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Busch... ie gingen vorüber! Da stand ich auf und schritt| Am Schluß der Grabung wurde das Ziegelhaus, in dem die Teil­borivärts, aber munter... Zwei Nächte und einen ganzen nehmer der Expedition nun während zweier Winter gewohnt Tag ging ich ohne auszuruhen. Jezt bin ich aber müde für hatten, definitiv verlassen. hatten, definitiv verlassen. Der so ertragreiche Friedhof von eine ganze Wochel Die Füße zittern wie ein Fiedel- Abusir- el- meleq fann nunmehr als erledigt betrachtet werden. bogen..

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Man tonnte sehen, daß er mit sich selbst zufrieden war, in seinen braunen Augen glänzte ein Lächeln, die vollen roten Rippen zitterten.

Ich gebe Dir gleich Tee zu trinken!" sagte die Mutter hastig und hob den Somowar auf. Wasch Dich einstweilen dann wird Dir leichter

"

Erst bekommt 3hr noch den Brief..." Er hob mühsam einen Fuß auf, beugte ihn, stellte ihn auf die Bank, indem er das Geficht verzog und ächzte und begann den Fußlappen loszuwideln.

In der Tür erschien Nikolai. Ignat stellte den Fuß ver­wirrt auf den Boden und wollte sich aufrichten, schwankte aber und setzte sich wieder nieder, indem er sich mit den Händen auf die Bank stützte.

"

Bin ich müde!"

" Guten Tag, Genosse!... sagte Nikolai blinzelnd und nidte mit dem Kopf. Erlauben Sie, ich helfe Ihnen." Er ließ sich vor ihm auf dem Fußboden nieder und wickelte schnell den schmußigen Fußlappen los.

Nu, wozu das!" rief der Bursche, leise mit dem Fuß zuckend und blickte die Mutter erstaunt an.

Sie sagte, ohne auf seinen Blick zu achten: Wir müssen ihm die Füße mit Branntwein einreiben, das hilft!"

Gewiß!" meinte Nikolai. Ignat schnaubte verwirrt.

( Fortsetzung folgt.)

( Nachdrud verboten.)

Neue Ausgrabungen der Deutfchen Orient- Gesellschaft   in Aegypten  .

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( Aus einem vorgeschichtlichen Friedhof. Die Stadt des Kezer­fönigs". Zwei altägyptische Totentempel.)

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Voll von Hoffnung für die Zukunft ist, im Gegensab hierzu, geschaffenen Kaiserlich deutschen ägyptologischen Instituts in der folgende Bericht von 2. Borchardt, dem Direktor des neu­Kairo, über eine" Boruntersuchung von Tell el. Amarna   im Januar 1907". Die Bedeutung dieser Ruinen­stätte, an deren Stelle um 1500 v. Chr. der berühmte Keberkönig" menophis IV. Hof hielt, der mit der polytheistischen Tradition seines Boltes brach und nur eine einzige Gottheit, die allen Wesen Leben spendende Sonne, anerkennen wollte, ist ja bekannt. Sonnenberehrung geweihten Stadtbezirtes. Sie beträgt an der Weniger bekannt ist die ungeheure Ausdehnung dieses einst der breitesten Stelle vom östlichen bis zum westlichen Gebirge 24 Kilo­meter. Trok der vielfachen Ausgrabungen, die seit fast einem Jahrhundert hier an verschiedenen Stellen vorgenommen wurden, find ganze Teile diefer weiten Gebiete noch völlig unberührt ge­blieben, andere nur stückweise durchforscht worden. Eine Anzahl sehr schöner Antiken aus der Zeit des Keberkönigs", die im ber­gangenen Jahre. offenbar aus Raubgrabungen von Eingeborenen, eise auf die Ruinen von Tell el- Amarna  . Das führte zu der ge= in den ägyptischen Handel kamen, richteten von neuem das Inter­nannten Voruntersuchung", die Borchardt im Auftrage der Deutschen   Orient- Gesellschaft unternahm. Zunächst wurde eine allgemeine Orientierung über das ganze ausgedehnte Ruinenfeld vorgenommen. Ganz im Norden, wo das Gebirge dicht an den Fluß herantritt, liegt auf den Vorhügeln schon eine Ansiedelung aus der Zeit Amenophis' IV.  , aus einigen Biegelhäusern be hier die Straße am Nil beaufsichtigten. Von hier aus füdlich stehend. Sie diente vielleicht als Garnison für die Wachen, die mehren sich dann die Hausruinen. Man unterscheidet vieredige, von Mauern umgebene, durch Straßen getrennte Gehöfte. In ihrer Mitte jedesmal die Ruine eines großen Hauses, dessen Mauern oft noch bis drei Meter hoch stehen. Diese nördliche Niederlassung ist bisher überhaupt noch nicht systematisch unter­sucht worden. Ein gutes Stück weiter füdlich liegt die Ruine der eigentlichen Stadt Amenophis' IV.  , des Sonnenhorizonts", wie er fie nannte. Ihre Längenausdehnung beträgt etwa 3, ihre worden, aber keineswegs überall gleichmäßig. Am meisten durch­wo die Stadt der

