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Canamel flagte über ernstliche Unbehaglichkeiten, der Kopi| feines Schwanzes, stemmen die Füße gegen die Schenkel des Tieres, und der Magen taten ihm weh, er wurde dick und schlaff.

Indessen vergingen vier Jahre, ohne daß Neleta trotz ihres leidenschaftlichen Wunsches Mutter wurde. Sie hätte gern einen Sohn gehabt, um die glänzende Stellung, die sie fich erobert, sicher zu stellen, und wie sie selbst sagte, den Verwandten der Seligen eins auf die Nase zu geben. Alle sechs Monate waren Gerüchte im Dorfe im Umlauf, doch die Hoffnung wurde stets getäuscht.

( Fortsetzung folgt.)

( Nachdruck verboten.)

nehmen dann mit der rechten Hand ein äußerst scharfes Veil von der Schulter und hauen die Sehnen des rechten Kniegelenkes durch. der Elefant zu Boden, so tommen andere Neger scharenweis herber, Mißlingt der Streich, so sind sie unrettbar verloren. Stürzt aber zerschneiden ihm bei lebendigem Leibe die Schenkel und essen das Fleisch. Genau dasselbe berichtet Strabo von den in Arabien lebenden Elefantenessern. Brehm bestätigt diese Angaben, indem er schreibt, daß die heutigen Nomaden noch genau ebenso verfahren.

In ähnlicher Weise fing man bereits im Altertum Nashörner und Flußpferde. Hat man doch diese riesigen Geschöpfe bereits zu den Zirkusspielen des kaiserlichen Roms gebracht, wobei man beispielsweise das Nashorn mit einem Bären kämpfen ließ. Das Krokodil fing man mit eisernen Angeln, die mit Schweinefleisch

Der Menfch im Kampfe mit den gelöbert waren. vorweltlichen Ungebeuern.

Bon Dr. Th. Bell

Gerade in der letzten Zeit sind die Skelette vorweltlicher Niesengeschöpfe besonders häufig aufgefunden worden. Die Frage liegt sehr nahe, wie sich die Menschen, falls sie zu jenen Zeiten bereits lebten, als Zwerge zu solchen Riesen benommen haben.

So gewaltig die großen Saurier jind, so wird man doch zu­geben müssen, daß die großen Wale ihnen an Länge taum etwas nachgeben. Trotzdem haben die Menschen vor ihnen nicht die Flucht ergriffen, sondern sie mittelst Harpunen erlegt.

