-
736
-
bereits etwas nachgelassen. An ihre Stelle ist eine Anzahl anderes eigentlicher Tropenfische getreten, deren Zucht freilich mehr Aufs merksamkeit verlangt und mehr Mühe macht, weil die Gewässer im Freien in unserem Klima durchweg nicht warm genug für diese verwöhnten Ausländer find. Immerhin gibt es, wie Wilhelm Rolle in der Allgemeinen Fischereizeitung" hervorhebt, noch eine ganze Anzahl fremder Fische, die sich auch in Zümpeln und kleinen Teichen bei uns fortpflanzen, sich auch an einige unserer Wassers pflanzen gewöhnen würden. Hier ließe sich noch manche lohnende Bucht einführen, der bisher faum Beachtung geschenkt worden ist. Zunächst empfiehlt Rolle einige Arten der sogenannten Maul brüter oder Fruchtträger, die ihren Namen von der ungemein merkwürdigen Gewohnheit haben, ihren Laich bis zum Ausschlüpfen der Jungen im Maul zu beherbergen. Diese Fische, namentlich von der Gattung Chromis, bringen eine unglaubliche Menge von Jungen hervor und stehen dabei so hoch im Preise, daß ein Züchter einen recht bedeutenden Gewinn erwarten kann. Erst in neuerer Zeit bekannter geworden ist der Chanchito aus Brasilien , der wegen feiner überaus reichen, wenn auch nicht gerade brillanten Färbung wohl geeignet ist, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Er ist übrigens ein naher Verwandter der Chromis und zeichnet sich namentlich durch die Form und Länge feiner Floffen aus, die abwechselnd rot, schwarz und gelb gefärbt sind. Außerdem ist er leicht zu ernähren und muß nur vor fischfeindlichen Käfern, namentlich dem berhaßten Gelbrand geschützt werden. An Glanz der Erscheinung wird der Chanchito freilich noch weit übertroffen durch die sogenannten Schleierfische, da namentlich die Schleierschwänze eine Entwickelung der Floffen erreichen, wie sie in Form und Farbe eigentlich nur mit dem Gefieder tropischer Vögel oder mit den großen Blütenblättern mancher Tropenpflanzen berglichen werden fönnen. Größere Aufmerksamkeit mit Rücksicht auf die Temperatur des Wassers und seine Besetzung mit Pflanzen verlangt die große Familie der Zahnkarpfen, die gerade jezt in der Mode sind, haupt sächlich wohl wegen ihrer sonderbaren Körperform. Zu den eigent lichen Karpfen gehört die Familie der Barben, die gleichfalls viele entzückende Fische einschließt, darunter den höchst eleganten Danio. Die Zucht macht freilich deshalb etwas mehr Schwierigkeit, weil diese Fische ihrer Brut nicht nur keine Pflege angedeihen lassen, sondern sie häufig selbst auffressen. Schon durch seinen Namen ausgezeichnet ist endlich der Paradiesfisch oder Großflosser, der außer durch seine geradezu riesenhaften Flossen die Schwanzfloffe ist reichlich dreimal so breit wie der Körper durch seine Farbenpracht auffällt. Von diesem Fisch sind Exemplare gezüchtet worden, die in der Mannigfaltigkeit und Anordnung der Farben schwer zu beschreiben sein würden. Man braucht nur zu erwähnen, daß an ein und demselben Fisch die Brustflossen dunkelblau mit glänzend rotem Hauptstachel, die Schwanzflosse braunrot und die Rückenflossen braun mit verschiedenen Schattierungen sind.