Breite etwa Kilometer. Hier ist allerdings vielfach gegraben

Forſcht ist die am Fluß gelegene Innenſtadt. Weiter nach Often,

Stellen wurde der Spaten angesezt, und überall gab es gute ausgedehnte Viertel noch völlig unversehrt. An allen diesen Resultate. Am interessantesten sind die Ausgrabungen zweier äuser von Vornehmen in der eigentlichen Stadt. Die Anlage ist bei beiden im wesentlichen die gleiche: Die beiden Haupträume, durch eine Tür miteinander verbunden, sind die breite Halle" und die tiefe Halle". Die erftere entspricht etwa unserem Vorzimmer. Sie wird durch ein großes, nach Norden gerichtetes Fenster erhellt, durch das im Sommer der fühle Nord­wind einfällt. Den Fenstern" gegenüber find fleine Bäntchen angebracht, die man sich als Plak für die Stühle des Hausherrn und seiner Gäste zu denken hat. Die Wände des Zimmers waren mit Blumengirlanden, zwischen denen Gänge aufgehängt sind, bemalt. Die tiefe Halle", die unserem Egzimmer entspricht, war auch ausgemalt, aber in merkbar geänderter Farbenstimmung. Sie enthält auch die Erhöhungen für die Size. Ein in den Boden eingelassener Topf enthielt im Sommer das Sprengwaffer für die Kühlung des Zimmers, und für die Kälte des Winters ist sogar ein tragbarer Ofen vorgesehen. Es ist eine große runde Schale aus gebranntem Ton, in der sich noch Aschenreste fanden, wohl der älteste Vorfahre unserer tragbaren Petroleumöfen! Hinter der tiefen Halle" liegt das Schlafzimmer, das an der Nische für das Bett deutlich zu erkennen ist und an das sich eine richtige Badestube anschließt. Dies ist eine aus Kaltsteinplatten ge= pflasterte fleine Kammer mit einem Abfluß im Boden, der das gebrauchte Waffer mittels einer Rinne in ein fleines, außerhalb des Hauses gelegenes Reservoir bringt, in dem es wohl bald auf­trocknete. Kleine Nebenräume der Badestube werden zur Kleider­ablage gedient haben. Das Bad bestand jedenfalls aus einer llebergießung, die man aus großen Zontrügen bornahm, jeden­falls eine höchst interessante Hygienische Einrichtung im 15. bor­christlichen Jahrhundert! Eine größere Anzahl von Nebenräumen, Speichern und Stallungen vervollständigt die Ausstattung eines folchen Herrenfizzes.

