Wie siehst Du elend aus!... Komm, Andrej, wir wollen ihm Tee geben.. Ich mache den Samowar zurecht l" rief der Kleinrusse schon aus der Küche zurück. <Fortsetzung folgt.) lNnchdusck verboten.) Der jüngere fanrilienzuwacbö des Sonnensystems. Es ist außerordentlich interessant zu beobachten, tvi» stch gerade kn der Kleinheit verschiedener in den letzten Jahren neu entdeckter Himmelskörper die Wichtigkeit der Entdeckung ausspricht. Als Dr. Witt aus der Urania-Stcrnwarte in Berlin   im Jahre 1898 seinen PlanetenE r o s" entdeckte, da erkannte man ihn bald als die wichtigste astronomische Entdeckung, die seit langer Zeit geschehen war. Und worum handelte es sich dabei? Um ein Körperchcn, das man nach Schätzungen auf Grund seiner Lichthelligkeit auf 19 Kilo- meter Durchmesser taxierte! 16 Kilometerl Das bedeutet im Himmelsraumc gerade so viel wie für uns eines der vielen Stäubchcn, die sich im flutenden Sonnenlichte in der Luft schwebend zeigen. Die Beedutung dieses Fundes liegt nicht in der winzigen Existenz dieses Körperchens überhaupt, sondern in der Rolle, die er für unsere Wissenschaft spielt. Dieser kleine Weltkörper hat nämlich die höchst merkwürdige Eigenschaft, daß er seine Bahn zum größten Teile szu%) innerhalb der Marsbahn zieht und nur zum kleinsten zwischen den Bahnen von Mars   und Jupiter  . Eine Folge dieser Eigenschaft ist, daß der Planet der Erde so nahe kommen kann, wie kein anderer Himmelskörpern außer dem Mond. Also den uns nächsten Himmelskörper haben wir erst vor 7 Jahren ent- deckt I Das ist aber nicht die ganze Bedeutung dieses Splitterchens, ja seine geringste. Die Tragweite seiner Entdeckung liegt in dem Umstände, daß uns die Bahnverhältnisse des Eros gestatten, die astronomische Grund» und Maßeinheit, nämlich die Entfernung der Erde von der Sonne mit einer bis dahin unmöglichen Genauigkeit zu bestimmen, was auf anderem Wege nicht annähernd so gut und nur bei seltensten Gelegenheiten und dann noch mit großen Geldkosten für die Ausrüstung der erforderlichen Expeditionen möglich war. Ein Gegenstück zu diesem Planeten bildet der im Februar 1966 bon Prof. Max Wolf   in Heidelberg   entdeckte kleine Planet t 9 6 6 T<?. Dieser hat die Grenzen der kleinen Planeten, als welche man früher stets die Marsbahn einer- und die Jupiterbahn andererseits angesehen hat. nach außen hin durchbrochen, wie Cbos nach innen. Die Bahn des Planeten TS reicht über die des Jupiter   ein ganzes Stück hinaus, wie auch die neuerlichen Bahn- bestimmungen bestätigt haben. Eine gleiche wissenschaftliche Bc- deutung wie dem Eros kommt TG nicht zu; wohl aber ist er sehr wichtig, weil er nns die Existenz von kleinen Planetensplittern auch zwischen den großen Planeten bewiesen hat. Die Bahnen der beiden äußersten jetzt bekannten kleinen Planeten können nicht zufällige sein; wenigstens kann die des Planeten TG nicht durch die Anziehungskräfte der Sonne und der großen Planeten aus einer ehedem vielleichtnormalen" Bahn als welche eine zwischen Jupiter und Mars   zu laufende anzu» nehmen wäre entstanden sein. Nach dem Wicderaufsinden des, Planeten hatte er gegen die provisorischen Bahnbestimmungen Vor- auseilungen gezeigt, die bewiesen, daß er der Jupiterbahn noch Näher ist, als zuerst vermutet wurde, und die vermuten ließen, daß die von Jupiter   auf den kleinen Körper ausgeübten An- ziehungen ihn in seinem Laufe erheblich stören, ja