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Bortrag über diese neueste Erscheinung auf dem Gebiete der Glüh-| machen. Nicht nur in der populären Literatur, sondern auch im lampentechnik, dem die folgenden Angaben entnommen sind. Der wirtschaftlichen Leben der Stadt spielt der Lumpensammler eine Glühfaden der Helionlampe besteht nicht aus Metall, wie bei den wichtige Rolle. Nicht weniger als 50 000 Menschen leben von diesem übrigen neueren Sparlampen, sondern er ist ein gewöhnlicher unappetitlichen Gewerbe. Der Fremde, der nach Paris tommt, ist Kohlefaden, auf welchem eine Schicht von Silizium niedergeschlagen nicht wenig erstaunt über die ungestörte Freiheit, womit in den ist. Wie dieser Niederschlag hergestellt wird, und welche Stoffe Morgenstunden die Lumpensammler den Inhalt der Müllfiſten dabei dem Silizium augefeht werden, darüber wird vorläufig nichts durchwühlen und die verschiedenen darin gefundenen Werte", wie mitgeteilt. Der fertige Faden wird, wie üblich, an den Enden Konservenbüchsen, Knochen usw. auf dem Bürgersteig sortieren mit Platindrähten versehen und in eine Glasbirne eingeschmolzen. oürfen, in denselben Straßen, wo die ansässigen und die umher­Das Licht der Helionlampe ist von einem schönen Weiß. Die ziehenden Händler Früchte, Gemüse und allerlei andere Lebens Temperatur des Fadens bei größter Lichtstärke der Lampe beträgt mittel offen feilhalten. Jebt versuchen einige Bürgerkomitees, die 1800 Grad Celsius, d. h. ganz wesentlich weniger als bei den Fäden Aufhebung dieser alten schönheits- und gesundheitswidrigen Ge der neueren Metallfadenlampen. Mit der Temperatur des Fadens werbefreiheit zu erwirken. Allerdings sind es nicht sozialhygienische, steigt die Lichtstärke ziemlich gleichmäßig bis zu 1700 Grad Celsius, sondern kapitalistische Interessen, die dabei den Ausschlag zu geben bon da ab bis zum Maximum der Lichtstärke bei 1800 Grad Celsius scheinen. Das radikalste Mittel wäre, den Müll einem Ver ist die Steigung nur gering. Die Länge des Fadens ist bei einer brennungsverfahren zuzuführen. Indes wird die Sorge, wie man 32ferzigen Lampe für 100 bis 150 Volt Spannung ungefähr gleich die arbeitslos gewordenen Lumpensammler beschäftigen fönnte, die der eines gewöhnlichen Sohlefadens. Wie beispielsweise der dem Pariser eigene spießbürgerliche Angst vor großen sozialen Um Tantalfaden, hat auch der Faden der Helionlampe die Eigenschaft, wälzungen und nicht zuletzt die Furcht der kommunalen Bolifiter nach dem Zerbrechen leicht wieder zusammenzuschweißen, wodurch vor den wahlberechtigten Lumpensammlern, dieses Projekt kaum eine gewisse unempfindlichkeit der neuen Lampe gegen Stöße ge zur Ausführung gelangen laffen. Gin anderer Vorschlag geht dahin, geben ist. Der Stromverbrauch der Helionlampe entspricht ziem die Sortierung der Abfälle nur in Werkstätten zu gestatten. Damit lich genau dem der Osramlampe, er beträgt bei größter Lichtstärke käme die Bumpensammlerei in die Hände der kapitalistischen Unter 1 Watt pro Hefnerkerze. Die Unempfindlichkeit des Fadens gegen nehmer, die die Müllabfuhr besorgen. Der fleine selbständige" Ueberlastung ist recht groß, die zeitweise Belastung mit der doppelten Bumpensammler würde in einen Lohnarbeiter verwandelt. Es ist Stromstärke führt noch keine Zerstörung des Fadens herbei. Eine begreiflich, daß die Lumpensammler dieses Schicksal nicht ergeben weitere gute Eigenschaft der Helionlampe ist die, daß der elektrische auf sich nehmen wollen. Und bei der kleinbürgerlichen Färbung, die Widerstand des Fadens mit steigender Temperatur bis zu 1375 der französische Sozialismus noch vielfach hat, ist es nicht ber Grad Celsius sintt, von da aber, wie bei den Metallfäden, mit der wunderlich, daß sich auch in Arbeiterkreisen Stimmen gegen jede Temperatur, wenn auch nur langsam tvächst und erst bon 1700 Grad Aenderung der historischen Betriebsweise der Lumpensammler er Celsius ab wieder ein wenig zurückgeht. Dadurch wird ein gleich beben, troßdem gerade in den ärmeren Pariser Vierteln eine Ver mäßiges, ruhiges Licht gewährleistet, und die Dynamos brauchen besserung der sozialen Hygiene dringend notwendig ist. nicht mit der peinlichen Genauigkeit auf gleicher Spannung ge halten zu werden, wie das bei Verwendung von Kohlefadenlampen nötig ist. Die bisherigen Versuche über die Lebensdauer und die Lichtabnahme der Helionlampe geben noch kein flares Bild. Wenn die Lampe aber eine nicht zu geringe Brenndauer befißt und ihre übrigen von den Erfindern angeführten Vorzüge durch die Praxis bestätigt werden, und wenn schließlich der Herstellungspreis nicht zu hoch ist, dann kann vielleicht die Helionlampe als ernsthafte Konkurrentin der Kohlefadenglühlampe auftreten den anderen neueren Glühlampen hat das bisher noch nicht so recht gelingen wollen, besonders deshalb, weil sie, wie oben angegeben, für Spannungen von 100 bis 150 Volt( man hofft auch für 200 bis 220 Volt) gebaut werden kann, die den in unseren Berteilungs­nezen üblichen Spannungen ziemlich genau entsprechen.

