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Das ist schön! So liebe ich es! Alles klar...

Die Mutter stand vom Bett auf und fragte, indem sie

Sie überlegte einen Augenblid mit gesenktem Kopf. sich ankleidete:

Ich wollte nicht mit Ihnen über Ihren Sohn sprechen, Nicht von mir...? Aber ich liebe ja alle, um alle ich bin ihm nicht begegnet und mag keine traurigen Geängstige ich mich und bedauere fie... Alles trifft mein sprache... Ich weiß, was es heißt, wenn ein Verwandter Herz und zu allen fühlt es sich hingezogen... Wie kann in die Verbannung geht! Aber ich möchte Sie fragen: ist ich mich da von den übrigen absondern. es schön, solchen Sohn 31 haben?.

Sa, gewiß!" sagte die Mutter.

Und schrecklich auch?"

Die Mutter erwiderte mit ruhigem Lächeln: Sekt ist es nicht mehr schrecklich...

Ludmila ordnete mit ihrer braunen Hand ihr glatt frisiertes Haar und wandte sich zum Fenster. Ein leichter Schatten zitterte auf ihren Wangen, vielleicht der Schatten unterdrückter Freude.

Wir wollen das drucken... Sie helfen mir, nicht wahr?"

Natürlich!"

Ich will das Manuskript schnell setzen... Legen Sie fich hin, Sie haben einen schweren Tag hinter sich, find müde. Legen Sie sich hier auf das Bett, ich werde nicht schlafen und wede Sie vielleicht nachts, um mir zu helfen... Wenn Sie zur Ruhe gehen, löschen Sie die Lampe aus."

Sie warf zwei Holzscheite in den Ofen und trat durch die schmale Tür beim Ofen, die sie fest hinter sich schloß. Die Mutter blickte ihr nach und begann sich auszukleiden, wobei sie unwillkürlich an die Wirtin dachte.

Sie ist so strenge... grämt sich über irgend etwas. Müdigkeit machte ihren Kopf schwindelig, in ihrem Herzen aber herrschte sonderbare Ruhe, und in den Augen war alles in ein mildes, freundliches Licht getaucht, das still und gleichmäßig die Brust erfüllte. Sie löschte die Lampe aus, legte sich in das kalte Bett, trümmte sich unter der Bett­decke und schlief schnell fest ein...

Als sie die Augen aufschlug, war das Zimmer vom falten, weißen Glanz des hellen Wintertages erfüllt. Die Birtin lag, ein Buch in der Hand auf dem Sopha und blickte mit einem Lächeln, das ihr gar nicht stand, der Mutter ins Geficht.

Da habe ich... recht

Ach Gott !" rief diese verwirrt. lange geschlafen, was? Ist es schon spät?" Guten Morgen!" erwiderte Ludmila. tehen Sie auf, wir wollen Tee trinken." Warum haben Sie mich denn nicht ch wollte es. Ich trat zu Ihnen so lieb im Traum

"

Es ist bald zehn, gewedt?" da lächelten Sie

Mit einer geschmeidigen Bewegung erhob sie sich bom Sofa, trat zum Bett, beugte sich zum Gesicht der Mutter nieder, die in ihren matten Augen etwas Verwandtes, Nahes und ihr wohl Verständliches wahrnahm.

Es tat mir leid, Sie zu stören... vielleicht hatten Sie einen glüdlichen Traum

H

Ich habe gar nichts geträumt!" Run einerlei... mir gefiel Ihr Lächeln. Es war so ruhig und gut... so bielsagend!"

Sie stand halb angekleidet mitten im Zimmer und über­legte einen Augenblick. Es war ihr plöglich, als wenn das Weib in ihr, das voll Unruhe und Furcht um ihren Sohn gelebt, sich von ihr abgesondert hatte, weit fortgegangen und jezt nicht mehr da war. Sie horchte auf sich, wollte sich selbst ins Herz bliden und fürchtete, dort drinnen Gefühle in der Art der alten Unruhe zu erwecken.

Worüber haben Sie nachgedacht?" fragte die Wirtin freundlich, indem sie an sie herantrat.

Ich weiß nicht!" erwiderte die Mutter. Sie schwiegen, blidten einander an und lächelten beide. Dann trat Ludmila mit den Worten: Was wohl mein Samowar macht?" aus dem Zimmer.

( Fortfehung folgt.)

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Beleuchtungsmeffungen.

Während man im großen Publikum mit gewissen physikalischen Meffungen, wie z. B. Temperatur- und Luftdrucmeffungen vollkommen vertraut ist, steht man dem Gebiet der Beleuchtungsmessungen noch ziem lich fremd gegenüber. Es mag dies in erster Linie daher kommen, daß wir für diese Messungen noch nicht so einfache Apparate befizen, wie meter für Luftdruckmessungen zur Verfügung steht. Und doch ist es es uns z. B. im Thermometer für Wärmemessungen oder im Baro­für den modernen Menschen, der nur zu oft bei fünftlichem Licht arbeiten muß, wichtig, im Interesse seines Auges genau über die Stärke der Beleuchtung und auch über die Grundbegriffe ihrer Messung orientiert zu sein.

