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200 Kilometer von der Küste ab. Spalten im Eise, die Eisdrift| kannten Meeresteil Inseln sich berbergen, ist vorhanden; doch kann 1 und Schneestürme hinderten Miftelsen sehr auf seinem Wege, und das Gillisland auch die 1898 von Nathorst umfahrene Weiße sein nur 620 Meter langes Lot erreichte zumeist keinen Grund. Insel sein. Dieses Resultat ist für die„ Neulandtheorie" nicht gerade er- Man sieht, daß die Nordpolarforschung auch im vergangenen mutigend, aber Miffelsen will noch bis 1909 draußen bleiben, und Jahre recht lebhaft gewesen ist. Leider gilt für die Südpolar. bon Banksland den entscheidenden Vorstoß ausführen. Daß man forschung, die vor einem Jahrzehnt so vielversprechend begann, die Vermutung, es gäbe im Norden oder Westen des polaren das Gegenteil, und es ist zurzeit wenn man von der argen Amerika Land, durchaus noch nicht abibeisen kann, dafür fält viel- tinischen meteorologisch- magnetischen Station auf der doch schon leicht eine Beobachtung Pearys bon 1906 ins Gewicht: dieser will außerhalb der Südpolarzone liegenden Süd- Orkney- Gruppe abs 200 Kilometer nordwestlich von Grantland und Arel Heibergland fieht nur das neue englische Unternehmen des Leutnants eine neue Insel( Croderland") gesehen haben. Uebrigens hatte Shadleton zu nennen. Da er aber mit seinem Schiffe„ Nim Miffelsen für seine große Aufgabe bisher einen Mitbewerber, den rud" eben erst, am 1. Januar, Neuseeland verlassen hat, so läßt sich Engländer A. H. Harrison, der schon 1905 an der Mackenzie- borläufig nur sein Blan sfizzieren. Shackleton hat die Fort mündung eingetroffen war und nach Banksland hinüber wollte, führung der Forschungen der Discovery- Expedition( 1901/1904) im um, gleich jenem nach Westen vordringend, die Landfrage" zu ent- Auge, nämlich das Studium des von ihr nur flüchtig refognos scheiden. Aber Harrison war wenig vom Glück begünstigt und gab zierten König Edward VII. - Bandes, des eigentümlichen Roßim Spätsommer 1907 seine Pläne auf, nachdem er zweimal an der gletschers, und.- vor allem- einen Zug über Eis und Land zum arttischen Festlandsküste Ameritas überwintert hatte; jetzt ist er Südpol . Dafür erhofft Shackleton von den Automobilschlitten wieder in England. Wertlos für die Wissenschaft ist sein langer wertvolle Dienste; allein es ist zu bedenken, daß dieses Fahrzeug Aufenthalt an den Küsten des Polarmeeres aber doch nicht gewesen; erst zu erproben ist. Zwar hat es auch Mylius- Erichsen mitgedenn er hat auf vielen Schlittenfahrten unsere Karten berichtigen nommen, aber seine Erfahrungen sind nicht mehr bekannt ge und vervollständigen können und bringt aus seinem Zusammenleben worden. Immerhin scheint es, daß die Bezwingung des inmitten mit den Eskimos ein schönes Beobachtungsmaterial mit. von Landmassen liegenden Südpols eine Frage viel fürzerer Beit Bevor wir die amerikanische Seite der Arktis verlassen, er fein wird, als die Eroberung des Nordpols. Ob die neue franwähnen wir noch kurz die Unternehmungen des Volsforschers Ras- zösische Südpolarexpedition Charcotts, der sich wieder der mussen und des Magisters Porfild in Weftgrönland. Knud Ra&- amerikanischen Antarktis zuwenden will, im Herbst 1908 flott wird, mussen, ein Mitglied der literarischen dänischen Westgrönland ist noch nicht sicher, und auch dem neuen belgischen Unternehmen Expedition von 1902/1904, veilt wieder zweds ethnologischer scheinen fich Schwierigkeiten in den Weg zu legen; da das Schiff Studien im dänischen Westgrönland und hat im Frühjahr und noch zu bauen ist, darf man auf eine Ausreise vor 1909 schwerlich Sommer 1907 mehrere Reisen nach dem Kap York ausgeführt und rechnen. H. Singer. die dort isoliert lebenden Eskimos besucht. Porsild, der seit 1906 auf der Distoinsel eine polare Beobachtungsstation leitet, hält sie auch zurzeit noch befeht und führt die magnetischen und meteorologischen Arbeiten fort.