Das soeben erscheinende neue Heft der Mitteilungen der Deutschen Orient- Gesellschaft" bringt wieder einen interessanten and abwechselungsreichen Bericht über die Grabungen des letzten Winters. Den Anfang macht eine Mitteilung von G. Möller über die im Oktober und November mit Unterstützung der Rudolf Birchow- Stiftung unternommenen Grabungen auf dem vor­geschichtlichen Friedhofe bei Abufir- el- melcq, univeit Kairo  . Jm ganzen find noch 257 vorgeschichtliche Gräber geöffnet worden. Die Funde find wieder sehr mannigfach und bieten zum Teil bis­her noch unbekannte Dinge. So ist zum ersten Male eine größere Anzahl von den Instrumenten zutage gekommen, mit denen die borgeschichtlichen Aegypter ihre Gräber im Wüstenboden aus­Höhlten. Es find Tonscherben, etwa von der Länge und Breite einer Hand, die wie die fleinen Sandschaufeln unserer Kinder gebraucht wurden. Die stark abgenutzten Ränder zeigen, daß in bem teilweise von sehr harten Gipskriftallen durchzogenen Boden die Arbeit keine ganz leichte war. Unter einzelnen Funden fällt ein Feuersteinmesser mit völlig erhaltenem Holzgriffe auf, sowie ein Alabasternapf in Gestalt eines geflochtenen Körbchens. Auch zu der Gruppe der frommen Fälschungen fügen die neuen Funde wiederum ein interessantes Stüd. Den im Vor­jahre gefundenen, aus Nilschlamm und Mehlfleie zusammen­gefneteten Scheinbroten" entsprechend ist diesmal" Scheinmehl" als Grabbeigabe nachgewiesen worden. In mehreren Gräbern standen große Krüge, die bis zum Rande mit feinem weißen Sand gefüllt waren. Wir wollen zur Ehre jener gewiß mit Glücksgütern nicht allzu gefegneten Bestatter annehmen, daß sie des guten Glaubens lebten, Osiris   werde den Sand in wirkliches Mehl ver­wandeln können! Eine Gruppe dieser vorgeschichtlichen Gräber unterschied sich von der sonst gewöhnlichen Art durch eine Anzahl von Schwellen, die aus ungebrannten Ziegeln aufgemauert, parallel die Gräber durchschnitten. Auf diesen, wie auf einem Soft, lag die Leiche in der bekannten hodenden Stellung, mit an bas Kinn emporgezogenen Knien. Gegen Ende der Grabung ftieß man, ganz im Norden des Friedhofes, auf eine unberührte Grabanlage der römischen Kaiserzeit. Eine von Osten nach Westen in die Tiefe gehende Treppe führte zu einem rechteckigen Raum, von dem sich wieder sechs Kammern abzweigten. Zwei von ihnen waren nie benutzt worden. In den anderen fanden sich im ganzen 19 Leichen, sämtlich sorgfältig einbalsamiert und mit der in dieser Beit beliebten Widelung mit zierlich ausgeführtem Kaffetten muster. Die Holzsärge waren meist zerfallen. Einer, der noch ganz geborgen werden konnte, war als Schrank mit Flügeltüren gebildet und oben mit geschnißtem Urnenfries gefrönt, ganz in Alles in allem erweist sich also das Resultat der Vorunter­ber Art wie Dr. Rubensohn auf demselben Friedhof gefunden hat. I suchung" in Tell el- Amarna   als ein überraschend günstiges. Mehr

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Gleichzeitig mit diesen Ausgrabungen wurden in der inneren Stadt fleinere Untersuchungen des von den Engländern aus­gegrabenen Balastes" borgenommen. Borchardt glaubt, daß es fich hier um die Reste des mit Pylonen und Säulen reich aus­gestatteten Sonnentempels des" Rezerkönigs" handelt, von dem der sogenannte Balast" nur einen eingebauten Teil darstellt. Unter den Einzelfunden ist ein auf den ersten Blid unschein bares Stück einer Rundskulptur von besonderem Interesse. Es ist die Ferse der linken Hinterprante eines angeschossenen Löwen die uns bisher nur aus Reliefs bekannten Darstellungen des Königs auf der Löwenjagd müssen also auch in Standbildern von stattlicher Größe eristiert haben.