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Humoristisches.
Es
Humor des Auslandes. Kunde:" Sie haben mir Morphium statt Chinin gegeben!"- Apotheker:" Ist es denkbar! In dem Falle schulden Sie mir noch einen Frank." ( Petit Parisien.")
-Eine Zeitung hatte einen neuen Reporter angestellt, der zuerst einem großen Brande in einer Nachbarstadt geschickt wurde. Angekommen, fand er eine große Fabrik in Flammen. Er war in arger Verlegenheit und wußte nicht, was er tun sollte. Schließ lich sandte er an sein Blatt ein Telegramm:" Bin angekommen. Gewaltige Feuersbrunst. Was soll ich tun?" Natürlich war er hingeschickt, um über das Feuer zu berichten, aber für die Abendausgabe war es jetzt zu spät, und so sandte denn der Redakteur, nachdem er etwas vor sich hingemurmelt hatte, das folgende Telegramm ab: Finden Sie heraus, wo das Feuer am heißesten, und springen Sie da hinein." ( The Argonaut".)
schaftlichkeit, mit der die Jnder diesem Sporte fich ergeben, zeugt| Leistungsfähigkeit von 3-400 000 in monatlich erreicht. Tas der Tod von fünf Hindukaufleuten aus Umritsur in Punjab , die Kin, oder das japanische Pfund, wiegt etwas mehr als unser altes kürzlich ihrem Leben ein Ende machten, weil sie im Drachenfliegen Pfund, nämlich 605 statt 500 Gramm. Diese japanischen Kupferihr gesamtes Vermögen verloren hatten. Die Drachenkämpfe be- drähte sind bereits für den Bau von Leitungskabeln in Tokio und ruhen darauf, daß man dem Feinde hoch droben in den Lüften Yokohama benutzt worden. Bisher sind die Kupferdrähte für die mit dem eigenen Flieger die Schnur durchschneidet, und diesem dem Staat gehörigen Telegraphen- und Telephonanlagen noch sämt Zwecke sind auch die Geräte aufs sorgsamste angepakt. Aus dem lich aus dem Ausland bezogen worden, aber bei dem Kupferreichtum feinsten, dauerhaftesten Nähgarn wird die dünne Schnur hergestellt, von Japan läßt es sich voraussehen, daß sich das Land auch in mit einer Lösung gemahlenen Gummis bestrichen und über und diesem Bedarf bald selbständig gemacht haben wird. Auch sonst über mit feinen Glassplittern bedeckt. Wenn oben in den Lüften weiß die Zeitschrift Eclairage Elektrique" von zahlreichen Unterdiese Fäden aneinander kommen, so schneiden sie gleich einem nehmungen auf dem Gebiet der Elektrotechnik zu berichten. Die Messer, und der Drachen, dessen Schnur sich dabei als die schwächere japanische Regierung hat 31 elektrische Sträne von einer Tragfähig erweist, fällt besiegt der Vernichtung anheim. Nascher Flug, feit von 1-75 Tonnen für den Hafen in Yokohama bestellt. Leichtigkeit und größte Beweglichkeit sind die Haupterfordernisse, gibt gegenwärtig schon mehr als 100 Glektrizitätswerke mit Wasserdie diese Kämpfer der Lüfte zum Siege befähigen. Zwei dünne kraft in Japan , und eine ganze Reihe neuer Pläne steht der Ver schwanke Bambusstäbchen, glatt geschabt und schlanker als ein wirklichung nahe. Unter diesen wären besonders zu nennen die Federkiel, bilden das Gerüst; ohne festigendes Band werden sie Errichtung einer Station für 4400 Pferdekräfte in Stioto, eine zusammengefügt, und nur mit kleinen gummierten Papierstückchen zweite am Tamagawa- Fluß zur Versorgung von Tokio , wobei der ist das zarte, meist goldfarbene Papiersegel an ihm befestigt. Kein Strom mit einer Spannung von 40 000 Volt etwa 40 Kilometer Schwanz gibt.diesen federleichten Steigern einen Halt im Winde, weit übertragen wird; außerdem noch ein weiteres Kraftwerk für nur am unteren Ende versieht ein kleines, kaum drei Zoll langes 32 000 Stilowatt zwischen Kioto und Osaka . Und schon denken die dreieckiges Papierstück die Funktion eines Ruders. Für acht japanischen Elektrotechnifer über den mit Wasserkräften reichlich Pfennige kann man so ein kunstreiches Ding erstehen, aber die be- ausgestatteten Bereich des Mutterlandes hinaus und beschäftigen geisterten Sportsleute zahlen gerne