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Bug von Heimatlosen, Sen niemand jah, weil er um den wissenschaftliche Untersuchung der Insel durch den Naturforscher Schein der erleuchteten Fenster menschlicher Wohnstätten Karl Semper ftatt, ber 1878 die Ergebnisse seiner Forschung in der herumglitt... Die Düsterkeit der Nacht, die Dede der Schrift" Die Balauinseln im Stillen Ozean " veröffentlichte. Die Felder und das Gewitter hes Himmels... die weißen verber Bewohner und ihre gesellschaftlichen Einrichtungen berdanken die weißen ver- zuverlässigsten Nachrichten über die verwandschaftliche Gliederung zerrten Gefichter des Haffes... der Hunger, der den Ver- wir aber dem bekannten Ethnologen J. Kubary, der sich als Agent stand der Menschen entfräftete, daß der Herumstreifende des bekannten Hamburgischen Handelshauses Godeffroy in den mitten auf der Landstraße stehen blieb und in die leere Luft fiebziger und achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wiederhinauswitterte und knurrte, die Zähne in dem speichelnden holt auf den Belauinseln aufgehalten und seine Beobachtungen Kiefer.. und das Fieber, das den Körper schüttelt, wenn in verschiedenen Monographien und Auffäßen niedergeschrieben hat, der Durst raste, wenn Nieren und Eingeweide nach der heißen unter denen namentlich die Schrift Die sozialen Einrichtungen Labung schrien, dem Heilmittel, dem Göttertrant, dem der Belauaner", Berlin 1885, sowie die Abhandlungen„ Die Be wohner der Mordlod- Inseln"( Mitteilungen der Geographischen brennenden Spiritus. ( 8weites Heft des Journals des Museums Godeffroy in Hamburg )] Gesellschaft zu Hamburg 1878-1879) und„ Die Pelau- Inseln" Beachtung verdienen.
An den Därmen wuchsen Krebsknoten, die Leber quoll an, die Galle ging ins Blut, eine Haut zog sich über die Augen, die Lippen wurden weiß, der Speichel grün und giftig. Branntwein! Branntwein! Branntwein! Das halbe Leben für ein Maß glühender Säure!... Aber wenn die legte Alkoholsäure aus dem Gehirn verdampft war, wenn die Gehirnmasse sich wie ein eingetrockneter Schwamm zusammenzog und man den hohlen Raum unter dem Schädel spüren konnte, und das Rüdenmark fich wie ein verdorrter Strang durch feine Röhre ziehen oder wie pulverisierte Asche ausblasen ließ, Dann rafte das Delirium!
Die Seele wurde mit Höllenstein aus dem Körper geäßt, man hatte die Grenzen aller Menschlichkeit überschritten die Welt hüpfte im Wahnsinn grinsend davon.
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Der Landstreicher schäumte... feine mächtige Phantasie Stürzte sich auf neue Stoffe.
( Fortsetzung folgt.)
Nach Kubary find die Belauaner in verschiedene Stämme ges teilt, von denen jeder einen besonderen Distritt im Besize hat. Ein folcher Stammesbezirt, Alou- pelú", d. h. großes( weites) Land, genannt, umschließt stets mehrere Dörfer mit ihren umliegenden Ländereien, und diese Dörfer wieder umfassen gewöhnlich 10 bis 20 Großfamilien( Sippschaften), Blai" genannt. meibliches Oberhaupt, den Rupat und die Rupakeldil, die aber nicht Jede solche Großfamilie oder Sippe hat ein männliches und ein die Ehehälfte des Rupat ist, sondern eine seiner älteren Ver wandten, meist seine Mutter, Tante oder ältere Schwester. Da nämlich niemand innerhalb seiner eigenen Sippe heiraten darf, und die pelauanische Frau durch die Heirat nicht in die Familie des Mannes übergeht, sondern Mitglied thres Blai" bleibt, so erlangt sie in der Familie ihres Gatten fein eigentliches Heimats recht und kann deshalb auch nicht als weibliches Oberhaupt seiner Familie fungieren.
