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, Here underneath this little stone
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Lies Robert Earl of Huntingdone; Ne'er archer was as he so good, And people called him Robin Hood ..." als in der Gegend Stellings ein ungemein rhythmisches Klopfen ertönte. ,, Also mal: was ist das?" fragte Mr. Belly. Stelling trat an das offene Fenster, neben dem er saß, und sagte trocken:
„ Das ist also mal ein Zimmermann, Mr. Belly." Also mal: ist gut, sezen Sie sich," sagte Belly, dem schon schwül wurde, wenn Stelling sich einer Sache annahm. Stelling setzte sich und klopfte.
Das ist aber doch sehr störend!" rief jetzt der Nachbar Stellings mit einem abgefeimten Lerneifer im Gesicht.
Soll ich den Mann also mal bitten, daß er also mal aufhört?" fragte Stelling bescheiden.
Belly, der der suggestiven Frechheit dieses Jünglings nicht gewachsen war, sagte:„ Also mal: bitte, wenn Sie durch
aus wollen?"
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Stelling trat wieder ans Fenster und rief mit der Stimme eines versoffenen Feldwebels:„ Hören Sie auf!!!" ,, Also mal bitte, was ist das für ein Ton!" rief Mr. Belly erschrocken; also seien Sie mal höflich, nicht wahr?" Ganz, wie Sie wünschen, Herr Belly." erwiderte Stelling und begann zu singen:
Wadrer Zimmermann Hast ja Freude dran,
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aber uns stört es; möchten Sie nicht die Gewogenheit zeitigen, mit diesem frevelhaften Geballer aufzuhören? Wie meinen Stelling wandte fich wieder ins Zimmer zurück und sagte mit dem ruhigsten Gesicht:
Sie?"
,, Er antwortet: Bett di man feen Hoor in'n Foot!" Also mal, das ist Plattdeutsch," bemerkte Belly sehr richtig, was heißt das?"
Das heißt: ,, Don't run a hair into your foot!" Also mal: Das versteh' ich nicht." ( Fortsetzung folgt.)
( Nachdruck verboten.)
frübling und Vogelwelt.
Wenn die letzten Winterſtürme über die deutsche Erde brausen und in der Pflanzenwelt sich fast noch nichts regt, tritt im Leben unserer Singvögel die große bevorstehende Veränderung der Natur deutlich zutage. Die gemäßigten Bonen haben vor den heißen Erdstrichen den Vorzug, unter den Vögeln die eigentlichen Sänger zu besitzen. Was diesen an Pracht und Glanz des Federkleides abgeht, ersehen sie durch eine ungleich höhere Zierde, durch den Gesang, der im Vorfrühling ausschließlich der Ausdrud des Liebesgefühls ist. Vor der gesunden Beobachtung des Naturforschers erschließt sich die aufsteigende Kette der Empfindungen der Vogelwelt im Frühling vom ersten Rinjansat bis zur vollendetsten Gliederung. Vom ersten eintönigen Pipsen der suchenden Grasmüde bis zum sonnenhellen Lerchengesang am Himmel spielt der große Telegraphennerb der Liebe. Indessen wäre es verkehrt, den Vogelgesang als alleiniges Produkt des erwachenden Geschlechtstriebes zu betrachten, schon aus dem Grunde, weil diese Vögel auch im Sommer, wo das eigentliche Liebesleben erloschen ist, immer noch fingen.
So viel nur gilt als unbestreitbar, daß Grundbedingung des Gesanges Wohlbehagen und Anregung find. Im Frühling ist die Ursache des Wohlbehagens zunächst Sonnenlicht und Sonnenwärme, die der Vogel, wenigstens der einheimische und nicht nach Süden ziehende, als neuen Lebensimpuls empfindet.
Schon die Sonnentage des zu Ende gehenden Februar, mehr aber noch die milden Märztage weden den Schlag des Edelfinken, der als schmetternder Frühlingsgruß das Ohr des Naturfreundes wonnig berührt. Auf einem derben Afte fißt der im neugefärbten Frühlingskleide prangende Hahn und wetteifert mit neidischen und streitlustigen Nachbarn, die zum Teil schon ihre festen Standorte behaupten und die vom Rückzuge eingewanderten Weibchen zur Paarung drängen. Das Feuer leuchtet im Blick des Freiers, die ftolzgewölbte Brust hebt sich, als ob der Leib Kühlung verlange, der Schwanz ist im sanften Wintel abwärts mit dem gekrümmten Rüden gedrüdt. Ein eifersüchtiger Nachbar nähert sich nach und nach dem Baume eines anderen Standhahnes. Beide geraten im 8weikampf aneinander. Erst rüden fie mit gekrümmtem Rüden und niedergehaltenem Kopfe von Aft zu Ast schleifend vor. Da gibt es luftige, schallende Turniere, daß die vom Winter noch ge= stählten weißlichen Schnäbel der Kämpen hell aneinander knappen, mena fie fich an dem gewölbten Harnische ihrer Brüste oder am Helme ihrer Scheitel versuchen; daß der Schlag der Flügel mit ihrem glänzend weißen Wappenfelde bei dem aufwirbeladen, echt fintenartigen Luftkampfe laut erschallt. Und über allem diesem
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schmettert der starte füße Minneschlag der anderen Finken aum Lobe der holden Finkenfrauen.
