Nee", fagte der Herr.
Und Asmus rezitierte mit hochgeröteten Wangen: Monument von unsrer Zeiten Schande, Ew'ge Schmachschrift deiner Mutterlande, Rousseaus Grab, gegrüßet seist du mir!
Fried und Ruh' den Trümmern deines Leben?! Fried' und Ruhe fuchtest du bergebens; Fried' und Ruhe fand'st du hier
Wann wird doch die alte Wunde narben?
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Einst war's finster, und die Weisen starben; Nun ist's lichter, und der Weise stirbt. Sotrates ging unter durch Eophisten, Rouffeau leidet, Rousseau fällt durch Chriften, Rouffeau der aus Christen Menschen wirbt. Die Worte„ Schande",„ Schmachschrift"," Sophisten" und Christen" hatte Asmus mit vorzüglicher Betonung hervorgehoben.
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" Ja, das ist ja sehr formvollendet," sagte der Gedörrte mit einer empörenden Kälte, aber Schiller ist für mich auch nicht maßgebend."
Was? Schiller-?"
Asmus wollte aufspringen; aber jener andere Herr legte ihm die Hand auf die Schulter und sagte:„ Ich werde Ihnen mal Rousseaus Bekenntnisse" leihen; die werden Sie intereffieren."
Dial Herzlichen Dank!" rief Asmus und am nächsten Tage stürzte er sich in die Bekenntnisse"
( Fortsetzung folgt.)
( Nachdrud verboten.)
Der Herr von Kaarnajärvi.
Aus dem Finnischen überseht von Laura Feil.
( Fortsetzung.)
Holla!" schrie er und schwang die Zügel, damit das Tier noch geschwinder in Gang fäme. Was für eine Dumheit ist's doch, so dazuhoden und über seine Sünden nachzubrüten! Bin ich denn um ein haar schlechter als andere?"
Als er sich endlich dem Hause des Hauptmanns näherte und mit Gepolter in den Hof einfuhr, fühlte er sich wieder so frant und frei, als läge fein Gewissen irgendwo unter dem Steinpflaster versteckt; durch keine Rize, teine Spalte fonnte es hindurch es war sorgfältig vergraben.
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Kurz bevor der Gutsbesiker in den Hof einfuhr, war Botberg zum Hauptmann zu Besuch gekommen.
zur Seite, aus Angst, daß fein Geficht feine innere Seiterfeit doch widerspiegeln fönnte.
Womit kann ich Euch denn dienlich sein, geehrter Herr?" fragte er schließlich sehr gemessen.
„ Hm. na ja... ich komme eigentlich wegen der leidigen Affäre von neulich... Na, ich meine, fie ist zwischen uns vergeffen. Lassen wir sie vergessen sein; wir wollen fein Wörtchen darüber reden... Warum sollten wir Brüder einer Gemeinde um solcher Kindereien willen in Hader leben?"
Und er versuchte dabei zu lächeln und die ganze Affäre quafi mit einer leichten Handbewegung abzutun.
„ Es ist mir lieb, mein Freund, daß Ihr selbst die Affäre als eine leidige bezeichnet; denn es ist eine leidige Affäre, in der Tat, besonders für uns."
Schon gut... schon gut! Macht nicht solch Aufhebens davon! Wozu auch? Ich will ja die Sache in Ordnung bringen." " Ah, Ihr wollt die Sache in Ordnung bringen? Ihr seid also dazu bereit, die Geschichte auf gütlichem Wege auszutragen? Hm fo, fo... na ja... natürlich, natürlich! Das freut mich zu hören."
·.
" Ja, dazu bin ich bereit. Was würden wir auch dabei gewinnen, wenn sich erst das Gericht da hineinmischt? Es handelt sich ja auch nur um eine ganz geringfügige Sache. Was würden wir durch das feßen. Es ist das beste, die Sache bleibt unter uns. Abgemacht?" Gericht erreichen? Wir würden nur müßige Zungen in Bewegung
aber von Zeit zu Zeit schielte er zur angelehnten Tür hinüber, durch Der Hauptmann verharrte immer noch mit abgewandtem Kopfe, deren Spalt ein Auge des Amtmanns hindurchblinzelte.
" Hm, hm!" hüstelte der Hauptmann ein paarmal.„ Wißt Ihr aber auch, geehrter Herr, welche Strafe gesetzlich Eurem Verschulden gebührt?"
" Nein, das weiß ich nicht; jedenfalls kann sie nicht gar groß sein. die ganze Sache ist eine Lappalie."
Ja, alles hängt davon ab, wie man es auffaßt. Erlaubt, daß ich Euch im Gesetzbuch den Paragraphen zeige, der sich auf unsere Angelegenheit bezieht. Da kommt einmal her und leset selbst."
Der Hauptmann hatte merkwürdig schnell den betreffenden Paragraphen gefunden und schob nun das Gesetzbuch dem Gutsbefizer zu. Dieser trat näher an den Tisch heran, beugte sich ein flein wenig darüber, bat aber den Hauptmann, ihm die Stelle vor zulesen.
er sich.
Weil ich meine Brille nicht bei mir habe," entschuldigte
Gefes de dato 26. November 18.., betreffend falsche Beschuldigungen, sowie andere Ehrenbeleidigungen..." begann der Hauptmann mit lauter Stimme, indem er während des Lesens den Text mit dem Finger begleitete. Paragraph fieben. Wer einen anderen verfäblich in seiner bürgerlichen Ehre fränkt oder ihn in seiner amtlichen oder obrigkeitlichen Würde herabsetzt... Das letztere habt Ihr getan." Schön, schön... weiter, weiter."