wesen ist, steht Boghazköi und seine Umgegend im Mittelpunkte| Heimat erreicht hatte. Außerdem hat die Vorliebe für Goldfische allgemeinen Interesses. Windler hatte mit geringen, auf privatem Wege aufgebrachten Mitteln sehr erfolgreiche Grabungen aus geführt. Sie hatten bei der Freilegung des größten Kastells, des fogenannten Büjük- Kale, ein ganzes Archiv von höchst interessanten Tontäfelchen, Briefen, Verträgen, Urkunden in babylonischer und hettitischer Sprache ans Licht gebracht, die nur an den über die frühen Beziehungen von Nordafien zu Aegypten so helles Licht berbreitenden Funden von Tel Amarna eine Analogie haben. Ueber die Stadtanlage, die topographischen Probleme, die sich an derlei Stätten fnüpfen, waren nur geringe Aufschlüsse gewonnen worden. Es ging schon aus dem Befund der Ruinen hervor, daß die Hauptstadt des Landes Hatti en großes Gebiet umschloß, daß mehrere befestigte Höhen( Sales) den Ort schüßten, die durch starke Mauern miteinander und untereinander, so mehrere Befestigungsabschnitte bildend, verbunden waren. Zwei Stadttore waren auf gedeckt worden, das eine flankierten hohe Steinpfeiler, auf welchen im Flachrelief zwei ungeheuere Löwen dargestellt waren. Windler hat nun seine Grabungen in diesem Jahre fortgesetzt, auch das Deutsche Archäologische Institut hat an den Untersuchungen teilgenommen. Windlers Tätigkeit ist wieder von großem Erfolge begleitet gewesen. Bei der weiteren Untersuchung des großen Kastells fanden sich noch an etwa 500 Tontäfelchen. Der Name Hattusil des Königs der Hettiter kehrt wieder, er ist der Sohn Supululumas. Die Stadt nennt sich Hatti, gleichlautend mit Land und Volk der Hatti. Für die Sprache sind einige neue Elemente erkannt worden. Die bekannte große Felseninschrift mit Reliefs von Jasili- Kaja scheint einen Vertrag mit den Königen von Baby lonien darzustellen. Die archäologische Untersuchung legte bei dem Büjük- Kale die Refte von zwei offenen Versammlungsplätzen frei, 100 ebenfalls Felsenbilder zum Vorschein kamen. Dargestellt werden Krieger mit spiter Müße und langem Gewande, Hofleute mit Schleppkleidern, Große, die Kriegsgefangene am Nacken führen, ein König, der auf einem Löwen einherreitet und welchem Leibwächter folgen. Anderswo werden auch weibliche Gestalten dargestellt, die mit vornehmen Gewändern angetan, spike Mützen und Ohrringe tragen. Im ganzen find fünf Gebäude teils ausgegraben, teils im Grundrisse festgestellt worden. Das meiste Interesse nimmt im Süden der Stadt ein Bauwerk in Anspruch, dessen Ausdehnung eine ungeheuere zu sein scheint und das durch feine zahllosen Räumlichkeiten auffällt. Es ist dies zweifellos ein großer Balast. Um das Gebäude herum liegt das Terrain höher. Ein Eingang wird von einem Außentore der großen Stadtmauer direkt erreicht. Hier öffnen sich ungeheuere Abgründe. Große Sphingengestalten wurden an mehreren Stellen gefunden, auch als Wächter boren Gängen. Von den Stadtmauern sind größere Teile freigele Jorden. Steinerne Treppen führen zu ihnen hinauf. Einige hier stehende Gebäude scheinen durch Feuer zerstört worden zu sein. Daselbst fanden sich große Tonbehältnisse, die Menschenknochen enthielten. Möglicherweise sind dies Gräber gewesen, da sich solche anderswo und in irgendeiner anderen Form bisher nicht finden ließen. Neben Boghazköi nimmt östlich von Kaisarich der Ort Kara- Gjük großes Interesse in Anspruch. Auch Hier hatte Windler im sogenannten Kül- Tepe hettitische Tontäfelchen gefunden. In diesem Jahre hat man nun mit dem Abtragen der Schuttmassen, die die Stätte bedecken, begonnen. Hier stieß man auf einen Tempel geradezu pelasgischer Bauart, von riesengroßen Steinen. Auf den Parastaden des äußeren Tores find Sphingen von 2 Meter Höhe in ägyptischer Art dargestellt. Um dieses Bauwerk herum befinden sich noch mehrere ähnlich gearbeitete Flachreliefs, geflügelte Stiere, Krieger, Zitherspieler, Opfernde und ähnliche Darstellungen aus dem Leben der Hettiter. Im Tempel felbst und auch an anderen Stellen find weitere Kunstwerke dieser Art zum Vorschein gekommen, allein ihr Zu fammenhang läßt sich vor Beendigung der Ausgrabungen noch nicht erkennen. Zum Schlusse wurden einige große Steinplatten entdeckt, auf welchen Szenen einer Wildschweinjagd im Relief erscheinen, Elefanten, die von auf Bäumen lauernden Schüßen erlegt werden und dergl. Ferner stieß man auf einen langen unterirdischen Gang oder Kanal mit Steinverkleidung und spiker Decke, der aus dem Orte herausführt und einen Notausgang gebildet haben mag. Die Hettitischen Altertümer eröffnen nun eine Reihe neuer Untersuchungen auf dem Gebiete der Kunstgeschichte. Das bisher gesammelte Material reicht noch bei weitem nicht aus, um einen Ueberblick zu gewähren; es werden auf dem Wege der Grabungen noch weitere Aufschlüsse zu suchen sein, ehe über die grundlegenden Fragen, die die letzten Untersuchungen angeregt haben, genügend Klarheit geschaffen werden kann.