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Beglüdt, wer sich die Gattin erobert in heißem Kampfe! Da ertönen alle die gefeierten Namen der Finkenschläge, besonders der Bräutigam" noch einmal so entzückend hell und lieblich, daß die Kätzchen der Haseln und die Anospen des Stachelbeerstrauches, sewie die Frühblumen der Gartenbeete vor Lust aufspringen. Dann rauschen die Quellen, und die Wiesen färben sich grüner und grüner, dann hören wir in dem Edelfinkenschlage die wonnige, winterberscheuchende Melodie Höltys
Der Schnee zerrinnt, Der Mai beginnt, Und Blüten feimen Auf Gartenbäumen, Und Vogelschall
Tönt überall.
Unten am Bachufer auf den Weidenbäumen lodt der große Weidenzeisig oder Fitis anmutig melodisch fiet, fiet". Bald sehen wir das lieblichste Bild eines Frühlingssängers, und nun richtet er fich auf, die Kehle gen Himmel und läßt sein einziges Frühlingsliedchen von einem mit Räßchen geschmüdten Bauma zweige hören. Wie die weißen Wölfchen der Bephhr leise vor fich her im Aether treibt, so strömt über das friedliche Idyll der Umgebung der Hauch des fanften Liedchens dahin. Alle selige Lust der Natur trägt sich und wiegt sich und fäuselt auf den zarten Wellen der Strophen. Ein kleines Ding, nicht viel größer als ein Weidenblat, schwebt das Vögelchen bienenumfummt von Zweig zu Zweig. Und nun strömt sein Gesang wipfelhernieder mit seinem Diminuendo, als wollte er alles Glück und alle Freude der Seele mit einem Male ausgießen.
Da schallt lauter, vom hohen Kastanienbaum über unseren
Säupten das furze Lied des Baumrotschwänzchens, mit ben langvollen Schlußtönen, die uns mitunter auch an eine furze Strophe der Nachtigall erinnern. Sein heiteres Wesen findet weiteren Ausdrud im Bittern des roten Schwanzes und in schnellen Büdlingen. Lauernd setzt sich das bunte Bögelchen an die Ränder der Gebüsche oder auf niederhängende Baumzweige und stürzt sich ähnlich den Steinmäßern und Würgerarten auf Insekten und Gewürm am Boden. Stürmisch ist sein Liebesverlangen. Unablässig sett das Männchen dem Weibchen mit fei neren und derberen Liebkosungen zu, wütend jagt es den Nebenbuhler vor sich her durch Büsche, Baumzweige, hoch in den Baum fronen, tief am Boden Hin, zankend, zerrend, raufend und endlich niederstürzend. Flügel und Steuer gefächert, liegen die Kämpfenden fich gegenüber, der erregte Herzschlag bewegt den ganzen Körper und der Schnabel steht offen. Nach kurzer Frist kämpfen die Hähne zornig weiter und lassen nicht ab, bis der Schwächere befiegt das Feld räumt. Der Sieger kehrt mit triumphierendem, oft im Fluge ausgeführtem Gesange zum Weibchen zurück.
Das ist um die Mitte des April. Die schwellenden Knospen der Bäume leuchten un an. Einzelne Sträucher haben ihre jungen, zarten, in Falten gelegten Blättchen hervorgetrieben, die Stachelbeerbüsche stehen ganz im grünen Kleide. Leises Gezwitscher bernimmt das Ohr. Es tönt aus der Dämmerung des grünen Busches hervor. Das ist ein sonderbares Durcheinander, ein Gemisch von schwätzenden, gezogenen, droffel- und amselartigen Tönen. Welche Fülle von Lenz und Liebe schließen diese Töne ein! Das braunbeschopfte Weibchen hat unseren wiedergekehrten Liebling auf der Heimreise begleitet, tief hält es fich im Gebüsche. Singend sucht das Männchen in Büschen ein behagliches Plätzchen für den Bau eines Neftes, welches aber unvollendet bleibt und nur Ausfluß des ungestümen Paarungstriebes ist. Bald verläßt er die Stelle und beginnt an einer zweiten und dritten Zweiggabel wieder das Spielwerk des Jneinanderflechtens von Halmen. Ein anderes höheres Spielwerk treibt ihn wieder auf die Warte, um von der selben seine Frühlings- und Liebesluft in die helle Welt zu fingen. Die Natur ist nach und nach belebter geworden, bon allen Seiten tönen wohlbekannte Stimmen zu uns heran. Die Klappernde Grasmüde schwäßt in Heden und Büschen und ruft ihre trillernde Strophe dazwischen; die Dorngrasmücke schlüpft durch die das Saatfeld berührende Dornhece, jagt das Weibchen vor sich her, schwingt sich mit etwas rauh flingendem Allegrogefang in scharfen Wendungen und oft unter einem Burzelbaume in die Höhe und fentt sich dann auf freiem Zweig wieder nieder, die Scheitelfedern hebend. Ein wahres, die angrenzende Flur mit hellen Lauten charatterifierendes Konzert, namentlich in heiteren Morgenstunden, geben uns die lieblichen Sänger.
( Nachdrud verboten.)