ihn etwa in den Bannkreis seiner ständigen Anziehung bringen könnten. Dem steht aber ein von dem berühmten französischen   Mathematiker Lagrange bewiesener Satz entgegen, an den Prof. Charlier in Lund   sMalmö, Schweden  ) erinnerte. Steht gemäß diesem Satze ein kleiner Planet mit der Sonne und dem Jupiter in den Ecken eines gleich- seitigen Dreiecks, dann ist erstabil", d. h. er ist den vorhin er- wähnten Störungen nicht derart ausgesetzt, daß seine Bahn wesent- lich verändert werden könnte. Tatsächlich steht nun der Planet TG von der Sonne durchschnittlich ebenso weit ab, wie vom Jupiter, und es ist kaum anzunehmen, daß diese Stellung eine zufällige ist. Auch dieser Planet ist ein recht kleiner Himmelskörper, obwohl £t den Eros an Größe weit übertrifft. Nimmt man an, daß er das Sonnenlicht in etwa gleichem Maße zurückzustrahlen vermag wie seine großen Planctenbrüder Merkur und Mars  , so läßt sich aus den Hclligkeitsschätzungen des Planeten auf seine Größe schließen. Dabei ergäbe sich dann ein Durchmesser von rund �10 Kilometer. Wie klein die beiden Weltkugeln sind, davon kann man sich leicht eine Vorstellung machen, wenn man einige irdische Vergleiche heranzieht. Läuft man in einer Stunde b Kilometer, so braucht man ohne auszuruhen nur 19 Stunden, um den Eros einmal zu umlaufen und rund 3 Tage, um um den Planeten TG herumzukommen. Dabei ist aber zu bedenken, daß ein Mensch dort viel schneller laufen könnte, weil ja die Schwerkraft so außer- ordentlich viel geringer ist, als auf der Erde, und man mithin beim Laufen sehr viel weniger Arbeit zu leisten hätte als hierzu- lande. Die Mount Everest  -Gruppe, die höchste Berggruppe der Erde ilSLLo Meter hoch), würde, im richtigen Verhältnis auf lTG gesetzt, auf 77 Meier'(Kreuzberg  ), auf den Eros gesetzt gar auf 11 Meter(noch nicht zwei Stock hoch) zusammenschrumpfen. Die 38 909 Quadratkilometer große Fläche von TG ist gleich der der Provinz Hannover   und würde bei gleicher Besiedclungsdichte etwa 2% Millionen Menschen beherbergen. Eros   hat eine Oberfläche von 793 Quadratkilometer, also etwa doppelt so groß wie das Fürstentum Schaumburg-Lippe  . Er würde bei gleicher Besiede» lungsdichte 99 999 Menschen beherberge«. Würden die Menschen ihrer Größe nach in dasselbe Verhältnis gesetzt, wie es auf der Erde besteht, so würden sie auf TG noch nicht Viertel-Däumlinge, 1,5 Zentimeter groß sein, auf Eros gar nur 2 Millimeter. Vor einigen Wochen wurden unter den neu aufgefundenen Plane» toidcn*)zwei bemerkt, die eine noch größere Umlaufszeit um die Sonne befitzen. Jupiter   braucht zu seinem Umschwünge 71,862 Jahre. TG 12,94, der erste der neuen kleinen Körper 12,127 und der zweite gar noch länger. Sie bilden den Anfang zu einer Gruppe von Himmelskörpern, die man neuerdings mit dem Namen derPlanetoiden der Jupitcrgruppe" belegt hat. Sie bewegen sich in dem weiten Raum zwischen Jupiter   und Saturn. Auf Grund dieser Entdeckungen ergibt sich die Notwendigkeit, auch die ganz schwachen Planetoiden zu beachten und auf ihre Entfernung von der Sonne zu prüfen. Außer diesen besonders bemerkenswerten Planeten sind natürlich auch wieder eine große Anzahl gewöhnlicher Pla» n e t o i d e n entdeckt worden, bei denen sich an manchen Besonder» hciten, wie sehr langgezogene kometenähnliche Bahnen, große An» Näherung an die Mars  - oder die Jupiterbahn und anderes zeigte. Weitere