Kleines Feuilleton.
Der Segen des Religionsunterrichtes. In Speyer haben fie einen Schüler der obersten Gymnasialklasse sanft hinaus geschmissen( dimittiert), weil er das Abendmahl genommen hat, ohne gebeichtet zu haben.( Ob so ein Abendmahl zulässig ist, darüber find die sachverständigen Chriften nicht ganz einer Meinung.) Außerdem aber soll der arme Sünder auch gelogen haben. Wie der Religionsbetrieb an solchen Anstalten, der erwachsene Menschen in die Gewissenszwangsjade stedt, direkt zur Heuchelei und Lüge erzicht, davon erzählt einer, der selbst in Speyer die fromme Stoft genoß, in der Frankf. 8tg.":
Wir wenden uns nunmehr der europäisch- asiatischen Seite der Arktis zu, für die, wie schon seit einigen Jahren, auch 1907 die furzen Sommerfahrten( ohne Weberwinterung) charakteristisch gewesen sind. Hier waren eine schottische Expedition, ein Unternehmen des Fürsten Albert von Monaco und ein solches des Herzogs Philipp von Orleans tätig. Die schottische Expedition, Eie das Edinburgher Ozeanographische Laboratorium ausgerüstet Hatte, leitete W. S. Bruce , der Führer der schottischen Südpolarexpedition von 1902/1904, und ihre Aufgabe war die gründliche geographische, geologische und naturwissenschaftliche Erforschung des Prinz Starlsborlandes, der 100 Stilometer langen schmalen Insel, die Westspitzbergen vorgelagert ist. Dieses Programm ist denn In den kritischen Jugendjahren, wo die fleißig und eifrig auch im allgemeinen gut durchgeführt worden. Bruce war Ende betriebene religiöse Imprägnierung wenigstens bei intelligenten Mai ausgefegelt und hatte sich mit drei Begleitern auf dem Vor- Menschen anfängt, undicht zu werden, wo der Hausverstand ruf Land abfeßen lassen; später sollte. Johansen, ein Begleiter seine beginnende Neife pocht und der wissensdurstige Jüngling Nansens auf dessen Framreise, im Auftrage des Fürsten von bücherweise die Aufklärung verschlingt, da tut eine stramme SnebeMonaco zu ihm stoßen; doch war es beiden nicht möglich, fich zu lung besonders not. Und so wurde scharf auf den Kirchenbesuch vereinigen. Im September kam Bruce, für dessen Schicksal man gesehen und peinlich der Glaube durchforscht. Da saß einer jahrschon fürchtete, zurüd. Der Zweck des Fürsten von Monaco , der aus jahrein auf der Atheisten bant", der andere wurde mit ja schon wiederholt mit seiner Yacht die nordischen Meere auf- Nadelftichen emjig gequält, der dritte bekam es von dem und jenem gesucht hat, war im vorigen Sommer die Veranstaltung metoro- zu hören, daß er ein unrein Gefäß sei auf einem chriftlichen Gymlogischer Ballonforschungen( zu diesem Zweck befand sich Prof. Her- nafium. Die Geschundenen fragten sich grollend, mit welchem gesell aus Straßburg an Bord), ozeanographischer Studien und der Recht maa fie in die Religionsstunde zwinge, von der sie nichts geologischen und naturwissenschaftlichen Untersuchung der West- mehr wissen wollten, aber sie schluckten ihren Groll hinunter und füste von Westspitzbergen. Speziell hiermit war der Rittmeister logen. Barf man sie heraus, so würde es dem Vater wohl schwer Isachsen, der Topograph der Sverdrupschen Fram- Expedition halten, fie auswärts unterzubringen. Also wurde gelogen. War ( 1898/1902), beauftragt. fachsen war von mehreren Fachleuten feine Aufsicht beim Abendmahl, bei der Vorbereitung, beim Sonnbegleitet, darunter auch einem iveiblichen Assistenten für Botanit, tagsgottesdienst, so