mehr, ja oft vier, fünf, sechs, sich mit der praktischen Begutachtung koreanischer Wasserfälle. zehn Mart, wenn ein berühmter Drachenanfertiger ihnen ver- Tokio soll auch bereits eine elektrische Untergrundbahn erhalten, fichert, daß das Werk seiner Hand allen Feinden überlegen ist. für deren Bau sich eine Gesellschaft mit einem Stapital von 15 Mit einer Subtilität, die staunen macht, wissen diese Handwerker Millionen Yen gebildet hat. Diese Stadtbahn soll eine Länge von ihre kleinen Drachen auszubalanzieren, und doch hat der Kenner etwa 18 Kilometern erhalten. bisweilen noch etwas auszusehen, schabt mit seinem Federmesser hier oder dort von dem Bambusstäbchen noch ein Milligramm herunter, klebt oben oder unten ein Stückchen Papier in Größe einer Briefmarke an, um mit diesen kleinen Handgriffen die Gewichtsverteilung bis ins Kleinste zu regulieren. Ist alles klar, sind die Besizer von der Kampfesfähigkeit ihres neuen Fliegers überzeugt, ist die zarte Schnur sorglich Meter um Meter nachgeprüft, so geht die Herausforderung an den Gegner. Fünfzig bis hundert Meter voneinander entfernt, nehmen die Gegner Ausstellung; in bewunderswert kurzer Frist haben sie ihre Kämpferdrachen in an sehnliche Höhen hinaufgetrieben, und dann beginnt ein reizvolles und spannendes Schauspiel. Angriff und Abwehr wechseln in fabelhafter Geschwindigkeit; jeder sucht mit seinem Drachen unter dem des Gegners durchzukreuzen und so dessen Schnur zu durchschneiden; der andere weicht aus, macht einen überraschenden Gegenangriff, wird wieder abgewehrt und wieder stehen hoch in den Wolken die winzigen Feinde lauernd sich gegenüber, ob nicht der eine oder andere sich eine Blöße gibt. Wie beim Fechten, so ist auch hier Ruhe, Geistesgegenwart und Geschicklichkeit das Entscheidende. Mit berblüffender Gewandtheit wissen die beiden Gegner ihre Drachen zu führen, ein kurzes Zucken des Armes, eine leichte Handbewegung genügen, um den Kämpen habichtsgleich unter dem Feind hindurchschießen zu lassen, und ist der andere nicht auf seiner Hut, aufgeregt oder ungeschickt, so dauert der anmutige Zweikampf nur wenige Minuten, ja oft nur Sefunden. Stehen aber ebenbürtige Gegner sich gegenüber, so währt der Streit oft Stunden, und erst das Abflauen des Windes macht dem unentschiedenen Kampfe ein Ende. Die Manövrierfähigkeit dieser Drachen ist verblüffend, und die Kunstfertigkeit, mit der die Führer dabei einander überbieten, setzt den Laien immer wieder von neuem in Erstaunen. Drachen, die auf gleicher Höhe in einer Entfernung von fünfzig und mehr Metern nebeneinander liegen, können durch einen einzigen geschickten Handgriff aneinander gebracht werden, und oft unterliegt der überraschte Gegner einem solchen sekundenschnellen Angriff Die bekannten Sportsleute haben auch ihre besonderen Trids; man weiß es, daß der eine ein besserer Steiger, der andere ein flinker Herabstoßer ist, und die Eingeweihten erkennen schon an den Bewegungen eines Drachens, wer ihn führt, ohne die Leiter selbst zu sehen. Die Bewunderung für die Sieger einzelner Drachen vermengt sich dann mit einem merkwürdigen Aberglauben; die Seele jedes Drachens wird analysiert, seine Vorzüge, seine Schwächen, sein Mut, seine Furchtsamkeit, seine Kühnheit, sein Baudern erwogen, bewundert, gepriesen oder belächelt. Und selbst die Drachenführer, die in der Geschicklichkeit ihrer Hände doch selbst den Schlüffel für das Rätsel halten, verfallen bei ihrem Handwerk dem Glauben an seltsame Mächte, zahlen oft lächerliche Preise für ihre Kämpferdrachen, bisweilen sechzig und achtzig Mark, wenn ein schlauer Händler sie mit einem hochtrabenden Namen blendet, den Drachen den Ewigsiegreichen" oder„ Den höchsten Kaiser der Lüfte" nennt und mit einem schlauen Augenzwinkern ihm verspricht, bei der Konstruktion des feindlichen Drachen einen kleinen Fehler diskret mit unterlaufen zu lassen.
