von Leuchtgas   verstorben, welches aus dem undichten Ueber die gegenwärtige Influenza- Epidemie schreibt die Garten eingelaufen war, meldete der Lokomotivführer, daß er Leitungsrohr ausgeströmt war. Medizinische Wochenschrift" in ihrer neuesten Nummer Folgendes: kurz vor dieser Haltestelle einen Gegenstand überfahren habe, so Gin wesentlicher Unterschied zwischen dem Charakter der vor- daß die Maschine einen starken Ruck erlitt. Man suchte nun jährigen und der jetzt herrschenden Influenza- Epidemie besteht in sofort die Strecke ab und fand eine gräßlich verstümmelte Leiche. der langsamen Ausbreitung der Krankheit. Die ersten Berichte Die Beine waren dem Manne vollständig abgefahren und der über die diesjährige Winter- Epidemie kamen aus England, wo Kopf zu einer unförmlichen Masse zerquetscht. Aus einem bei zu gleicher Zeit mehrere entlegene Theile des Königreiches, z. B. der Leiche gesundenen Brief geht hervor, daß der Verstorbene Gornwall, die östlichen Länder Schottlands 2c. von ihr ergriffen der Kaufmann Siebert ist, welcher aus der erwähnten Ursache wurden. Ganz besonders charakteristisch für diese Epidemie ist seinen Tod gesucht hat. Er hinterläßt drei Söhne, von denen aber das sehr häufige Befallenwerden von Kindern. Die letzten zwei majorenn sind, der jüngste erst acht Jahre zählt. Die Ehe­Bochen brachten bereits Epidemie- Berichte aus St. Petersburg frau ist bereits todt. und Berlin  , wo die Zahl der in den letzten vier Wochen an

Influenza erkrankten Personen auf 40 000 geschätzt wird. In

Gerichts- Beitung.

tung durch öffentliche Behauptung erdichteter oder entstellter Wegen Verächtlichmachung einer staatlichen Einrichs vor der siebenten Straffammer des Landgerichts   I zu erscheinen. Thatsachen hatte gestern der Tischler August Zimmermann Am 5. Mai d. J. hielt der Schriftsteller Rohrlat im Fachverein Mord und Selbstmord. In einem Hotel der Dorotheen- für Tischler einen Vortrag über Die Klasse der Geächteten". den letzten acht Tagen sind etwa dreißig Personen der Influenza stadt, in der Schadowstraße, hat gestern der Rentier Ralisch seine Der Redner führte dabei aus, daß das Verbrecherthum und die und deren Folgekrankheiten erlegen. In Hamburg   herrscht eine Braut, die 1869 in Faltenberg bei Freienwalde   geborene Martha Prostitution nur die Folgen der heutigen gesellschaftlichen Zu­gewisse Aufregung, da in der vergangenen Woche die Durch Benz erschossen und sich darauf selbst den Tod auf gleiche Weise stände seien und schloß hieran eine Beleuchtung der jetzigen Justiz schnittsziffer der wöchentlichen Mortalität um 280 überschritten gegeben. pflege, welche große Mängel enthielt. In der darauf folgenden wurde. In Frankreich   litten besonders die Bewohner von| R., ein früherer Ziegeleibesizer aus Freienwalde   a. D., wo Distussion nahm auch der Angeklagte das Wort. Er führte aus, Bordeaux   unter der Epidemie und wurden hier mehrere Todes- er gegenwärtig als entier lebte, hatte vor zwei Jahren die daß der heutige Richterstand infolge seiner ganzen juristischen fälle durch Influenza fonstatirt. In den letzten Tagen wüthete dortselbst zu Besuch weilende Martha 3., welche hier Holzmarkt Ausbildung und unter dem Druck der bestehenden Verhältnisse biese besonders start in Périgeug, wobei abermals die Be- straße 39 bei ihren Eltern wohnte, kennen gelernt und verliebte garnicht mehr im Stande sei, objektiv und gerecht zu In einigen Fällen, wie zum Beispiel obachtung gemacht wurde, daß in größerer Ansammlung zu sich troß seines vorgerückten Alters- er war damals 47 Jahreurtheilen. fammenlebende Menschen, wie beispielsweise die Studenten eines in das 20 jährige hübsche Mädchen. Es entspann sich darauf ein Betreff der mißbräuchlichen Verwendung des Welfenfonds, Seminars 2c. von ihr zuletzt befallen wurden. In Wien  , wo intimes Verhältniß zwischen den Beiden, und K. wußte die Ge- dürfe keine Anklage erhoben werden, in anderen Fällen müsse bereits zahlreiche Fälle zur Beobachtung gelangt sind, muß liebte durch namhafte Geschenke an sich zu fesseln. Der Vater wieder außerordentlich hart bestraft werden. Dieser Zustand be bisher von einem sehr milden Charakter der Krankheit gesprochen des jungen Mädchens aber, ein Böttchergejelle, war entschieden wahrheite den Ausspruch Lassalle's:" Die Justiz degradirt fich gegen die projektirte Heirath feiner Tochter, und die hierdurch zur öffentlichen Dirne der Gewalt." Während der Staatsanwalt entstandenen Familien- 3wiftigkeiten veranlaßten ihn, dem Rufe den Angeschuldigten mit einer Gefängnißstrafe von Die Jeren- Abtheilung der Strafaustalt Moabit  , die feiner drei in Amerika   weilenden Söhne, zu ihnen überzusiedeln, se ch 3 Monaten bestraft wissen wollte, plädirte der Ver­40 Köpfe faßt, ist jetzt meistens überfüllt. Es ist dies ein Zeichen, Folge zu leisten. Vor einem ben Jahre etwa folgte ihm seine theidiger, Rechtsanwalt Freudenthal, für Freisprechung, da der daß die strenge Einzelhaft, wie sie in den einzelnen Strafanstalten Frau und die jüngste Tochter gleichfalls nach New- York  . Auf Angeklagte keine Thatsachen behauptet, sondern nur Urtheile ge­durchgeführt wird, auch ihre bedenklichen Seiten hat. Das geht ihren Wunsch blieben aber die beiden älteren Töchter in der fällt habe. Die Wiedergabe des erwähnten Ausspruchs von schon daraus hervor, daß in den Anstalten, wo Einzelhaft Regel Wohnung hierselbst zurück. Indessen war Martha 3. des Um- Lassalle tönne ebenfalls nicht strafbar sein, da der Angeklagte , bedeutend mehr Fälle geistiger Erkrankung der Sträflinge gangs mit ihrem Bräutigam überdrüffig geworden und hatte ihm sich ausdrücklich auf die Quelle bezog, die er benutzte. Der eintreten als in Anstalter mit gemeinschaftlicher Haft. So mußte dies wohl auch zu verstehen gegeben. K. hatte demzufolge an richtshof schloß sich den Ausführungen der Vertheidigung an und die Strafanstalt Moabit   im vergangenen Jahre 12, die Straf  - deren Leuten gegenüber die Drohung ausgestoßen: Wenn Martha erkannte aus juristischen Gründen auf Freisprechung.

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