Humoristisches.

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Das Lied von der Wildsau.

Mir fan boarischen Wildsäu Im Forstenrieder Bark,

A jede von ins tostet

An etla taused Mark,

Mir ringaln inser Schwanzl,

Mir grungen infer Gstanal: Wuz, wuz, gruwuß Juhu!

Fahrt oaner mit am Radel Glei hama eahm herunt, Der Keiler stupft eahm's Wadel Dös g'schicht eahm recht dem Hund. Mir san im Wald Herren Dös wiß' ma schon un plärren: Wuz, wuz, gruwuz Juhu!

Un traut si gar a Schnauferl In inser Saurevier,

Dös friagn ma mit dem Schauferl Aus is mit seim Pläfier. Prozen, Hallunken, Si ham jagt ausgestunten. Wuz, wuz, grutuz Juhu!

Die Herren Profefforen, fan ins wohlgesinnt

lausen ins Dhren

Un schmieren ins Grind,

Mir ham im Land Führung, Mir san Sauregierung; Wuz, wuz, gruwuz, Juhu!

( Xaverl im Südb. Postillon".)

Notizen.

- Der Bumpensammler von Paris , eine der be­rühmtesten typischen Gestalten der Seinestadt, wird vielleicht binnen turzem verschwinden oder doch eine vollständige Verwandlung durch

Die

Bühnendichter gegen Theatertrust. Wie man der Frantf. Btg." aus Mailand schreibt, haben sich die Gebrüder Chiarella, die in Turin und Genua mehrere Theater befizen, mit dem Unternehmer Re Riccardi verbunden und sieben der bedeutendsten italienischen Schauspieltruppen auf drei Jahre verpflichtet. italienischen Dramendichter befürchten nun, daß sich dieser Trust mit der Beit erweitern und eine monopolartige Stellung einnehmen tönne, so daß sie von ihm abhängig würden. Deshalb hat der Verband der italienischen Bühnenschriftsteller energisch den Kampf gegen den Trust Chiarella aufgenommen. Er will dem Trust weder das Aufführungsrecht für die italienischen Autoren geben, von denen die namhaftesten ihm angehören, noch für die zahlreichen fremden, die er vertritt. Da der Schriftstellerverband viele folche Stücke befigt, die für das Repertoire der italienischen Gesellschaft einfach unent behrlich find, so erscheint es unmöglich, daß der Trust mit seinem durch den Verband der Bühnenschriftsteller beschränkten Spielplan arbeiten kann.

- Eine Forschungsreife nach dem südlichsten Amerita beabsichtigt ein Mitglied der letzten schwedischen Südpolar expedition, Karl Scottsberg, zu unternehmen. Die Reisenden, zu denen außer Scottsberg noch zwei Gelehrte gehören, werden schon im nächsten Monat Gothenburg berlassen. Als Aufgaben find botanische, geologische, zoologische und meteorologische Arbeiten in Aussicht genommen. Von Montevideo soll die Reise zunächst nach den Falklandsinseln gehen.

Ein fossiles Riefentier. Aus New York wird berichtet: Das größte Aufsehen erregt die Nachricht, daß in den großen Foffilienlagern von Wyoming das Stelett eines Tieres entdeckt worden ist, das 314 Fuß in der Länge maß. Bisher war der größte Dinosaur, der den Gelehrten bekannt war, ein jezt im Field Museum aufgestellter, der 75 Fuß lang ist und dessen größter Wirbel Inochen 300 Bfund wiegt, während der von dem jezt aufgefundenen Riefentier 1000 Bfund wiegt. Diese Tierart hat, wie die Forscher annehmen, im Wasser gelebt. Knochenreste von diesen Riesen der Urzeit finden sich zumeist in Neu Merito, Colorado , Wyoming , Montana und Dakota, die in prähistorischen Zeiten Sumpfländer

waren.

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Bom Ursprung der Lebkuchenherzen. Die heute zutage zumeist als Lebkuchenherzen im Handel befindlichen Gebild. brote werden zu Ostern, Weihnachten und Neujahr, auch auf Hochzeiten und Verlobungen verwendet. Niemals werden sie als Totenopfer verwendet. Dieser Brauch fam, wie jest festgestellt ist, von Jtalien nach Deutschland . Koptische Mönche haben ihn den alten Aegyptern entlehnt und in die römische Kirche gebracht. In den Katakomben der Römer und Griechen findet sich diese Herz form, wenigstens in unserem Sinne, nicht. Dagegen läßt sie sich bei den Kopten bis in das sechste, ja vierte Jahrhundert zurüc berfolgen. Auch die Aegypter hatten bei ihren Totenopfer. darstellungen herzähnliche Gebilde. Das wesentliche ist, daß diese Gebilde gegessen werden. Dieser Art von. modifiziertem Kanniba lismus liegt der Gedanke zugrunde, dem Siz des Lebens und des Mutes, die guten Eigenschaften des Tieres oder Feindes in sich aufzunehmen. Als abgeblaßte Ablösungsform des ursprünglichen Menschenopfers erscheint es nun, wobei aber noch die Veränderung mit unterlief, daß es nur als Sympathiemittel zur Erweckung der Gegenliebe verwendet wird.

Berantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin.- Drud u. Berlag: Vorwärts Buchdruderei u.Berlagsanstalt Baul Singer& Co..Berlin SW.