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Geschichtliches.

Die Meuterci der französischen   Armee zur

Sind sie wirklich noch modern, freischöpferische, originelle, selbständige Bersönlichkeiten? Oder find sie nicht vielmehr satte, verdauende Befizer( wie Fafner im„ Siegfried" brült:„ Ich lieg' und besitz', Lagt mich schlafen"), find sie nicht in Manier und Stilprinzipen" Beit der Revolution. Die Gehorsamsveriveigerungen, die in erstarrt, topieren fich gegenseitig und gegenseitig und malen rechtschaffen diesen Tagen von füdfranzösischen Regimentern begangen wurden, jahraus jahrein weiter, in erprobter Kunstübung, frei weden bei den französischen   Historikern Erinnerungen an die Zeit, bon gefährlichem Sturm und Drang  ? Immer dieselben Namen, die vor nun bald 120 Jahren die königliche Armee Frankreichs   zur immer derselbe feft nach außen geschlossene Kreis von Gesellen und Revolution überging. Einer eingehenden Darstellung dieser Vor­Meistern. Nur daß innerhalb der Clique jährlich ein paar Gefellen gänge, die ein Geschichtsschreiber jener Taye, Henry Houssaye im zu Meistern avanzieren und nun ihrerseits das Recht beanspruchen Gaulois" veröffentlicht, mögen einige Szenen entnommen werden. dürfen, ihre Manier, ihre Palette, ihre Optit als vorbildlich auf- Am 24. Juni 1789 weigerten sich zwei Kompagnien der Gardes­zustellen für den Gesellennachwuchs. Heißt das Entwickelung? françaises, ihren Dienst zu erfüllen, unter dem Vorwand, Lassen wir nun turz die Stammgäste Revue passieren und be- daß der König erklärt habe, er wolle an der„ Institution trachten dann die Handvoll Ausländer, die der Ausstellung den der Armee" nichts ändern. Diese Dienstverweigerung war Stempel des Internationalen geben sollen. Da ist der Ritter Franz in der königlichen Armee der erste Fall von Insubordi von Stud. Nur noch Sensation für Neulinge und Plutokraten, nation. Er war vor allem schwerwiegend, weil die Gardes­die meistbietend große Namen für ihre Privatgalerien laufen wollen. françaises, ein Eliteforps par excellence, gum föniglichen Haushalt Er macht diesmal Kollegen Kaulbach Konkurrenz, ist unter die zählten. Der Oberst du Chatelet kannte den schlechten Geist seiner Fürstenmaler gegangen und bringt das Konterfei des hessischen Groß- Truppe sehr wohl; er wußte, daß die Mannschaften, die sich vor­herzogs mit einem Stich ins Erotische stilisiert, so ungefähr wie wiegend aus Parisern rekrutierten, mit der Vorortsbevölkerung vers wenn Stuck seinen niederbayerischen Bauernschädel in einen flassischen fehrten, daß sie die Kabaretts überliefen, Volksversammlungen bes Römertopf verwandelt. Daneben eine fleine„ Kreuzigung", nur suchten, die Journale und Pamphlete lasen. Er zögerte, mit Farbeneffette in aparten, dunklen, fatten Tönen, aber Form, Kom- Strenge vorzugehen und beschränkte sich darauf, die schuldigen Kom­pofition, Zeichnung find gänzlich überwunden. Dann aber sein paguien in ihren Quartieren zu fonfignieren. Vier Tage später wurde großer Schinken:" Unterwelt". Ein Panoptikum aller seiner dank der Kasernenarrest auf das ganze Regiment ausgedehnt. In Voraus­und gangbaren Motive aus der vergangenen großen Zeit: ein bißchen ficht, daß Volksunruhen zu unterdrücken sein würden, erhielten die ver­" Medusi", etwas" Lucifer", ein Stückchen Krieg", natürlich die sammelten Garden den Befehl, ihre Waffen zu laden. Sofort löfte Sünde" in voller Lebensgröße mit einer neuen grünen Schlange. fich die Ordnung, die Mannschaften legten ihre Gewehre in die Studer beweist dies jezt seit fünf Jahren ist als freischaffender Waffenstände zurück, forcierten die Ausgänge und zerstreuten sich Künstler vollständig banterott, er ist nur noch Maler, Farben über Baris mit den Rufen:„ Es lebe der dritte Stand! Wir find techniker. Aber wie hoch denken Sie notieren