Die Regierung des Dorfes besteht aus allen im Dorfe vor handenen Rupats und Rupakeldis, also allen männlichen und weiblichen Sippenhäuptern, und zwar hat jeder Teil sein besonderes Verwaltungsreffort. So gehört z. B. die Aufsicht darüber, daß von der Jugend beiderlei Geschlechts nicht Anstand und Sitte berlegt werden, daß die Taropflanzungen zur rechten Zeit bestellt
Die ethnographifche Ausstellung und die Bege im Stande gehalten werden, zum Verwaltungsamt der im Kunstgewerbemuseum.
I.
Wie im vorigen Jahre hat wieder die Leitung des Museums für Völkerkunde, da ihr in dem eigenen, allzu eng gewordenen Gebäude der Raum dazu fehlt, im großen Lichthofe des Kunstgewerbemuseums die von ihr in letzter Zeit erworbenen ethnographischen Gegenstände ausgestellt.
Im vorigen Jahre war es eine reiche Sammlung von Hausgeräten, Federkleidern, Webstoffen, Waffen, Zieraten aus den Geschlechts-( Huaca-) Gräbern der peruanischen Küstengegenden, besonders aus dem Kulturgebiet der einstigen Chimu- und Yuntastämme, die im Kunstgewerbemuseum Aufstellung gefunden hatte; diesmal sind es die Erzeugnisse des Gewerbefleißes anderer, auf niedrigerer fultureller Entwidelungsstufe stehender, aber deshalb nicht minder interessanter Völkerschaften, vornehmlich Belauaner, der Bewohner der westlichen Inselgruppe des Karolinen - Archipels, ferner unserer melanesischen Landsleute aus Neu- Mecklenburg ( Neu- Irland ), der Stämme des nordwestlichen Kameruns und der südafrikanischen Buschmänner.
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Am reichhaltigsten ist die Sammlung ethnographischer Gegen # tände, die der Marine- Oberstabsarzt Professor Krämer im vorigen Jahre während der Forschungsreise des Schiffes" Planet " auf berschiedenen Inseln der Belaugruppe gesammelt hat.
weiblichen Familienhäupter, ebenso auch die Schlichtung der Familienstreitigkeiten. Dagegen fallen alle Angelegenheiten, die fich auf Kriegführung, Fischerei, Seewesen, Hausbau usw. beziehen, in das Ressort der Rupats.
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Meist spielt in den Sippen das weibliche Oberhaupt die größere Rolle und es soll früher gar nicht selten gewesen sein, daß eine Rupakeldil, wenn der ihr als männliches Familienhaupt beigeordnete Rupak nicht nach ihrer Pfeife tanzen wollte, ihren Blai" bewog, den Rupak abzusehen, oder was meist als das im ftillen verschwinden zu laffen. einfachere gewählt wurde und recht oft fand sich die Sippe, wenn sich nicht der Rupat einer besonderen Beliebtheit erfreute, zur Ausführung des Wunsches der Rupakeldil bereit, denn bei den Belauanern gilt Mutterfolge, d. b. das Kind betrachtet sich der Mutter enger verwandt als dem Bater, und erhält von dieser seinen Familien-( Sippen-) Namen. Es gilt demnach auch die Ruvakeldil gewissermaßen als die Stammutter, als der weibliche Grundstock der Sippe.