Man wird einwenden, daß in historischer Zeit der Kampf mit den Bestien deshalb nicht so gefährlich war, weil man sich bereits eiserner Waffen bediente. Aber auch ohne diese war man den Ungetümen gegenüber nicht machtlos. Eine andere Fangart der Elefanten ist beispielsweise folgende: Die Neger des oberen Nil­Da die herrschende Meinung das Leben unserer Borfahren gebietes legen, wie Heuglin und Schweinfurth uns schildern, auf in den ältesten historischen Zeiten als bedauernswert bezeichnet, den zur Tränke führenden Wechseln tiefe Gruben an, welche sich weil sie mit ihren primitiven Waffen den Kampf gegen die ge- nach unten tegelförmig verengen und zuweilen noch mit starken, tvaltigen Bestien wie Löwen , Tiger, Panter, Bären, Strofodile usw. spißigen Pfählen versehen werden, bedecken sie oben sehr sorgfältig, faum aufnehmen konnten, so muß sie natürlich die Lage unserer damit sie der vorsichtige Elefant womöglich nicht bemerke, werfen rahnen, die mit vorweltlichen Ungeheuern zusammenlebten, für auch, um der Straße den Anschein größter Sicherheit zu geben, noch bemitleidenswerter halten. Ist diese Ansicht richtig? Bro- gesammelte Losung auf die dünne Dede, welche die Grube trüge­feffor Alaatsch teilt sie nicht. Ist die wohl jetzt ziemlich land- risch verbirgt, wie vorher auf den Wechsel, welchen sie durch Ver­läufige Meinung richtig," fragt er, daß unsere Ahnen in jener haue zu einem fast unvermeidlichen umzugestalten suchen. Wo die Periode als fleine, ängstlich scheue Geschöpfe, von den Sauriern Gegend es gestattet, hebt man in engen Tälern solche Gruben aus gleichsam in die Ede gedrängt, ein schüchternes Dasein führten?" und treibt sodann die Elefanten aus einem weiten Umkreise zu­Er hält sie deshalb nicht für zutreffend, weil die Natur nicht mit fammen, so daß sie ihren Weg durch das gefährliche Tal nehmen Schatten arbeitet, sondern existenzfähige Geschöpfe brauche. Das und in die Fallgruben, welche sie in der Eile der Flucht leicht mag wohl zutreffend sein, aber dieser Gedankengang wird schwer übersehen, stürzen müssen. lich einen Reser überzeugen, zumal wenn er sich vergegenwärtigt, daß die heutigen Bestien verglichen mit den Sauriern gewisser­maßen Zwerge sind. Da ist dec riesige Brontosaurus, der eine Länge von 25 Metern befißt, ferner der um 5 Meter längere Atlantosaurus usw. Wandelnden Bergen müssen diese Ungetüme geglichen haben. Unser heutiges Faultier hat kaum Wolfsgröße, das Megatherium der Diluvialzeit nimmt es an Größe getrost mit einem Elefanten auf. Das fänguruartige Iguanodon, das durch Scheffels Gedicht bekannt geworden ist, war etwa 9 Meter lang und in halb aufgerichteter Stellung 4,2 Meter hoch, war mithin der gewaltigste Landsaurier Europas . Von den Raubsauriern wollen wir nur den Lälaps und den Aryannosaurus rex erwähnen, deren Gebiß schaudererregend ist. Selaatsch selbst nennt ebenfalls die Saurier die unbedingten Herrscher der Sekundärperiode. G3 ift, sagt er, als ob die Natur die Fesseln der Schöpfungsvorschriften durchbrochen und mit krankhaft gereizter Phantasie das Ungeheuer­liche sich zum Vorwurf genonimen hätte.

Auch ich glaube, wie Slaatsch, ebenfalls nicht, daß die Stellung des Menschen so bemitleidenswert war, wie allgemein angenommen wird, aber aus anderen Gründen, von denen ich folgende anführen möchte.

Wir Kulturmenschen sind von der unübertroffenen Wirkung unserer Schußwaffen so durchbrungen, daß uns die Menschen ohne Feuergewehr beinahe als waffenlos vorkommen. Dabei übersehen wir ganz, daß Griechen, Römer und andere Völker ihr Land jahr­hundertelang fast ebenso rein von Bestien hielten wie heutige Staaten. Bären und Wölfe hat man allerdings in Griechenland und Italien nicht ausrotten fönnen; aber diese Bestien leben ja heutigentags ebenfalls noch in Desterreich und Spanien . Auch ohne Feuergewehr hat man im Altertum Leistungen vollbracht, die wir schwerlich nachmachen werden. Der Fang ausgewachsener Löwen muß zur römischen Kaiserzeit etwas Alltägliches gewesen sein, während uns das gleiche jis jetzt noch nicht gelungen ist. Die Zähmung des Löwen war schon den alten Aegyptern bekannt, die Zähmung von Tigern, Krokodilen, Elefanten absolut nichts Un­gewöhnliches. Homer schildert den Löwen und seine nächtlichen Räubereien so treffend, daß er ihn unbedingt aus eigener An­schauung gefannt haben muß; er bergleicht in zahllosen Fällen feine Helden mit Löwen , erwähnt auch beispielsweise, daß Diomedes ein Löwenfell, Paris und Menelaus ein Panterfell getragen habe. Aber er hält es nicht der Mühe wert, uns mit den näheren Um­ständen der Erlegung dieser Bestien bekannt zu machen mas er doch bei dem harmlosen Steinbock tut, aus deffen Gehörn Bandarus feinen Bogen anfertigte; er muß also die Besiegung solcher Un­geheuer nicht für etwas ungewöhnliches gehalten haben. Wie wir aus der Geschichte wissen, haben die Karthager und Inder bereits die Elefanten zu Kriegszivecken benupt. Uns ist die Zähmung des afrikanischen Elefanten überhaupt noch nicht gelungen. Schon in grauec Borzeit lebten Leute, die fich von Elefantenfleisch nährten. Es heißt bei Diodorus Siculus nämlich folgendermaßen: In den Wäldern des westlichen Negerlandes wohnen die sogenannten Elefantenjäger. Diese wagen sich nicht an ganze Herden, lauern aber, auf einem Baume fihend, einem einzeln gehendea auf, packen, wie er vorbeigeht, das Oberende