das Verhältnis der auf eine ebene Fläche senkrecht auftreffenden Unter Beleuchtung versteht man in forrettem physikalischen Sinne gichtströme zu der Flächengröße. Je mehr Licht auf ein und dieselbe Fläche fällt, oder je fleiner die Fläche ist, desto größer ist die Be­leuchtung. Je weiter die Lichtquelle von der zu beleuchtenden Fläche entfernt, desto fleiner wird der Lichtschein, desto kleiner, oder populärer gefagt schlechter wird die Beleuchtung. Wenn wir die Hängelampe, die z. B. einen Meter über dem Tisch hängt, höher schieben, so sehen wir schlechter, d. 5. die Beleuchtung ist fleiner. Es haben aber Messungen sowie theoretische Ueberlegungen folgendes gezeigt. Wenn wir die Hängelampe nicht einen Meter, sondern zwei Meter in die Höhe schieben, so wird die Beleuchtung nicht die Hälfte, sondern nur ein Biertel der ursprünglichen betragen, wäre fie 3 Meter hoch, dann sogar nur ein Neuntel. Die Beleuchtung nimmt also mit dem Quadrat der Entfernung ab.

Um etwas messen zu können, muß man irgend eine Einheit geben, daß etwas so und so viel mal größer ist als etwas anderes haben. Denn Meffen" heißt ja schließlich nichts anderes als an Die Einheit der Beleuchtung ist wie so viele andere Einheiten burd Uebereinkommen der Fachwelt festgelegt und heißt Lug. Steh. einer Lichtquelle, die die Stärke von einer Hefnerkerze hat, eine ebene Fläche in einer Entfernung von 1 Meter gegenüber, fo erhäl fie die Einheit der Beleuchtung. Deshalb wurde diese Einheit aud sammet- früher Meterkerze genannt. As Hefnerterze selbst wird die Lichtstärke einer Kleinen Lampe, deren Docht bestimmte Abmessungen hat und die mit Amylacetat( einer chemischen Flüssigkeit) gespeist wird, angesehen.

Ludmila lachte und dieses Lachen klang weich, sammet­artig.

Sch habe auch an Sie gedacht... Sie führen wohl ein recht schweres Leben?" Die Mutter bewegte die Augenbrauen, schwieg und dachte nach.

,, Gewiß, ein schweres!" rief Ludmila. " Das weiß ich doch nicht!" meinte die Mutter vorsichtig. Manchmal scheint es mir fast so. Aber... alles ist 10 ernst und so wunderbar... das Eine bewegt sich so schnell, so furchbar schnell hinter dem Andern her..."

Die bekannte Erregung stieg in ihrem Innern auf und füllte ihr Herz mit Bildern und Gedanken. Sie richtete sich im Bett auf und verlieh den Gedanken schnell Worte.

Alles zieht dahin, ein und demselben Ziel entgegen und strebt wie das Feuer in einem brennenden Hause nach oben! Hier drängt es durch, dort erglänzt es, immer beller, immer stärker... Viel Schweres ist mit dem Leben ber­bunden! Die Menschen leiden, werden grausam geprügelt. Alle werden bedrückt, jedem lauert man auf.. Die Menschen verstecken fich, leben wie die Mönche... und viele Freuden sind ihnen verboten... Das alles ist recht schwer 1" Ludmila warf schnell den Kopf zurück, umarmie fie gleichsam mit ihrem Blick und sagte:

" Sie sprechen ja gar nicht von sich selbst!"

Dr. Hermann Cohn hat schon im Jahre 1885 durch Versuche festgestellt, daß bei einer fünftlichen Beleuchtung von nur 60 Lug das Auge genau so gut lieft wie bei Tageslicht. Er stellte von seinem Standpunkt als Augenarzt die Forderung, daß die fünstliche Stärke betragen soll. Wie spätere Messungen zeigten, find diese Beleuchtung wenigstens ein Fünftel der oben genannten Werte zu niedrig gegriffen. Ein Blatt Papier , das 20 Zentimeter entfernt unter einer Stearinferze von 15 8Zentimeter Höhe liegt, erhält diese Beleuchtung. Das ist eine Beleuchtung, die wir heute alles andere als gut nennen. Der stärkste Mondschein ergibt schon eine Beleuchtung von 0,1-0,16 Lur. Hingegen ist auf dem Bots­eine Beleuchtung von stellenweise 50 Lux, die also 500 mal so gut damer Platz seit Installation der neuen lichtstarken Bogenlampen als Mondlichtbeleuchtung ist. Im allgemeinen werden unsere Berliner Straßen, wenigstens soweit fie elektrisch beleuchtet sind, nicht unter 4-6 Lug haben.

In Innen- und Arbeitsräumen muß natürlich die Beleuchtung viel größer sein. In Fabriken sollen mindestens 30 Lug, in Bureaus 30-40, in Beichensälen sogar 60 Lux vorhanden sein, also fünfmal soviel als Dr. Cohn seinerzeit als Minimum verlangte und ungefähr genau soviel als er als Tagesbeleuchtung feſtſtellte.

Die gewünschte Beleuchtung wird nicht nur durch die Stärke der Lichtquellen, sondern auch durch die Entfernung der Lichtquelle oder der zu beleuchtenden Fläche und besonders von der Farbe und