Diese hohe Stellung der Frau bei den Belauanern kommt auch in ihrem Eheleben zum Ausdruck. Der Mann muß dem Vater seiner Erwählten, wenn er sie zur Ehe begehrt, ein gutes Geschenk geben. Er erlangt aber dadurch keineswegs das Recht, seine Frau, die nie feiner eigenen Sippe angehören darf, mit sich in seinen Blai" zu nehmen, noch irgend ein Besitzrecht auf seine bessere Hälfte. Meist bleibt der junge Ehemann bei seinem Schwiegervater und hilft diesem bei der Arbeit, bis eines Tages seine Gattin seiner überdrüffig wird oder sich ihr Gelegenheit bietet, eine bessere Bartie zu machen. Kurzweg erklärt fie ihm nun, er möge fich trollen. Sind der The Kinder entsproffen, bleiben sie bei der Mutter; der Vater hat über sie kein Verfügungsrecht. Dauernde Ehen werden meist erft im reiferen Lebensalter geschlossen, wenn beide Teile schon die Genüsse der Liebe ausgekostet haben. Oft wartet der Mann damit, bis er selbst zur Würde eines Rupak gelangt. Solchem gereiften Freier wird dann gewöhnlich gestattet, sein Che gespons gefeßten Alters mit in sein Familienhaus zu nehmen, doch behält auch in diesem Falle seine Gattin ihre Heimat in ihrem Blai". Wenn ihr das Zusammenleben nicht mehr behagt, fann fie sich jederzeit eigenmächtig von ihrem Eheherrn scheiden. Besondere Gründe find nicht nötig. Zudem aber muß der Ehemann seinem Schwiegervater als Anerkennung dafür, daß dieser ihm seine Tochter zur Gefährtin überlassen hat, regelmäßig Geschenke schicken, und wenn seine Gattin schwanger wird oder ernstlich erkrankt, muß er fie in ihr Vaterhaus schaffen, denn nur dort, auf heimatlichem Grund, soll sie gebären und sterben.
Die Pelauinseln, insgesamt 26 meist start bewaldete Eilande, die 1899 nach der Niederlage Spaniens im amerikanisch- spanischen Kriege zusammen mit den übrigen Karolinen vom Deutschen Reiche für den respektablen Preis von 17 Millionen angetauft wurden und demnach heute deutsches Besiktum find, gehören in ethnologischer Hinsicht zu den interessantesten Inselgruppen der Südsee, schon deshalb, weil hier die hausgenossenschaftliche Familienorganisation und das Mutterrecht eine der eigenartigsten Aus prägungen gefunden hat. Entdeckt wurden die Inseln schon 1543 bon Villalobos und damals wegen der vielen vorgefundenen Kcrallenriffe Arrecifes"( Riffinseln) benannt. Wie so viele der au jener Zeit von Spaniens fühnen Seefahrern aufgefundenen Inseln des Stillen Ozeans gerieten jedoch auch die Arrecifes" in der folgenden Periode des Verfalls der spanischen Seemacht in Bergeffenheit, bis 1783 eines der Postschiffe der Ostindischen Kompagnie, die Antelope", auf der kleinen Infel Orulong scheiterte. Bon den Eingeborenen freundlid aufgenommen, blieb der Kapitän Henry Wilson mit seiner Mannschaft fünf Monate auf der Insel und baute fich dort ein neues Schiff. Diesem Aufenthalt ber- Neben dieser Einteilung in Sippen oder Großfamilien be banken wir die ersten ethnographischen Nachrichten über die Ein- steht eine Einteilung in Kaldebekl", d. h. Bootsgenossenschaften; geborenen der Belaugruppe. Der erste Bericht, von Keates ver- Stabek!" wird von den Belauanern das große Kriegsboot genannt. faßt, erschien 1788 in London . Er wurde noch in demselben Jahre Wie bei vielen anderen halbwilden Böllerschaften, z. B. den ameri ins Französische und darauf von dem bekannten Reisenden und kanischen Indianern, finden wir auch bei den Belauanern freie Naturforscher Georg Forster auch ins Deutsche überfekt. Dem Kriegs- und Kampfgenossenschaften, nur mit dem Unterschied, daß, damaligen Stande der ethnologischen Kenntnisse angepaßt, wirkt die da im Belau - Archipel die Kriege meist zu Waffer geführt werden, naiv- romantische Schilderung des Infelkönigs Abba- Thulle und fich dort solche Kriegsgenossenschaften als Bootsmannschaften, in des tragischen Schicksals des Prinzen Li- Bu faft wie eine gewiffem Sinne fann man sagen, als kriegerische Ruderklubs, Gerstädersche Novelle. In dem Jahre 1862 fand eine eigentliche I konstituieren.