beachtenswerte Entdeckungen im Sonnensystem knüpfen sich an die P l a n e t e n t r a b a n t e n an. Nicht, daß man Auf- schlüffe über die wegen ihrer außerordentlichen Kleinheit sehr schwierig zu beobachtenden beiden Marsmonde, die Uranusmonde oder den Ncptunsmond erlangt hätte I Die Entdeckungen erfolgten vielmehr nach dem biblischen Grundsatz: Wer da hat, dem wird gegeben, daß er die Fülle habe. Denn die Entdeckungen neuer Monde betrafen Jupiter   und Saturn. Von Jupiter   war es seit Galileis Zeiten her bekannt, daß er vier Monde besitze. Erst 1892 vermehrte sich unsere Kenntnis der Jupiterfamilie durch Barnard auf der Licksternwarte um einen Mond, der als feines Sternchen 13. Größe ganz dicht an der Jupiterscheibc von ihm gesehen wurde. Dieses Sternchen trat bald rechts bald links von der Planetenschcibe auf, entfernte sich aber nie mehr als Jupiterdurchmesser vom Planeten. Die außer- ordentliche Nähe dieses fünften Jupitermondes macht es zu einem der am schwierigsten zu beobachtenden Objekte des Sonnen- systems, so daß es nur in den allergrößten Instrumenten verfolgt werden konnte. Dieser Mond bewegt sich schon innerhalb 11 Stunden 57 Minuten um den Jupiter   herum, also fast ebenso schnell, wie Jupiter   selbst sich um seine Achse dreht(9 Stunden 55 Minuten). Dieser neue kleine Körper ist nicht der kleinste von den Planetenmonden, obwohl sein Durchmesser nur 299 Kilometer betragen dürfte. Bei der Nähe des Jupiterkörpers übt dessen Abplattung einen großen Einfluß auf die Bewegung des 5. Mondes aus. Aus des letzteren Bewegung läßt stch mithin umgekehrt ein Rückschluß auf die Abplattung machen. Das ist für die Himmelsforschung von großer Bedeutung (Schluß folgt.) kleines Feuilleton. Martin Behaim  » der Seefahrer. Am 8. August jährt sich zum 499. Male der Todestag Martin Behaims, des Seefahrers, der unter den vielen berühmten Männern, die das alte Nürnberg  hervorgebracht hat, nicht an letzter Stelle steht, und der als Ent- decker neben Magellan   und Columbus zu nennen ist. Nach den -Chronisten ist er am 29. Juli 1597 gestorben, nach der Gregorianischen Zeitrechnung, nach der dieses Datum umzu» rechnen ist, also am 8. August. Sein Geburtstag ist nicht mehr genau festzustellen. Behaim   entstammt dem alten Nürnberger  Patriziergeschlechte der Behaims, das schon 1322 im Rate der Stadt Nürnberg   vertreten ist und heute noch existiert. Im Jahre 1459 erblickte Martin Behaim   als ein Sohn Martin BehaimL des Alteren das Licht der Welt. Sein Geburtshaus liegt am Markt» in der Nähe des weltbekannten schönen Brunnens, und ist heute durch eine Tafel gekennzeichnet. Da das Bchaimsche Haus neben dem eines Gelehrten lag, mit dem der berühmte Nürnberger  Astronom Regiomontanus   viel verkehrte, so nimmt man an, daß der junge Behaim sehr bald mit diesem in Berührung gekommen» vielleicht sein Schüler gewesen ist. Der junge Martin Behain» widmete sich wie sein Bater dem Kaufmannsberufe. Schon im Alter von 18 Jahren ging er nach den Niederlanden. Im Jahre 1479 begründete er in Antwerpen   ein eigenes Geschäft. 1483 hielt ) Kürzlich haben tue Professoren Wolf und Knopf auf An. rcgung von Dr. Palisa in Wien  , durch dessen Beobachtungen die Bahnberechnunaen der neuen Planetoiden der Jupitergruppe erst ermöglicht wurden, diese Körperchen mit folgenden Namen belegt: 1996 TG c= Achilles. 1996 VY--- Patroclus   und 1997 X.M ss Kector»