Aus dem Tierreiche.
Humoristisches.
-
- Bolles Verständnis. Ein Afrikaforscher schildert die Leiden des Durstes in der Wüste. Da wird Herr Wampert ohnmächtig; deshalb will ersterer den Vortrag schließen. Man ruft ihm zu:" Ach was, wegen eines Zuhörers, fahren Sie doch fort!" Ja, aber, meine Herren, der hat mich am meisten verstanden!"
In der Gemeinderatssigung. Vorsitzender( zum neuen Mitglied):" Halt, Kazelbauer, das gibt's hier nicht; wenn Du mit der Fauft auf den Tisch hauen willst, dann hast Du erst ums Wort zu bitten!"
Spezialisten. Herr Kollege, fönnen Sie mir viel leicht etwas Näheres über das Seelenleben der Weichtiere sagen?" Bedauere sehr, aber ich befasse mich ausschließlich mit dem Studium des Zahlenfinnes der brasilianischen Nadtschnecken!". ( Fliegende Blätter ".)
Notizen.
-Lorking Theater. Die Wiedereröffnung des LorkingTheaters unter der neuen Direktion von May Garrison findet den 28. 5. M. mit„ Undine" statt. Die musikalische Leitung liegt in den Händen des Kapellmeisters Grimm.
-
"
Die Einzige", eine dreiaftige Tragikomödie von H. v. Gumppenberg, in der ein Haremsproblem erprobt wird, hatte im Leipziger Stadt- Theater nur geringen Erfolg. Gorki und die russische Revolution. Ein ameritanischer Schriftsteller Mc Grath, der Gorki auf der Insel Capri Die Zucht von erotischen Bierfischen. Die besucht hat, macht Mitteilungen über Gorkis Einnahmen und die Art Farbenpracht von Pflanzen und Tieren nimmt im allgemeinen wie er sie verwendet. Danach hat Gorki das letzte Jahr nicht nach dem Süden hin zu und erreicht in den tropischen Ländern weniger als 400 000 m. an Honorar für seine Schriften einihre Höhe. Da nun diese äußeren Eigenschaften sehr dazu bei- genommen, und von diesem Betrage hat er etwa 360 000 m. an die tragen, die Lebewesen bei den Menschen beliebt zu machen, so ist Fonds der russischen Revolutionäre abgegeben. Ob diese Ziffern im es natürlich, daß gerade solche Tiere und Gewächse die Pfleglinge einzelnen stimmen, vermögen wir nicht zu fontrollieren. Aber daß unserer Züchter geworden sind. Unter den Tieren bietet der Gold- Gorki die Früchte seines Talentes nicht zur individuellen Be fisch das bekannteste Beispiel, doch hat seine Züchtung in anderen reicherung, wie fast ausnahmslos alle Künstler, verwendet, sondern Ländern und in späteren Zeiten kaum die hohe Vollkommenheit sie den großen Zielen zuivendet, für die er mit allen Fasern glüht, übertroffen, die sie schon seit Jahrhunderten in seiner chinesischen ist uns wohl bekannt. Verantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin .
-