Technisches.
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Notizen.
Die Bücherproduktion der Kulturvölker. 80 000 neue Werke werden alljährlich in folgenden elf Staaten mit zusammen 314 Millionen Einwohnern veröffentlicht: Deutschland , Defterreich- Ungarn, Frankreich , Großbritannien , Italien , Schweiz , Belgien , Holland , Dänemark , Norwegen und Vereinigte Staaten . Das macht im Durchschnitt ein Buch auf 3920 Einwohner. Die Schweiz hält den Rekord der Fruchtbarkeit: auf 448 Schweizer fommt jährlich ein Buch! Es folgt Holland mit einem Bande auf 1600 Einwohner, und weiter schließen sich mit folgenden Zahlen an: Dänemark 1618, Deutschland 2085, Belgien 2700, Norwegen 3146, Frankreich 3180, Großbritannien 4642, Jtalien 5320, Vers einigte Staaten 10 171, Defterreich- Ungarn 20 454. Das französische Blatt, das diese Zahlen zusammenstellt, hebt noch besonders hervor, daß Frankreich nur 12 264 neue Werke jährlich auf den Martt wirft gegen 27 606 neue deutsche .
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Die Verlegung des Observatoriums von Greenwich , der berühmten unter Karl II. im Jahre 1675 ges gründeten Sternwarte, deren Zeitbestimmungen für die gesamte Seeschiffahrt gelten, ist nach dem„ Globus " unvermeidlich geworden, da die Genauigkeit der in Greenwich vorgenommenen magnetischen Beobachtungen von Jahr zu Jahr mehr zu wünschen übrig läßt. Die Schuld an diesen Ungenauigkeiten trifft Hauptsächlich die verschiedenen Eisenbahnlinien der Umgebung. Ganz unhaltbare Zustände werden aber voraussichtlich eintreten, wenn der Bau der gewaltigen Londoner Elektrizitätswerke, der ganz in der Nähe des Observatoriums errichtet wird, bollendet und seiner Dann wird nichts übrig Bestimmung übergeben sein wird. bleiben, als alle Instrumente, die durch die Elektrizitätswerke be einflußt werden können, zu verlegen, während die übrigen Eins richtungen an ihrem Plaze verbleiben; die in dem neuen Obserbatorium gemachten Beobachtungen sollen alsdann durch Rechnung auf Greenwich übertragen werden.
Prähistorische Forschungen im Alpengebiet. Der Prähistorifer Dr. Heierli referierte auf dem letzten Anthropologen- Kongreß über die neuerdings in der Schweiz wieder aufgenommenen Pfahlbautenforschung, sowie über die in der Nähe von St. Moritz ( Engadin ) zusammen mit Objekten aus der Bronzes zeit aufgefundenen umfangreichen Holzröhren, die allem Anscheine nach als Leitung des Waffers jener berühmten Mineralquelle Verwendung gefunden haben und es wahrscheinlich machen, daß schon vor drei Jahrtausenden die leidende Menschheit dort Heilung
Die Elektrotechnik in Japan steht im Begriff, einen sehr beträchtlichen Aufschwung zu nehmen. Ein Kennzeichen dafür ist die Tatsache, daß die Gesellschaft, in deren Besitz sich der Kupferbergbau von Furif iwa befindet, in Nikko , einem ziemlich genau in der Mitte der japanischen Hauptinsel etwa nördlich von Tokio gelegenen Ort, eine Fabrit zur Erzeugung von Kupferdrähten angelegt hat, die bisher im Lande nur in unzureichender Menge hergestellt wurden. Diese Werkstätten haben jetzt bereits eine gesucht hat. Verantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin.-Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdruderei u.Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.