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„ Sieh da, kommt da nicht gar der alte Halunke angefahren?" jei es durch Worte, durch Tätlichkeiten oder durch Schmä riefen beide aus, als fie Hellmans ansichtig wurden. Wahrhungen, die er selbst weiter verbreitet, beziehentlich durch andere haftig! Das ist er! Er kommt gewiß, um die Sache gütlich beizu verbreiten läßt oder wer einen anderen fälschlich eines VerTegen." brechens oder einer Handlungsweise bezichtigt, die geeignet ist, ihn " Ich wüßte sonst nicht, was ihn herführen sollte," meinte der in der öffentlichen Meinung herabzuseßen, wird zu Zwangsarbeit Amtmann." Zun wir, als ob wir gerade die Köpfe darüber zu- in der Dauer von zwei Monaten bis zu zwei Jahren oder zu Gefammengestedt hätten. Das soll ein Hauptspaß werden!" fängnis in der Dauer von einem Monat bis zu einem Jahre, ebens Es bereitete den Beiden in der Tat einen Hauptspaß; denn tuell zu einer Geldstrafe von fünfzig bis taufend Mark verurteilt." fie schüttelten sich nur so vor Lachen. " So? Wirklich? Hm! Ganz schön... Aber ist das Gesch noch in Kraft?"
Alte
"
"
Es wird urkomisch sein, einmal zu sehen, wie sich der
Pst! Ruhig!" mahnte der Hauptmann. Er ist bereits im Verzimmer. Jeht die Amismiene aufgesetzt! Weißt Du, geh Du doch lieber erst ins Nebenzimmer und horche."
Der Amtmann hatte just noch Zeit gehabt, im Nebenzimmer zu verschwinden, als Hellman bereits die Schwelle betrat. Er kam ziemlich schneidig herein und warf Pelzmüße und Handschuhe auf einen Sessel nieder.
Guten Tag!" fagte er fo furz angebunden, wie gewöhnlich. Der Hauptmann hatte rasch am Tisch Platz genommen, seine Brille aufgefeßt und tat nun so, als ob er in die Lektüre bon Aften vertieft wäre. Wohl ließ er es sich anmerken, daß er Jemanden hatte eintreten hören, aber erst nach geraumer Zeit hob er den Kopf in die Höhe und blickte über die Brille hinweg nach seinem Besucher hin.
Guten Tag!" gab er frostig und langsam zurück, dabei eine unangenehme Ueberraschung heuchelnd.
Hellman hatte sich borgenommen, so aufzutreten, als wenn gar nichts zwischen ihnen vorgefallen wäre, doch diefer fühle Empfang raubte ihm das bißchen Selbstgefühl, das er unterwegs allmählich wiedererlangt hatte. Nichtsdestoweniger versuchte er es beizubehalten und trat näher, um dem Hauptmann die Hand zu reichen.
Obgleich der Händedruck des Beamten teine besondere Herzlichkeit verriet, ermutigte er Hellman doch so weit, daß er unaufgefordert auf dem Sopha Platz nahm. Seine Augen schweiften dabei etwas scheu im Zimmer umher, wanderten dani hinaus über Mauern und Dächer, da es dem Hauptmann noch immer nicht gefallen wollte, das Wort zu ergreifen. Er faß nach wie bor mit erzwungener Ruhe da, nur wandte er den Kopf beständig
„ Es ist fürzlich erft sanktioniert worden. Bitte, jeht selbst." Schon gut... schon gut! Das stimmt! Ich sehe, ich sehe... Also fünfzig Mark Strafe wären zu zahlen?"
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" Ja, fünfzig Mart ist das geringste; aber das geringste Straf maß fommt in diesem Falle nicht in Anwendung. Eine Korporation in öffentlicher Sihung beleidigen, das gehört zu den gröbften Deliften und wird mit dem höchsten Strafmaß geahndet." „ Das glaube ich nicht."
warten."
Wie es Euch beliebt. Wir können ja den Gerichtsspruch abNa, jedenfalls kämen doch wohl mildernde Umstände in Bes tracht. Ich war nicht völlig nüchtern."
Ihr war't völlig nüchtern; wirgalle Lönnen dies bezeugen." " Ich war nicht nüchtern," brauste Hellman auf, dann schwieg er eine Weile und faute an seinem Schnurrbart.„ Na, meinetwegen denn, legen wir die Sache friedlich bei," begann er endlich wieder. Warum sollten wir auch nicht?"
"
„ D, ich bin sehr gern dazu bereit, so weit es auf meine Person ankommt. Mich hat, aufrichtig gesagt, die Sache weniger erbost. Mir ist es ganz angenehm, wenn die Angelegenheit gütlich auss getragen wird, allein.
" Ich danke Euch, ich danke," fiel ihm Hellman ins Wort und schüttelte dem Hauptmann kräftig die Hand.
" O, nichts zu danken, nichts zu danken wie gesagt, was meine Person betrifft.. I aber die anderen werden nicht damit einverstanden sein, am wenigsten der Amtmann, den Ihr am gröblichsten beleidigt habt. Es wäre daher das beste, glaube ich, Ihr würdet Euch persönlich zu Amtmann Botberg begeben, um Euch mit ihm auseinanderzusehen und auszuföhnen."
" Ja, ich will gehen, jeht gleich will ich zu ihm, Er wird schon