drückte man sich und log virtuos Predigt, Text, Frau Dieset. Diese Expedition ist ebenfalls im September ab- Thema und Teile vor, die ein Vertrauensmann notiert hatte. Ein geschlossen worden und hat u. a. genaue, auf Triangulierungen be- Auffah über Jakobs Engelleiter bon, wurde geliefert; über die ruhende Karten Westspitzbergens heimgebracht, die von den bisher Wundergeschichten? Nach Belieben. Wir haben den Teufel begültigen ganz abweichen sollen. Der Herzog Philipp von Orleans schrieben, daß einer das Gruseln erlernen konnte und haben Elias endlich ist der Nordpolarzone gleichfalls nicht fremd: gelang es ihm auf dem feurigen Wagen gen Himmel futschieren lassen, ohne mit doch, 1905 die grönländische Ostküste nördlich von Kap Bismard, der Wimper zu zuden. Aber nicht erwischen lassen! Wir hatten dem Arbeitsfeld der zweiten deutschen Nordpolarexpedition, ein die einzige Antwort auf das System gefunden: wir heuchelten und gutes Stück weiter zu erfunden. An Bord seines Schiffes, der wurden auf dem gefährlichen Striegspfad schlau wie die Indianer. Belgica", des Fahrzeuges der belgischen Südpolarexpedition von Wunderlich waren die Privathypothefen der Lehrer, z. B. wie 1897/1898, befand sich auch wieder deren Leiter de Gerlach e. die ersten Menschen die Sprache erlernten: durch Gott selbst im Zwed waren Studien und Beobachtungen im Sarischen Meer, das Paradies, als sie noch vor dem Sündenfall persönlich mit ihm verindessen im vorigen Sommer genau so abnorm ungünstige Gis. fehrten. Was war das für eine Sprache, Herr Profeffor?" fragt berhältnisse zeigte, wie die Spißbergen- und oftgrönländischen Ge- ein Naseweiser. Die hebräische," sagt nach einigem Zögern wäffer. So trieb die Belgica" in den Banden des Eises von der Professor." Also," fährt der hartnädige Zweifler fort, Mitte Juli bis Ende August im südwestlichen Teil des Karischen stammen alle Sprachen der Welt aus der hebräischen?" Sie Meeres hin und her, und als sie endlich frei fam, wurde sie gleich- scheinen an allem etwas zu mäkeln zu haben," schreit der Herr zeitig durch die Karische Pforte in die Barentssee zurüdgetrieben. Profeffor grob, Sie vergessen die Sprachverwirrung zu Babylon . Schließlich nötigte ein Schiffsunfall an der Westseite von Nowaja Immer oberflächlich, immer oberflächlich!"" Ein andermal wurde Semlja zur Beschleunigung der Heimfahrt( Mitte September). Soziert und in schriftlicher Bearbeitung festgelegt: Als Moses auf Außerdem überwintert jetzt in Spitzbergen eine Polar- dem Berg Sinai die Gefeßestafeln empfing, fonnte fein Mensch expedition, und zwar eine deutsche, unter Theodor Lerner , dem auf der welten Welt schreiben, natürlich auch nicht Geschriebenes fich der oben erwähnte Johansen angeschlossen hat. Lerner glaubt, lesen. Daher mußte der liebe Gott den Moses des Schreibens daß den alten Berichten über ein zwischen dem Nordostland Spik- unterweisen, und seit diesem denkwürdigen Unterricht erfreut sich bergens und der Alexan. rainsel des Franz Josefarchipels gelegenes die Menschheit des Schreibens, denn Moses hat die neue Stunft Bolarland, das Gillisland, etwas Wahres zugrunde liegt, und will nicht für sich behalten. die Frage im kommenden Frühjahr, wohl durch eine Schlittenexpedition von Nordostland aus, zu entscheiden suchen. Die Mög lichkeit, daß in jenem fast 300 Kilometer breiten, noch wenig be
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