Stuck- Aktien auf der Soldaten der Nation!" Einige Hundert von ihnen wandten sich zum anglo- amerikanischen Kunstbörse? Neben Stuck behaupten sich nach Balais   Royal; mit Beifall wurden sie begrüßt, man gab ihnen zu wie vor in der alten Gunst Habermann und Keller. Beide trinken. Bei der Rückkehr in die Kaserne wurden elf der Meuterer, sind geniale Manieristen, der diesjährige Präsident der Sezession die man als Führer ansah, arretiert und in die Abbaye( das nebenbei auch noch ein erzellenter Maler, dessen feine nervöse, auf Militärgefängnis) gesperrt. Aber am zweitnächsten Tage, gegen grauviolette, braungrüne, mattgelbe Mischtöne gestimmte Palette 7 Uhr abends, wirft ein Unbekannter ein Schreiben in die Ver­biele Bewunderer und Nachahmer unter den Gefellen hat. Niemand sammlung im Palais Royal  . Loustatot, der Verfasser der hat so wie er den Typus der modernen Frau getroffen. Diesmal Revolution von Paris  ", hebt das Schriftstück auf. E3 bringt er außer dem Bildnis seiner Mutter eine hell und enthält die Nachricht, daß mehrere Gardes- françaises in die farbig gesehene Atelierszene: Das Modell". Albert von Abbaye abgeführt worden sind, weil sie sich weigerten, auf das Keller ift es nach scharfem Grübeln gelungen, eine Bolt zu schießen. Loustalot ruft: Auf, laßt uns unsere Brüder be­Variante zu seinem Leib- und Magenthema:" Vision" zu finden. freien Zur Abbaye!" Die Menge folgt ihm. Auf dem Wege wächst Gotthardt Kuehl  - Dresden   erfreut durch ein paar seiner der Haufen, heimfehrende Arbeiter schließen sich dem Zuge an; als sauberen, sorgfältig gemalten Kirchen- Interieurs. Schramms man die Abbate erreicht, zählt der Haufen 4000. In diesem Augen­Bittan hat Motiv und Format vergrößert: er ist von der Ente auf blick biegt aus der Rue Tarenne im Galopp eine Eskadron Dragoner  den Bock gekommen und zeigt zwei lebendige, von hellem Sonnen- ein, den Säbel in der Faust. Man schreit den Reitern zu:„ Es find licht umflirrte Ziegen im Grünen. Hubert v. Heyden, der Soldaten, die befreit werden!" Sie stecken den Säbel in die Scheide sezessionistische Hühner- Raffael, beweist mit seinem„ Weißen Indian" und wenden die Zügel. Die eingeschüchterten Gefangenenwärter und„ Geflügel" wieder, wie sehr er die Seele des Hühnerhofs zu liefern die Arrestanten der Menge aus; im Triumph werden sie zum entdecken bemüht ist. Hans Hayet, Karl Seyler, Karl Palais Royal geleitet. Man logiert sie im Hotel de Genève ein; Piepho, trene Jünger Dachaus, schreiben immer noch Batrioten wachen für ihre Sicherheit, die Nationalversammlung die gleiche Handschrift wie zur Zeit der Blüte dieser wird in Versailles   beim König vorstellig, der König melancholisch- sensitiven Landschafter und Tierbildner. Winter guadigt sie. Seine Milde bleibt auf den Geist der Truppen niz topiert Uhde, Joseph Block- Berlin( Der neue ohne Wirkung. Am 3. Juli fommt eine Schar Kanoniere ins Palais Hut) Nifft und Franz Hoch malt Schlagsahne und Royal und fraternisiert mit der Masse. Am 12. Juli greifen Gardes­schreibt darunter:„ Schuceeinsamkeit". Hans Beat Wielands françaises auf dem Boulevard ein Detachement Royal- Allemands Landschaften sind dagegen stimmungsvolle, aus gesteigerter Natur- mit Gewehrschüssen an; am selben Abend marschiert das Bataillon liebe empfundene Bilder, aber mitunter durch eine etwas theatralische der Kaserne an der Rue Verte, von Gonchon, dem„ Mirabeau   der Art der Aufmachung verstimmend, wie in der großen Sommernacht". Vorstädte" aufgewiegelt, auf die Place Louis XV.  , um der fremd­Für die bedeutendsten Naturbilder der Ausstellung halte ich ländischen Kavallerie ein Gefecht zu liefern, aber Befenval hat seine Wilhelm Lehmanns: Sommermorgen" und" Abziehendes Ge- Truppen schon zurückgezogen. Das Verhalten der Gardes- françaises witter". Ihnen am nächsten steht vielleicht Sarl Binnens am 14. Juli, ihre Teilnahme am Bastillesturm find bekannt; weniger Abend", ein ergreifendes Stück niederdeutscher Heide- und Moor  - verbreitet ist die Kenntnis von den Vorgängen in den Provinz melancholie in jenen Momenten der Nachtnähe, ehe Form und Farbe garnisonen. Auf die Nachricht von der Eroberung der Bastille versammeln erlischt. Das Gemälde stammt aus dem Besitz der Berliner   fich die Bewohner von Rennes   in Waffen. Der Graf de Langeron, Nationalgalerie. Hermann Plener, der prächtige schwäbische der zweite Kommandant des Bretagnegouvernements, läßt die Eisenbahnmaler, das Gegenstück zu dem Berliner   Naturalisten Truppen ausrüden, die Artois  , die Lorraine- Infanterie und die Balushed, bringt bringt einen Bahnhof im Schnee" und ein Dragoner von Orleans  . 800 Soldaten gehen zum Aufstand über; " Gelbes Haus" am Schienenftrang. Was Ludwig Herterich   fie rufen:" Es lebe die Nation. Wir tauchen unsere Hände nicht mit feinem impressionistischen blaugesprenkelten Figuren in franzöfifches Blut!" Die übrigen kehren in die Kasernen zurück. bild:„ Der Morgen" sagen wollte, fann ich leider ebensowenig deuten In San Malo   öffnet die Festungswache dem Volte die Tore zur wie Slevogts Absichten auf der großen Leinwand:" Der Ritter Zitadelle. In Bordeaug liefern die Soldaten des Saint- Remy­und die Frauen". Triumph der modernen Malerei! Regiments den Patrioten die im Trompetteschloß aufgespeicherten Auch ein paar Künstlerporträts find zu sehen: von 2ouis Waffen aus und lehren sie deren Handhabung. In Toul   weigern Corinth ein charakteristischer Künstlertopf Conrad Anforges, Ibert   sich die Dragoner, eine Eskorte zur Abführung der auf Befehl des Weißgerber hielt das flappernde Gebein Ludwigs Scharfs, des Leutnants du Roi verhafteten Delegierten von der Baillage zu Münchener   Boheme- Dichters, fest. Von den Fremden sind mit Hoch- stellen; sie wollen die Würde der nationalen Vertretung nicht achtung zu nennen: der Schwede fjaeftab( winter bloßstellen". In Straßburg   unterbrücken die Regimenter Alface fiche Flußbilder), Helene bon Bederath Paris   mit und Hessen- Darmstadt   die erste Menterei. Doch am nächsten Tage ihrem auffallenden, leuchtenden Gruppenbild bretonischer geben die Soldaten die Insurgenten, die sie selbst arretiert haben, Bauern, das stellenweise direkt an Zuloaga   und Goya   erinnert, frei, stürmen die Strafanstalt, in denen die Freudenmädchen interniert der Mailänder Arturo Mietti mit einigen brillant gemachten find, plündern die Keller der Wirte und Hoteliers und feiern eine Pastellköpfen, der Wiener Ferdinand Schmuser mit seiner Nacht und einen Tag lang eine höllische Orgie. Um das Militär zu großen Radierung des Joachim- Quartetts. Mit Schmid Reuttes beruhigen, weiß der Gemeinderat von Besançon   tein besseres Mittel, teilweise aus Hans Thomas Besitz stammenden Riesenkartons: als die Menterer zu einem großen Verbrüderungsbankett einzuladen. Rain, Kreuzigung, Am Scheidewege, Ruhende Flüchtlinge, tann man Zu den Meutereien gesellen sich die Desertionen, die in allen fich nur schwer befreunden. Hodlersche Einflüsse wirten hier wohl Garnisonen sich vervielfältigen. Im September 1789 hatten mehr direlt formbestimmend. Etwas Asiatisch- Starres liegt in diesen als 16 000 Soldaten ihre Truppenteile verlassen, um sich in die bes braunen Akten, die wie chaldäische Grabfiguren tot und leer in foldete Nationalgarde einreihen zu lassen. Am 5. Oftober, Raume stehen. Aber was uns ahnen macht, gilt als höchste Kunst. in Versailles  , im Kampfe bor   dem Schloffe, beginnen Der Platz vor diesen vier seltsamen Bildern wird nie leer von die Mannschaften vom Regiment de Flandre mit ihren Lade­staunenden Besuchern. M. stöden rasseln, um den Parisern zu zeigen, daß sie

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