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In Fallgruben fängt man auch die anderen Bestien, wie föwen, Tiger, Krokodile, Nashörner, Flußpferde usw. mit Leichtig feit. Wir vergessen eben ganz, daß jeder Vorzug auch Gefahren birgt. Die tolossale Schwere der Didhäuter bewirkt, daß schon fleine Gruben für sie sehr gefährlich sind. Für die Saurier früherer Zeiten muß das erst recht gegolten haben. Was für ein gewaltiges Tier ist der Wisent! Und trotzdem haben ihn die Alten bereits lebend gefangen. Pausanias schreibt nämlich folgendes: Der Wisent, der auch Bäonischer Ochse genannt wird, hat an Brust und Backen rauhe Haare, ist unter allen Tieren am schwersten zu fangen, denn kein Reh ist start genug, ihn zu halten. Die Jagd wird demnach auf folgende Weise angestellt: Die Jäger bededen eine Höhe, von der sich ein tiefer Graben hinzieht, mit frisch aba gezogenen oder alten, geölten und dadurch schlüpfrigen Häuten. Auf beiden Seiten wird ein starker Zaun gezogen. Dann treiben sie zu Pferd die Ochsen an den genannten Ort, woselbst sie auf den Häuten ausgleiten, sich überschlagen und in den Graben rollen. Dort werden sie binnen vier oder fünf Tagen vor Hunger matt. will man sie dann etwa zahm machen, so bringt man ihnen Fichten­zapfen, weil sie anfangs kein anderes Fuiter nehmen; endlich können sie gebunden und fortgeführt werden.

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Außer den Fallgruben steht aber den Menschen noch ein anderes furchtbares Mittel zur Verfügung das Gift. Da die Pflanzenwelt unzweifelhaft älter als die Tierwelt ist, so haben Giftstoffe dem Menschen von jeher zur Verfügung gestanden. Hier­von abgesehen hat ja auch die Tierwelt in den Schlangen Gift­träger in hinreichender Anzahl produziert. So lesen wir, daß manche Regerftämme giftige Schlangen an den regelmäßig vom Wilde betretenen Steigen, den sogenannten Wechseln, festbinden und dadurch den riesigen Kafferbüffel erbeuten also ohne eiserne Waffe, ja ohne Bogen oder Stein. Der Jaguar ist gewiß ein gewaltiges Raubtier, und trotzdem muß Brehm zugeben, daß die älteste Jagdart der Indianer zivar tüdisch, aber die sicherste sei. Aus einer riesigen Bambusart, schreibt er, fertigt sich der Indianer seine uralte Waffe, ein Blasrohr, aus der Wedelrippe cines Palm­baumes oder aus Dornen kleine schmächtige Pfeile, welche sicherer und tiefer treffen als die Kugeln aus der besten Büchse. Die Pfeile find mit dem mörderischen Urarigift getränkt. Haben indianische Jäger Hunde bei sich, so erlegen sie den Jaguar ohne alle Gefahr. Die Hunde stöbern das Raubtier auf, jagen es ge­wöhnlich auf einen schiefstehenden Baum und verbellen es. Dort wird es dem Indianer zum bequemen Zielpunkte. Aus ziemlich weiter Entfernung sendet er seine fürchterlichen Pfeile nach der gewaltigen Kate ab, einen nach dem anderen. Diese achtet taum des fleinen Ribes, welche die Geschoffe ihr beibringen, hält vicl­leicht das Pfeilchen bloß für einen Dorn, der sie verwundete, er­fährt aber schon nach wenigen Minuten, mit welcher furchtbaren Waffe ihr der Mensch zu Leibe ging. Das Gift beginnt zu wirken: ihre Glieder erschlaffen, die Kraft erlahmt, sie stürzt mit einigen Budungen auf den Boden, richtet sich noch einige Male auf, ber­fucht sich fortzuraffen, und bricht dann plößlich zusammen, zückend, berendend.

Mit einer giftigen Waffe kann der kleinste Knabe augenschein lich das stärkste Raubtier tödlich verwunden.