bigen Vaare, um die Heustengel zu entfernen, die sich in ihnen verfangen hatten. Da rührte sich etwas zwischen den Brettern, da kroch es langsam heran. Die Spitzin kroch Hexan und schleppte ihr Junges im Maul herbei. Sie hatte es an der Nacken- haut gefaßt und benetzte es mit ihrem Blute, denn es floß Blut aus ihrem Maule, ein dünner Faden die Brust entlang. Zu Prodi schleppte sie ihr Junges, legte es vor ihn nieder. drückte es mit ihrer Schnauze an seine nackten Füße und sah zu il,m hinauf. Und ihr Auge hatte eine Sprache, beredter als jede Sprache, die die schönsten Worte bilden kann. Sie äußerte ein grenzenloses Vertrauen, eine flehentliche Bitte, und man mußte sie verstehen. Wie das Sonnenlicht durch die ge- schlossenen Lider Prodis gedrungen war, so drang der Aus- druck dieses Auges durch den Panzer, der bisher jede gute Regung von der Seele des Buben ferngehalten hatte. Jol so" stahl es sich von seine Lippen. Er ant- wortete ihr, die nun Hinsiel, zuckte, sich streckte.... die er erschlagen hatte und die gekommen war, ihm sterbend ihr Kleines anzuvertrauen. Prodi zitterte. Eine fremde, unwiderstehliche Macht ergriff ihn, umwirbelte ihn wie ein Sturm. Sie warf ihn nieder, sie zwang ihn, sein Gesicht auf das Gesicht des toten Hundes zu pressen und ihr zu küssen und zu liebkosen. Sie war's, die aus ihm schrie:Jo du! Jo du! Du bist a Muatta g'west!" Sein Herz wollte ihm zerspringen, ein Strom von wildem Leid, von quälender Pein durchtobte es und erschütterte es bis auf den Grund. Ein vom himm- lischen Schmerze des Mitleids erfülltes Kind wand sich schluchzend auf dem Boden und weinte um die alte Spitzin und weinte über ihr Kleines, das sich an seine Mutter drängte und sie anwinselte und Nahrung suchte an dem früher schon so spärlich fließenden und jetzt gänzlich versiegten Quell. 's is aus. da kriegst nix mehr," sagte Provi, nahm das Hündchen in seine Hände, legte es an seine Wange und hauchte es an: es zitterte und winselte gar so kläglich.Hunger hast, Hunger hast, no jo! no jo!" Was anfangen mit dem anvertrauten Gut?Verfluchter Kuckuck," wenn doch noch die Ziegen da wären! Er würde eine nielken, er tät's, trotz der schrecklichen Strafe, die drauf steht. Aber die Ziegen sind fort und bis ihm jemand in, Wegemachcrhaus einen Tropfen Milch für einen Hund schenkt, da kann er lang warten. Ins Wasser dermit!" wird's heißen, sobald sie hören, daß die Spitzin tot ist. Ins Wasser kummst," sagte er zum Hündchen, das etwas von dem guten Glauben der Mutter an ihn geerbt haben mußte, es schmiegte sich an seinen Hals, saugte an seinem Ohrläppchen und klagte ihm seinen Hunger mit Stöhnen und Wimmern. No jo!" er wußte schon, nur wie zu helfen wußte er nicht. Was soll er ihm zu essen geben? Um zu vertragen, was er hinunterschlingt dazu gehört ein anderer Magen als so ein Kleines hat... Aber verfluchte Krot! jetzt kam ihm eine Eingebung, jetzt wußte er auf einmal doch, wie zu helfen wäre. Aber verfluchte Krot! Dieses Mittel konnte er nicht ergreifen lieber verhungern. Der Ent- schlutz saß eisenfest in seinem oberösterreichischen Dickschädel ... Freilich dämmerte ihm eine Erkenntnis auf, von der er gestern keine Ahnung gehabt hatte verhungern lassen ist noch etwas ganz anderes als verhungern. Das Kleine gab das Saugen am Ohrläppchen auf: davon wurde es ja doch nicht satt. In stiller Verzweiflung schlössen sich seine kaum dem Lichte geöffneten Augen, und Provi fühlte es nur noch ganz leise zittern. Gequält und scheu blickte er zur toten Spitzin nieder. Ja, wenn das Junge leben soll, darf man ihm die Mutter nicht erschlagen. No, so kumml" stieß er plötzlich hervor und sprang aus dem Stall in den Verschlag und schritt resolut vorwärts und dem Dorfe zu, biß die Zähne zusammen, daß sie knirschten, sah nicht nach rechts noch links und ging unauf- haltsam weiter. Noch rührte sich nichts auf den Feldern, erst in der Nähe der Häuser fing es an, ein wenig lebendig zu werden. Ein schlaftrunkener Bäckerjunge schritt über die Straße zum Brunnen, der Knecht des Lohbauern spannte einen dicken Rotschimmel vor den Streifwagen. Aus dem Tor des Wirtshauses kam die alte Magd, von jeher Provis erklärte Feindin. Voll Mißtrauen beobachtete sie fein Herannahen, erhob die Faust und befahl ihm. sich zu packen. Ihn störte das nicht, er gjng an ihr vorbei, wie einer, der mit dem Kopf durch die Wand will. Finster und entschlossen, das Kinn auf die Brust gepreßt, trat er durch die offene Küchen» tür. Die Wirtin, die am Herde stand, wendete sich.., Grad zum Fürchten" sah der Bub aus, und seine Stimme klang so rauh und hatte etwas so Schmerzhaftes, als ob ihn Ton die Kehle zerrisse, durch die er gepreßt wurde: Schoberwirtm. Frau Schoberwirtin, i bitt um a Müalch." Das war die Wendung in einem Menschenherzen und in einem Menschenschicksal. kleines Feuilleton» Völkerkunde. Begetabikien bei den Naturvölkern. Neben Fleischspeisen aller Art spielt die vegetabilische Nahrung im Haus. halte der Naturvölker eine große Rolle. Den Polynesiern liefert solche der Brotbaum, die Kokospalme, die Banane, besonders die Tarrowurzel, die zu einem Brei(Poe) verarbeitet wird und be» sonders auf Honolulu das Nationalgericht für die ärmere Klasse ist; außerdem sammelt man Kräuter, namentlich eine Art von Ampfer, und zur Ebbezcit sieht man Kanaken , die Bewohner von Honolulu , in Menge tauchen, schwinimen und waten, um Muscheln» Krabben, Seetang usw. für die nächste Mahlzeit zu sammeln. Sieben bis acht Monate nimmt man die Brotfrucht frisch vom Baum, um das leckere, mehlige Fleisch zu rösten oder zu backen; für die Wintermonate wird der Teig(Mahei) gesäuert und in einer mit Steinen ausgeschlagcnen Grube aufbewahrt. Die Fidschi » Insulaner sollen es verstehen, aus Tarro, Brotfrucht. Bananen und Kokosnüssen wenigstens zwanzig verschiedene Arten von Puddings zu verfertigen, die alle sehr wohlschmeckend sind. Die allgemein gebräuchliche Sauce ist Secwasser; jene Stämme, die entfernter vom Meeresufer wohnen, bewahren es in großen Bambusrohren auf. Als besondere Feinheit gilt Scewasser, ge» mischt mit ranzig gewordenen Kokosnuskernen; und selbst Europäer sollen diese stark und widerlich schmeckend« Tunke besonders zu Fisch den gewöhnlichen Saucen vorziehen. Auch dem Afrikaner vermag die vegetabilische Welt die mannig- fachstcn Produkte zu liefern. Im Westen ocs tropischen Afrika spielt der Maniok unbedingt die Hauptrolle. Dieses nutzliche Ge» wächs wird überall angebaut, seine mächtigen Knollen werden in der verschiedensten Weise zubereitet. Oft ißt man sie einfach ge» kocht oder geröstet, meist aber wird die trocken« Wurzel zu Mehl zerrieben und daraus Brei oder das besonders am Kongo üblicha Brot, die Kwanga, gewonnen. Letzteres ist eine dicke, zähe Masse, die nach.Quargeln" riecht, aussieht wie feuchter Lehm, aber für Borurteilsfreie ganz gut schmeckt und sehr nahrhaft ist. Dazu wird meistens eine Art Spinat aus Menrok- und anderen Blätteru genossen, die mit Palmöl und Pfeffer angemacht wird. Den Nach» tisch bildet eine aus gehackten Grundnüssen, die wie Mandeln schmecken, und scharfem, rotem Pfeffer hergestellte Mischung. Auch aus den Damskuollea und süßen Kartoffeln pflegt man durch Kneten und Schlagen recht wohlschmeckenden, zähen Brei her, zustellen. Dieser wird meistens dampfend in einem flachen Korbe auf den Boden gestellt, die Hausgenossen kauern sich herum und langen meist mit den Händen, selten mit Löflein, tüchtig zu. Jeden Bissen tauchen sie in die scharfe Oelsauce und spülen ihn dann. ohne ihn zu kauen, mit einem Schluck Wasser hinab. Im Innern Ostafrikas vertritt das Sorghum, die Negerhirse, die Stelle des Manioks; es wird meist in Form eines roten Breies genossen. Sehr wichtig ist auch die Banane, die vielleicht als ursprüngliche Nahrungspflanze Qstafrikas zu betrachcn ist. Mau findet jedoch weniger die Art mit kleinen, süßen Früchten, die sogenannten echten Bananen, sondern häufig die PlatainS mit großen, in rohem Zu» stände etwas herben Früchten. Diese werden teils unreif in der Asche geröstet, zu Mehl zerrieben und zu Brei gekocht, teils reif gebraten und zu mancherlei, meist sehr wohlschmeckenden Gerichten verarbeitet. An Obst kommen außer den sogenannten süßen Bananen nur Ananas und Tamarinden in Betracht. An der Küsta findet man freilich mancherlei treffliche, aus anderen Tropen» ländcrn eingeführte Früchte, von denen aber höchstens PapaiaS und Zitronen wenigstens eine Strecke weit im Innern noch vor» kommen. Hülsenfrüchte sind fast überall bekannt und bilden in manchen Gegenden sogar die Hauptnahrung. Einen merkwürdigen Siegeszug hat der Reis in neuerer Zeit durch Zcntralafrika angetreten. Er folgt nämlich genau der Aus» breitung des Islam von Ost nach West, derart, daß eine Karte. die die(Frenzen mohammedanischer Einflüsse im tropischen Afrika darstellen würde, zugleich auch das Verbreitungsgebiet der Reis« kultnr zur Anschauung brächte. Die ganzen ungeheuren Gebiete des Sudan und der oberen Nilländer sind dem Reis schon längst erschlossen, der die Westküste Afrikas erreicht hat. Am oberer» Kongo hat ihn Tippu-Tip eingeführt. Man pflegt in Afrika viel» fach Vergreis und nicht Wasserreis anzubauen. waS die Kultur natürlich sehr erleichtert, so daß der Reis als Hauptnahrungs» mittel immer mehr an Boden gewinnt.